RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 20.7.2014

Tagesmeldungen vom 20.7.2014

- Papst bestürzt über antichristlichen Terror im Irak -
- Irak: Gnadenlose Jagd auf Christen -
-„Gott wartet auf uns, mit dem Herzen in der Hand“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franziskus bestürzt über antichristlichen Terror im Irak
Papst Franziskus hat beim Angelusgebet über die Christenverfolgung im Irak durch die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) gesprochen. Seit den Anfängen des Christentums hätten Christen im Irak gelebt und dort wie in anderen Teilen des Orients einen wertvollen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft geleistet, sagte Franziskus vor Tausenden Menschen, die sich zum traditionellen Mittagsgebet mit dem Papst auf dem Petersplatz versammelt hatten. Heute, so Franziskus weiter, „werden unser Brüder und Schwestern verfolgt und weggejagt“. (rv)
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Irak: Gnadenlose Jagd auf Christen
Die Attacken der Terrorgruppe „Islamischer Staat" (IS) gegen Christen beginnen mit voller Härte. Am Samstag verbrannten Terroristen den Sitz des syrisch-katholischen Bischofs in Mossul im Irak. Das Gebäude ist inklusive Bibliothek und alter Handschriften restlos zerstört, wie der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Joseph III. Younan gegenüber Radio Vatikan sagte. Der Patriarch selbst ist in Sicherheit, er hält sich derzeit in Rom auf; Samstagmorgen traf er Erzbischof Dominique Mamberti, den Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten, also den vatikanischen „Außenminister“. Younan richtete via Radio Vatikan einen flammenden Hilferuf an die Staatengemeinschaft. (rv)
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Vatikan: Entschlosseneres Nein zur Christenverfolgung
Kurienkardinal Kurt Koch hat ein mutigeres Eintreten aller Kirchen für verfolgte Christen in der Welt gefordert. „Ich glaube, wir schweigen zu viel“, sagte Koch in einem Interview mit der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ von diesem Sonntag. Die „Ökumene des Leidens“, von der Papst Franziskus spreche, sei „das tiefste und geistlichste Fundament“ des gemeinsamen Eintretens der Kirchen gegen Christenverfolgung. Das gelte gerade für die Ursprungsländer des Christentums in Nahen Osten, „wo die Christen fliehen und in gezwungen werden, wegzugehen, weil sie ermordet werden, wenn sie bleiben“. Es sei „traurig zu sehen, wie nur die leeren Gebäude bleiben und nicht die Menschen“. (rv/kna)
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Franziskus: „Gott wartet auf uns, mit dem Herzen in der Hand“
Das Böse in der Welt kommt nicht von Gott, sondern von seinem Feind, dem Satan. Das hat Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz festgehalten. Er legte das Gleichnis vom guten Samen und dem vom Feind gesäten Unkraut aus, das Evangelium von diesem Sonntag. Das hebräische Wort „Unkraut“ habe die gleiche Wurzel wie das Wort „Satan“ und stehe für Spaltung, erinnerte Franziskus. „Alle wissen wir, dass der Dämon einer ist, der Unkraut sät: Er versucht die Menschen zu entzweien, die Familien, die Nationen und Völker.“ Zwei Lehren zog Franziskus aus diesem Gleichnis. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Aktenzeichen: Hildegard Holzer - eine „Unbequeme” im Dienste der Kirche
„Jetzt müssen wir Frauen unseren Beitrag einbringen und die Kirche muss unseren Dienst ernst nehmen, genauso wie den Dienst der Männer”. Dieser Ausspruch der österreichischen Seelsorge-Pionierin Hildegard Holzer ist bereits ein ganzes Lebensprogramm. Seit 1932 arbeitete sie am Wiener Seelsorgeamt, und Mut und Einsatzfreude haben sie auch nicht verlassen, als sie während der Kriegsjahre im Untergrund die katholische Jugendarbeit begleitete und damit schon gezielt die offizielle Mitarbeit der Frau in der Seelsorge vorbereitete. (rv)
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Castelgandolfo: Die Gärten der Päpste
Ein Geschenk an Italienreisende – die Gärten der päpstlichen Sommerresidenz Castelgandolfo in den Albaner Bergen stehen neuerdings für Gäste offen. Das hat Papst Franziskus so verfügt. Der Pontifex, der aus der Ferne kam, nutzt - anders als seine Vorgänger - die Residenz am Albanersee nicht, und so nahm er gerne den Vorschlag an, die prachtvollen päpstlichen Gärten für Jedermann zu öffnen. Gudrun Sailer machte sich auf den Weg in das malerische Papst-Städtchen südlich von Rom. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Der neue Freiburger Erzbischof Stephan Burger ruft alle Katholiken auf, sich trotz steigender Kirchenaustritte und sinkender Kirchenbindung Glaubensfreude und Optimismus zu bewahren. Mitgliederzahlen und Steuereinnahmen seien zwar wichtig, „aber sie ersetzen nicht das gelebte Christentum vor Ort“, sagte Burger am Sonntag bei einem Gottesdienst in Radolfzell: „Die im Evangelium verkündeten Seligpreisungen sind statistisch nicht erfassbar. Der treu gelebte Glaube, das Festhalten an der Lehre der Apostel, an der Lehre der Kirche sind nicht fiskalisch zu bewerten.“ Dabei gebe es durchaus positive Entwicklungen in der Kirche. Beispielsweise hätten sich noch nie so viele Menschen wie derzeit in Gemeinden engagiert, sagte der Erzbischof. (kna)
Das Kloster Lorsch in Südhessen ist nach dreijähriger Umbauzeit als „Welterbe Areal Kloster Lorsch“ wiedereröffnet worden. Die durchgeführten Arbeiten zielten darauf, die kulturhistorische Dimension des Klosters erleb- und erfahrbarer zu machen, hieß es bei der Wiedereröffnung. Vor 1.250 Jahren wurde das Benediktinerkloster Lorsch gegründet. Es gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke frühmittelalterlicher Architektur, obwohl von der einstigen Klosteranlage nur ein romanischer Kirchenrest, die Ringmauer und die karolingische Torhalle erhalten sind. Unesco-Weltkulturerbe ist das Kloster Lorsch seit 1991. Für die Umbauten stellten der Bund, das Land Hessen und die Stadt Lorsch über zwölf Millionen Euro bereit. (kna)

