RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.11.2014

Tagesmeldungen vom 21.11.2014

- Papst zu Migrantenseelsorgern: Niemand ist fremd! -
- Videobotschaft zur Soziallehre: Ergreift die Initiative! -
- Papst ernennt Leitung für nächste Bischofssynode -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst an Migrantenseelsorger: Niemand ist fremd
Seht Migranten als Partner und arbeitet mit ihnen zusammen – diese Botschaft gab der Papst an diesem Freitag den rund 300 Teilnehmern und Experten der internationalen Vatikankonferenz zur Migrantenseelsorge mit auf den Weg. Franziskus bedankte sich für ihr Engagement und betonte, dass Migration Teil unserer Gesellschaft sei. Entwicklung in diesem Bereich bedeute eine Entwicklung der Gesellschaft insgesamt. Niemand sei ein Fremder, und jeder Mensch solle mit Würde empfangen werden, so der Papst. In seiner Ansprache griff er das Dokument des letzten Weltkongresses vor fünf Jahren auf: Migration sei eine Einladung, die Zukunft aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, war darin betont worden. Dies betreffe die Entwicklung der ganzen Menschheit, so Franziskus: Emigration sei ein „Streben nach Hoffnung“. (rv)
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Videobotschaft zur Soziallehre: „Ergreift die Initiative!“
In der Situation der sozialen und ökonomischen Krise laufen die Menschen Gefahr, stehen bleiben zu wollen und sich nur um sich selbst zu kümmern. Das führt in die Gleichgültigkeit, die blind macht für die Bedürfnisse der anderen und ihre Würde. Mit diesen Gedanken begann Papst Franziskus an diesem Donnerstag eine Videobotschaft, die er für eine Konferenz in Verona aufgezeichnet hatte. „Wir sind gerufen, über uns hinaus zu gehen und auf wirkliche Bedürfnisse zu reagieren“, so der Papst. „Wir müssen dringend die sicheren und abgesicherten Orte verlassen, um die ganze verborgene oder unbekannte Energie frei zu setzen, die sehr konkret handelt. Die christliche Ethik ist keine Zollstation für die Pluralität der Ausdrucksweisen, mit denen sich das Gute und die Sorge um den Nächsten zeigen. Über etwas hinaus zu gehen heißt erweitern, nicht beschränken, heißt Räume schaffen und sich nicht ihrer Kontrolle überlassen.“ (rv)
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Es wird zu viel von Rechten und zu wenig von Pflichten gesprochen:
Der Text der Videobotschaft im Volltext

