RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 25.7.2014

Tagesmeldungen vom 25.7.2014

- Österreich: Antisemitismus wird verharmlost -
- Deutschland: Flughafenseelsorge ist gefragt -
- Papst Franziskus überraschend in der Vatikanmensa -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oetzelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Österreich: „Antisemitische Übergriffe fallen nicht vom Himmel“
„Antisemitische Übergriffe fallen nicht vom Himmel, sondern gedeihen auf einem bestimmten Boden.“ Das hat der Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Österreich, Martin Jäggle, im Hinblick auf die Vorfälle beim Fußballspiel zwischen dem französischen Klub OSC Lille und dem israelischen Verein Maccabi Haifa im österreichischen Bischofshofen betont. Das Match war am Mittwoch in der 85. Minute abgebrochen worden, nachdem Zuschauer mit palästinensischen Flaggen auf das Feld gestürmt waren und Spieler von Haifa attackierten. Politiker aller Parteien und zahlreiche Organisationen hatten dies kritisiert. Die öffentliche Betroffenheit sei verständlich, zugleich seien die Vorfälle aber auch nicht verwunderlich in einer Gesellschaft, in der antisemitische Äußerungen in der Öffentlichkeit toleriert bzw. verharmlost würden, so Jäggle im „Kathpress“-Gespräch. (kap)
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Ukraine, Gaza, Irak: „Gegengewalt wird uns aus den Konflikten nicht heraus führen“
Eine gründliche Analyse der Konfliktursachen fordert Michael Reder, der an der katholischen Hochschule für Philosophie lehrt. Dabei spielten kollektive Identitäten eine zentrale Rolle, sagte der Professor für Sozial- und Rechtsgeschichte im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv)
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Deutschland: Flughafenseelsorge ist gefragt
Für viele Menschen in Not ist die ökumenische Flughafenseelsorge ein erster und wichtiger Ansprechpartner – gerade, aber nicht nur bei einem Flugzeugabsturz. Der Leiter der katholischen Flughafenseelsorge in Frankfurt, Pater Heinz Goldkuhle, berichtet, was die Flughafenseelsorge leisten kann:

„Wunder können wir nicht bewirken, aber wir können Trost spenden. Der Glaube sagt, dass Menschen, die in einem Unglück zum Opfer fallen, mit uns verbunden verbleiben. Durch bestimmte Andachtsformen und Ansprachen kann man Trost spenden. Auch wenn die Frage nach dem Warum nicht klärbar ist. Aber wir können es in Gottes Hand legen und sagen wir sind miteinander verbunden.“ (rv)
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Mit Tablett in der Schlange: Überraschungsbesuch des Papstes in der Vatikanmensa
Nicht schlecht gestaunt haben die Vatikan-Beschäftigten, als sich an diesem Freitag Papst Franziskus in die Schlange in der Vatikanmensa einreihte. Mensaleiter Franco Paìni, berichtet über den Besuch des Überraschungsgastes:

„Er war irgendwie normal, wie der demütigste aller Mitarbeiter. Er hat sich sein Tablett genommen, sein Besteck, hat sich angestellt, und wir haben ihn bedient. Gegessen hat er Pasta Bianca und Dorsch. Es war wunderbar, er war umgeben von seiner großen Familie, es war großartig!“ (rv)
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SOMMERREISE 2014:

