RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.11.2014

Tagesmeldungen vom 15.11.2014

- Papst Franziskus: Klartext in Sachen Lebensschutz -
- Nigeria: Dem Staat fehlt der Wille -
- Deutscher Ordensmann wird Bischof in Paraguay -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Audienz für Ärzte: Kein Leben hat mehr Würde als ein anderes
Papst Franziskus spricht Klartext in Sachen Lebensschutz: Abtreibung und Euthanasie sind schlicht und einfach unwürdig; Kinder sind Gaben und kein Recht und Lebensschutz heißt vor allem Respektierung der Frau. Das betonte der Papst an diesem Samstagmittag bei einem Treffen mit Ärzten des katholischen Medizinerverbands Italiens in der Audienzhalle des Vatikan. Er wehrte sich in seiner Ansprache gegen die Kritik an der Kirche, weil sie sich gegen Abtreibung einsetze: „Dort, wo ein menschliches Leben gibt ist es falsch, es zu töten, um ein menschliches Problem zu lösen,“ so Franziskus wörtlich. „Das hat nichts mit Fortschritt zu tun: töten bedeutet heute noch dasselbe wie in der Antike.“ Dasselbe gelte auch im Bereich der Beihilfe zum Suizid, so der Papst. Das Leben sei immer „heilig“ und „voller Qualitäten“, fuhr Franziskus fort. Die Wissenschaft dürfe deshalb niemals das menschliche Leben ohne deren Würde betrachten. Es gebe kein Leben, das „mehr Würde hat als ein anderes“. (rv)
Mehr in Text und Ton

Nigeria: Klage über die Tatenlosigkeit des Staates
Der Staat unternimmt zu wenig gegen die islamistische Terrorsekte Boko Haram. Das sagt der Erzbischof von Abuja, Kardinal John Onaiyekan, gegenüber Radio Vatikan. Der nigerianische Kardinal hat unlängst Präsident Goodluck Jonathan getroffen. Dabei orakelte der - übrigens christliche - Politiker, er wäge derzeit verschiedene Strategien gegen Boko Haram ab, und bald werde man Ergebnisse sehen. Kardinal Onaiyekan glaubt solchen Sprüchen nicht mehr: „Der Vormarsch von Boko Haram im Norden des Landes hat mittlerweile eine Dimension erreicht, die die Regierung einfach nicht mehr ignorieren darf,“ so der Kardinal im Interview. Die Regierung habe die tragische Situation noch gar nicht verstanden, es fehle der Wille dazu. (rv)
Mehr in Text und Ton

Mexiko: Hilfe in Sachen Menschenrechten
Menschenhandel, Mord an Studenten, Migrantenproblem: Mexiko hat derzeit große Schwierigkeiten damit, die grundlegendsten Menschenrechte zu gewährleisten. Um vor allem bei der Migrantenproblematik korrekt vorzugehen, setzt die mexikanische Regierung vermehrt auf die Hilfe der katholischen Kirche, wie der mexikanische Vize-Minister für Menschenrechte, Juam M. Gomez, gegenüber Radio Vatikan sagt. „Es geht um die Hilfe für Migranten,“ so Gomez. „Wir sind ein großes und wichtiges Transitland geworden für viele Lateinamerikaner. Unsere Zusammenarbeit der Kirche kommt von daher, dass die Kirche das beste internationale Netzwerk hat, was die Hilfe an Migranten erleichtert.“ Diese Zusammenarbeit wolle Mexiko ausbauen. (rv)
Mehr in Text und Ton

____________________________________

UNSER BUCHTIPP:

