RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 9.11.2014

Tagesmeldungen vom 9.11.2014

- „Wir brauchen Brücken, keine Mauern“ -
- Irak: Bischof fordert Befreiung der Niniveebene -
- Pro Oriente: „Es gibt keine Alternative zum Dialog“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max. I. Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: Wir brauchen Brücken, keine Mauern!
Franziskus hat des Mauerfalls vor 25 Jahren gedacht. Beim Angelusgebet am Sonntag bezeichnete er die Mauer als „Symbol für die ideologische Spaltung Europas und der Welt“. Insbesondere hob er das Verdienst Papst Johannes Pauls II. um den Fall der Mauer hervor und äußerte die Hoffnung, dass auch die anderen Mauern, die die Welt teilten, zum Einsturz kommen mögen.

„Vor 25 Jahren, am 9. November 1989, fiel die Berliner Mauer, die lange die Stadt geteilt hat und die zum Symbol für die ideologische Spaltung Europas und der ganzen Welt geworden ist. Der Fall der Mauer ereignete sich plötzlich, aber er wurde ermöglicht durch den langen und mühsamen Einsatz vieler Menschen, die dafür gekämpft, gebetet und gelitten haben, von denen einige mit ihrem Leben bezahlt haben. Einer der Protagonisten war der hl. Papst Johannes Paul II. Beten wir, dass mit der Hilfe des Herrn und der Mitarbeit aller Menschen guten Willens immer mehr eine Kultur der Begegnung Raum greife, die die vielen Mauern zum Einsturz bringen kann, die noch immer die Welt teilen; und dass es nicht mehr vorkomme, dass unschuldige Menschen verfolgt oder sogar umgebracht werden wegen ihres Glaubensbekenntnisses und ihrer Religion. Wo es Mauern gibt, ist das Herz verschlossen. Wir brauchen Brücken, keine Mauern!“ (rv)
Hier zum Nachhören

Papst zum Weihetag der Lateran-Basilika
In seiner Sonntagskatechese beim Angelusgebet ging Papst Franziskus auf die in der Liturgie gefeierte Weihe der Lateran-Basilika ein. Die Bischofskirche von Rom sei „Mutter aller Kirche der Stadt und des Weltkreises“. Der Begriff „Mutter“ verdeutliche aber, dass es dabei nicht um das Kirchengebäude gehe, sondern um das Wirken des Heiligen Geistes in den Christen. Das Fest lade zudem dazu ein, über die Gemeinschaft aller Christen nachzudenken, deren Aufgabe es sei, die Grenzen der Feindschaft und der Gleichgültigkeit unter den Menschen zu überwinden, um Brücken des Verständnisses und des Dialogs zu bauen. Die Kirche selber sei Zeichen und Vorausbild jener neuen Menschheit, wenn sie durch ihr Zeugnis das Evangelium verbreitet, einer Botschaft der Hoffnung und der Versöhnung für alle Menschen. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Jerusalemer Patriarch kritisiert Umgang mit Heiligen Stätten
Nach der Erschießung eines arabisch-israelischen Jugendlichen in Kana durch die israelische Polizei am Freitag ist die Lage in der Region weiter angespannt. Für Sonntag haben Israels Araber zu einem Generalstreik aufgerufen. Vor dem Hintergrund der jüngsten Unruhen am Tempelberg kritisierte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, im Interview mit der KNA am Sonntag eine mangelnde Sensibilität jüdischer Vertreter im Umgang mit muslimischen Heiligtümern. Nach Ansicht des Oberhaupts der lateinischen Katholiken im Heiligen Land mangele es am Willen, die bestehenden Regelungen wie etwa das Verbot für Juden, auf dem Tempelberg zu beten, zu respektieren. „Wenn wenigstens solche Vorgaben beachtet würden, wäre viel erreicht“, so Twal. (kna)
Hier ein KNA-Interview mit Patriarch Twal

Irakischer Bischof fordert Befreiung der Niniveebene
Die Ninive-Ebene muss schleunigst befreit werden, sonst ist der Exodus der Christen aus dem Irak nicht mehr aufzuhalten. Das fordert Shlemon Warduni, Weihbischof von Bagdad, im Gespräch mit Radio Vatikan. In der Ninive-Ebene hatte sich zuletzt viele Christen angesiedelt, manche forderten in der Vergangenheit sogar eine Art „Christen-Enkave“. Mittlerweile ist das Gebiet vom Islamischen Staat überrannt worden. Warduni bestätigte auch, dass Hab und Gut von Christen in Mossul zu Gunsten des Islamischen Staats verkauft worden ist. (rv)
Hier geht’s zum Interview

