RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 11.6.2014

Tagesmeldungen vom 11.6.2014

- Papst klagt Waffenhandel und Korruption an -
- Papst ruft zum Kampf gegen Kinderarbeit -
- Friedenstreffen: Koranrezitation legitim -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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VATIKAN:

Papst: „Waffenhersteller: Was ist denn das für ein Beruf?“
Korrupte, Waffenhersteller und Machtgierige werden niemals glücklich sein, weder hier auf Erden noch im Jenseits. Das hat Papst Franziskus bei der bislang wärmsten Generalaudienz des Jahres mit Nachdruck betont. Macht und Eitelkeit seien keine Tugenden, so Franziskus bei seiner Mittwochs-Generalaudienz auf dem Petersplatz. Das Thema der Papst-Katechese war die siebte Gabe des Heiligen Geistes, nämlich die Gottesfurcht.

„Die Gottesfurcht ist ein Geschenk des Heiligen Geistes; ein Geschenk, das uns erkennen lässt, wie klein wir vor Gott sind. Wir fühlen uns wie Kinder in den Händen des Vaters. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns klein fühlen sollten oder uns passiv und klagend verhalten sollten. Die Gottesfurcht soll uns nicht zu scheuen Christen verkommen lassen, sondern im Gegenteil: Wir sollten dadurch enthusiastische und überzeugte Gläubige sein!“Franziskus rief die Gläubigen auf, nicht auf Macht und Eitelkeit zu setzen: Beides verspreche nämlich nichts Gutes. (rv/kna)
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Papst ruft zum Kampf gegen Kinderarbeit auf
Vor rund 35.000 Besuchern forderte der Papst bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch zu einem verstärkten Kampf gegen Kinderarbeit auf.  Die
internationale Gemeinschaft müsse mehr für den Schutz von Minderjährigen vor Ausbeutung tun. Er wünscht sich „Taten statt Worte“, denn die Würde eines Kindes sei unantastbar. Er erinnerte daran, dass mehrere zehn Millionen Kinder weltweit unter unwürdigen Bedingen arbeiten müssen und Opfer von Sklaverei, Ausnutzung, aber auch von Missbrauch, Übergriffen und Diskriminierung sind. Der UNO-Welttag gegen Kinderarbeit wird am Donnerstag begangen. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Islamfachmann: Koran-Rezitation bei Friedensgebeten ist legitim
Drei arabische Verse aus dem Koran, die bei dem Friedenstreffen vergangenen Pfingstsonntag in den Vatikanischen Gärten mit den Präsidenten Israels und Palästinas von einem Imam der arabischen Delegation rezitiert worden sind, sorgten im Nachhinein für Unruhe.  Hier die letzten Sätze in einer Übertragung ins Deutsche: „Verzeih uns (Allah), vergib uns und erbarm dich unser! Du bist unser Schutzherr. Hilf uns gegen das Volk der Ungläubigen!” Während einige Beobachter diesen letzten Vers als Angriff auf die beiden anderen Religionen sehen, definiert der Islamwissenschaftler Pater Felix Körner, der an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom lehrt, diese Rezitation als legitim.

„Ein Muslim versteht den Koran immer so, wie die ersten Hörer des Korans ihn vernommen haben. Und das heißt in dem Fall: Wir müssen uns hineinversetzen in die Frühzeit des Islam, hier sind wir vielleicht noch in Mekka oder in den ersten Jahren in Medina; der Islam ist eine kleine Gruppe, die sich noch zu Recht verfolgt sieht von Polytheisten, heidnischen Gruppen, welche Mohammed und seine Anhänger loswerden wollen. Ungläubig heißt in diesem Fall Menschen, die den einen Gott nicht anerkennen. Wenn also in dieser Koranstelle von den Ungläubigen die Rede ist, gegen die wir um Gottes Hilfe bitten, dann sind hier ganz klar nicht die Juden und auch nicht die Christen gemeint, die natürlich die Einheit Gottes anerkennen!“ (rv)
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Irak: Düstere Zukunft in Mossul
Die wenigen Christen im irakischen Mossul fürchten um ihre Zukunft. Das sagt der frühere syrisch-katholische Bischof der zweitgrößten irakischen Stadt, Basilios Gregorius Casmoussa, gegenüber Radio Vatikan. Dschihadisten brachten am Dienstag Mossul und eine ganze Provinz unter ihre Kontrolle. Die Regierung in Bagdad schaut machtlos zu  und bittet um Militärhilfe. Alt-Bischof Casmoussa lebt seit einiger Zeit im Libanon, hält aber weiterhin engen Kontakt mit seinen Bekannten in Mossul. Nach Falludscha ist das von Sunniten, Christen und Kurden besiedelte Mossul seit Januar bereits die zweite Großstadt, die in die Hände der sunnitischen Dschihadisten gefallen ist.

