RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.7.2014

Tagesmeldungen vom 13.7.2014

- Gaza: „Nie wieder Krieg! Mit dem Krieg ist alles zerstört!“ -
- Papst-„Interview“ zur Krise der Familie, Pädophilie und Mafia -
- Franziskus gegen die Entmenschlichung in der Wirtschaft -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max. Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstappell: „Nie wieder Krieg! Mit dem Krieg ist alles zerstört!“
Eindringlich hat Papst Franziskus beim Angelusgebet zum Frieden im Heiligen Land aufgerufen. Er ermahnte an diesem Sonntag die Konfliktpartner und die politisch Verantwortlichen, keine Mühen zu scheuen um die Gewalt zu beenden. Franziskus erinnerte auch an das Gebetstreffen in den vatikanischen Gärten am 8. Juni mit den Präsidenten von Israel und Palästina, das nicht sinnlos gewesen sei, denn das Gebet bewahre davor, sich mit der Gewalt abzufinden. (rv)
Wir dokumentieren hier den Text des Appells

Neues Papst-„Interview“ von Scalfari: Krise der Familie, Pädophilie und Mafia
Am Sonntag hat die italienische Zeitung „Repubblica“ einen Artikel des Gründers Eugenio Scalfari über ein Gespräch mit Papst Franziskus abgedruckt. In dem Beitrag geht es u.a. um die Krise der Familie, um Pädophilie und das Verhältnis der Kirche zur Mafia. Das „Interview“ fand am vergangenen Donnerstag in Santa Marta statt, ist aber – wie schon bei vorhergehenden Interviews – nur aus dem Gedächtnis des 90-jährigen Journalisten rekonstruiert. Vatikansprecher Federico Lombardi betonte am Sonntag, dass die „Zitate“ nicht als authentisch gelten könnten, da sie nicht autorisiert worden sind. Dies gelte insbesondere für die Aussagen zum Thema Zölibat und Fällen von Pädophilie unter Kardinälen, die eine tendenziöse Berichterstattung erkennen ließen. (rv)
Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen

Wider den Missbrauch des Menschen
Der Mensch verliert seine Menschlichkeit, wenn er nur noch als Mittel zum Zweck missbraucht wird. Davor hat Papst Franziskus am Samstag gewarnt. Bei einem Abendessen für die Teilnehmer einer vom Vatikan organisierten Wirtschaftstagung (Radio Vatikan berichtete) sagte er, der Mensch müsse wieder in den Mittelpunkt gestellt werden. Andernfalls würde er zum Gegenstand eines sozialen und ökonomischen Systems, in dem ungerechte Machtverhältnisse sich als Herren aufspielten. Menschsein ohne Menschlichkeit führe zu einer Politik und einer Haltung des „Wegwerfens“. Was nicht gebraucht wird, werde einfach ausgeschieden. Wenn der Mensch nicht mehr im Mittelpunkt stehe, dann nehme etwas anderes diesen Platz ein, und der Mensch müsse sich dem unterwerfen. Mit Hinweis auf die niedrige Geburtenrate in Europa warnte er vor einer „Wegwerfmentalität“ gegenüber Kindern. Auch die Alten würden „weggeworfen“, weil niemand sie brauche. Inzwischen werde sogar eine ganze Generation weggeworfen, nämlich die Jugendlichen, so der Papst mit Hinweis auf Statistiken, nach denen 75 Millionen Jugendliche unter 25 Jahren ohne Arbeit und Ausbildung seien. „Stoppen wir diese Entwicklung beizeiten!“, so der Papst wörtlich an die Teilnehmer des Kongresses. (rv)
Hier zum Nachhören

Angelus: Geht auch in den Ferien zur Sonntagsmesse!
Papst Franziskus hat die Katholiken aufgerufen, auch in den Ferien die Sonntagsmesse zu besuchen. „Es ist wichtig, jeden Sonntag an diesen Tisch zu kommen, an dem wir Licht und Kraft für unseren Lebensweg schöpfen“, sagte er bei seinem sonntäglichen Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Desweiteren gedachte der Papst aus Anlass des sog. „Tag des Meeres“ am Sonntag aller Seeleute, Fischer und ihrer Familien. Er mahnte die Pfarrgemeinden in den Küstenregionen, ihnen besondere Aufmerksamkeit zu schenken und lud die Seelsorger dazu ein, in der Pastoral für diese Gruppe nicht nachzulassen. (kna/rv)
Hier mehr Details zur Katechese zum Sonntagsevangelium

Papst: Im Sommer nicht die Alten und Kranken vergessen
Der Sommer ist für die Alten und Kranken eine schwierige Zeit. Darauf hat Papst Franziskus am Sonntag hingewiesen. Zwar würden im Sommer viele in Urlaub fahren können, um sich zu erholen. Zugleich aber litten die Alten und Kranken unter noch mehr Einsamkeit und hätten es vor allem in den Großstädten schwerer, die nötige Pflege zu bekommen, so Franziskus in einer Videobotschaft an die Patienten der Gemelli-Klinik in Rom. Mit der Botschaft entschuldigte sich der Papst für die sehr kurzfristige Absage seines am 27. Juni geplanten Besuchs in dem Krankenhaus. Er habe diese Begegnung herbeigesehnt, aber er sei wie alle Menschen nicht Herr seines Lebens. Man könne nun nicht einfach nach Gutdünken über sich selber verfügen, sondern müsse seine Schwachheit anerkennen. „Kultiviert gemeinsam mit mir das Vertrauen, dass allein in Gott unsere Stärke liegt“, so Franziskus wörtlich. (rv)
Hier zum Nachhören

