RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.7.2014

Tagesmeldungen vom 21.7.2014

- Irakischer Bischof gegen Militäreingriff von außen -
- Caritas Bozen-Brixen: Solidarität mit Flüchtlingen -
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Konferenz in Melbourne: Bis 2030 Aids besiegen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Michael Hermann
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Irak: Erzbischof Varda warnt vor militärischer Intervention von außen
Die Situation für die im Irak lebenden Christen wird immer dramatischer. Die Drohungen der Terrorgruppe mit dem Namen „Islamischer Staat" gegen die Christen, vor allem in der Region Mossul, haben stark zugenommen. Das bestätigt auch Bashdar Varda, der Erzbischof der chaldäisch-katholischen Diözese Erdil, im Gespräch mit Radio Vatikan. Erzbischof Varda hatte bei einem Besuch in Deutschland vor kurzem die Auffassung vertreten, dass eine militärische Intervention von außen nicht der richtige Weg sei, um die schwierige Situation im Irak in den Griff zu  bekommen. Dies sei auch nach der Eskalation vom Wochenende nach wie vor seine Position. (rv)
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Italien: „Flüchtlinge sind keine Schachbrettfiguren“
61 Menschen wurden vor der Küste Siziliens an diesem Montag von der italienischen Marine gerettet, auf dem Boot befanden sich außerdem fünf Tote Flüchtlinge. Die Zahl der Toten bei der Flüchtlingskatastrophe vom Samstag ist dagegen auf 30 gestiegen. Das berichtet an diesem Montag die italienische Nachrichtenagentur „Ansa“. Die Caritas des Bistums Bozen-Brixen appelliert an die Verantwortung und Solidarität in Italien und Europa, wie uns einer der beiden Südtiroler Caritas-Direktoren Heiner Schweigkofler sagt: „Die Flüchtlinge dürfen nicht einfach wie Schachbrettfiguren gesehen werden, die hier einfach anonym verschoben werden.“ (rv)
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Aids-Konferenz: Ende der Epidemie bis 2030
In Melbourne tag derzeit die Welt-Aidskonferenz, die alle zwei Jahre stattfindet und jeweils mehrere Tausend Fachleute vereint. Weltweit leben heute über 35 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, und immer noch infizieren sich jedes Jahr Millionen – auch es heute weniger Todesfälle durch Aids und weniger Neuinfektionen gibt. Astrid Berner-Rodoreda, die Aids-Fachfrau von Brot für die Welt, ist für das evangelische Hilfswerk nach Australien gereist; mit realistischen Erwartungen, wie sie im Gespräch mit Radio Vatikan sagt. Es gebe ein konkretes Ziel, und das sei realistisch, sagt Berner-Rodoreda: Ja, wir können bis 2030 Aids „als Krankheit besiegen”. (rv)
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SOMMERREISE 2014:

Rockmesse: Annäherungshilfe zur Liturgie
Folge 6:
Die Musik klingt ein wenig nach Pink Floyd, ein wenig nach den Cranberries oder anderen Rock- oder Popbands, und wird auch dementsprechend begleitet, mit E-Gitarre und allem drum und dran. Es ist Kirchenmusik. Und es wird Schweitzerdeutsch gesungen, Mundart. Markus Limacher ist Gemeindeleiter in Emmetten südlich des Vierwaldstätter Sees und er ist Komponist moderner Kirchenlieder. Die Idee zu solcher Musik ist so neu ja nicht, die Lieder von Limacher aber sind ganz frisch, Uraufführung war erst in diesem Jahr. Für ihn soll aber nicht die Musik um Vordergrund stehen, erzählt er, sondern die Liturgie unterstützen. Wie genau das klingt, das hören wir in dieser Folge der Sommerreise. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Ein Treffen und eine Messe bilden das Programm des Papstbesuches in Caserta am kommenden Samstag. Das gab der Vatikan an diesem Montag bekannt. Papst Franziskus wird um 16 Uhr in der süditalienischen Stadt ankommen und sich nach den offiziellen Begrüßungen mit den Priestern des Bistums treffen. Um 18 Uhr wird er dann auf dem Platz vor dem Königspalast eine Messe Feiern. Danach wird er in den Vatikan zurück kehren. (rv)
Raniero Cantalamessa, päpstlicher Hausprediger, wird an diesem Dienstag 80 Jahre alt. Der italienische Ordensmann der Kapuziner bekleidet dieses Amt schon seit 1980 und sprach vor drei Päpsten: Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus. Er ist damit der wohl dienstälteste geistliche Mitarbeiter im päpstlichen Umfeld. Als Hausprediger hält er an den Freitagen im Advent und der Fastenzeit vor Papst und Kurie Predigten. Anders als Kardinäle und Bischöfe an der römischen Kurie kann Cantalamessa sein Amt wie der päpstliche Haustheologe auch über das 80. Lebensjahr hinaus ausüben. (kna)

