RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 19.7.2014

Tagesmeldungen vom 19.7.2014

- Videobotschaft: Erinnerung an Attentat in Argentinien -
- Gaza: Die Angst vor dem „Weg des Gebetes“ -
- Ferien: Das Recht auf Unerreichbarkeit -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Michael Hermann
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: Erinnerung an Attentat auf jüdisch-argentinische Vereinigung
In einer Videobotschaft hat Papst Franziskus zum 20. Jahrestag an die Tragödie des Anschlags auf AMIA, die jüdisch-argentinische Vereinigung Israel in Buenos Aires erinnert. Beim schwersten Bombenanschlag in der Geschichte Argentiniens am 18. Juli 1994  wurden 85 Menschen getötet und 300 Personen verletzt. Papst Franziskus, der gebürtiger Argentinier ist, war zu dieser Zeit Erzbischof in Buenos Aires. In der Botschaft zeigte er sich solidarisch mit allen Familienmitglieder der Opfer – seien sie nun Juden oder Christen, er prangerte den Terrorismus an und forderte Gerechtigkeit für die Opfer des Attentats. Das Video wurde auf einem Smartphone vom Direktor des Jüdisch-Lateinamerikanischen Kongress, Claudio Epelman, der erst kürzlich bei einem Besuch im Vatikan war, aufgenommen. (rv)
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Gaza-Streifen: „Leute haben Angst vor dem Weg des Gebetes“
Der Papstbrief an die katholische Gemeinde im Gazastreifen vom Freitag ist „ein Zeichen der Hoffnung“. So bezeichnet es der katholische Pfarrer von Beit Jala im palästinensischen Westjordanland, Pater Mario Cornioli. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt er, dass alle 160 Mitglieder der katholischen Pfarrei im Gazastreifen sofort vom Brief informiert worden seien. Das habe Kraft gegeben. „Wir glauben fest an die Worte der Papstes, der uns doch gesagt hatte, dass nur der Weg des Gebets die einzige Lösung für den Frieden ist“, so Cornioli weiter. Aber einige Leute hätten sozusagen Angst vor dem Weg des Gebetes. (rv)
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Deutschland: Kriminologe unterstützt die Aussagen des Papstes zum Strafvollzug
Papst Franziskus liegt die Situation und die Resozialisierung von Strafgefangenen besonders am Herzen. Bereits kurz nach seiner Wahl zum Oberhaupt der Katholischen Kirche besuchte Franziskus junge Strafgefangene im römischen Gefängnis Casal del Marmo und wusch ihnen die Füße. Nicht nur durch diesen gewichtigen symbolischen Akt machte Franziskus auf die Würde von Gefangenen aufmerksam. Den Ruf nach härteren Sanktionen in Medien und Öffentlichkeit kennt auch Helmut Kury aus dem badischen Freiburg. Und er stimmt dem Papst zu. (rv)
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Deutschland: Frage nach Sterbehilfe ist in der Seelsorge nicht außergewöhnlich
Unterschiedliche Reaktionen fanden die Äußerungen von Nikolaus Schneider, dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, zur Sterbehilfe. Schneider hatte erklärt, er sei grundsätzlich bereit, einen möglichen Wunsch seiner krebskranken Ehefrau nach Sterbehilfe zu unterstützen. Dass die Frage der Sterbehilfe oder des Suizids während einer schweren Erkrankung auftauche, sei nichts ungewöhnliches, sagt Pfarrer Matthias Schnegg, der seit Jahren schwer kranke Menschen seelsorgerisch begleitet. (domradio/rv)
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Deutschland: „Jeder hat das Recht auf Unerreichbarkeit“
„Weil die Arbeit nie aufhört, muss der Mensch immer wieder mit der Arbeit aufhören – zumindest im Urlaub und am Sonntag. Deshalb fordern wir eine ‚Kultur der Unerreichbarkeit’ als Teil einer neuen Arbeitsphilosophie.“ Mit diesen Worten appelliert der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung vor allem an Arbeitgeber und Vorgesetzte, die jetzt beginnenden oder schon laufenden Ferienzeiten zu achten. Jeder habe ein Recht auf Unerreichbarkeit – und das müsse man akzeptieren. Hirnforscher und Psychologen hätten längst festgestellt, wie wichtig Phasen der Absichtslosigkeit und des entspannten Nichtstuns seien. Und hier zitiert der Verband in seinem Aufruf den Ökonomen und Nachhaltigkeitsexperten Fred Luks: „Entspannen Sie sich. Das ist wahrscheinlich das Beste, was Sie zur Rettung der Welt beitragen können.“ (rv)
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SOMMERREISE 2014:

