RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.11.2014

Tagesmeldungen vom 13.11.2014

- Papstpredigt: „Reich Gottes ist kein Spektakel“ -
- Österreichs Bundespräsident Fischer beim Papst -
- Katholisch-Muslimisches Forum: Nein zu Gewalt -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstpredigt: Das Reich Gottes ist kein „Spektakel“
Wo wächst das Reich Gottes? Vielleicht in einem Haus, „wo man am Monatsende nur noch fünfzig Cent in der Tasche hat“, aber wo man zusammen betet und sich um die Kinder und die Großeltern kümmert. Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei seiner Frühmesse im Vatikan. Das Reich Gottes wachse fast heimlich, ohne „Krach“, ohne Aufhebens. Wörtlich predigte der Papst: „Das Reich Gottes ist kein Spektakel. Im Gegenteil: Oft ist das Spektakel eine Karikatur des Reiches Gottes.“ Der Himmel werde „ein Fest sein, aber eben kein Spektakel“, so Franziskus. „Wobei unsere menschliche Schwäche ja eigentlich ein Spektakel vorzieht...“ (rv)
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Österreichs Bundespräsident beim Papst
Staatsbesuch aus Österreich hat Papst Franziskus an diesem Donnerstag empfangen: Bundespräsident Heinz Fischer besuchte mit Ehefrau und Delegation das Kirchenoberhaupt im Apostolischen Palast. Der Papst und der Präsident sprachen in einer mehr als halbstündigen Begegnung unter anderem über die Flüchtlingsproblematik in Europa, die Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie und das König Abdullah-Dialogzentrum in Wien. Fischer sagte, er habe Franziskus nach Österreich eingeladen. Ein Datum dafür stehe noch nicht fest, „höchstwahrscheinlich“ werde es aber 2015 aufgrund des dichtgedrängten Reiseplanes des Papstes nicht zu einem Besuch in der Alpenrepublik kommen. (rv)
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Katholisch-Muslimisches Forum: „Nein zu Gewalt“
Das „Katholisch-Muslimische Forum“ hat Gewalt im Namen der Religion einmütig verurteilt. „Es ist nie hinnehmbar, solche Taten mit religiösen Motiven zu rechtfertigen oder mit Religion zu vermengen“, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Abschlusserklärung einer dreitägigen Konferenz, die in diesem Tagen in Rom stattfand. Terrorismus, Unterdrückung und Angriffe gegen Unschuldige, die Entweihung heiliger Stätten und die Zerstörung von kulturellem Erbe dürfe es zwischen den Religionen nicht geben. Es war das dritte Treffen von Vertretern des vatikanischen Einheitsrates mit hochrangigen Repräsentanten des Islam. (kna)
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Naher Osten: Anschlag auf Moschee und Synagoge
In Israel und Palästina wurden am Mittwoch zwei Attentate auf Kultstätten verübt. Der erste Anschlag galt einer Moschee im palästinensischen Dorf Mughayer in der Nähe von Ramallah, der zweite einer Synagoge in Schefar im Norden Israels. Verletzt wurde nach Aussage der Polizei niemand. Medienberichten zufolge verursachte das Feuer allerdings erhebliche Schäden an der Moschee in Mughayer. (apic/kna)
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HINTERGRÜNDE:

Debatte über Suizid: Chancen der Palliativmedizin verkannt
Wie viel Hilfe darf beim Sterben erlaubt sein? Über diese Frage debattierte an diesem Donnerstag der Deutsche Bundestag mit Blick auf eine Reform der Sterbehilfe im kommenden Jahr. Andreas Müller- Cyran, Leiter der katholischen Notfallseelsorge im Erzbistum München, sagte im Interview mit Radio Vatikan, immer mehr Schwerkranke nähmen sich das Leben, „weil sie ein Stück ihrer Selbstständigkeit verlieren oder stärker von der Pflege abhängig werden, und dann innere Bilder davon haben, die für sie offensichtlich so unerträglich sind, dass sie keinen anderen Weg finden als die Selbsttötung“. Er empfinde es als „sehr schmerzhaft“, dass viele Menschen nicht genug über Palliativmedizin informiert seien. (rv)
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Vatikan stellt CD mit Musik des Konklave 2013 vor
Die Musik der Papstwahl 2013 und die ersten Worte eines Papstes „vom anderen Ende der Welt“ – all diese Höhepunkte des Konklave vom vergangenen Jahr sind auf einer neuen CD zusammengestellt, die der Vatikan an diesem Donnerstag präsentierte. Die Doppel-CD „Habemus Papam“ entstand in Zusammenarbeit mit Radio Vatikan, dem Vatikanfernsehen, dem Päpstlichen Chor der Sixtina und dem Plattenlabel „Deutsche Grammophon“. Darauf sind Aufnahmen der Zeremonien vor Beginn der Papstwahl wie die „Missa pro eligendo Pontifice“ ebenso zu hören wie etwa die musikalische Gestaltung der ersten Messen von Papst Franziskus. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Migration ist auch eine Chance. Darauf will eine internationale Vatikankonferenz zur Migrantenseelsorge hinweisen, die in der kommenden Woche in Rom stattfindet. Fast 300 Experten aus 93 Ländern nehmen am 7. Weltkongress zur Migrantenseelsorge in Rom teil. Das einwöchige Seminar findet vom 17. bis 21. November 2014 an der Päpstlichen Universität Urbaniana statt und wird auf das Thema „Zusammenarbeit und Entwicklung in der Seelsorge der Migranten“ eingehen. Die Migration von Frauen ist ein Schwerpunkt der internationalen Tagung. Fast 50 Prozent aller Migranten weltweit seien heute Frauen, die auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen ihre Heimat verlassen wollen oder müssen, informiert der Päpstliche Migrantenrat. Nach einem Bericht der Vereinten Nationen ist die Zahl der Migranten seit 1990 weltweit um 50 Prozent gestiegen. Am ersten Tag der Konferenz wird auch der italienische Innenminister, Angelino Alfano, teilnehmen. Die Veranstaltung endet am 21. November mit einer Audienz bei Papst Franziskus. (rv)