Zeugen für Gott – Glauben in kommunistischer Zeit. Band 1.
An die Mauer erinnern sich viele, an das System, die Politik, auch an den Fall des Eisernen Vorhangs vor genau 25 Jahren. Wie die Menschen aber in der Zeit davor gelebt und ihren Glauben praktiziert haben, das gerät immer mehr in Vergessenheit. Um zu erinnern, hat das Hilfswerk Renovabis ein Buch in Auftrag gegeben, das die Erinnerung wach halten soll. „Die Idee ist, ein Glaubenszeugnis zu geben und denen ein Gesicht zu geben, die in Mittel- und Osteuropa während der langen Zeit des Kommunismus gelebt haben, gelitten haben, teilweise auch gestorben sind,“ so Pater Stefan Dartmann, Leiter von Renovabis. (rv)
Mehr in Text und Ton

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Dirigent Daniel Barenboim wird am Montagmorgen Papst Franziskus im Vatikan besuchen. Seit 1992 ist Barenboim Chefdirigent der Staatsoper unter den Linden (Berlin), und seit 2011 dirigiert er auch an der Scala in Mailand. Geboren wurde Barenboim 1942 in Buenos Aires, der Heimat von Papst Franziskus. Zusammen mit dem Intellektuellen Edward Said gründete der Orchesterdirigent 1999 das West-Eastern Divan Orchester. Dieses Orchester bringt Musiker aus Spanien, Palästina, Israel, Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten, der Türkei und dem Iran zusammen. Barenboim hat schon mehrmals im Vatikan Konzerte dirigiert. (rv)
Vatikansprecher Federico Lombardi hat den Einsatz der Mitarbeiter von Radio Vatikan gewürdigt. Der Jesuit erhielt am Freitag die Ehrendoktorwürde der Päpstlichen Salesianeruniversität in Rom im Bereich der Kommunikationswissenschaften. In seiner Ansprache betonte Lombardi, dass der Papstsender - dessen Generaldirektor er ist - einen wichtigen Beitrag für die Verbreitung der Frohen Botschaft leiste. Es finde derzeit eine umfassende Analyse der Arbeit des Senders statt, sagte Lombardi mit Blick auf die vom Papst eingesetzte Kommission, die die Medienarbeit des Vatikans erneuern soll. Lombardi berichtete, wie er sich vor 14 Jahren dafür eingesetzt habe, die osteuropäischen Redaktionen von RV beizubehalten. (agi)
Die Regelung zur Geheimhaltung in der Kirche will nicht Komplotte oder Wahrheiten vor der Öffentlichkeit verbergen. Vielmehr sei es so, dass das Kirchenrecht vor allem den Schutz des Menschen wolle. Dies betont der Großpönitentiar der katholischen Kirche, Kardinal Mauro Piacenza, in einem Beitrag im „L´Osservatore Romano“. Bei Geheimhaltung – sei es sakramentale wie bei der Beichte, sei es nicht-sakramentale bei kirchlicher Mitarbeit – gehe es letztlich darum, „die Ehre und die Reputation eines Menschen oder einer Gruppe zu achten“, so Kardinal Piacenza. Er äußerte sich anlässlich eines Kongresses der Apostolischen Pönitentiarie – das ist einer der drei obersten kirchlichen Gerichtshöfe – zum Thema „Das Siegel des Beichtgeheimnisses und die persönliche Privatsphäre“. (vaticaninsider)
Der Vatikanverlag LEV wird auch die umstrittenen Interviews mit dem Papst von Eugenio Scalfari veröffentlichen. Das kündigte der Leiter der „Libreria Editrice Vaticana“, Giuseppe Costa, an. Die beiden Interviews mit dem italienischen Journalisten sorgten für Aufsehen, weil der vatikanische Pressesaal präzisieren musste, dass die veröffentlichte Form nicht hundertprozentig dem Wortlaut entsprach. Der 90jährige Journalist und Gründer der Zeitung „La Repubblica“ hatte im Nachhinein zugegeben, dass er das gesamte Gespräch mit dem Papst hinterher „aus dem Gedächtnis“ aufgeschrieben habe. „Wir haben uns entschieden, auch diese umstrittenen Interviews zu veröffentlichen, weil sie bekannt sind“, so Vatikanverleger Costa. Man könne sie nicht ignorieren, fügte er an. (sir/agi)