„ Mossul und die gesamte umliegende Region galt bisher immer als sehr kritisch gegenüber Machthabern, weil hier viele Minderheiten lebten. Gerade die christliche Minderheit war immer sehr kritisch, aber auch sehr angesehen. Ich habe nun gehört, dass kurdische Soldaten nach Mossul aufbrechen, um Christen zu beschützen. Ich zweifle daran, dass hier mittelfristig eine friedliche Situation herrschen wird.“ (rv/faz/asianews)
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Großbritannien: Vergewaltigung im Krieg nicht tabuisieren
Vergewaltigung wird bei Konflikten immer häufiger als „Waffe“ eingesetzt. Darum schlägt eine internationale Konferenz in London Alarm; der britische Außenminister William Hague und US-Schauspielerin Angelina Jolie haben eine Kampagne gegen sexuelle Gewalt in Konflikten lanciert, an der sich am Dienstag auch Papst Franziskus via Twitter beteiligte. Der britische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Nigel Baker, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan, dass es zunächst einmal wichtig sei, die Opfer überhaupt wahrzunehmen. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Oktober November
Der bevorstehende Tod ihres alten Vaters führt zwei Schwestern wieder zusammen, die sich im Lauf der Jahre fremd geworden sind, weil sie völlig unterschiedliche Wege im Leben eingeschlagen haben: Die ältere hat den väterlichen Gasthof in den österreichischen Alpen übernommen, die jüngere ist erfolgreiche Schauspielerin in Berlin. Am Krankenbett des Patriarchen müssen sie sich mit den Lügen und Illusionen ihres Daseins auseinandersetzen, finden aber auch überraschende Anstöße zur Neuordnung ihres Lebens. Ein mit meisterlicher Ruhe und Detailgenauigkeit inszeniertes Familiendrama mit eindrücklich charakterisierten, hervorragend gespielten Hauptfiguren. Die formale Strenge der Innenaufnahmen und der Verzicht auf Musik kontrastieren reizvoll mit der Naturkulisse und der im Kern optimistischen Stimmung des Films, die unaufdringlich auch eine spirituelle Ebene miteinbezieht. - Sehenswert ab 14 Jahren (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Begegnungen mit Gefangenen, Armen und alten Menschen sind Schwerpunkte bei der Pastoralreise von Papst Franziskus am 21. Juni 2014 ins süditalienische Cassano all'Jonio in Kalabrien. Das berichtet ein aktuelles Kommuniqué des Vatikans. Laut Planung verlässt der Papst im Hubschrauber  früh morgens den Vatikan und landet gegen 9 Uhr zunächst im kalabrischen Castrovillari um dort das örtliche Gefängnis zu besuchen. Er wird mit Insassen sprechen und eine Rede halten, bevor er weiter nach Cassano all'Jonio flliegt. Nach der Landung auf dem Sportplatz besucht Franziskus ein Zentrum für Palliativmedizin und wird im örtlichen Priesterseminar mit Armen und jugendlichen Drogenabhängigen zu Mittagessen. Um 14.30 Uhr trifft der Papst in einem Pflegeheim mit alten Menschen zusammen, bevor er um 16 Uhr auf einem Freigelände eine Messe feiert. (kna/rv)

