RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 27.7.2014

Tagesmeldungen vom 27.7.2014

- Papstappell gegen Krieg in der Ukraine und Gaza -
- Franziskus in Caserta: Nein sagen zu allem Bösen -
-
Somalia: 350.000 Flüchtlinge vom Hunger bedroht -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Angelus: „Krieg beraubt Zukunft unserer Kinder“
Beim Angelusgebet am Sonntag ging der Papst auf das 100. Gedenkjahr zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges ein. Vor tausenden Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz warnte er, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Der heutige Mensch sei verpflichtet, aus den Fehlern der Geschichte zu lernen, so der Papst in seiner Ansprache. „Wir müssen stets den Erfordernissen des Friedens durch einen geduldigen und mutigen Dialog Vorrang geben“, so Franziskus bei seinem Mittagsgebet im Vatikan. Zugleich forderte er Klugheit und Dialog zur Lösung der aktuellen Konflikte in Nahost, dem Irak und in der Ukraine. „Nein zum Krieg!“, fügte der Papst an, der besonders der Kinder gedachte, denen die Zukunft geraubt werde. (rv/kna)
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Papstbesuch in Caserta: Nein zur Camorra, Ja zur Nächstenliebe
Nein zur Kriminalität und Korruption und Ja zur Nächstenliebe und Bewahrung der Schöpfung: Das waren die Hauptbotschaften des Papstes bei seinem Besuch in der süditalienischen Stadt Caserta. Der Ort befindet sich 35 Kilometer nördlich von Neapel und gilt als Hochburg der kriminellen Organisation Camorra. Diese Mafiaorganisation hat um die ganze Stadt herum illegale Mülldeponien aufgebaut, die ständig brennen. Deshalb wird das Gebiet um Caserta auch „Land der Feuer“ genannt. Vor rund 200.000 Gläubigen ging Franziskus auf die konkreten Probleme der Stadt ein: „Wir müssen Gott die Ehre geben und Nein sagen zu allem Bösen, zu aller Gewalt und aller Unterdrückung.“ Anlass für den Papstbesuch war das Patronatsfest Casertas und zwar der Namenstag der Heiligen Anna. Am Montag will Papst Franziskus erneut nach Caserta reisen, um einem aus Argentinien befreundeten evangelikalen Pastors einen privaten Besuch abzustatten. (rv/kna)
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Papst will noch in diesem Jahr auch Neapel besuchen
Der Papst wird bis Ende des Jahres die süditalienische Metropole Neapel besuchen. Das kündigte er nach der Messe in Caserta am Samstagabend an. Zum Schluss der Messe hatte der Diözesanbischof Giovanni D´Alise dem Papst ausdrücklich für das Privileg gedankt, dass seine Diözese der erste Ort in Kampanien sei, den er aufgesucht habe. Danach sagte der Papst: „Ich habe gehört, dass die Neapolitaner vielleicht ein bisschen eifersüchtig waren, ich weiß nicht… Aber ich will allen Neapolitanern versichern, dass ich sie dieses Jahr bestimmt noch besuchen werde. Und ich spende euch den Segen.“ (rv/kna)
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Papst an Priestern Casertas: Einheit, Volksfrömmigkeit und Glaube
Vor der Messe in Caserta ist der Papst am Samstagnachmittag mit den Priestern der süditalienischen Diözese zu einem Gespräch zusammengetroffen. Es war ein intensiver Dialog in einer sehr familiären Atmosphäre in der Palatinskapelle der Reggia von Caserta. Der Papst ging auf die Themen „Einheit unter den Bischöfen“, Volksfrömmigkeit und Glaubensleben in der heutigen Zeit ein. Einige Priester stellten ihm Fragen. Das Gespräch war frei und nicht an einem Text gebunden. (rv)
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Papst-Tipp für Familien: Bitte, beim Essen nicht TV schauen!
Beim gemeinsamen Essen sollen Familien nicht gleichzeitig fernschauen. Diesen Tipp gab der Papst in einem Interview mit der Zeitschrift „Viva“ und der argentinischen Zeitung „El Clarin“, das am Sonntag veröffentlicht wurde. „Manchmal verführt uns das Konsumverhalten dazu, die Zeit zu vergeuden und nicht gemeinsam zu teilen“, so der Papst wörtlich. Fernsehen könne eine Hilfe und gute Begleitung sein, sagte er, und nannte hierbei Nachrichtensendungen. Jedoch habe das Fernsehen nichts am Esstisch zu suchen. (adnkronos/vaticaninsider)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der italienische Kardinal Francesco Marchisano, langjähriger Erzpriester der Vatikan-Basilika und Verantwortlicher für die Kulturgüter der Kirche, ist am Sonntagmorgen im Alter von 85 Jahren in Rom gestorben. Der aus der Nähe von Turin stammende Bibelwissenschaftler leitete von 1993 bis 2003 die Päpstliche Kommission für die Kulturgüter der Kirche. Anschließend machte Papst Johannes Paul II. ihn als Erzpriester zum „Hausherrn“ des Petersdoms und zugleich zum Generalvikar für den Vatikanstaat sowie zum Präsidenten der Dombauhütte von Sankt Peter. 2003 wurde Marchisano zum Kardinal berufen. Am 25. Juni hatte er seinen 85. Geburtstag gefeiert. Die Totenmesse für Marchisano, der enge Kontakte auch nach Deutschland unterhielt, feiert am Mittwochmorgen der Dekan des Kardinalskollegiums, Angelo Sodano. (kna/rv)

