RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 16.11.2014

Tagesmeldungen vom 16.11.2014

- Papst: „Glauben nicht im Tresor verschließen“ -
- Interreligiöser Kampf gegen die Sklaverei -
- „Ökumene der kurzen Wege“ in Deutschland -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst beim Angelus: Glauben nicht „im Tresor“ verschließen
Wir sind dazu aufgerufen, unseren Glauben fruchtbar zu machen. Daran hat der Papst am Sonntag beim Angelus-Gebet erinnert. Ausgehend vom Gleichnis der anvertrauten Talente unterstrich der Papst auf dem Petersplatz: „Jesus bittet uns nicht, seine Gnade im Tresor zu verwahren, sondern will, dass wir sie zum Vorteil der anderen nutzen - so wachsen seine Gaben!“ (rv)
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Papst ruft zur friedlichen Lösung sozialer Spannungen auf
Nach dem Angelus-Gebet rief Franziskus zur friedlichen Lösungen sozialer Spannungen in städtischen Randgebieten auf. Mit Blick auf aktuelle Übergriffe auf Migranten in einem Problemviertel am Rande Roms rief er zum Dialog zwischen Bürgern, Einwanderern und Behörden auf. Der „soziale Notstand“ müsse auf allen Ebenen angegangen werden, Gewalt unterbunden werden, so Franziskus. Solche Vorfälle kämen nicht nur in der Ewigen Stadt vor, ergänzte er. (rv)
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Papst ermutigt zu weiterer Hilfe für den Irak
Franziskus hat zu mehr Unterstützung für die in die Kurdengebiete des Irak geflohenen Christen und Jesiden aufgerufen. Bei einer Audienz für Erzbischof Bashar Matte Warda von Erbil dankte er am Samstag für die Unterstützung, den dessen Kirche den aus Mossul und der Ninive-Ebene geflohenen Menschen leiste. Mit dem frühen Beginn der Kälte und des Regens seien jedoch noch mehr und stabilere Strukturen notwendig, sagte er nach Angaben der Vatikanzeitung „L‘Osservatore Romano“ vom Sonntag. (or/kipa)
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Vatikan: Basisarbeit im Kampf gegen die Sklaverei
Ob Prostituierte, Mädchenbräute, Opfer von Organhandel oder Haussklaven - 21 Millionen Menschen sind Schätzungen zufolge weltweit in irgendeiner Form von Sklaverei betroffen. Ein erster Schritt, um das Phänomen zu bekämpfen, ist es, den Betroffenen eine Stimme zu geben. Das betont im Interview mit Radio Vatikan Antonia Stampalija. Sie ist Generaldirektorin des religionsübergreifenden „Global Freedom Network“ (GFN), das an diesem Wochenende im Vatikan jungen Opfern solcher Verbrechen eine Stimme gab. (rv)
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Kardinal Woelki: „Direkt vor unseren Badestränden“
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat erneut die europäische Flüchtlingspolitik kritisiert: „Direkt vor unseren Badestränden“ ertränken nach wie vor Tausende von Flüchtlingen im Mittelmeer, sagte der Erzbischof am Sonntag im Kölner domradio. Auch mehr als eineinhalb Jahre nach der ersten Reise von Papst Franziskus auf die Flüchtlingsinsel Lampedusa und seinem flammenden Appell gegen die Gleichgültigkeit gegenüber Flüchtlingen „läuft etwas gewaltig schief in Europa“. (domradio)
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BLICKPUNKT ÖKUMENE:

„Ökumene der kurzen Wege“
Eine „Ökumene der kurzen Wege“ wollen Deutschlands Evangelische und Katholische Kirche künftig pflegen. Dies sagte der neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, bei einer Begegnung mit Kardinal Reinhard Marx, dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, am Samstagabend in München. „Ich freue mich, dass mich mein erster Besuch im neuen Amt gleich zu einem bestens bekannten und eng verbundenen Nachbarn führt“, so Landesbischof Bedford-Strohm laut einer gemeinsamen Pressemeldung beider Kirchen. (pm)
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Der neue EKD-Ratsvorsitzende im Gespräch
Wie sich der neue EKD-Ratsvorsitzende den Weg der Ökumene vorstellt, erklärt er im Interview mit Radio Vatikan. Im Gespräch mit Nina Oetzelt geht Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm auch auf die Themen digitale Medien und Herausforderungen der Kirche ein. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Tschechische Republik
Als „Heilige von großer Aktualität“ hat der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin Agnes von Böhmen gewürdigt. Die im 13. Jahrhundert wirkende Klostergründerin und böhmische Prinzessin stehe in besonderer Weise für eine barmherzige Kirche, wie sie Papst Franziskus propagiere, sagte der Kardinal am Samstag bei einer Messe im Prager Veitsdom. Parolin ging weiter auf die Verdienste der katholischen Kirche zur Zeit der „Samtenen Revolution“ ein, die Ende 1989 der Unterdrückung durch das realsozialistische Regime ein Ende setzte und „Freiheit, Demokratie und Respekt gegenüber den Menschenrechten“ wieder herstellte. Die Kirche habe damals „auf der Seite des Volkes“ gestanden und dessen legitimen Wunsch nach „Freiheit und Selbstbestimmung“ unterstützt, so der Kardinal. In der Tschechischen und in der Slowakischen Republik wird dieser Tage der politischen Wende vor 25 Jahren gedacht. Am Montag, dem eigentlichen Gedenktag der Samtenen Revolution, feiert der Prager Kardinal Dominik Duka einen Gottesdienst in der Ursulinenkirche. (rv)

