RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 9.3.2014

Tagesmeldungen vom 9.3.2014

- Papst: „Auf das Wesentliche bauen“  -
- Fastenexerzitien der Kurie in Ariccia -
- Kommen verschleppte syrische Nonnen frei?  -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Papst: „Unser Leben auf das Wesentliche bauen“
„Um Jesus vom Weg des Kreuzes wegzulocken, führt ihm der Teufel die falschen messianischen Hoffnungen vor Augen.“ So kommentierte Papst Franziskus an diesem ersten Sonntag der Fastenzeit das Tagesevangelium, das von den Versuchungen Jesu in der Wüste berichtet. Von einem richtiggehenden „Duell zwischen Jesus und Satan“ sprach der Papst – ein Duell, das ausgerechnet mit Zitaten aus der Heiligen Schrift geführt worden sei. „Die falschen messianischen Hoffnungen sind der wirtschaftliche Wohlstand, der Stil des Spektakulären, Wundersüchtigen, und schließlich Macht und Herrschaft. Auch wir kennen diese drei Arten von Versuchungen gut!“Jesus habe sie zurückgewiesen, sich dabei aber auf kein direktes Gespräch mit dem Teufel eingelassen, so der Papst weiter.„Er redet nicht mit Satan, so wie Eva das im Paradies einst getan hatte. Jesus weiß, dass man mit Satan nicht reden kann, weil er zu gerissen ist. Und darum nimmt Jesus Zuflucht zum Wort Gottes und antwortet mit der Kraft dieses Wortes. Erinnern wir uns daran, wenn wir selbst in Versuchung geraten: Kein Argumentieren mit Satan, sondern immer Zuflucht nehmen zum Wort Gottes! Und das wird uns retten.“ (rv)
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Fastenexerzitien des Papstes in den Albaner Bergen
An diesem Sonntagnachmittag fahren Papst Franziskus und seine engsten Mitarbeiter per Bus in die Albaner Berge hinüber. In dem Städtchen Ariccia, keine dreißig Kilometer von Rom entfernt, wollen sie Fastenexerzitien halten – bis zum kommenden Freitag. Vieles an diesen Exerzitien für die Kurienspitze ist neu: die Anfahrt im Bus, die Auswahl eines römischen Pfarrers als Exerzitienmeister und, vor allem, der Ort. Erstmals seit Vatikanisten-Gedenken findet der geistliche Rückzug nämlich außerhalb des Vatikans statt. (kna/rv)
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Abtprimas Wolf: Franziskus hat Kirche bereits verändert
Papst Franziskus ist es in den Augen des weltweit ranghöchsten Benediktiners im ersten Jahr seines Pontifikats bereits gelungen, die Kirche menschlicher zu machen. Ein neuer Umgang sei eingezogen, „man hört die Gläubigen an, versucht Antworten zu geben auf ihre Fragen“, so die Bilanz von Abtprimas Notker Wolf im Interview mit der „Kleinen Zeitung“. Skepsis und Pessimismus gegenüber dem Pontifex bewertete der Ordensmann als rein europäisches Phänomen. Papst Franziskus habe von der katholischen Kirche „eine Angstglocke“ genommen, betonte Wolf: „Die Gläubigen sind wieder froh.“ Dazu verkörpere Franziskus mit seiner Bescheidenheit jedoch auch ein Gegenstück zu Machtgerangel, Geldgier, Unehrlichkeit und zum Suchen einzig nach dem eigenen Vorteil. „Er stillt eine tiefe Sehnsucht nach Ehrlichkeit, Treue und Zuwendung, lässt die Menschen mit seiner Sprache und Gestik ein Stück von der selbstlosen Liebe Gottes erfahren“, so der Benediktiner. (kap)
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Deutschland: Misereor-Fastenaktion startet in Berlin
In Berlin ist heute die 56. Misereor-Fastenaktion mit einem Gottesdienst in Kreuzberg eröffnet worden. Die Aktion steht unter dem Leitwort: „Mut ist, zu geben, wenn alle nehmen“. Mit der Aktion ruft das katholische Hilfswerk während der Fastenzeit zur Solidarität mit den Hungernden und zu einem neuen Bewusstsein für das Konsumverhalten in Deutschland auf. Am Gottesdienst nahmen Gäste aus Uganda teil –dort leidet ein Drittel der Bevölkerung, über 11 Millionen Menschen, täglich Hunger. In seiner Predigt rief der Erzbischof von Berlin, Kardinal Rainer Maria Woelki, dazu auf, den Hunger von weltweit rund 842 Millionen Menschen nicht hinzunehmen. (pm)
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AUS DEM RADIO-VATIKAN-BLOG:

Am Sonntag fährt die Leitungsebene des Vatikan mit dem Papst in Exerzitien, per Bus geht es nach Ariccia, wo eine Woche lang fern von Schreibtisch und Arbeit Zeit für Gebet und Meditation ist: Warum das sinnvoll ist, dazu einige Gedanken von Pater Bernd Hagenkord.
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RV-SPEZIAL:

Menschen in der Zeit: Volker Schlöndorff
Volker Schlöndorff ist einer der bedeutendsten und international erfolgreichsten deutschen Regisseure. Er besitzt eine ausgeprägte Vorliebe für Verfilmungen deutscher und internationaler Literaturklassiker. Mit Begeisterung widmet er sich Werken, die als unverfilmbar gelten und macht sie dem breiten Publikum zugänglich und verständlich. Doch auch gesellschaftskritische Arbeiten gehören zu seinem überreichen Repertoire. Alle seine Filme – und es sind viele - sind anspruchsvoll, bildend und gleichzeitig unterhaltend. Volker Schlöndorff wurde am 31. März 1939 in Wiesbaden geboren – wir gratulieren zu seinem 75. Geburtstag. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus ist nach den Worten von Kurienerzbischof Georg Gänswein ein „treuer Sohn des heiligen Ignatius“. Dass er ein Mann des Jesuitenordens sei, zeige sich vor allem an seinem geistlichen Lebensstil, sagte Gänswein der in Würzburg erscheinenden „Die Tagespost“. So gehöre es zum Tagesrhythmus von Franziskus, sehr früh aufzustehen. Außerdem gliedere der Papst nahezu jede Ansprache in die berühmten drei Punkte. „Man merkt es aber auch an der Art und Weise, wie er den Menschen begegnet und Probleme anpackt.“ In dem Gespräch erklärt Gänswein auch, dass er einem Umzug der katholischen Deutschen Bischofskonferenz von Bonn nach Berlin offen gegenüberstehe. „Wenn eine geografische  Standortänderung zu einer Verschlankung und Verbesserung führt, kann diese Initiative nur unterstützt werden“, sagte er und fügte hinzu: „Entweltlichung ist ein verbal unausgesprochenes, aber sachlich höchst präsentes Stichwort im Pontifikat von Papst Franziskus.“ Im Februar hatte sich der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa für einen solchen Umzug ausgesprochen. Die katholische Kirche würde damit signalisieren, dass die Wiedervereinigung „nun bei allen deutschen Bischöfen angekommen ist“. Außerdem habe der Papst die Kirche aufgefordert, an die Ränder zu gehen. (kna)