Europa

Deutschland
Die Kampfhandlungen in der Ukraine und im Gazastreifen müssen aufhören. Das fordert der Trierer Bischof Stephan Ackermann. Im Gespräch mit dem Kölner Domradio sagte der Vorsitzende der Kommission Pax Christi, dass der Dialog zwischen den Konfliktparteien wichtig sei. Ackermann war am Wochenende in Paderborn, um beim Liborifest teilzunehmen. „Meine Sorge ist wirklich groß, gerade wenn es um die Stabilität in diesen Krisenregionen wie Ukraine oder Nahost geht“, so Ackermann wörtlich. Es sei richtig, auch den Weg der Sanktionen „wohlüberlegt weiter zu beschreiten und das auch im europäischen Verbund zu tun“. Auch wenn das wirtschaftliche Belastungen bringe, fügte er an. „So kann es auf jeden Fall nicht weitergehen!“ (domradio)
Vor einem Zurückdrängen des Christentums hat der Fuldaer Bischof, Josef Algermissen, gewarnt. Beim Abschluss des diesjährigen Kongresses des Forums Deutscher Katholiken rief der Bischof alle Katholiken dazu auf, in der säkularen Gesellschaft offensiv für christliche Werte einzutreten. Darüber hinaus appellierten die rund 1.000 Teilnehmer des Kongresses „Freude am Glauben“, dass sich Katholiken weniger mit innerkirchlichen Streitthemen auseinandersetzen sollten als vielmehr ihren Glauben in überzeugender Weise zu verkünden und weiterzugeben. Zu Beginn des Treffens hatte der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller, vor einer „Entchristlichung“ gewarnt und betont, dass Katholiken in Treue zu Rom und Papst dem Wort Gottes folgen sollten. (kna)
Ärzte und Pfleger brauchen „mehr Zeit für menschliche Zuwendung und Nächstenliebe“. Das sage der Freiburger Erzbischof, Stephan Burger, am Sonntag in Vogtsburg im Kaiserstuhl bei Freiburg. Ihm zufolge könne Finanzierbarkeit nicht das einzige Argument sein. Es müssten die Patienten im Blick bleiben, so der Bischof. Hoch technisierte Medizin und Pflege allein reichten nicht aus. „Ein gutes Wort und eine helfende Hand sind oft heilungsfördernder als Apparate und Medikamente“. Gerade in der heutigen Gesellschaft, in der es immer mehr ältere Menschen gebe, werde Pflege immer wichtiger. Dafür sei jedoch ein Umdenken in der Politik, bei Krankenkassen sowie bei Trägern von Medizin und Pflegeeinrichtungen notwendig. (focus)

Ukraine
Aus Sicherheitsgründen haben Beobachter der OSZE am Sonntag einen Besuch an der MH17-Absturzstelle in der Ostukraine abgesagt. Das teilte die Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der Ukraine über Twitter mit. „Vor Ort wird weiter gekämpft, wir können das Risiko nicht eingehen“, sagte der stellvertretende Leiter der Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Schweizer Alexander Hug. Die Sicherheitslage sei „inakzeptabel für unsere unbewaffnete Beobachtermission“. Auch die unbewaffneten niederländischen und australischen Polizisten sagten einen geplanten Besuch an der Absturzstelle des malaysischen Passagierflugzeugs aus Sicherheitsgründen ab. (nzz)
Mehr über die Situation in der Ukraine hören Sie in unserer Abendsendung

Afrika

Sudan
Die Regierung hat einen Baustopp für christliche Kirchen verhängt. Demnach habe der Religionsminister, Shalil Abdallah, angekündigt, keine neuen Genehmigungen für den Bau von Kirchen ausstellen zu wollen. Als Begründung gab er an, dass Christen die Minderheit im Land darstellten und es bereits „genug Kirchen“ gebe. Indes haben christliche Organisationen einen derartigen Baustopp verurteilt. Die Organisation „Christian Solidarity Worldwide“ wertet dieses Verbot als eine Verletzung der Glaubens- und Religionsfreiheit. Der Generalsekretär des „Konzils sudanesischer Kirchen“, Kori El Ramli, sagte dazu: „Wir sind Bürger des Sudan und laut der Verfassung stehen uns Religionsfreiheit und ein Platz zum Beten zu“. (domradio)

Naher Osten

Gaza/Israel
Israel will vorerst keine neue 24-stündige Waffenruhe ausrufen. Die palästinensische Hamas verletze die von ihr angekündigte Feuerpause selbst, sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Interview des US-Senders CNN. „Wir werden alles notwendige tun, um unser Volk zu schützen“, sagte Netanjahu weiter. Israel hatte die zwölfstündige Kampfpause von Samstag zunächst um vier und dann um weitere 24 Stunden verlängert, bevor die Armee wegen der unablässigen Angriffe der Hamas die Wiederaufnahme ihres Einsatzes verkündete. Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte zuvor angekündigt, ab 13 Uhr eine 24-stündige humanitäre Waffenruhe einhalten zu wollen. Bei der knapp dreiwöchigen Militäroffensive sind mehr als 1.000 Palästinenser getötet worden, der Großteil davon Zivilisten. (reuters/ap/afp)

Vereinte Nationen

UNO/Somalia
Eine Hungersnot droht nach Einschätzung der UNO über 350.000 Flüchtlinge. Allein in der Hauptstadt Mogadischu gebe es Hunderttausende Unterernährte, heißt es in einem am Wochenende veröffentlichten Bericht der UNO-Koordinationsstelle für humanitäre Einsätze (OCHA). Hilfsorganisationen könnten die 350.000 Menschen, die vor jahrelangen Konflikten in dem ostafrikanischen Land nach Mogadischu geflohen seien, nicht ausreichend versorgen. Es fehle das Geld dafür. Die somalische Regierung vergleiche die Lage bereits mit der Zeit vor der Hungersnot von 2011, bei der 260.000 Menschen starben. Damals wurde der UNO vorgeworfen, Alarmsignale übersehen zu haben. (reuters/ap/afp)

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