Ein Mann wie die Schweiz: Bruder Klaus von der Flühe
Der nächste Halt meiner Reise ist Sachseln am Sarnersee. Nicht wirklich der bekannteste Ort der Schweiz, wäre da nicht einer der großen Figuren der Eidgenossenschaft beerdigt: Bruder Klaus, der heilige Klaus von der Flühe. Seine Geschichte klingt in unseren Ohren merkwürdig: Er verlässt Frau und Kinder zehn an der Zahl, um in der Einsamkeit zu leben. Zurückgezogen von der Welt, einflussreich in der Welt aber ohne Verpflichtungen, unabhängig: Mich beschleicht hier in der Ranft der Verdacht, dass die Beliebtheit von Bruder Klaus auch daher kommt, dass die Schweiz in ihm selber wieder erkennt. Vielleicht. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Katholische Bischöfe haben nach Ansicht des früheren vatikanischen Chefanklägers, Bischof Charles Scicluna, in der Vergangenheit oft zu wenig gegen pädophile Priester unternommen, obwohl das Kirchenrecht ihnen ein härteres Vorgehen ermöglicht hätte. „Viele Tragödien hätten vermieden werden können, wenn die Vorschriften des Kirchenrechts befolgt worden wären“, sagte Scicluna der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ in der Samstagsausgabe. Zugleich wies der jetzige Weihbischof von Malta Vorwürfe zurück, Papst Johannes Paul II. und der damalige Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, hätten Missbrauchsfälle vertuscht. Verantwortlich für die Leitung ihrer Diözese und damit die Ahndung von Missbrauchsfällen seien die Ortsbischöfe. Der Vatikan stelle hierzu lediglich seine kirchenrechtliche Hilfe zur Verfügung, um die Arbeit der Bischöfe zu erleichtern, so Scicluna. (kna)

Europa

Österreich
Kardinal Christoph Schönborn sieht bei Österreichs Gefängnissen „zweifellos“ Reformbedarf. Medien hatten in jüngster Vergangenheit wiederholt von „erschütternden Missständen“ und „unfassbaren Skandalen“ in österreichischen Gefängnissen berichtet - darunter auch die Vernachlässigung von Häftlingen, Misshandlungen sowie Vergewaltigungen. Der Strafvollzug stehe im freien Rechtsstaat stets vor großen Herausforderungen, zumal statt Rachegedanken für die begangene Tat vielmehr die Sicherheit und Resozialisierung im Vordergrund stünden, rief Schönborn ins Gedächtnis. „Umso wichtiger“ sei deshalb die Arbeit der Justizwache, der Sozialarbeiter, Ärzte, Psychologen, Seelsorger sowie „der vielen Ehrenamtlichen, die sich um die Haftentlassenen und ihre Wiedereingliederung bemühen“, betonte der Kardinal. (kap)

Schweiz
Die Aufrufe zur Gewalt gegen Juden in der Eidgenossenschaft verurteilt der Schweizerische Rat der Religionen (SCR) auf das Allerschärfste. Der Rat, dem Spitzenvertreter der großen Religionen in der Schweiz angehören, weist auf den in der Schweiz seit 1850 bestehenden Religionsfrieden hin. Dieser gehöre zu den großen Errungenschaften des Landes. Der Religionsfrieden dürfe unter keinen Umständen gefährdet oder destabilisiert werden, weder durch radikalfanatische Gruppierungen jeglicher Prägung noch durch Rassisten und Antisemiten, schreibt der Rat in seiner Medienmitteilung von Freitag. (kipa)

Italien
Weil er aufdeckte, dass eine kirchliche Prozession mit Marienstatue einem Mafiaboss eine Ehrenbezeugung erwies, muss ein italienischer Journalist nun um sein Leben fürchten. Michele Albanese, Mitarbeiter der Tageszeitung „Quotidiano del Sud“ wurde unter Polizeischutz gestellt und erhielt ein gepanzertes Fahrzeug, wie die italienische Tageszeitung „Corriere della Sera“ am berichtete. Der Fall der Marien-Prozession im süditalienischen Oppido Mamertina hatte landesweit großes Aufsehen hervorgerufen. Die kirchliche Prozession mit einer Marienstatue hatte am 2. Juli vor dem Haus des inhaftierten Clan-Chefs Giuseppe Mazzagatti angehalten. Die Träger der Statue neigten diese in Richtung des Anwesens. Albanese berichtete als erster über diesen Vorfall. (kna)

Naher Osten

Palästina/Israel
Das Kinderhilfswerk „Terre des Hommes“ in Lausanne ruft alle im Konflikt zwischen Israel und Palästinensern involvierten Parteien auf, die Rechte und das Wohlergehen aller Kinder zu respektieren. Nach Tagen eskalierender Gewalt drang die israelische Armee am Freitag, in den Gazastreifen ein. Dieses 41 Kilometer lange Gebiet zählt 1,8 Millionen Einwohner, die Hälfte davon Kinder, betont „Terre des Hommes“. Das Hilfswerk ruft alle Parteien auf, äußerste Zurückhaltung zu üben und alles zu tun, um die Rechte und das Wohlergehen aller Kinder zu schützen. „Hilfsmaßnahmen müssen in Übereinstimmung mit dem humanitären Völkerrecht erleichtert werden“, hält Marc Weil fest, stellvertretender Programmdirektor. (kipa)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Dienstag Abend, 15.07.2014: Radioakademie
Klartext: Papst Franziskus im Gespräch mit jungen Leuten – Teil 3

Sonntag Abend, 20.07.2014: Aktenzeichen – von Aldo Parmeggiani
Hildegard Holzer, eine „Unbequeme“ im Dienst der Kirche. Der Dienst der Frau in der Seelsorge war ihre leidenschaftliche Idee, die vor und während des II. Weltkrieges entstanden ist

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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Im Internet:

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