Sakrallandschaft Innerschweiz: Himmlische Pfade
Folge 9:
Einsiedeln, Werthenstein, Engelberg, Hergiswald: Es sind geistliche Orte, aber es sind auch Touristenmagneten. Man betet dort, man feiert dort Messen und man macht Wallfahrten, aber es wird auch Geld verdient. Beides gehört in einem Reiseland wie der Schweiz einfach zusammen. Und es muss ja auch nichts Schlechtes sein. Dass daraus etwas Gutes wird, dazu hat sich in der Innerschweiz ein Verein gegründet: Sakrallandschaft Innerschweiz heißt er. Er ist eine Koordinations- und Werbeplattform für Sakrales und Profanes, für Wallfahrt und für Tourismus, und man schafft auch Neues, wie zum Beispiel Wege, Pilgerwege für die einen, Wanderwege für die anderen. „Himmlische Pfade“ hat man sie genannt. Und wer es selber überprüfen will: www sakrallandschaft-innerschweiz.ch. Ich wünsche gute Reise. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus schließt alle Opfer und Angehörigen des Flugzeugabsturzes in Mali in sein Gebet ein. Er versichere seine tiefe Anteilnahme in dieser schwierigen Zeit der Trauer und bete für Trost und Hoffnung für alle Betroffenen dieser Tragödie, so der Inhalt eines von Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin unterzeichneten Telegramms an den Erzbischof von Algerien, Ghaleb Bader. Bei dem Absturz der Fluglinie Air Algerie sind alle 116 Insassen ums Leben gekommen. Diese Woche sandte Parolin ein Kondolenzschreiben im Namen von Papst Franziskus bereits an die Opfer und Hinterbliebenen des Absturzes in Taiwan und an die Opfer der Fluglinie MH17 in der Ukraine. (rv)
Derzeit prüft der Vatikan konkrete Schritte für eine Verkürzung von kirchlichen Ehenichtigkeitsverfahren. Das berichtet Kurienkardinal Francesco Coccopalmerio in einem Interview in der Freitagsausgabe der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“. Denkbar sei, dass nur noch ein Richter anstatt eines Kollegiums über die Ehenichtigkeit entscheidt.Voraussichtlich werde der Ortsbischof die Möglichkeit erhalten, unmittelbarer in die Verfahren einzugreifen, um deren Beschleunigung herbeizuführen, so der italienische Kardinal. Bislang müssen in der Regel ein Diözesangericht und das Gericht der Kirchenprovinz übereinstimmend zu dem Ergebnis kommen, dass eine Ehe ungültig ist. Bei abweichenden Urteilen oder Unklarheiten müssen die Fälle der Römischen Rota vorgelegt werden, dem obersten Ehegericht im Vatikan. (kna/adnkronos)

Vatikan/Argentinien
Die argentinische Zeitschrift Viva wird am Sonntag ein Gespräch des Papstes veröffentlichen, dass er mit argentinischen Gästen in der Casa Santa Marta gehalten hat. Franziskus habe über die zunehmende Gewalt, das Problem der Jugendarbeitslosigkeit sowie über seine geplante Umwelt-Enzyklika gesprochen, berichtet die argentinische Zeitung Clarin in einer Vorabmeldung unter der Überschrift „Beim einflussreichsten Mann der Welt“ (clarin.com)

Europa

Deutschland
Bei einem Gedächtnisgottesdienst anlässlich des Todestages von Kardinal Julius Döpfner am vergangenen Donnerstag im Münchner Liebfrauendom hat sich Kardinal Reinhard Marx bestürzt über das Ausmaß der Christenverfolgung im Irak gezeigt. Er appellierte er an die politisch Verantwortlichen, sich für die verfolgten Christen einzusetzen. Auch über die Sprengung schiitischer Moscheen im Irak durch radikale Islamisten zeigte sich der Erzbischof von München und Freising besorgt und rief führende Muslime in der ganzen Welt dazu auf, zu zeigen, „dass das nicht ihre Tradition ist, andere Menschen zu verfolgen und zu töten“ sowie „Gotteshäuser – ob Moscheen oder Kirchen – niederzubrennen“. Bei dem Gottesdienst warnte Marx zudem vor einem sich ausbreitenden Antisemitismus, wie er sich in Deutschland bei Demonstrationen gegen Israel zeigte. (pm)
Mit einer Soforthilfe von 50.000 Euro unterstützt die Diözese Rottenburg-Stuttgart die notleidenden Christen in der nordirakischen Region Erbil. Dorthin sind viele Christen nach den gewallttätigen Übergriffen in Mossul geflohen. Der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst bat die Gläubigen seiner Diözese, für die wegen ihres Glaubens verfolgten Menschen im Irak zu beten. Die Diözese kritisierte ferner die zu geringe Bereitschaft in Deutschland, für die Opfer der Verfolgung durch die Terrorgruppe „Islamischer Staat" zu spenden. (rv)

