RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 30.7.2014

Tagesmeldungen vom 30.7.2014

- Vatikan: Diplomatische Initiativen für den Irak -
- D: Breites Bündnis gegen Antisemitismus -
- Viele Soldaten Israels sind verunsichert -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Diplomatie aktiviert für Christen im Nahen Osten
Das vatikanische Staatssekretariat hat allen beim Vatikan akkreditierten Botschaften eine „schriftliche Note“ zukommen lassen, in der die Friedensappelle des Papstes zum Nahen Osten verfasst sind. Das sagte gegenüber Radio Vatikan der vatikanische „Außenminister“, Erzbischof Dominique Mamberti. Der Heilige Stuhl versuche durch verschiedene Kanäle den verfolgten Christen beizustehen, so Erzbischof Mamberti. Besonders der Papst sei persönlich sehr aktiv durch seine Friedensappelle und Gespräche mit Kirchenvertretern und Autoritäten. Man rufe dazu auf, ein Modell des friedlichen Zusammenlebens zu sein zwischen den verschiedenen Gemeinschaften. Alles andere wäre ein fatales und gefährliches Risiko für die Sicherheit der Welt, so Mamberti. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Deutschland: Breites Bündnis gegen Antisemitismus
Jüdische Gläubige und Einrichtungen in der Bundesrepublik sehen sich immer stärker mit antisemitischer Gewalt konfrontiert. In Wuppertal wurde eine Synagoge mit Brandsätzen beworfen, in Frankfurt drohte ein Unbekannter mit der Ermordung von Juden. Nach dem versuchten Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge haben am frühen Dienstagabend nach Angaben der Polizei mehrere hundert Menschen an einer friedlichen Solidaritäts-Kundgebung vor dem jüdischen Gotteshaus teilgenommen. Die Angst vor Anschlägen werde immer größer und man müsse über einen besseren Schutz nachdenken, erklärte der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal, Leonid Goldberg, am Rande der Solidaritätskundgebung. (dr/kna)
Hier mehr in Text und Ton

Israel: Viele israelische Soldaten sind verunsichert
Benjamin Roller ist 20 Jahre alt, stammt aus der Nähe von Ravensburg und arbeitet seit zwölf Monaten in einer Einrichtung für Holocaust-Überlebende in Israel, in der Grenzregion zum Libanon. Am Donnerstag geht sein Freiwilliges Soziales Jahr dort zu Ende. Auch in „Zedakah“, so heißt die Einrichtung, gab es schon Alarm und Bomben sind eingeschlagen. Benjamin Roller berichtet im Gespräch mit Radio Vatikan davon, wie seine Begegnungen mit den oft gleichaltrigen Soldaten verlaufen; einige seien durch ihre Religion überzeugt davon, das Richtige zu tun. Andere – die säkularen Juden – sind verunsichert und auf der Suche nach dem Sinn der Gewalt und der augenblicklichen Situation in Israel. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Irak/Vatikan: „IS ist Terrorismus pur“
Mitglieder des „Islamischen Staates“ (IS) im Irak und Syrien seien nicht Anhänger einer bestimmten islamischen Theologie sondern Terroristen. Das betont der muslimische Theologe und Experte für christliche Theologie Adnane Mokrani im Gespräch mit Radio Vatikan. Er ist Dozent am Päpstlichen Institut für arabische und islamische Studien (PISAI) in Rom, also einer der wenigen Nicht-Katholiken an einer vatikanischen Bildungsstätte. „Beim Islamischen Staat, wie sie es nennen, handelt es sich nicht um ein Kalifat, sondern um eine terroristische Gruppe, die eigentlich eine Sekte ist,“ so Mokrani. „Wie diese Gruppe überhaupt entstanden ist und sich gebildet hat, haben wir noch gar nicht verstanden und viele Bereiche sind uns noch gar nicht bekannt.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

SOMMERREISE 2014:

Einsiedlerin: Eine Frau auf der Suche
Folge 12: Vergessen Sie alles, was Sie über Einsiedler zu wissen glauben. Einem Eremiten sind wir bei der Sommerreise ja schon begegnet – Bruder Klaus – aber der gehört einer anderen Zeit an. Begegnen wir in Teufen einer modernen Eremitin, begegnen wir Sr. Fabienne, einer Frau auf der Suche. (rv)
Hier die Folge 12

____________________________________

UNSER FILMTIPP:

Die geliebten Schwestern
Im Jahr 1787 lernt Friedrich Schiller im Thüringer Exil die Schwestern Caroline von Beulwitz und Charlotte von Lengefeld kennen und verliebt sich in die intelligenten und lebensfrohen jungen Frauen. Über Jahre besteht zwischen den dreien eine komplizierte Dreierbeziehung, ohne dass das enge Verhältnis zwischen den Schwestern darunter leidet, bis Carolines Verzicht und Schillers Heirat mit Charlotte doch einen Keil zwischen sie treiben. Mit stilistischer Brillanz und grandiosen Darstellern gelingt es dem Film über die historisch verbürgte „Menage à trois“, die Weimarer Klassik auf mitreißende Art fürs Kino zu beleben. Dabei begeistert das epische Gefühlsdrama ebenso durch die spannende Inszenierung und die ausgefeilten Dialoge wie auch durch die scheinbar mühelose Einbeziehung zeitgeschichtlicher Hintergründe. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
Hier zur Rezension

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat an diesem Mittwochmorgen an der Begräbnisfeier des verstorbenen Kardinals Francesco Marchisano teilgenommen. Die Zeremonie wurde geleitet vom Kardinaldekan Angelo Sodano, der in seiner Predigt an die unermüdliche Arbeit des Verstorbenen im Vatikan erinnerte. Kardinal Marchisano war unter Pius XII. in den Vatikan gekommen und war unter dem heiligen Johannes Paul II. Erzpriester von St. Peter. 2003 erhielt Marchisano die Kardinalswürde. Er verstarb vor drei Tagen im Alter von 85 Jahren. (rv)
Der Jesuitenflüchtlingsdienst (JRS) bekommt einen neuen Direktor: Pater Tom Smolich SJ, bislang Präsident Konferenz der Jesuitenoberen in den USA, löst am 1. November 2015 den deutschen Jesuiten Pater Peter Balleis SJ ab. Das gab der international tätige JRS auf seiner Webseite bekannt. Gegründet 1980 durch den damaligen Generaloberen der Jesuiten, Pater Petro Arrupe SJ, sieht der Dienst seine Aufgabe in Begleitung, in Dienst an Flüchtlingen und in der Lobbyarbeit. Mehr als 1.800 Menschen arbeiten für den Hilfsdienst, darunter 70 Mitglieder des Jesuitenordens. Insgesamt helfe man dadurch eine knappen Million Flüchtlinge jedes Jahr, so der JRS. (pm)

Europa

Deutschland
Die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland rufen gemeinsam dazu auf, das Leid und die Not der Flüchtlinge im Bürgerkriegsland Syrien nicht zu vergessen. Kirchliche Gemeinden sollen auf die Arbeit der Hilfsorganisationen Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe aufmerksam machen und diese finanziell unterstützen, wie die Erzdiözese Freiburg am Mittwoch mitteilte. Einem Bericht von Caritas international zufolge ist die Lage in Syrien dramatisch. Mehr als neun Millionen Menschen sind den Angaben nach zum Überleben auf humanitäre Hilfe angewiesen - das ist jeder zweite Syrer. (pm/diverse)