Europa

Europäische Union
Kardinal Reinhard Marx hat die Bischöfe der EU-Mitgliedstaaten zu einem starken Bekenntnis für Europa aufgefordert. „Wir müssen als Bischöfe Hand in Hand mit der Europäischen Gemeinschaft gehen“, sagte der Münchner Erzbischof und Präsident der EU-Bischofskommission COMECE am Mittwochabend bei einem Gottesdienst in Brüssel. Die Europäische Union sei ein herausragendes Projekt, an dem auch die Kirche mitarbeiten müsse. Dabei sei es „normal“, dass man nicht immer mit der Politik und anderen Interessenvertretern einer Meinung sei und sich bei allen Themen einigen könne. Zentrale Aufgabe der Bischöfe und der Kirche müsse die Verbreitung der Botschaft des Evangeliums in Europa sein. Von der bevorstehenden Rede von Papst Franziskus im Europarat erhofft sich Marx einen Anstoß für Frieden und Aussöhnung in Europa. „Er muss auch über den Krieg sprechen, der auf unserem Kontinent ist“, sagte der Präsident der EU-Bischofskommission der KNA. Daher habe der Besuch des Papstes im Europarat in Straßburg, dem auch Russland und die Ukraine angehören, eine besondere Bedeutung. (kna)

Österreich
Die für Österreich zuständigen orthodoxen Bischöfe treffen sich am Freitag zu ihrer Herbstvollversammlung in Wien. Die Bischofskonferenz tagt unter dem Vorsitz von Metropolit Arsenios (Kardamakis). Die Flüchtlingssituation in Europa und im Nahen Osten wird eines der Themen bei den Beratungen sein, zumal besonders in Syrien die orthodoxe Bevölkerung von den Verfolgungen und Kriegswirren in der Region stark betroffen ist. Auf der Agenda des Treffens stehen außerdem Fragen des Religionsunterrichts. In Österreich leben an die 450.000 orthodoxe Christen. (kap)

Russland
Die russisch-orthodoxe Kirche befürwortet eine Abwendung der russischen Wirtschaft vom Westen und eine engere Kooperation mit den islamischen Staaten und mit China. Wie der römische Missions-Nachrichtendienst „Asianews“ am Donnerstag berichtet, wurden entsprechende Vorschläge auf dem sogenannten „Weltkongress des russischen Volkes“ in Moskau entwickelt, der diese Woche stattfand. Der Leiter des Synod-Sekretariats für Kirche und Gesellschaft, Erzpriester Wsewolod Tschaplin, übte scharfe Kritik an den „globalen Zentren mit feindlichem Einfluss“, die auch Schuld an der rasanten Abwertung des Rubels gegenüber dem US-Dollar trügen. Eröffnet worden war der Weltkongress des russischen Volkes, zu dem auch Vertreter der Russen aus verschiedenen asiatischen Ländern und EU-Staaten gekommen waren, vom Moskauer Patriarchen Kyrill I. Dieser rief die Russen angesichts der Sanktionen der EU und der USA zu Geschlossenheit auf. (kap)

Asien

Indonesien
Islamische Extremisten drohen mit der Niederbrennung von christlichen Gotteshäusern in der indonesischen Provinz Jawa Barat, sollten dort weiterhin Gottesdienste gefeiert werden. Die Extremisten der „Islamic Defenders Front“ (FPI) und Formasi hätten bereits eine evangelische Gemeinde angegriffen, bevor sie am vergangenen Sonntag die Messe der katholischen Gemeinde in Cinunuk massiv störten, meldet Asianews. Indonesien verzeichnet weltweit den höchsten Anteil an Muslimen; Katholiken stellen dort nur drei Prozent der Bevölkerung. Inspiriert durch die IS-Aktivitäten in Syrien und dem Irak entwickelt sich Indonesien laut Asianews aktuell zu einem der Epizentren von Islamismus in der Asien-Pazifik-Region. (asianews)

Amerika

Vereinigte Staaten
Es soll ein Zeichen für mehr Verständnis und Akzeptanz zwischen Christen und Muslimen sein: Erstmals in der Geschichte laden die Verantwortlichen der Washingtoner Nationalkathedrale muslimische Gläubige zur Abhaltung ihres Freitagsgebets ein. An dem Gebet am Freitagmittag (Ortszeit) werden rund hundert geladene Gäste teilnehmen. Laut „Washington Post“ entstand die Idee bei einem Gespräch zwischen einer anglikanischen Seelsorgerin an der Kathedrale mit dem Botschafter von Südafrika in den USA, Ebrahim Rasool. Der Muslim Rasool wird bei dem Gebet eine Ansprache halten. (kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Dienstag Abend, 18.11., 20.20 Uhr: Radio-Akademie (Teil 3) - von Gudrun Sailer
Vor der Papstreise in die Türkei
Am Monatsende trifft Papst Franziskus in der Türkei Patriarch Bartholomaios I. – über die ökumenische Bedeutung der Papstreise sprechen wir mit dem Ökumene-Experten Prälat Nikolaus Wyrwoll

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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