RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.11.2014

Tagesmeldungen vom 2.11.2014

- Allerseelen: Papst betet an Gräber seiner Vorgänger -
- Angelus: Der Tod ist nicht das Ende, sondern das Paradies -
- Allerheiligen: Papst gegen Industrie der Zerstörung -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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ALLERHEILIGEN / ALLERSEELEN:

Papst betet zu Allerseelen an den Gräbern seiner Vorgänger
Wiedersehen im Gebet:  Papst Franziskus betet an diesem Sonntagabend in den Grotten des Petersdoms an den Gräbern der verstorbenen Päpste und will für seine Vorgänger und für alle Verstorbenen der Welt beten. Das lässt der Vatikan an diesem Sonntag verkünden. Traditionsgemäß soll Papst Franziskus gegen 18:00 in den Tonnengewölben der Krypta ein privates Gebet suchen. Die Grotten des Petersdomes liegen zwischen dem heutigen Fußboden der päpstlichen Basilika und der noch tiefer gelegenen Nekropole. In den vatikanischen Grotten sind knapp zwei Dutzend Päpste beigesetzt, unter anderen Pius XII. (1939-1958), Paul VI. (1963-1978) und Johannes Paul I. (1978). (rv)

Angelus zu Allerseelen: Der Tod hat nicht das letzte Wort
Allerheiligen, Allerseelen. Nach dem Hochfest Allerheiligen, der Tag an dem aller Heiligen gedacht wird, folgt Allerseelen. Der Tag an dem die römisch-katholische Kirche das Gedächtnis ihrer Verstorbenen begeht. Durch Gebete, Fürbitten, Almosen und Friedhofsgänge gedenken die Menschen aller armen Seelen. Papst Franziskus ist bei dem heutigen Angelus auf die Unterschiede dieser katholischen Feste eingegangen und hat daran erinnert, dass der „Tod nicht das letzte Wort“ über unser Schicksal habe. Das Paradies sei das letzte Ziel unseres Lebens. (rv)
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Allerheiligen: Papst gegen „Industrie der Zerstörung“
Zum Hochfest Allerheiligen hat Papst Franziskus an diesem Samstagnachmittag den römischen Friedhof Campo Verano besucht und dort eine Messe gefeiert. Er wolle sich „spirituell mit denjenigen vereinigen, die in diesen Tagen auf der ganzen Welt die Gräber ihrer Verstorbenen besuchen“, hatte er zuvor getwittert. Das ließ eine Tradition wieder aufleben, die unter Johannes Paul II. in den neunziger Jahren abgerissen war. Bei der Messe prangerte er die „Industrie der Zerstörung“ an, beklagte eine „Wegwerfkultur“ und rief: „Bitte Heil, Frieden, Brot, Arbeit! Bitte Kinder und Großeltern! Bitte junge Leute mit der Würde, die die Arbeit verleiht!“ Wir sollten die „Haltung der Seligpreisungen“ haben und „aus allem aussteigen, was Zerstörung und Ausschluss des anderen mit sich bringt“. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Österreich: Start für Bischofskonferenz
Vor genau vier Wochen startete im Vatikan die außerordentliche Bischofssynode zum Thema Familie. In Österreich startet an diesem Montag die viertägige Vollversammlung der Bischofskonferenz  unter dem Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn und wird unter anderem das Ergebnis der Sondersynode diskutieren. Nach über acht Jahren treffen sich die Bischöfe erstmals wieder in Wien und aus diesem Grund werden auch politische Spitzengespräche im Zuge der Konferenz stattfinden, erklärt der Pressesprecher der Bischofskonferenz, Paul Wuthe. (kap)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Medienrat: „Wie wir uns verhalten, wird immer lauter sprechen als unsere Worte“
Was ist und zu welchem Zweck betreiben wir kirchliche Kommunikation? Und wie schlägt sich die Kirche in der digitalen Welt? Darüber sprach vor einigen Tagen der Sekretär des Päpstlichen Medienrates, Paul Tighe, in Bonn. Hier eine Zusammenfassung seines Vortrags. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Das Bundeskriminalamt rechnet insgesamt 1.000 Menschen in Deutschland zum „islamistisch-terroristischen Personenpotenzial“. In der „Welt“ warnte BKA-Präsident Jörg Ziercke am Wochenende angesichts des Terrors der Organisation „Islamischer Staat“ vor Anschlägen in Deutschland durch Einzeltäter. „Derzeit geht die größte Gefahr islamistisch-terroristischer Anschläge von fanatisierten Einzeltätern oder Kleinstgruppen aus“, sagte Ziercke. Er hält er es für naheliegend, „dass weitere Anschlagsversuche kommen werden“. Die Sicherheitsbehörden seien jedoch gut aufgestellt und würden mit aller Kraft versuchen, solche Pläne zu durchkreuzen. (kna)
Kardinal Reinhard Marx hat vor einer Tabuisierung des Todes gewarnt. „Der Tod ist auch ein großer Lehrmeister für unser Leben“, sagte er am Allerseelensonntag, 2. November, im Münchner Liebfrauendom beim Requiem für die verstorbenen Bischöfe und Erzbischöfe der Erzdiözese München und Freising. „Der Tod lehrt uns: Unser Leben ist einmalig und unwiederholbar. Es gibt dieses eine Leben, das uns geschenkt ist. Deswegen ist es so kostbar“, so der Erzbischof von München und Freising. Er warnte vor einer „Verdrängung des Todes“, sondern den Tod als „Teil des Lebens zu machen“ und darauf zu achten die „die Stunde des Todes menschenwürdig zu gestalten“. Die sei vor allem in einer immer älter werdenden Gesellschaft entscheidend. (pm)

