RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.7.2014

Tagesmeldungen vom 26.7.2014

- Papstreise nach Süditalien: Wieder an die Peripherie -
- Irak: „IS ist eine Gefahr für die ganze Welt“
- Ukraine: Wiederaufbau in unruhiger Zeit -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstreise nach Caserta: Wieder an die Peripherie
Papst Franziskus geht gerne an die Peripherien der Gesellschaft und verwendet ebenso gerne diese Metapher in seinen Predigten. Seine Reise an diesem Samstag ins süditalienische Caserta ist seine sechste Reise innerhalb Italiens und sie passt sehr gut zu den anderen Peripherien Italiens, die er bis jetzt besucht hatte. Nach Lampedusa, Cagliari, Cassano allo Jonio, Campobasso und Isernia reist er am Samstag um 16 Uhr Nachmittags per Helikopter in die kleine Stadt, nahe Neapel. Der Bischof der Stadt, Giovanni D’Alise, berichtet im Interview mit Radio Vatikan von den Problemen, die der Papst antreffen wird: Die organisierte Kriminalität und die Arbeitslosigkeit. „Wir gehen in den Problemen unter“, so der Bischof. (rv)
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Irak/Vatikan: „IS ist eine Gefahr für die ganze Welt“
Die Extremisten des so genannten „Islamischen Staates“ sind nicht nur eine Gefahr für den Irak. Das sagte der chaldäische Patriarch von Bagdad, Louis Raphaël I. Sako, im Gespräch mit Radio Vatikan. Sako hatte erst unlängst in einem Appell an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen davor gewarnt, lediglich ein „Beobachter“ in diesem Konflikt zu bleiben, lediglich ein Beobachter der laufenden Gräueltaten von „IS“.  Das Land stehe vor dem Abgrund. Er kritisierte vor allem die prekäre Situation in Mosul, wo mehr als 1.000 Familien das Land verlassen mussten. „Diese Gruppen sind sehr stark und eine große Bedrohung  nicht nur für Christen, sondern auch für Muslime, für die ganze Welt,“ so Sako im Gespräch mit Radio Vatikan. Am Freitag hatte Sako ein Telefongespräch mit Papst Franziskus geführt, in dem dieser noch einmal seine Solidarität ausdrückte. (rv)
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Ukraine: Wiederaufbau unter schwierigsten Bedingungen
Die internationale Aufmerksamkeit ist auf die Ukraine erst mit dem Abschuss des Flugzeugs MH17 wieder gewachsen und hat dazu geführt, dass Druck auf die Konfliktparteien – allen voran Russland – ausgeübt wird. Dies sei zynisch, aber ein Faktum, so der Präsident von Caritas-Ukraine, Andriy Waskovitsch, im Gespräch mit Radio Vatikan. Es sei erstaunt gewesen zu lesen, dass Medien im Westen die Ukraine nicht als Teil Europas ansähen. Während nun die Öffentlichkeit darum rätselt, wer hinter dem Flugabschuss der malaysischen Fluggesellschaft steckt, arbeitet die katholische Caritas am Wiederaufbau der zerstörten ostukrainischen Städten und Dörfern. Caritasdirektor Waskovitsch war am Freitag in der von den russischen Separatisten zerstörten Stadt Slowjansk, die wieder unter ukrainischer Kontrolle ist. (rv)
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„Kompetenzen haben kein Geschlecht“: Gespräch Über die Rolle der Frau in der Kirche
Sicher war es Zeit dazu! Ein Zeichen, dass es Änderungen gibt.“ So beantwortet Schwester Mary Melone die Frage, ob es nicht an der Zeit war, im Jahr 2014 erstmals eine Rektorin an einer Päpstlichen Universität zu haben. Schwester Melone wurde jüngst vom Heiligen Stuhl zur Rektorin des Antonianums  bestellt, der Universität der Franziskaner in Rom. Die 50-jährige Italienerin ist Professorin für Dogmatik am Antonianum und leitete bereits als Dekanin die dort angesiedelte Fakultät für Theologie. Den Begriff „Theologie der Frau“ sieht die Rektorin differenziert, sagte sie im Gespräch mit Gudrun Sailer. (rv)
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SOMMERREISE 2014:

Kloster Einsiedeln: Der Mensch braucht auch Events
Es ist der wichtigste Wallfahrtsort der deutschsprachigen Schweiz: Das Kloster Einsiedeln. Gruppen und Einzelne, Schweizer und Weitgereiste, Wallfahrer und Touristen kommen hierher, um Kloster, Marienheiligtum und überhaupt das gesamte Ensemble zu besuchen. Das Wallen nach Einsiedeln hat mehr und mehr die Eigenschaften des Pilgerns angenommen, der längeren Fußwege, des Körperlichen; man fährt nicht mehr einfach mit Zug und Bus. Dass das auch einen modernen Eventcharakter haben kann, dagegen haben die Mönche nichts, ganz im Gegenteil. (rv)
Hier hören Sie Folge 10