Türkei
Eine Islam-Konferenz, die von der türkischen Regierung organisiert wurde, hat jede Form von Terror im Namen des Glaubens verurteilt. Das berichtet die Nachrichtenagentur apic. In Istanbul waren drei Tage lang rund einhundert Islamgelehrte aus mehr als 30 Ländern zusammengekommen. In ihrem gemeinsamen Schlussdokument riefen sie die verschiedenen islamischen Glaubensrichtungen zu gegenseitigem Respekt auf. Mit Blick auf die tödlichen Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten im Irak und Syrien warben die in Istanbul versammelten Islam-Gelehrten dafür, im Pluralismus einen „Reichtum“ in der islamischen Welt zu sehen. Der Islam lehne jede Form von ungerechtfertigter Gewalt ab, heißt es nach Angaben von apic in dem Schlussdokument. Alle Muslime seien „Brüder“. Würden Menschen ermordet und Moscheen attackiert, handle es sich um Terrorismus. (apic)

Afrika

Tunesien
Schluss mit Sprachrohren für Extremisten: Mehrere tunesische Moscheen, Webseiten, Fernseh- und Radiostationen, die islamischen Fundamentalismus verbreiten, müssen zusperren. Das hat die Regierung in Tunis unter Premier Mehdi Djomaa an diesem Samstag verfügt. Die Entscheidung ist die Folge eines Attentats bewaffneter Islamisten gegen tunesische Militärs, bei dem vor wenigen Tagen 14 Soldaten starben. Wie viele Moscheen und Medien von der Schließung betroffen sind, war zunächst nicht klar. Nach Darstellung der Nachrichtenagentur apic bietet die Maßnahme der Regierung die Gelegenheit, eine im März verordnete „Rückgewinnung“ der rund 5.000 Moscheen in Tunesien zu beschleunigen. (apic)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Dienstag Abend, 15.07.2014: Radioakademie
Klartext: Papst Franziskus im Gespräch mit jungen Leuten – Teil 3

Sonntag Abend, 20.07.2014: Aktenzeichen – von Aldo Parmeggiani
Hildegard Holzer, eine „Unbequeme“ im Dienst der Kirche. Der Dienst der Frau in der Seelsorge war ihre leidenschaftliche Idee, die vor und während des II. Weltkrieges entstanden ist

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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