50 Jahre Pro Oriente in Wien – Es gibt keine Alternative zum Dialog
Zum Dialog und zur Versöhnung gibt es keine Alternative, auch wenn es bis zur Einheit der Kirchen noch ein weiter Weg ist. Das betonte Patriarch Bartholomaios am Samstag in Wien beim Festakt zum 50-Jahr-Jubiläum der ökumenischen Stiftung Pro Oriente. Neben dem Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen, nahm auch der koptisch-orthodoxe Patriarch Papst Tawadros teil, sowie Kardinal Kurt Koch, der im Vatikan für Ökumene zuständig ist. Die aktuellen weltweiten Herausforderungen, seien es soziale oder auch ökologische, würden aber die Zusammenarbeit aller christlichen Kirchen unabdingbar machen, so Patriarch Bartholomaios.Kardinal Koch lobte den „ökumenischen Königsweg“, mit dem es Pro Oriente gelungen sei, in inoffiziellen Begegnungen die Ökumene in Gang zu bringen. Koch warnte zugleich vor der Gefahr, das in den vergangenen 50 Jahren in der Ökumene Erreichte zu vergessen und nur mehr von einer aktuellen Ermüdung zu sprechen. (kap)
Hier mehr dazu in Text und Ton

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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Menschen in der Zeit: Maria Gazzetti – Mittlerin deutsch-italienischer Kultur
Dr. Maria Gazzetti wurde in der mittelitalienischen Provinzstadt Viterbo geboren. Sie studierte klassische Philologie, Philosophie und Geschichte in Rom und setzte in Hamburg das Studium in Romanistik und Geschichte bis zur Promotion fort. 15 Jahre leitete sie in Frankfurt das Literaturhaus, anschließend zwei Jahre das Lyrik-Kabinett in München und seit 2013 ist sie Direktorin der „Casa di Goethe” in Rom, dem Haus in der römischen Via del Corso, in der der Dichter und Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe von 1786 bis 1788 lebte und arbeitete. Maria Gazzetti ist der deutsch-italienische Kultur-Austausch ein Herzensanliegen, Sie hat bereits in dem ersten Zeitabschnitt in Rom bewiesen, dass sie einen intensiven und dichten Austausch über die Alpen hinweg die deutsch-italienische Kultur außerordentlich belebt und bereichert. (rv)
Hier geht’s zur Sendung von Aldo Parmeggiani

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Nahrungsressourcen der Erde müssen laut einem Appell von Papst Franziskus allen Menschen zugutekommen. Nach dem Willen Gottes solle jeder täglich satt werden können, sagte er bei seinem Angelus-Gebet am Sonntag, 9. November, auf dem Petersplatz. „Ich ermutige dazu, den Boden nachhaltig und solidarisch zu bestellen“, so der Papst vor Tausenden Pilgern und Besuchern. Anlass seines Appells war das Erntedankfest, das an diesem Sonntag in Italien gefeiert wird. In diesem Jahr steht es unter dem Motto der Weltausstellung 2015 in Mailand: „Den Planeten ernähren. Energie für das Leben. (kipa)

Europa

Deutschland
Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken hat seine bundesweite Diaspora-Aktion am Sonntag in Dresden eröffnet. Damit unterstützt es vor allem Katholiken, die im Norden und Osten Deutschlands und Europas als Minderheit leben. Der Bischof von Dresden-Meißen, Heiner Koch, dankte dem Bonifatiuswerk und seinen Förderern „für die große Hilfe in vielen Jahrzehnten“. Für Christen in der Minderheit sei nicht nur die materielle Unterstützung wichtig, sondern auch die Erfahrung, dass andere ihren Glauben mittragen. Am 25. Jahrestag des Mauerfalls erinnerte der Generalsekretär des Bonifatiuswerks, Georg Austen, an dessen Beitrag zur Verbindung zwischen Ost und West in Europa. Schon vor dem Fall des Eisernen Vorhangs sei es „eine wichtige Klammer und Brücke“ gewesen. (kna)
Hier mehr dazu

Österreich/Libanon
Katholische Parlamentarier aus mehr als einem Dutzend Ländern und Kardinal Christoph Schönborn kommen ab Sonntag zu einem Solidaritätsbesuch in das vom Bürgerkrieg in Syrien stark betroffene Nachbarland Libanon. Anlass ist die Bischofssynode der mit Rom unierten maronitischen Kirche in Bkereke bei Beirut. Auf dem Programm stehen aber auch Begegnungen mit Politikern, Caritas-Verantwortlichen und Flüchtlingen. Die Einladung an Kardinal Schönborn und die Parlamentarier erging vom Patriarchen der maronitischen Kirche, Kardinal Bechara Boutros Rai. (kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 9.11., 20.20 Uhr: Menschen in der Zeit - von Aldo Parmeggiani
Maria Gazzetti
– Mittlerin deutsch-italienischer Kultur
Dr. Maria Gazzetti wurde in der mittelitalienischen Provinzstadt Viterbo geboren. Sie studierte klassische Philologie, Philosophie und Geschichte in Rom und setzte in Hamburg das Studium in Romanistik und Geschichte bis zur Promotion fort. 15 Jahre leitete sie in Frankfurt das Literaturhaus, anschließend zwei Jahre das Lyrik-Kabinett in München, und seit 2013 ist sie Direktorin der „Casa di Goethe” in Rom, dem Haus in der römischen Via del Corso, in dem Johann Wolfgang von Goethe von 1786 bis 1788 lebte

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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