Europa

Deutschland
Die europäischen Einrichtungen der Salesianer Don Boscos wollen sich künftig stärker gemeinsam für in Not geratene junge Menschen einsetzen. Ziel der angestrebten Kooperation sei es, die vorhandenen Ressourcen besser zu nutzen, Kräfte zu bündeln und von Erfahrungen in den unterschiedlichen Ländern wechselseitig zu profitieren, teilte die Ordensgemeinschaft am Freitag in Berlin mit. Bei einer dreitägigen Konferenz zum Thema „(Neue) Jugendnot in Europa - Salesianische Antworten?“, die am Freitag zu Ende ging, berieten rund 30 Leiter und Mitarbeiter salesianischer Einrichtungen aus elf europäischen Ländern über neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit. (kna)
„Bunt statt Braun“: So hieß die Gegendemonstration eines Bündnisses, zu dem auch Hannovers katholische Kirche am Samstag in der Innenstadt einlud. Die Kundgebung richtete sich gegen den zeitgleich anberaumten Hooligan-Aufmarsch. Vor zwei Wochen hatten 4.500 Hooligans und Rechtsextreme in Köln randaliert und dabei über 40 Polizisten verletzt. Zum Bündnis „Bunt statt Braun“ haben sich Verbände, Vereinigungen, Glaubensgemeinschaften, Kirchen, Gewerkschaften und politische Parteien zusammen geschlossen. (domradio)

Österreich
Die österreichischen orthodoxen Bischöfe appellieren an die Bundesregierung um mehr staatliche Hilfe für Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak „durch Erweiterung der bisherigen Aufnahmeprogramme“. Dies geht aus einer Erklärung der Orthodoxen Bischofskonferenz hervor, die am Freitag im rumänisch-orthodoxen Pfarrzentrum in Wien-Simmering ihre Vollversammlung abgehalten hat. In der Erklärung wird der Bundesregierung ausdrücklich für ihre bisherigen Bemühungen gedankt, bedrohten und verfolgten Christen aus Syrien und dem Irak Zuflucht in Österreich zu ermöglichen. Im Rahmen der Versammlung unterstrichen die orthodoxen Bischöfe ihren Wunsch, gegenüber der Gesellschaft und dem österreichischen Staat noch mehr als bisher als „eine Kirche“ wahrgenommen zu werden und mit einer Stimme zu sprechen. (kap)

Amerika

Paraguay
Pater Heinz Wilhelm Steckling OMI ist neuer Bischof von Ciudad del Este in Paraguay. Die Ernennung durch Papst Franziskus gab der Vatikan an diesem Samstag bekannt. Der in Werl geborene Pater Steckling ist Mitglied der Kongregation der Hünfelder Oblaten (Oblaten der unbefleckten Empfängnis) und war von 1998 bis 2010 auch ihr Generaloberer. Steckling ist mit dieser Ernennung Nachfolger von Bischof Rogelio Livieres. Das Bistum war in diesem Jahr von Kurienkardinal Santos Abril y Castelló visitiert worden, im Anschluss hatte Papst Franziskus Livieres abgesetzt. Der Papst hatte im Anschluss an die Absetzung zu Versöhnung und Einheit im Bistum aufgerufen. (rv)

____________________________________

Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
____________________________________

Programmvorschau:

Dienstag Abend, 18.11., 20.20 Uhr: Radio-Akademie (Teil 3) - von Gudrun Sailer
Vor der Papstreise in die Türkei
Am Monatsende trifft Papst Franziskus in der Türkei Patriarch Bartholomaios I. – über die ökumenische Bedeutung der Papstreise sprechen wir mit dem Ökumene-Experten Prälat Nikolaus Wyrwoll

__________________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind hier online live und auf Abruf zu hören

Weitere Informationen hier

Unseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, Email: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va