RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 6.3.2014

Tagesmeldungen vom 6.3.2014

- Papst will keine „Priester aus dem Labor“ -
- Premiere: Frauentag im Vatikan -
- Hagia Sophia: „Kirche, nicht Moschee“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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AUS DEM VATIKAN:

Papst will keine „Priester aus dem Labor“
Papst Franziskus hat die Priester Roms zu einer Seelsorge der Barmherzigkeit aufgerufen. Die Barmherzigkeit Gottes sei einer der ganz großen Glaubensinhalte, sagte er vor Priestern seiner Diözese Rom, die er in der Audienzhalle traf. Einige hätten ihn gefragt, warum er die Priester nicht schätze: „Sie sagten, ich prügle sie! Das will ich natürlich nicht.“ Er wolle ihnen vielmehr klarmachen, was „Barmherzigkeit“ für einen Priester bedeute. Erstes Kriterium sei Nähe: „Was ist er Ort, an dem man Jesus am häufigsten antreffen konnte? Auf der Straße!“  Priester, die „aseptisch“ seien und „wie frisch aus dem Labor“ kämen, seien keine Hilfe für die Kirche. (rv)
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Zum Abschluss seiner Ansprache erzählte Papst Franziskus eine Anekdote aus seiner Zeit in Buenos Aires: Ein verstorbener Priester, ein Strauß Rosen, Barmherzigkeit und ein gestohlenes Kreuz.
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Papst: Bußprozession und Aschenkreuz auf dem Aventin
Mit einer abendlichen Bußprozession auf dem römischen Aventin-Hügel hat Papst Franziskus am Aschermittwoch die Fastenzeit eröffnet. Nach der Prozession, die von der Benediktiner-Kirche Sant'Anselmo ausging, feierte er in der Dominikaner-Basilika Santa Sabina die Heilige Messe und teilte das Aschenkreuz aus. In seiner Predigt rief der Papst die Gläubigen zu Gebet, Fasten und  Almosengeben auf. In den vierzig Tagen der Vorbereitung auf Ostern gelte es, „der Routine zu trotzen“ und „das Herz zu öffnen, um aus unserem kleinen „Schrebergarten“ herauszutreten“, sagte Franziskus. (rv)
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Hier finden Sie eine deutsche Fassung der Papst-Predigt zum Auftakt der Fastenzeit in unserer eigenen Übersetzung. Die offizielle Übersetzung wird in Kürze vom deutschsprachigen „Osservatore Romano“ publiziert. (rv)
Die Predigt zum Nachlesen

Papstmesse: Kein Christentum ohne Kreuz
Demut, Milde, Großzügigkeit: Das ist der christliche Stil. Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei der Morgenmesse im Vatikan. Ein Jünger Jesu müsse sich „selbst verleugnen“; man solle „nicht denken, ein christliches Leben außerhalb dieses Weges wäre möglich“, so der Papst. Es gebe für Christen nur den Weg Jesu, einen „Weg der Demut, auch der Demütigung“. Ohne Kreuz sei das Christentum gar nicht christlich. (rv)
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Premiere: Internationaler Frauentag im Vatikan
Erstmal wird im Vatikan der Internationale Frauentag begangen. Bei der Veranstaltung am 8. März unter dem Titel „Voices of Faith“, „Stimmen des Glaubens“, bieten elf Katholikinnen aus aller Welt (teils Ordensschwestern, teils Familienmütter) Einblick in ihre Wege des Christseins zwischen Friedensarbeit, Katechese oder Einsatz für Opfer des Menschenhandels. Der vatikanische Kinosaal ist Ort der Veranstaltung, die auch live im Internet übertragen wird. Papst Franziskus, der ganz in der Nähe wohnt, ist zu der Begegnung eingeladen. (rv)
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UNSERE INTERVIEWS:

Genn: Nicht jeder versteht die kirchliche Sprache
„Es soll ja sogar Theologiestudenten geben, die nicht genau wissen, was ein Rosenkranz oder der Gründonnerstag ist.“ Das sagte der Bischof von Münster, Felix Genn, in einem Gespräch mit Radio Vatikan. „Wie soll das dann ein Mensch, der keinen unmittelbaren Kontakt zur Kirche hat, verstehen?“ Genn riet zu Geduld mit den Menschen, die von einer Informationsflut umgeben seien: Man könne nicht von vorne herein voraussetzen, dass jeder die kirchliche Sprache verstehe. Wir sprachen mit Genn u.a. über seine neue Aufgabe als Mitglied der vatikanischen Bischofskongregation. (rv)
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Schweiz: Bischöfe reden über Spannungen in Chur
Die Schweizer Bischöfe haben bei ihrer Frühjahrsversammlung u.a. über die Spannungen rund um das Bistum Chur gesprochen. Das sagte der Präsident der Bischofskonferenz, Bischof Markus Büchel von St. Gallen, im Gespräch mit Radio Vatikan. Für den kommenden Samstag sind Kundgebungen für oder gegen den Churer Bischof Huonder geplant. Die 16 Mitglieder der Bischofskonferenz hätten „offen diskutiert“ und sich „nichts vorgemacht“, so Büchel. Die Spannung im Bistum Chur wird aus seiner Sicht „nicht nur produziert durch eine Person, also Bischof Vitus Huonder allein, sondern auch durch das ganze Umfeld.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Papst und die Kurienkardinäle und  –bischöfe fahren am Sonntagnachmittag mit dem Bus zu ihren Fastenexerzitien. Das hat die Präfektur des Päpstlichen Hauses bekannt gegeben. Franziskus begeht seine erste Fastenzeit als Papst, und als erster Papst hat er einen anderen als den bisher üblichen Ort für die Exerzitien gewählt: Die Einkehrtage finden nicht im Vatikan statt, sondern in einem geistlichen Haus in Ariccia südlich von Rom. Die Teilnehmer bleiben fünf Tage lang dort. Während die bisherigen Päpste meist hochrangige Kirchenmänner als Exerzitienmeister beriefen, hat Franziskus einen  römischen Pfarrer, Angelo De Donadis, dazu auserwählt, die Meditationen zu halten. Für die Dauer der Fastenexerzitien sind im Vatikan alle Audienzen und offiziellen Termine abgesagt. (rv)

Europa

Deutschland
Die Austragung der paralympischen Spiele soll neue Wege gehen. Dies fordern die Weihbischöfe von Speyer und Trier, Otto Georgens und  Jörg Michael Peters. Man könne über Wettkämpfe behinderter und nichtbehinderter Athleten nachdenken, so der Beauftrage der Deutschen Bischofskonferenz für die Behindertenseelsorge Georgens. Der Sportbischof Peters wünscht sich einen „friedlichen und fairen“ Verlauf der Spiele. Der Wettbewerb im russischen Sotschi ist durch die Situation in der Ukraine überschattet. (kna)
Die Staatsanwaltschaft Aachen ermittelt gegen einen katholischen Funktionär wegen des Verdachts auf Besitz von kinderpornografischen Bildern. Es geht um den Bundesvorsitzenden der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Georg Hupfauer. Einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung bestätigte Behördensprecher Jost Schützenberg am Mittwoch der KNA. Hupfauer räumte ein, auf Internet-Seiten mit Kinderpornografie gesurft zu haben. Er lege den KAB-Vorsitz nieder. Gegen den 59-Jährigen läuft laut Schützenberg nach einer Strafanzeige seit März 2013 ein Ermittlungsverfahren. Die Auswertungen dauerten noch an, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber KNA. Hupfauer sprach von einem moralisch verwerflichen Verhalten seinerseits, das seiner christlichen Überzeugung widerspreche. (kna)
Am Sonntag wird in Kiel mit einem Festakt die bundesweite „Woche der Brüderlichkeit“ eröffnet. Veranstalter ist der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ). Das diesjährige Motto lautet „Freiheit -Vielfalt – Europa“. Die Woche richtet sich mit zahlreichen Veranstaltungen gegen religiöse Intoleranz. Auf dem Programm stehen Lesungen, Führungen, Ausstellungen und Gottesdienste. Im Rahmen der Eröffnungsfeier verleiht der Koordinierungsrat an den ungarischen Schriftsteller und Essayisten György Konrad die Buber-Rosenzweig-Medaille 2014. (kna)

Schweiz
Die Schweiz gefährdet mit der Lockerung der Kriegsmaterialverordnung ihren internationalen Ruf als Hort von humanitärer Tradition, Frieden, Demokratie und Menschenrechten. So kommentiert die Arbeitsgemeinschaft Alliance Sud, die entwicklungspolitische Organisation von sechs großen Schweizer Hilfswerken, die Entscheidung des Nationalrates zu neuen Kriterien für die Waffenausfuhr. Waffenverkäufe in die ärmsten Entwicklungsländer und an Regierungen, die Menschenrechte systematisch und schwerwiegend verletzen, sollten nun offenbar den „wegbrechenden Markt" in Europa ersetzen. So schütze die neue Verordnung Arbeitsplätze in einem völlig unbedeutenden Industriezweig, der nur 0,33 Prozent der gesamten Schweizer Exporte ausmache. (kipa)
Weitere Infos