Europa

Großbritannien
Die anglikanische Kirche von England hat die britische Regierung aufgefordert, die Rechtslage für Flüchtlinge in Aufnahmezentren zu verbessern. In einer Eingabe an das Parlament kritisiert die Kirche, dass die Behandlung dieser Immigranten den Regelungen eines seit 1999 geplanten, aber nie in Kraft getretenen Gesetzes zuwiderlaufe. Nach Angaben der Kirche ist vor allem die psychische Belastung für diese Menschen oft schlimmer als für Häftlinge. Weil etwa ein verbindlicher Zeitrahmen für die Bearbeitung der Aufnahmeanträge fehle, ließen sich die Behörden unangemessen viel Zeit, heißt es in dem Papier, das der Vorsitzende des kirchlichen Flüchtlingsnetzwerks, Bischof Johnathan Clark von Croydon, unterzeichnet hat. (kna)

Afrika

Libyen
SOS in Libyen: Allein in vergangenen Monat mussten in dem konfliktgeschüttelten Land 106.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Das hat das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) angegeben. Die Gesamtzahl der Menschen, die ihre Bleibe seit Mai diesen Jahres verlassen mussten, belaufe sich auf 400.000, informierte die Organisation. Grund für den Anstieg der Flüchtlinge seien die zunehmenden Konflikte zwischen verschiedenen bewaffneten Gruppen in dem Land, vor allem in den Städten Bengasi, Derna, Ubari und Kikla. Am dringendsten benötigten die Menschen eine Gesundheitsversorgung, Essen und eine Perspektive für den nahenden Winter. Aufgrund finanzieller Einschränkungen und der prekären Sicherheitslage im Land könne das Flüchtlingswerk die bedürftigen Menschen immer schwerer erreichen. (or/unhcr)

Demokratische Republik Kongo
Mit einem Appell an die Europäische Union hat sich der Erzbischof von Bukavu gegen die Verletzung von Menschenrechten beim Rohstoffabbau in seinem Land gewandt. In einem an EU-Parlamentarier gerichteten Schreiben, aus dem die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ zitiert, spricht sich Francois-Xavier Maroy Rusengo für ein Gesetz aus, das die Rückverfolgbarkeit der aus der Demokratischen Republik Kongo stammenden Bodenschätze garantiert. Damit könne man nachvollziehen, ob Rohstoffe, die etwa für Mobiltelefone und Computer verwendet würden, unter menschrechtsverachtenden Bedingungen gewonnen würden, so der Bischof. Ein umwelt- und sozialverträglicher Rohstoffabbau werde schließlich auch von den EU-Bürgern selbst erwartet, argumentierte der Bischof. In der Demokratischen Republik Kongo sind Menschenrechtsverletzungen beim Rohstoffabbau an der Tagesordnung. (or/rv)

Nigeria
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der Regierung Nigerias Versagen beim Schutz der Bevölkerung vor der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram vorgeworfen. „Mit falschen Versprechungen der Sicherheit und baldiger neuer Geländegewinne wird die Zivilbevölkerung hingehalten und getäuscht“, sagte Afrikareferent Ulrich Delius am Sonntag in Göttingen. Nord-Nigeria erlebe eine dramatische Massenflucht. Rund 800.000 Menschen sind nach Schätzungen des Hochkommissariats für Flüchtlinge der Vereinten Nationen (UNHCR) vor der Gewalt auf der Flucht. „Dass die Islamisten nun auch noch den Ort Chibok erobert haben, aus dem Boko Haram 219 Schülerinnen im April 2014 verschleppte, ist eine Katastrophe und eine Demütigung historischen Ausmaßes für die Regierung Nigerias“, unterstrich Delius. Noch vor wenigen Wochen habe Staatspräsident Jonathan Goodluck den Angehörigen eine baldige Befreiung der Entführten versprochen. Nichts deute darauf hin, dass der Terror Boko Harams nachlassen werde. Bei der Einnahme der Stadt Hong am gestrigen Samstag hätten die Kämpfer eine bislang unbekannte Zahl von Menschen getötet, so die Gesellschaft für bedrohte Völker. (pm)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Dienstag Abend, 18.11., 20.20 Uhr: Radio-Akademie (Teil 3) - von Gudrun Sailer
Vor der Papstreise in die Türkei
Am Monatsende trifft Papst Franziskus in der Türkei Patriarch Bartholomaios I. – über die ökumenische Bedeutung der Papstreise sprechen wir mit dem Ökumene-Experten Prälat Nikolaus Wyrwoll

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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