RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.6.2014

Tagesmeldungen vom 10.6.2014

- Irland: Erzbischof will Heime durchleuchten -
- Nigeria: Weitere 20 Frauen entführt -
- Kardinal: Mitte Januar besucht der Papst Sri Lanka -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Irland: Umfassende Untersuchung nach Fund von Kinderleichen gefordert
Politiker und Kirchenvertreter in Irland wollen die Geschichte der Heime für ledige Mütter und deren uneheliche Kinder durch eine unabhängige Kommission aufarbeiten lassen. Anlass für den Vorstoß sind jüngste Erkenntnisse zu einem Grab mit 800 Kinderleichen in der zur Grafschaft Galway gehörenden Stadt Tuam. Sie sollen aus einem Mutter-Kind-Heim stammen, das von katholischen Ordensfrauen geführt wurde. „Wenn das in Tuam passieren konnte, dann ist es vielleicht auch in anderen Mutter-und-Baby-Heimen anderswo im Land passiert“, sagte uns der Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin. Darum brauche es eine umfassende Untersuchung. (rv/kna/irish-times online/rte-online)
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Vatikansprecher über Friedensgebete: Ein Akt des Mutes“
Ein neuer Beitrag, ein starker Beitrag zum Friedensprozess im Heiligen Land: Das ist – in den Augen von Vatikansprecher Federico Lombardi – die jüngste Begegnung zwischen dem Papst und den Präsidenten Israels und Palästinas im Vatikan. „Der Papst spricht immer über die Kultur der Begegnung: genau das war dieses Treffen, eine Begegnung zwischen Menschen im Zeichen des Glaubens“, sagte Lombardi gegenüber Radio Vatikan. Die Umarmung zwischen den Präsidenten der verfeindeten Nachbarstaaten nannte der Vatikansprecher „eine Art Befreiung“. (rv)
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Nigeria: 20 Frauen entführt
Im nördlichen nigerianischen Bundesstaat Borno sind erneut Frauen entführt worden: Wahrscheinlich war es wieder die islamistische Terrorgruppe Boko Haram, die die etwa 20 Frauen sowie drei junge Männer nach Berichten von diesem Dienstag in ihre Gewalt brachte. In nur acht Kilometern Entfernung waren Mitte April über zweihundert Schülerinnen aus dem Internat von Chibok verschleppt worden. Für ihre Freilassung finden in vielen Städten Nigerias Demonstrationen statt, dabei wird skandiert: „Die Wahrheit, nichts als die Wahrheit!“ Die Proteste sollen weitergehen, bis die Schülerinnen wieder auf freiem Fuß sind. (rv/cctv)
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USA: Jesuitenuniversität berät über Ökumene
Spirituelle Ökumene? Ja, das ist vielen ein Begriff. Ökumene des Leidens? Wohl auch, schließlich spricht Papst Franziskus immer wieder mal davon. Aber rezeptive Ökumene? Das ist neu. An der von Jesuiten geleiteten Fairfield-Universität im US-Bundesstaat Connecticut beschäftigt sich diese Woche eine internationale Konferenz mit dieser rezeptiven Ökumene. „Du erzählst mir deinen schlimmsten Albtraum in Sachen Mission, und ich erzähl dir meinen“ – das könnte die simple Einstiegsfrage dieser Form christlicher Suche nach Einheit sein, erklärt uns der anglikanische Erzbischof David Moxon, Vertreter des anglikanischen Primas beim Heiligen Stuhl. (rv)
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Fußball-WM in Brasilien: „Verhaltene Freude“
Demonstrationen gegen zu teure Super-Stadien, Kritik am Weltfußballverband Fifa, Unmut über Umsiedlungen und ein bisweilen radikales Durchgreifen der brasilianischen Sicherheitskräfte: Vor dem Auftakt der Fußball-WM hält sich die Begeisterung in Brasilien in Grenzen – und dies mit gutem Grund, findet der Brasilien-Länderreferent des Lateinamerika-Hilfswerkes Adveniat. Klemens Paffhausen kann dem Unmut auch etwas Positives abgewinnen, denn er zeigt auch, „dass Brasilien auf einem guten demokratischen Weg ist“. (rv)
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Overbeck: Brasiliens Probleme nicht ignorieren