Afrika

Nigeria
Die Regierung Nigerias ist der Terrorgruppe Boko Haram gegenüber zu passiv. Dieser Meinung ist der nigerianische Bischof Stephen Dami Mamza. „Mein Eindruck ist, dass die Regierung das Thema Boko Haram von Anfang an nicht ernst genommen hat und nie ernsthaft versucht hat, Boko Haram zu bezwingen“, sagte der Bischof von Yola im Nordosten Nigerias dem katholischen Missionswerk Missio in Aachen. Mit Blick auf die Wahlen 2015 lasse sich die Regierung bei bestimmten Entscheidungen viel Zeit, insbesondere, wenn es um Boko Haram gehe. Die Regierung wolle so den Wettstreit um die politische Führung nicht negativ beeinflussen. (kna)

Naher Osten

Israel/Palästina
Caritas Internationalis ruft in einem Appell den Notstand im Gazastreifen aus. Über 600 Palästinenser starben, und über 100.000 Menschen haben ihre Häuser verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Laut Mitteilung der Caritas sind bislang 27 Israelis in diesem Konflikt getötet worden. Die meisten Opfer seien Frauen, Kinder und alte Menschen, sagt die der Direktor der Caritas Israel, Pater Raed. Die Kirche Jesu könne nicht länger schweigen, nicht länger im Abseits stehen und nichts tun. Es sei eine dringende „Intervention“ notwendig, denn die Zerstörung würde von Tag zu Tag neue Dimensionen annehmen. (pm)

Amerika

Vereinigte Staaten
Papst Franziskus hat die Einladung angekommen, im kommenden Jahr zum Weltfamilientreffen in Philadelphia (USA) zu kommen. Das berichtet der Erzbischof der Stadt, Charles J. Chaput. „Papst Franziskus hat mir gesagt, dass er kommen wird“, wird der Erzbischof zitiert. Er werde drei Tage während dieses Treffens dabei sein, so Chaput. Der Papst habe seinen Willen ausgedrückt, an dem Familientreffen teilzunehmen, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. Gleichzeitig habe er aber auch noch andere Einladungen erhalten, über die er nachdenke. Diese Einladungen kommen aus unter anderem aus der Stadt New York und von den Vereinten Nationen.(cns)

Brasilien
„Mission, um zu befreien“ lautet das Thema der diesjährigen Kampagne zum Weltmissionstag 2014 in Brasilien. Damit schließen sich die Päpstlichen Missionswerke der „Kampagne der Brüderlichkeit“ der Brasilianischen Bischofskonferenz an, die sich mit dem Thema Menschenhandel und moderne Sklaverei befasste. „Die Opfer dieses Verbrechens sind Opfer einer der schlimmsten Formen der modernen Sklaverei“, hieß es einer Meldung der Kampagne. Der Weltmissionstag findet am 18. und 19 Oktober in der Hauptstadt Brasilia statt. (fides)

Vereinte Nationen

UNO
Uno-Experten warnen vor unumkehrbaren katastrophalen Konsequenzen für die religiösen Minderheiten im Irak. Ohne dringende Schutzmassnahmen hätten sie den höchsten Preis zu zahlen, erklärten sie am Freitag in Genf. Die Sonderberichterstatterin für Minderheiten, Rita Izsak, zeigte sich besonders besorgt um Christen, Schiiten, Schabak, Turkmenen und Jesiden, die wegen ihrer ethnischen oder religiösen Herkunft verfolgt würden. Mit Blick auf die islamistische Terrorgruppe „Islamischer Staat" (IS) sagte sie, in mehreren Regionen im Nordirak hätten bewaffnete Gruppen die Kontrolle übernommen, die „bereits unter Beweis gestellt haben, was für grausame Menschenrechtsverletzungen sie zu verüben imstande sind". (kipa)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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