Vatikan/Italien
Es gibt keine Verschwörungsgeschichte hinter der Abwesenheit des römischen Oberrabbiners beim Friedensgebet im Vatikan vom vergangenen Sonntag. Das präzisiert die römische Jüdische Gemeinde an diesem Mittwoch. Rabbiner Riccardo Di Segni habe persönlich bei der Auswahl der jüdischen Delegation mitgewirkt. Er sei wegen anderen Terminen, die lange vor dem Friedensgebet organisiert worden seien, dem Treffen im Vatikan ferngeblieben, so die Jüdische Gemeinde. Di Segni war stattdessen auf einer internationalen Konferenz zum Thema „Rabbinat und Politik“ der Universität Bar Ilan in Israel aufgetreten. (adnkronos)

Europa

Europäische Union
Kirchen und Religionen können die Demokratie in EU stärken. Das betonte der EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso beim 10. Treffen der EU-Spitzenvertreter und führender Repräsentanten verschiedener Religionen in Brüssel. Kirchen und religiöse Gemeinschaften könnten deutlich zur Reflexion beitragen, wie EU-Bürger stärker in demokratische Prozesse einbezogen werden könnten, so Barroso. Das Treffen fand am Dienstag statt. Auch EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz nahmen daran teil. Die Delegation der katholischen Kirche leitete der Vorsitzende der EU-Bischofskommission (ComECE), Kardinal Reinhard Marx. Er rief die EU auf, bei den Themen Arbeitslosigkeit, Klimawandel und Migration zu handeln. (kap)

Deutschland
Bei dem schweren Unwetter in Nordrhein-Westfalen Anfang der Woche sind die Kirchen offenbar recht glimpflich davongekommen. Es gab nur viele kleinere Schäden, zum Beispiel heruntergefallene Ziegel, wie eine Umfrage der KNA am Mittwoch bei den nordrhein-westfälischen Bistümern ergab. Über gravierende Schadensfälle wurde indes nichts bekannt. Zwei Tage nach dem schweren Unwetter im Westen Deutschlands mit mindestens sechs Toten ist die Gefahr noch nicht ausgestanden. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes werden in den nächsten Tagen in der gesamten Bundesrepublik weitere heftige Gewitter erwartet. (kna/afp)
Auch die Kirchen werden in der bayerischen Ethikkommission zur Präimplantationsdiagnostik (PID) vertreten sein. Die bayerische Staatsregierung hatte die Gründung eines solchen Gremiums vor kurzem angekündigt. Zunächst war unklar gewesen, ob auch Kirchenvertreter dabei sein würden. Nun bestätigte das Gesundheitsministerium, dass die Kirchen beim Sachverständigen für Ethik ein Vorschlagsrecht haben. Die PID-Kommission wird insgesamt aus acht Mitgliedern bestehen. Das Gremium soll über die Anträge von Paaren entscheiden, die ihre durch künstliche Befruchtung gezeugten Embryonen genetisch untersuchen lassen möchten. (münchner kirchennachrichten)
Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst zieht von Limburg nach Regensburg. Wie die ehemalige Sprecherin des Bistums mitteilte, will der abberufene Limburger Bischof in Regensburg bleiben, bis er eine neue Aufgabe übernimmt. Die Wahl sei auf Regensburg gefallen, weil der dortige Bischof Rudolf Voderholzer Tebartz-van Elst Gastfreundschaft gewähre. Papst Franziskus hatte den Amtsverzicht des Limburger Bischofs Ende März angenommen. Tebartz-van Elst stand wegen der Kostenfinanzierung der Bistumsanlage sowie wegen einem Meineids-Prozess gegen die Zeitschrift Spiegel in den Schlagzeilen. Mit seinem Namen ist eine der schwersten Krisen der katholischen Kirche in Deutschland in den letzten Jahren verknüpft. Dass er auch nach seiner Abberufung durch den Papst in Limburg blieb, war vielfach auf Unverständnis und Kritik gestoßen. (pm)