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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus wird am nächsten Montag im Vatikan einen Pastoralkongress seines Bistums Rom eröffnen. Das wurde jetzt im Vatikan bekannt. Auf dem Kongress soll vor allem über Kinder- und Jugendpastoral in den Pfarreien nachgedacht werden. Die Veranstalter sprechen von etwa 11.000 Anmeldungen, obwohl die vatikanische Audienzhalle nur etwa 7.000 Menschen fasst. (rv)
Papst Franziskus ruft „zum Gebet für die Opfer sexueller Gewalt in Kriegen und Konflikten“ auf. Das schreibt er in einer Twitterbotschaft von diesem Dienstag. „Beten wir auch für diejenigen, die sich bemühen, dieses Verbrechen zu bekämpfen“, so der Papst weiter. Mit dem Hashtag #TimeToAct – zu Deutsch: Zeit zum Handeln – beteiligt sich Franziskus an einer Kampagne, die auf einer Konferenz in London an diesem Dienstag startet. (rv)

Europa

Europäische Union
Für Kardinal Reinhard Marx kann die EU das Vertrauen der Bürger nur dann wieder neu gewinnen, wenn sie konkrete Lösungen zu Problemen und Herausforderungen findet, wie etwa zu Arbeitslosigkeit, Klimawandel oder Migration. Das sagte der Vorsitzende des EU-Bischofsverbands Comece beim 10. Gipfeltreffen von Religionen und Konfessionen mit der EU-Kommission in Brüssel. Das vereinte Europa solle „ein Beitrag zu einer besseren Welt sein“, so Marx, der auch die Deutsche Bischofskonferenz leitet, mit einem Zitat des EU-Gründungsvater Jean Monnet. Die Frage, ob Europa einen Beitrag zu einer besseren Welt leiste, stelle sich bei allen politischen Maßnahmen der Union, auch beim Freihandelsabkommen mit den USA. (pm)

Deutschland
Der neue Passauer Bischof Stefan Oster hat die Kommunikation und Präsentation der Kirche kritisiert. Er sehe hier einen großen Nachholbedarf, sagt er im Interview der „Süddeutschen Zeitung“. Besonders sei dies beim Missbrauchsskandal deutlich geworden. Ohne den Druck der Medien hätte die Kirche nicht die Kraft zur Selbstreinigung aufgebracht. Oster gehört dem Orden der Salesianer Don Boscos. Auch im seinem Orden habe dies bemerkt. Die Prävention gegen sexuelle Gewalt habe sich bereits viel verbessert, „aber wo steht das in der Zeitung?“ Den Fall Franz-Peter Tebartz-van Elst vergleicht Oster mit Uli Hoeneß und Christian Wulff. Solch Fehlverhalten wird mit der „Gnadenlosigkeit der Medien“ bestraft. Dazu kam bei Tebartz-van Elst, das sein Amt des Bischofs zum „Skandalon“ geworden sei. (kna)

Österreich
Für das neue Wiener Stadtviertel „Seestadt Aspern“ ist die Errichtung eines „Campus der Religionen“ geplant. Dies bestätigte der Leiter des diözesanen Bauamtes, Harald Gnilsen, gegenüber „Kathpress“. Im interreligiösen Sinne soll dort jede Religionsgemeinschaft ihre eigenen Sakralräume und Gebetshäuser bekommen. Es ist kein Einheitsraum für alle Bekenntnisse vorgesehen. Neben den einzelnen religiösen Treffpunkten seien karitative und sozialisierende Angebote geplant. Ein vergleichbares Konzept zum „Campus der Religionen“ existiert bereits in Berlin mit dem „Haus der Religionen“. (kap)