Türkei
Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., spricht sich entschieden gegen die Nutzung der Hagia Sophia als Moschee aus. Zwar solle die aus dem 6. Jahrhundert stammende Basilika durchaus „dem Kult zurückgegeben werden“, doch „das kann nur der christliche Kult sein“. Das sagte Bartholomaios bei einer Predigt in seiner Istanbuler Residenz. Als Ökumenischer Patriarch ist Bartholomaios das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen in aller Welt. Die Hagia Sophia sei „ein Zeugnis der historischen und andauernden Präsenz des christlichen Denkens in diesem Land“, so der Patriarch wörtlich. Plänen „in gewissen Teilen der türkischen Gesellschaft“, sie in eine Moschee zu verwandeln, „werden wir uns widersetzen, und mit uns alle Christen, ob Orthodoxe, Katholiken oder Protestanten“. Schließlich sei die Hagia Sophia „als Zeugnis für den christlichen Glauben gebaut worden“. Hochrangige Mitglieder der türkischen Regierungspartei AKP haben in den letzten Monaten immer wieder vorgeschlagen, das spätantike Bauwerk als Moschee zu nutzen. Die Hagia Sophia, eine der Hauptsehenswürdigkeiten Istanbuls, war im Lauf ihrer wechselvollen Geschichte zunächst griechisch-orthodoxe Patriarchalkirche, später Moschee und ab 1931 schließlich Museum. (asianews)

Afrika

Ägypten
In mehr als 170 Ländern der Erde beten am Freitag Christinnen und Christen aller Konfessionen gemeinsam und bekennen sich zum solidarischen Handeln für Frauen in Not. Der „Weltgebetstag der Frauen" steht in diesem Jahr unter dem Motto „Ströme in der Wüste" und hat besonders die Situation der Frauen in Ägypten im Fokus. Dort seien Frauen unterdrückt wie kaum sonst irgendwo auf der Welt, heißt es in der Ankündigung für die weltweite ökumenische Initiative. Die ägyptischen Frauen, die die Liturgie zum Weltgebetstag verfassten, seien von der Hoffnung auf den „arabischen Frühling" erfüllt gewesen - und inzwischen enttäuscht worden. Der Weltgebetstag, der jeweils am ersten Freitag im März begangen wird, ist die größte ökumenische Basisbewegung von Christinnen. Seine Wurzeln liegen in der Weltmissionsbewegung des 19. Jahrhunderts in Amerika, in deren Rahmen eine eigenständige Frauenbewegung entstand. (kap)

Zentralafrika
Frieden kann es nur geben, wenn man unparteiisch ist und jegliche Gewalt verurteilt. Das sagt im Interview mit der Agentur Fides der Imam der Hauptstadt Bangui, Omuar Kobine Layama. Einige Imame würden nur die Gewalt betonen, die von Christen an Muslimen begangen wurde. Man dürfe dabei aber nicht die Gewaltausbrüche der muslimischen Seleka-Rebellen vergessen. Der Imam betont, dass die Krise Zentralafrikas eine politische und militärische und keine religiöse Krise sei. „Wir glauben nicht an Rache. Gott rät uns, Akteure des Friedens zu sein“, so der Imam. (fides)

Naher Osten

Jerusalem
Der bevorstehende Besuch von Papst Franziskus ins Heilige Land wird neuen Schwung in die Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern bringen. Dies schreibt der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, in seinem Hirtenbrief zur Fastenzeit. Der Papst „werde wie ein Pilger die Orte besuchen, die der Herr mit seiner Geburt, seiner Taufe, seinem Predigen, seinem Tod und seiner Auferstehung geweiht hat“. Twal lädt alle Gläubigen ein, an den großen Messen im Stadion von Amman und in Bethlehem teilzunehmen. (fides)

Asien

Südkorea
In Südkorea haben die Vorbereitungen für einen Papstbesuch im August begonnen. Das bestätigt die Südkoreanische Bischofskonferenz in einer Pressemitteilung. Letzten Monat habe eine Gruppe des Vatikans mögliche Orte besichtigt, an denen eine Veranstaltung des Papstes stattfinden könne.  Darunter sei unter anderem das Gebiet von Daejeon. Dort findet das asiatische kirchliche Jugendtreffen vom 13. bis 17. August statt. Ebenfalls sei der Platz besichtigt worden, auf dem der Papst 124 Märtyrer heiligsprechen werde. Einen genauen Reisetermin hat der Vatikan noch nicht bekanntgegeben. (pm)

Amerika

Haiti
Der politische Dialog zur Lösung der politischen Krise in Haiti wird weitergeführt. Dies bestätigt der Sprecher der Haitianischen Bischofskonferenz, Patrick Aris, der Agentur Fides. Nach der Rückkehr des neuen Kardinals Chibly Langlois auf die Insel werde der Prozess wieder aufgenommen. Die Kirche will zwischen den politischen Kräften des Landes vermitteln. Die Gespräche waren am 12. Februar beendet worden, obwohl der ausgehandelte Vertrag noch nicht unterschrieben worden war. Seit zwei Jahren können sich die Konfliktparteien auf kein gemeinsames Verfahren für eine Wahl einigen. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 9.3.2014: Menschen in der Zeit - von Aldo Parmeggiani
Volker Schlöndorff

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
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Im Internet:

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