Sommerserie von Radio Vatikan: Im Mittelpunkt die Schweiz!
In der kommenden Woche beginnt Radio Vatikan wieder mit der Ausstrahlung einer Sommerserie. In den vergangenen Jahren war Pater Bernd Hagenkord erst in Österreich, dann in Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen unterwegs. In diesem Jahr geht es in die Schweiz. Auch in der Eidgenossenschaft sei er einer lebendigen und kreativen Kirche begegnet…
Hier ein Gespräch zur Sommerserie mit Pater Hagenkord

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Mexiko
Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin nimmt an einem Seminar zur illegalen Migration aus Lateinamerika in die USA teil. Das wurde jetzt im Vatikan bekannt. Die Tagung findet in Mexiko statt und wird vom Außenministerium und der mexikanischen Vatikanbotschaft organisiert. Jedes Jahr sollen schätzungsweise 350.000 Menschen illegal die Grenze passieren. Mehrere Hundert Menschen sterben jährlich bei dem Versuch, die hochgradig gesicherte Grenze zu überqueren. An dem Kongress nimmt auch der Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften teil, der vatikanische Kurienbischof Marcelo Sánchez Sorondo. (rv)

Die Fußball-WM hat nach Meinung von Papst Franziskus die Freundschaft zwischen den Völkern gefördert. „Die Weltmeisterschaft führte Menschen verschiedener Länder und Religionen zusammen. Möge der Sport stets die Kultur der Begegnung fördern“, schrieb der Papst am Samstag auf seinem Twitter-Account @Pontifex. Er selbst gilt als großer Fan des Fußballes. Laut Vatikansprecher Federico Lombardi wird er am Sonntag womöglich auch das Finale zwischen den Mannschaften aus Deutschland und seiner Heimat Argentinien verfolgen. Am Freitag hatte der Vatikan eine weltweite Waffenruhe während des Finales vorgeschlagen und wirbt dafür mit dem Hashtag #pauseforpeace in sozialen Netzwerken. Der Päpstliche Rat für die Kultur regte einen Moment des Schweigens vor dem Anstoß im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro an. (rv/kipa)

Europa

Schweiz
Der Schweizer Sterbehilfe-Verein Dignitas ist wegen seines Internetforums ins Visier deutscher Behörden geraten. Wie der Zürcher „Tages-Anzeiger“ vom Samstag berichtet, sei Dignitas auf der Überwachungsliste der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM), da sich in dem Forum auch Jugendliche unkontrolliert über Selbstmord-Methoden austauschen könnten. Die Jugendschützer der BPjM prüften derzeit eine Blockierung in Internetsuchresultaten. In der Schweiz gibt es hingegen keine Rechtsgrundlage, solche Inhalte zu verbieten. (kipa)
Weitere Details hier

Naher Osten

Jordanien
Ein prominenter jordanischer Al-Kaida-Scheich hat eine Fatwa gegen das von der fundamentalistischen Islamisten-Miliz Isis ausgerufene Kalifat ausgesprochen. Wie die Tageszeitung „Jordan Times“ am Wochenende berichtete, erklärte der zu den spirituellen Führern der Al-Kaida zählende Scheich Issam Barkawi Abu Mohammed Al-Makdissi den grenzübergreifenden „Islamischer Staat im Irak und Syrien“ in seinem Richtspruch für „null und nichtig“ und rief Muslime dazu auf, Isis zu boykottieren. Al-Makdissi erklärte in seiner bereits am Freitag veröffentlichten Fatwa das Isis-Kalifat als illegitim. Er verurteilte den Einsatz von Gewalt zur Errichtung eines islamischen Staates. Dieser müsse ein sicherer Platz für alle Muslime sein und könne nicht auf Bedrohung, Angst und Übergriffen gründen. Durch Blutvergießen und Einschüchterungen habe die sunnitische Miliz das Projekt eines Kalifats verzerrt. Laut Bericht ist Al-Makdissi im Juni Ziel eines fehlgeschlagenen Anschlags durch Isis-Kämpfer geworden und erhält Todesdrohungen der Gruppe. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 13.07.2014: Zur Zukunft des vatikanischen Geldinstitutes IOR
Interview mit dem Finanzmanager und scheidenden IOR-Präsidenten Ernst von Freyberg
Papst Franziskus hört Missbrauchsopfern zu: Interview mit Pater Hans Zollner SJ, der die Opfer durch das Treffen begleitet hat

Dienstag Abend, 15.07.2014: Radioakademie
Klartext: Papst Franziskus im Gespräch mit jungen Leuten – Teil 3

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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