Schweiz
Die christlichen Kirchen und die jüdische Gemeinschaft rufen zu Solidarität mit Flüchtlingen auf. Anlässlich des Flüchtlingssonntags und Flüchtlingssabbats vom 14./15. Juni erinnern sie in einer gemeinsamen Botschaft daran, dass die „göttliche Verheißung der Fülle“ zuerst jenen gelte, „die in unserer Gesellschaft benachteiligt sind, an den Rand gedrängt werden oder als unerwünscht gelten“. Mit der Behauptung „überfüllt!“ werde jedoch in der Schweiz schon sei länger Zeit erfolgreich Abgrenzungspolitik betrieben, mahnen die Religionsgemeinschaften in ihrem Aufruf, den sie am Dienstag veröffentlichten. (kipa/pm)
Vor genau 25 Jahren fand in Basel eine bemerkenswerte Ökumene-Initiative statt: die „Europäische Ökumenische Versammlung Frieden in Gerechtigkeit“. Ein halbes Jahr vor dem Fall der Berliner Mauer kamen – zum ersten Mal – Tausende Gläubige und Würdenträger aus allen Kirchen Europas zusammen, um miteinander über konfessionelle und politische Grenzen hinweg über ihren christlichen Auftrag für Einheit, Frieden und Schöpfung nachzudenken. Das Treffen begann am Pfingstmontag und dauerte eine Woche. Träger der Initiative waren der Rat der Bischofskonferenzen Europas (CCEE) und die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK). (rv)

Afrika

Elfenbeinküste
Der frühere Erzbischof von Abidjan in Elfenbeinküste, Kardinal Bernard Agré, ist tot. Er starb am Montag im Alter von 88 Jahren in einem Pariser Krankenhaus. Papst Franziskus lobte am Dienstag in einem Beileidstelegramm den Glauben und die Großzügigkeit des Verstorbenen. Der 1926 geborene Agré hat unter anderem an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom Kirchenrecht studiert; 1968 wurde er zunächst Bischof in Man, später im neuen Bistum Yamoussoukro – bekannt durch seinen Nachbau des Petersdoms – und 1994 schließlich Erzbischof von Abidjan. Zwischen 1985 und 1991 stand Agré an der Spitze der Westafrikanischen Bischofskonferenz. (rv)

Naher Osten

Israel
Die Knesset, das israelische Parlament, hat an diesem Dienstag in geheimer Wahl Reuven Rivlin zum neuen Staatspräsidenten gewählt. Damit geht die Ära von Shimon Peres zu Ende. Der Friedensnobelpreisträger hat seit 2007 an der Spitze des Staates gestanden. Dabei nutzte er seine vor allem protokollarische Funktionen zu zahlreichen Friedensappellen und –initiativen. Erst am Sonntagabend hat Peres zusammen mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas an Friedensgebeten im Vatikan teilgenommen. Die offizielle Amtszeit von Peres endet in zwei Wochen mit dem Amtsantritt Rivlins. (afp)

Asien

Sri Lanka
Papst Franziskus wird Sri Lanka voraussichtlich vom 13. bis zum 15. Januar 2015 besuchen. Das sagte der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith. Geplant sei u.a. die Heiligsprechung des Märtyrerbischofs Joseph Vaz (1651-1711), des Apostels von Nakara und Sri Lanka. Die Seligsprechung des Bischofs hatte Papst Johannes Paul II. bei seinem Sri-Lanka-Besuch 1995 vorgenommen. Franziskus hatte auf dem Flug von Israel nach Rom am 26. Mai angekündigt, dass er im Januar zunächst Sri Lanka und dann die vom Taifun verwüsteten Gebiete in den Philippinen besuchen wolle. Offizielle Bestätigungen oder ein Reiseprogramm gibt es aus dem Vatikan noch nicht. (adnkronos/rv)

Amerika

Brasilien
Wenige Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft haben mehr als dreihundert Menschen Zuflucht in einer Kirche von Rio de Janeiro gefunden. Die Menschen können ihre Mieten nicht mehr zahlen, weil diese angesichts der WM stark gestiegen sind. Zunächst hatten die Familien, viele von ihnen mit kleinen Kindern, den Vorplatz der Kathedrale besetzt. Daraufhin lud das Erzbistum sie ein, sich bis auf weiteres in der Kirche im Norden von Rio, nicht weit vom Internationalen Flughafen, unterzukommen. Die brasilianische NGO „Fase“ spricht 19.000 Familien im ganzen Land, die seit Oktober 2009 wegen der Vorbereitungen der WM ihre Wohnung verloren haben. Insgesamt handle es sich um fast 100.000 Menschen. (apic)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Programmvorschau:

Dienstag Abend, 10.6.2014: Radio-Akademie zum Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ von Papst Franziskus
In dieser Folge: Magdalena Holztrattner, Leiterin der Katholischen Sozialakademie, Wien

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom VortagRadio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
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·
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Im Internet:

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