Österreich
Zu einem Protestmarsch für Religionsfreiheit im Sudan hat der Österreich-Zweig der Menschenrechtsorganisation „Christian Solidarity International“ (CSI) für Donnerstagnachmittag in Wien aufgerufen. Vor der sudanesischen Botschaft in Wien soll für die Freilassung der zum Tod verurteilten sudanesischen Christin Meriam Jahia Ibrahim Ishag demonstriert werden. Die 27-jährige zweifache Mutter sitzt in der Todeszelle, seit sie ein Gericht wegen zweier aus der Scharia abgeleiteter „Verbrechen“ zum Tod verurteilt hat. Dabei geht es zum einen um ihre Hinwendung zum christlichen Glauben und zum anderen um die Hochzeit mit einem ebenfalls christlichen Mann, die als Ehebruch gewertet wurde. Auch internationaler Druck, u.a. vom deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier, führte bisher nicht zu ihrer Freilassung. Erst vor wenigen Wochen brachte die junge Frau im Gefängnis ihr zweites Kind zur Welt. (kap)

Italien/Heiliges Land
Jetzt ist die Politik im Nahen Osten an der Reihe: Das sagte der Kustos des Heiligen Landes, Franziskanerpater Pierbattista Pizzaballa, der italienischen Zeitung „l´Avvenire“. Der Kustos hatte bei der Organisation der Friedensgebete im Vatikan für den Nahen Osten mitgeholfen. Papst Franziskus hatte in den Vatikanischen Gärten Gebete mit dem scheidenden israelischen Präsidenten Shimon Peres und dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas organisiert. „Die Rückmeldungen im Heiligen Land waren verhalten“, so Pizzaballa. Aber dennoch habe das Friedensgebet bewiesen, dass, wo ein Wille sei, sich auch ein Weg finde, sagte der Kustos. Im Nahen Osten gebe es schon seit langem „einen gesunden Skeptizismus“, fügte er an. Es sei nun Aufgabe der Politiker, Lösungswege zu finden. (avvenire)

Spanien
Die Kirche hat angesichts der wirtschaftlichen Krise ihre sozialen Aktivitäten noch einmal deutlich verstärkt: 2012 nahmen 3,5 Millionen Menschen - ein Viertel mehr als im Jahr zuvor - soziale Angebote der katholischen Einrichtungen in Anspruch. 2,25 Millionen hätten hier Nahrung, Kleidung, Geldzahlungen oder humanitäre und spirituelle Versorgung erhalten, womit die Kirche „einer der aktivsten Akteure im Kampf gegen die Auswirkungen der Krise“ ist, besagt der in dieser Woche veröffentlichte Rechenschaftsbericht der Spanischen Bischofskonferenz. Parallel zu den Hilfesuchenden sei 2012 auch die Zahl kirchlicher Sozialzentren gestiegen - um 400 auf landesweit nunmehr 8.135, informierte der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ricardo Blázquez, bei der Vorstellung des Jahresberichts. Insgesamt hätten die Priester, Ordensleute und Laienmitarbeiter im besagten Jahr 49 Millionen Stunden Einsatz für andere Menschen geleistet. Zur weiteren Leistungsbilanz der Kirche Spaniens zählte der Erzbischof u.a. neun Millionen Messfeiern für wöchentlich rund zehn Millionen Messbesucher, über 1,4 Millionen Schüler in kirchlichen Schulen, die Versorgung von 13.000 Missionaren weltweit oder den Erhalt von 22 Kirchengebäuden des UNESCO-Weltkulturerbes. (kap)

Afrika

Zentralafrikanische Republik
Der weltweite Diamantenhandel ist der Haupt-Kriegstreiber in Zentralafrika. Darauf macht die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch in Göttingen aufmerksam. Religion sei indes nicht in gleicher Weise relevant für den Konflikt. Die Regierung des afrikanischen Landes hatte am Dienstag die erneute Zulassung der Ausfuhr von Diamanten im Rahmen des sogenannten Kimberley-Prozesses beantragt. Zuvor war der legale Edelsteinexport, der für die Wirtschaft des Landes von größter Bedeutung ist, stark zurückgegangen, die illegale Ausfuhr hatte jedoch stark zugenommen. Der Kimberley-Prozess legt fest, dass und wie Diamanten zertifiziert werden müssen, und soll so helfen, den Handel mit sogenannten Blutdiamanten zu unterbinden. (pm)