Österreich
Beim dem Festgottesdienst im Wiener Stephansdom zum Hochfest Allerheiligen hat Kardinal Christoph Schönborn betont, dass auch jene, deren Ehe aus welchen Gründen auch immer gescheitert sei, zur großen Familie Gottes zu gehören würden. Der Kardinal erinnerte an die teils heftigen Debatten bei der jüngsten Familien-Synode im Vatikan. Papst Franziskus habe dazu eingeladen, auf die Lebensrealität der Menschen zu blicken. Manche in der Kirche hätten Angst vor zu viel Offenheit gegenüber jenen, die nicht in einer gelingenden christlichen Ehe leben; als ob ihnen dadurch selbst etwas weggenommen werden könnte. Es gebe auch Angst, dass durch die Synode etwas von der klaren Lehre der Kirche aufgegeben werden könnte. Papst Franziskus habe jedoch klar betont, dass er für die Einheit von Kirche und Lehre stehe. Allerheiligen sei das "Fest der großen Familie Gottes", so Schönborn. (kap)

Großbritannien
Der ehemalige Primas von England, David Hope, will von seinem geistlichen Amt in der anglikanischen Kirche zurücktreten. Grund für seinen Rückzug ist britischen Medienberichten zufolge Kritik an seinem Umgang mit Missbrauchsfällen in seiner Zeit als Erzbischof von York. Eine vom jetzigen Yorker Erzbischof, John Sentamu, in Auftrag gegebene Untersuchung hatte Hope Versäumnisse bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen vorgeworfen. Aus dem Vatikan gab es bislang dazu noch keine Stellungnahme. Hope soll laut Medienberichten in seiner Funktion als Bischof von York Vorwürfe gegen den ehemaligen Dekan von Manchester, Robert Waddington, nicht an die Polizei weitergeleitet haben. Waddington soll während seiner Amtszeit in den 1980er-Jahren ein Kind sexuell missbraucht haben. Ein weiterer Fall soll sich in den 1960er Jahren ereignet haben, als Waddington eine Schule in Australien leitete. Von den Vorwürfen erfuhr Erzbischof Hope den Angaben zufolge zwischen 1999 und 2004. (kap)
Die jeden Mittwoch publizierte englische Wochenzeitung „Catholic Herald“  wird ab Dezember im Magazinformat erscheinen. Analytische Stücke sollen im neuen Magazin im Mittelpunkt stehen, während die Internetseite der Zeitung tagesaktuelle Information abdecken soll. Das teilte die Zeitung am Freitag mit. Das Blatt wurde 1888 gegründet und ist eine von vier katholischen Wochenzeitungen in England. In Sachen aktueller Berichterstattung war der „Catholic Herald“ in den 1950er-Jahren unfreiwillig in die Schlagzeilen geraten. Das Blatt brachte 1958 irrtümlich eine bereits vorbereitete Titelgeschichte über den Tod von Papst Pius XII. in Umlauf, als dieser noch im Sterben lag. (kap)

Afrika

Nigeria
Die von der radikal-islamischen Gruppe Boko Haram entführten rund 200 nigerianischen Schülerinnen sind angeblich verheiratet worden. Sie befinden sich seit April in der Gewalt der Terroristen. Ein Mann, der sich als Milizenchef Abubakar Shekau ausgegeben habe, hätte diese Nachricht verbreitet. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP, die regelmäßig Videobotschaften der Terrorsekte erhält, bevor diese im Internet veröffentlicht werden. Diese Informationen widersprechen den Aussagen der Regierung, denen zufolge eine baldige Freilassung der vor sechs Monaten entführten Mädchen bevorstehe. (idea/afp)

Naher Osten

Der Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt ist am Sonntagmorgen wieder regulär für Besucher geöffnet worden. Wie die israelische Polizei mitteilte, wurden nach Zusammenstößen zwischen jüdischen Israelis und Sicherheitskräften fünf Männer festgenommen. Vier der Verhafteten gehörten nach Berichten der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zu einer Gruppe, die versucht hatte, sich über ein muslimischen Betern vorbehaltenes Tor Zugang zu der heiligen Stätte zu verschaffen. Ein fünfter Mann war demnach wegen Ruhestörung an dem Heiligtum festgenommen worden. In Israel wurde zusätzlich  am Sonntagmorgen ein Entwurf zur Verschärfung des Strafgesetzes beschlossen. Dieser warnt davor, diejenigen die in Israel mit Steinen oder anderen Gegenständen auf Fahrzeuge werfen, könnten künftig mit bis zu 20 Jahren Gefängnis rechnen. Das teilte das  Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Ex-Präsident Schimon Peres habe indes bei einer bei einer Gedenkveranstaltung für den 1995 ermordeten Regierungschef Jizchak Rabin in Tel Aviv der israelischen Regierung indirekt einen fehlenden Friedenswillen vorgeworfen. Wer dem Friedensprozess entsage, lebe „in einer Illusion“ und sei „kein Patriot“, sagte Peres bei der Gedenkveranstaltung am Samstag. (kipa)

Amerika

Vereinigte Staaten
Der englische Popsänger Elton John, bezeichnete Papst Franziskus bei seiner jährlichen Aids-Benefizveranstaltung vergangenen Dienstag in New York als „seinen Helden“. Der Pontifex zeige Mitgefühl und setze sich dafür ein, dass Homosexuelle in der katholischen Kirche akzeptiert werden.  Er sei mutig und furchtlos - und genau das brauche die Welt heute, sagte der 67-jährige Sänger. „Macht diesen Mann sofort zum Heiligen, ok?“ rief der Sänger seinen Zuschauern zu. Der 67- jährige Sänger lebt seit 20 Jahren mit seinem Lebenspartner David Furnish in einer eingetragenen Partnerschaft zusammen und hat zwei Kinder adoptiert. (la croix)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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