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Papst Franziskus sendet Kardinal Angelo Scola, Erzbischof von Mailand, nach Köln um als sein Vertreter am 850. Jubiläum der Ankunft der Gebeine der Heiligen Drei Könige teilzunehmen. Laut einer Vatikannote wird  Kardinal Scola am 28. September zur Domwallfahrt nach Köln kommen. Die Reliquien waren am 23. Juli 1164 von Erzbischof Rainald von Dassel als Kriegsbeute von Mailand nach Köln gebracht worden. Die Stadt Köln und die Kirche feiert das 850-Jahr-Jubiläum unter dem Motto „Reich beschenkt" mit zahlreichen Veranstaltungen wie Ausstellungen, Vorträgen, Führungen und Gottesdiensten. (rv)
In der Debatte um die Finanzierung des 100. Katholikentags 2016 hat Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung das christliche Großevent verteidigt. In der vergangenen Woche war eine Entscheidung über einen finanziellen Zuschuss im Stadtrat vertagt worden, weil sich abgezeichnet hatte, dass es dazu keine Mehrheit geben würde. „So wie wir ganz selbstverständlich auch Sport- oder Kulturgroßveranstaltungen fördern, so wollen wir uns auch um zentrale Fragen des Glaubens und des Lebens kümmern,“ so Jung. Der Jubiläumskatholikentag soll vom 25. bis 29. Mai 2016 in Leipzig stattfinden. (kna)

Ukraine
Der verhaftete Weihbischof von Charkiw, Jan Sobilo, ist am vergangenen Freitag von prorussischen Aufständischen in der Ostukraine aus der Gefangenschaft entlassen worden. Das berichtet die Katholische Nachrichtenagentur am Samstag. Der Bischof war am 15. Juli an einem Checkpoint vor der Stadt Gorliwka von den Aufständischen verhaftet worden, als er mit dem Auto von Donezk zu seiner Pfarrei in das 40 Kilometer nach Gorliwka fahren wollte. Ebenfalls befreit wurde der in der Ukraine tätige polnische Priester Wiktor Wonsowicz, wie die polnische Regierung bekannt gab. Auch er war am 15. Juli gefangen genommen und von den Separatisten in Geiselhaft gehalten worden. (rv/kna)

Naher Osten

Israel
Christen dürfen sich im Konflikt um den Gaza-Streifen nicht auseinander dividieren lassen. Das sagt Pater David Neuhaus, Vertreter des lateinischen Patriarchen von Jerusalem für die Christen hebräischer Sprache, der Agentur acs. Seine Gemeinde identifiziere sich ganz mit Israel, während die arabischen Christen klar die Perspektive Palästinas einnähmen, so Neuhaus. Man dürfe sich nicht in den Teufelskreis von Gewalt und Gegengewelt hineinziehen lassen. Es sei die Aufgabe der christlichen Gemeinschaften, jeweils für den Frieden einzutreten und die Werte des Evangeliums zu vertreten: „Das Heilige Land braucht eine prophetische Ökumene,“ so Neuhaus. (rv)
In Jerusalem ist es an diesem Freitag erneut zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Nach Angaben der palästinensische Nachrichtenagentur Ma'an dauerten die Auseinandersetzungen an zwei Aufgängen zu den islamischen Heiligtümern auf dem Tempelberg über Mittag an. Bei dem Versuch, eine Polizeiblockade vor der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg zu durchbrechen, seien mindestens 40 Palästinenser verletzt worden. Die Polizei habe zudem 40 Palästinenser über Nacht festgenommen. 29 israelische Sicherheitsbeamte hätten bei Zusammenstößen seit Donnerstagabend an verschiedenen Orten in Jerusalem Verletzungen erlitten. (kna)

Amerika

Brasilien
„Durch den Kongress (wollen) wir überlegen, wie Theologie nützlich sein kann, um den Missbrauch von Macht in Kirche und Gesellschaft zu überwinden.“ So bezeichnete der scheidende Präsident der Gesellschaft für Katholische Theologie, Eamonn Conway, den Inhalt eines Kongresses des weltweiten Netzwerkes Katholisch-theologischer Gesellschaft (INSeCT) in Belo Horizonte. Damit folgten die Teilnehmer des Treffens dem Apostolischem Schreiben (Evangelii Gaudium) des Papstes, in dem er dazu aufrief, zur Erneuerung der Mission der Kirche beizutragen. „Evangelii Gaudium bietet uns dafür einen zeitgemäßen und herausfordernden Bezugspunk“, so Conway. Für den nächsten Kongress, der in drei Jahren in Westafrika stattfinden wird, hat das neue Präsidium unter dem neugewählten Vorsitzenden Martin Lintner (Brixen/Südtirol) die Rolle der Frauen in der Kirche zum Thema gewählt – ebenfalls auf Anregung von Papst Franziskus. (pm)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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