Großbritannien
Die katholische Kirche in England und Wales hat zwischen 2003 und 2012 insgesamt 52 Priester aus dem Klerikerstand entlassen, nachdem diese des sexuellen Missbrauchs schuldig gesprochen wurden. Der Vorsitzende der zuständigen kirchlichen Kommission, Danny Sullivan, sagte gegenüber dem Sender BBC, dass die Kirche bei der Bekämpfung von Missbrauch unverzeihliche Fehler gemacht habe. Wie viele Menschen in der Vergangenheit tatsächlich Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester wurden, sei unklar, sagte Leiter des Koordinationsgremiums zur Missbrauchsbekämpfung bei der Bischofskonferenz, Adrian Child, ebenfalls im Gespräch mit der BBC. Ihm zufolge könne es bis zu 20 oder 40 Jahre dauern, bis Opfer sexuellen Missbrauchs über die Taten sprächen. (kap)

Naher Osten

Syrien
Als Reaktion auf die andauernde Krise in Syrien haben die EU-Mitgliedstaaten die humanitäre Hilfe erhöht. Das teilten die EU-Mitgliedstaaten am Dienstag in Brüssel mit, wie die KNA berichtet. Zuvor hatte die EU-Kommission in Brüssel den Ausbau der Hilfen beantragt. Laut dem Beschluss soll die finanzielle Unterstützung nun um weitere 50 Millionen Euro auf insgesamt 150 Millionen Euro erhöht werden. Der Konflikt in Syrien hat laut EU-Mitgliedstaaten zur größten humanitären Krise weltweit geführt. Dies betreffe in erster Linie die Zahl der hilfsbedürftigen Menschen, wonach rund 9,3 Millionen Menschen in Syrien und weitere 2,8 Millionen Flüchtlinge in den Nachbarländern auf der Flucht oder auf Hilfe angewiesen sind. (kna)

Syrien/Frankreich
Der melkitisch-katholische Patriarch Gregorios III. Laham hat sich gegen Frankreichs Angebot einer erleichterten Aufnahme für Christen aus dem Irak gewandt. „Wir brauchen nicht jemanden, der uns aufnimmt, sondern jemanden, der uns hilft, in unserem Land zu bleiben“, sagte der Patriarch der vor allem im Libanon und Syrien verbreiteten Kirche der libanesischen Zeitung „Daily Star“. Die internationale Gemeinschaft solle die Bevölkerung im Nahen Osten im Kampf gegen Terrorismus und islamistische Extremisten unterstützen. „Das wäre eine echte Leistung, eher als uns zu Flüchtlingen zu machen und uns Sympathie und Hilfe zu versprechen“, so der Patriarch. „Wir möchten in unserem Land sein und an der Seite unserer muslimischen Brüder leben, trotz aller Probleme“, ergänzte Gregorios III. Frankreichs Regierung hatte sich am Montag bereiterklärt, christlichen Flüchtlingen aus dem Nordirak Asyl zu gewähren. Patriarch Gregorios III. warf westlichen Nationen hingegen eine verfehlte Nahostpolitik vor. „Alles was Europa seit 50 Jahren getan hat, ist, Muslime und Christen zu spalten“, sagte er laut „Daily Star“. (kna)

Asien

Pakistan
Drei Frauen und zwei Minderjährige sind am vergangenen Sonntag in Gujranwala nach einem Anschlag islamischer Extremisten ermordet worden und acht weitere verletzt. Die Extremisten sollen fünf Häuser und mehrere Fahrzeuge in Brand gesetzt haben, nachdem sie ein Mitglied der Ahmadi-Glaubensrichtung der Gotteslästerung bezichtigten. Die Ahmandi sind eine Minderheit und werden von den Muslimen als Sekte angesehen. Der christliche Anwalt Sardar Mushtaq Gill von der Nichtregierungsorganisation „LEAD“ sagte in gegenüber „Fides“, dass der „Blasphemieparagraf in Pakistan oft als Instrument der Verfolgung gegen religiöse Minderheiten missbraucht wird” und fordert mittels einer internationalen Kampagne die Abschaffung dieses Paragraphen. Auch der Rektor des St. Mary-Seminars in Lahore, Pfarrer Bernard Inayat, meint, dass es sich in 80 Prozent der Fälle um falsche Anklagen handelt. (fides)

__________________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind hier online live und auf Abruf zu hörenWeitere Informationen hierUnseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, Email: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va