Nigeria
Eine Amnestie für Boko Haram wäre möglich, wenn die Terrorgruppe sich „aufrichtig um Reue und Wiedergutmachung für die Opfer“ bemühen sollte. Das sagte der Erzbischof von Abuja, Kardinal John Olorunfemi Onaiyekan, in einer Botschaft an die nigerianische Bevölkerung. Es sei allerdings Aufgabe der Regierung, für Recht und Ordnung zu sorgen und Verbrecher zu bestrafen. Dennoch sollte ein Angebot von Vergebung und Amnestie nicht von vornherein ausgeschlossen werden, so Kardinal Onaiyekan. Er erinnert daran, dass Präsident Goodluck Jonathan vor kurzem eine Amnestie für diejenigen Mitglieder der Boko Haram in Betracht gezogen hatte, die die Waffen niederlegen. Dies trifft nicht überall im Land auf Zustimmung. Boko Haram gilt vielen als „unglaubwürdige Organisation“. Kardinal Onaiyekan hingegen hält eine mögliche Amnestie für ein „berechenbares Risiko, dass man eingehen kann, wenn das höhere Ziel Frieden und Aussöhnung ist“. (fides)
Die Bischöfe fordern eine Gleichbehandlung aller Religionen im ganzen Land. Der Glaube sei ein „wichtiger sozialer Faktor“, so die Bischöfe in einer Erklärung. Leider werde die Religion in ihrem Land „auch zum Schlechten“ eingesetzt. Damit beziehen sie sich auf die Konflikte rund um die islamistische Sekte Boko Haram. Zwar gebe die nigerianische Verfassung explizit vor, dass es keine Staatsreligion weder auf Bundesebene noch auf lokaler Ebene gebe. Dennoch sei der Umgang der Religionsgemeinschaften untereinander nicht einfach. Die Bischöfe äußern die Einschätzung, dass die inoffizielle Einführung des Islam als Staatsreligion im Norden Nigerias durch entsprechende von den Lokalregierungen vertretene politische Maßnahmen nicht mit dem genannten Artikel der nigerianischen Verfassung vereinbar sei. Sie führe nämlich zu einer Diskriminierung anderer Religionen, insbesondere des Christentums. Konkret spürbar sei dies beim Kauf von Grundstücken für den Bau von neuen Kirchen oder bei der Durchführung von Wallfahrten. (fides)

Amerika

Kanada
Die Bischöfe von Quebec sind gegen das neue Euthanasie-Gesetz. Künftig ist es in der größten kanadischen Provinz erlaubt, Erwachsenen auf deren Wunsch sogenannte Todesspritzen zu geben. Das sei ein falsches Zeichen, so Bischof Pierre-André Fournier, Vorsitzender der Bischofskonferenz von Quebec. Vielmehr müsse man die Palliativmedizin fördern, die eine Alternative und vor allem eine Hilfe für Patienten sei, so Fournier. In Kanada verbietet das Strafgesetzbuch eigentlich die Tötung auf Verlangen und die Beihilfe zum Suizid. Somit schafft die Provinz Quebec eine Sonderregelung. Das Gesetz wurde mit 94 Ja- und 22 Nein-Stimmen zu Beginn der Woche gutgeheißen. (rv)

El Salvador
Die Regierung soll neue Gespräche mit den kriminellen Jugendbanden führen. Dazu ruft ein Bündnis der christlichen Kirchen El Salvadors auf. Ein vor zwei Jahren von der katholischen Kirche ausgehandelter Waffenstillstand zwischen den sogenannten Mara-Banden hatte zu einer spürbaren Reduzierung der Gewalt geführt; er wurde jedoch zuletzt immer wieder gebrochen. Diese Verhandlungen sollten wieder aufgenommen werden, forderte nun der katholische Militärbischof Fabio Reynaldo Colindres Abarca. Ein dauerhafter Dialog mit den salvadorianischen Gangs widerspreche nicht dem grundsätzlichen Ziel des Staates die Kriminalität zu bekämpfen, sagte der Bischof. (fides/kna/misna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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