Europa

Deutschland
Die deutschen Bischöfe treffen sich ab Montag zu einer entscheidenden Vollversammlung in Münster. Dort wollen sie am Mittwoch einen neuen Vorsitzenden der Bischofskonferenz wählen. Er wird Nachfolger des 75-jährigen emeritierten Erzbischofs von Freiburg, Robert Zollitsch, werden. Wahlberechtigt sind 66 Mitglieder der Bischofskonferenz; eine wichtige Rolle könnten bei der Abstimmung die Weihbischöfe spielen. Kardinal Joachim Meisner wird nicht mehr an der Wahl teilnehmen, weil Papst Franziskus letzte Woche sein Rücktrittsgesuch als Erzbischof von Köln angenommen hat. Auch der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, der derzeit auf Anweisung des Papstes eine Auszeit außerhalb des Bistums nimmt, ist nicht in Münster angemeldet. Zum ersten Mal nimmt der neue Päpstliche Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, an einer Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz teil. (rv)
Erzbischof Werner Thissen hat in einem letzten Hirtenbrief den Katholiken im Erzbistum Hamburg gedankt, dass sie die katholische Kirche im Norden mit gestalten. In dem Schreiben, das an diesem Sonntag in den katholischen Gottesdiensten in Hamburg, Mecklenburg und Schleswig-Holstein verlesen wird, benennt Thissen auch Herausforderungen in der Kirche und in der Welt. „Als Christen sind wir nicht Wutbürger, die sich über alles Mögliche aufregen“, schreibt er. Christen seien Weltbürger, die das Bewusstsein präge, „dass die Menschen auf der Welt zusammengehören und sich gegenseitig unterstützen.“ Erzbischof Werner Thissen war am 3. Dezember vergangenen Jahres 75 Jahre alt geworden. Damit hatte er die Altersgrenze für katholische Bischöfe erreicht. Mit der Annahme seines Rücktrittsgesuchs durch Papst Franziskus wird in diesen Wochen gerechnet. (pm)
Bei der insolventen Verlagsgruppe Weltbild ist nach einem Bericht der Augsburger Allgemeinen vom Samstag jeder dritte Arbeitsplatz akut bedroht. „Einzelnen Spekulationen zufolge könnte gar bis zur Hälfte der Stellen wegfallen“, heißt es in dem Bericht, der sich auf Beobachter beruft. Der Sprecher des Insolvenzverwalters Arndt Geiwitz, Patrick Hacker, bestätigte der Zeitung gegenüber die Zahlen nicht. Zugleich sei jedoch auf allen Seiten bekannt, dass es zu Einschnitten kommen müsse. In Augsburg selbst sind allein 2.200  Mitarbeiter beschäftigt. Weltbild gehörte bisher zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin. Nach der Insolvenzanmeldung am 10. Januar wird nach neuen Eigentümern für den Konzern und seine Mitarbeiter gesucht. Ohne die Angestellten der Hugendubel-Filialen dürften das noch rund 4.500 Beschäftigte sein. (kna)

Afrika

Ägypten
Die koptisch-orthodoxe Kirche ruft ihre Gläubigen dazu auf, Libyen zu verlassen. Damit reagiert sie auf das Massaker an sieben koptischen Arbeitern aus Ägypten in der libyschen Stadt Bengasi. Die Kirche bittet die libyschen Behörden, den Kopten in Libyen bei der Rückkehr nach Ägypten zu helfen. Der Sprecher des ägyptischen Außenministeriums erklärte, man stehe im Kontakt mit dem Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Tawadros II. Dessen Sekretariat erstelle derzeit eine Liste der Kopten, die sich in Libyen aufhielten und die nach Ägypten zurückkehren wollten. Am 23. Februar waren in Bengasi sieben Ägypter von Bewaffneten aus ihren Häusern entführt worden. Am nächsten Tag wurden ihre Leichen gefunden; die Männer waren erschossen worden. Die koptisch-ägyptische Jugendbewegung Maspéro hat die UNO aufgerufen, Sanktionen gegen die libysche Regierung zu verhängen, weil sie nicht die Sicherheit der Gastarbeiter gewährleiste.
(apic)

Naher Osten

Syrien
Die Anfang Dezember aus einem Kloster in Syrien verschleppten Ordensfrauen könnten italienischen Medienberichten zufolge bald freikommen. Das meldet RAI-News an diesem Sonntag. Zunächst hieß es, die 13 orthodoxen Ordensschwestern und einige Hausangestellte seien bereits frei, und zwar auf Vermittlung des Emirats Katar. Kurz darauf wurde gemeldet, die Verhandlungen über eine Freilassung seien noch im Gang, doch die Frauen könnten schon an diesem Sonntag oder Montag wieder auf freiem Fuß sein. Am 2. Dezember des letzten Jahres waren die Frauen aus dem Thekla-Kloster im berühmten Christendorf Maalula entführt worden. Bislang wurden sie offenkundig in der von der syrischen Armee belagerten Rebellenhochburg Yabruk festgehalten. Papst Franziskus hatte bei der Generalaudienz am 4. Dezember öffentlich auf die Entführung hingewiesen und die Gläubigen zum Gebet für verschleppten Ordensfrauen aufgerufen. (kna/rv/rai-news)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 9.3.2014: Menschen in der Zeit - von Aldo Parmeggiani
Volker Schlöndorff

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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