Europa

Deutschland
Pater Klaus Demmer ist tot. Der aus Deutschland stammende und weltkirchlich bedeutsame Moraltheologe verstarb am Freitag im 83. Lebensjahr an den Folgen eines Sturzes. Das bestätigte der Orden der Herz Jesu Missionare (MSC), dem Pater Demmer angehörte, am Montag gegenüber „Kathpress“. Der am 27. Mai 1931 in Münster geborene Ordensmann lehrte von 1966 bis 1970 Moraltheologie in Paderborn. Danach übernahm er in dieser theologischen Disziplin von 1970 bis 2003 die Professur an der Päpstlichen Universität „Gregoriana“ in Rom. In dieser Zeit wohnte er im römischen Priesterkolleg „Anima“, das von Priesterstudenten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum als Unterkunft bei postgradualen Studien genützt wird. Zuletzt fungierte P. Demmer innerhalb des Ordens als Superior in der Niederlassung Münster. (kap)
Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat den „Grundlagentext“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Reformationsjubiläum verteidigt. Die 110 Seiten umfassende Schrift „Rechtfertigung und Freiheit“ sollte verständlich die zentrale Lehre der evangelischen Kirche erklären, und das sei auch „hervorragend“ gelungen, schreibt Bedford-Strohm in einem Beitrag für das Internetportal katholisch.de. Von katholischer Seite war das Papier als nicht ökumenisch ausgerichtet kritisiert worden, so hatten sich etwa Magdeburgs Bischof Gerhard Feige und der emeritierte Präsident des päpstlichen Rates für die Ökumene, Kardinal Walter Kasper, geäußert. (kna/katholisch.de)

Schweiz
Mehr Transparenz im Schweizer Rohstoffhandel fordern Swissaid und andere Organisationen. Eine in Auftrag gegebene Studie thematisiert den Rohstoffhandel von Schweizer Firmen mit afrikanischen Staaten. Laut Bericht hätten die zehn wichtigsten Exportländer im Zeitraum von 2011 bis 2013 mit dem Ölverkauf umgerechnet 225 Milliarden Franken eingenommen – 56 Prozent der gesamten Staatseinnahmen. Die Organisationen fordern die Schweizer Regierung dazu auf, Schweizer Handelsfirmen gesetzlich zur Offenlegung von Zahlungen an Regierungen und staatliche Firmen zu verpflichten, wie Swissaid gegenüber der Agentur „Kipa“ sagte. Die Schweizer Rohstoffhändler verfügten laut Bericht im Zeitraum zwischen 2011 und 2013 über einen Marktanteil von rund 25 Prozent. (kipa)

Naher Osten

Irak
Die Dschihadisten des „Islamischen Staates“ haben das christliche Kloster von Mar Behnam besetzt. Das Kloster sei bereits am Sonntag in Beschlag genommen. Mar Behnam befindet sich im Norden des Iraks. Die Mönche seien vom Gebäude weggeschickt worden. Das Kloster stammt aus dem 4. Jahrhundert und liegt in der Nähe der von vielen Christen bewohnten Stadt Qaraqosh. Die Mönche von Mar Behnam durften gemäß asca keine Gegenstände oder Reliquien mitnehmen. Sie hätten zu Fuß weggehen sollen und durften nur ihre Kleider mitnehmen. Auch der syro-katholische Erzbischof von Mossul, Yohanna Petros Moshé, bestätigte gegenüber dem Fidesdienst, den Weggang der Mönche. (asca)
Der „Islamische Staat“ ist gegen den Koran. Das schreibt der chaldäische Patriarch von Bagdad, Louis I. Sako, in einem Offenen Brief an die muslimische Bevölkerung seines Landes. Die Christen seien „schon immer Teil“ des Iraks gewesen, so Sako. Christen und Muslime hätten somit eine gemeinsame Geschichte und teilten „Gutes wie Schlechtes“ der irakischen Vergangenheit, fügt der chaldäische Patriarch an. Er sei davon überzeugt, dass „der Sturm einmal vorübergehen wird“. Deshalb sei es wichtig, dass alle Bürger zusammenhielten und für den Frieden beten, so Sako in seinem Brief „an alle Menschen guten Willens“. (asianews)

Libanon/Irak
Der maronitische Patriarch hat seine Enttäuschung über die Reaktion der sogenannten „moderaten Muslime“ bekundet. Diese hätten sich kaum über die Vertreibung der Christen aus dem irakischen Mossul geäußert, so Patriarch Bechara Boutros Raï gemäß der Nachrichtenagentur „Asianews“. Er sei geschockt, dass sich keine muslimische Stimme gegen den Vorgang in Mossul geäußert habe. Was in der irakischen Stadt geschehe, sei nicht hinnehmbar und eine „derbe Niederlage“ in der über 1.400 Jahre alten Geschichte des Islam, so Raï. Der maronitische Patriarch äußerte sich in einer Stellungnahme, die an die muslimische Welt gerichtet sei. (asianews)

Amerika

Venezuela
Der Dialog ist unverzichtbarer Bestandteil des demokratischen Lebens und eine Ausübung des politischen Willens, die Situation in Venezuela zu verändern. Das sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz des Landes und Bischof von Cumaná, Diego Rafael Padrón Sánchez, in einem Rundfunkinterview. Der politische Wille unterscheide auch Dialog von anderen Formen der Unterhaltung, es ginge um Ergebnisse. „Aber das Wichtige dabei, ist das Bewusstsein, dass der Dialog eine dringende Notwendigkeit für das Wohl des Landes ist,” so der Bischof wörtlich. Im Juni war auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zu Gesprächen in Venezuela, er traf unter anderem Präsident Nicolas Maduro. (fides/rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Dienstag Abend, 22.07.2014: Radioakademie
Klartext: Papst Franziskus im Gespräch mit jungen Leuten – Teil 4

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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