Papstpredigt: „Kirche ist kein Kaufhaus“
Kirchen sind keine „Kaufhaus“ oder Markt, denn die Erlösung durch Jesus „kostet nichts“. Daran hat Papst Franziskus an diesem Freitag während seiner Morgenmesse in der Casa Santa Marta erinnert. In seiner Predigt bezog sich der Papst auf das Tagesevangelium: Jesus geht in den Tempel, um die Händler hinauszutreiben. Der Tempel solle als „Haus des Gebetes“ dem Gottesdienst vorbehalten sein, habe Jesus betont. Laut Tagesevangelium sagt Jesus, dass sein Haus ein Haus des Gebetes für alle Völker sein soll und keine „Räuberhöhle“. Auch Papst Franziskus warnte vor derartigem Missbrauch innerhalb der Kirche. (rv)
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Ökumene-Experte: „Wir können viel von anderen Kirchen lernen“
Die katholische Kirche kann durch die ökumenischen Gespräche sehr viel auch von anderen Kirchen und christlichen Gemeinschaften lernen. Das sagt im Interview mit Radio Vatikan Dietmar Winkler. Der Professor für Patristik und Kirchengeschichte in Salzburg ist seit 2006 Konsultor im Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Seit genau 50 Jahren führt der Vatikan „offiziell“ ökumenische Gespräche. Papst Franziskus selbst sprach in jüngster Zeit mehrmals mit Vertretern von Freikirchen und evangelikalen Pfingstgemeinden. Winkler bewerte dies positiv, sagte er im Interview mit Radio Vatikan. (rv)
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Jesuitenflüchtlingsdienst hilft 300.000 Menschen in Nahost
Der Jesuitenflüchtlingsdienst erreicht über 300.000 Hilfsbedürftige im Nahen Osten mit direkten Dienstleistungen. Das berichtet der Direktor des internationalen Jesuitenflüchtlingsdienstes, Pater Peter Balleis, im Gespräch mit Radio Vatikan. In diesen Tagen feiert der Jesuitenflüchtlingsdienst seinen 34. Geburtstag. Kaum ein Grund zu feiern, denn gerade im Nahen Osten sei die Lage derzeit prekär. „Ja, Syrien, der Nahe Osten, ist innerhalb von zwei Jahren unsere größte Arbeit geworden. Afrika war bis vor wenigen Jahren immer die Hälfte unserer Arbeit. Mit dem Konflikt in Syrien ist ein Drittel unserer Arbeit im Nahen Osten. Über 300.000 Menschen werden dort über direkte Dienstleistungen erreicht, das heißt vor allem Nahrungsmittelhilfe und Wintersachen und das vor allem in Syrien.“ (rv)
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Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat einen Aufsatz von 1972 über die Unauflöslichkeit der Ehe schon lange vor der Bischofssynode redigiert. Das ergab eine Anfrage von Radio Vatikan beim Herder-Verlag an diesem Freitag. Eigentlich sollte der vierte Schriften-Band Joseph Ratzingers nach Auskunft des Verlags sogar schon 2012 erscheinen, also noch während des deutschen Pontifikats; das wurde aber aus verlegerischen Gründen verschoben. Dass Benedikt seinen Aufsatz von 1972 noch einmal überarbeiten würde, sei „immer schon“ geplant gewesen. Die jetzige Schlussfassung des Aufsatzes mit den Überarbeitungen des emeritierten Papstes ist am 4. August 2014 beim Verlag eingetroffen. Das ist deutlich vor der Bischofssynode vom Oktober, die sich mit Ehe- und Familienpastoral beschäftigte. (rv)
Ein Kommentar von Stefan von Kempis

Vatikan: Spirituelle Ansätze für den Umgang mit Autismus
Erstmals findet im Vatikan eine Konferenz über Autismus statt. Die vom Päpstlichen Rat für die Krankenpastoral ausgerichtete Konferenz bringt für drei Tage rund 650 Forscher, Mediziner und Theologen zusammen. Sie beraten seit Donnerstag über die Lebenssituation von Autisten und ihren Angehörigen. Experten aus 57 Ländern wollen dabei den neuesten Stand der Forschung, Therapieansätze sowie die rechtlichen und pastoralen Aspekte rund um diese Form der Behinderung erörtern. (rv)
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UNSERE LIVE-ÜBERTRAGUNGEN:

Der Papst live: Die nächsten Übertragungen
Papst Franziskus wird am Sonntag sechs Selige heiligsprechen. Wir übertragen die Feier auf dem Petersplatz live und mit deutschem Kommentar ab 10.20 Uhr. Sie können den Gottesdienst und die Heiligsprechung auf unserem Vatikan-Player mitverfolgen. Der entsprechende Link befindet sich in der rechten Spalte auf unserer Homepage. Danach folgt die Reise nach Straßburg und dann in die Türkei. Einen Überblick über unsere Übertragungen finden Sie hier. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die ordentliche Versammlung der Bischofssynode zur Ehe- und Familienpastoral, die im Oktober 2015 stattfinden wird, wird fast dieselbe Leitung haben wie die außerordentliche Versammlung vom Oktober dieses Jahres. Der Vatikan gab an diesem Freitag die Ernennungen bekannt. Wie bereits in diesem Jahr werden sich auch im kommenden Jahr die Kardinäle André Vingt-Trois (Paris), Luis Antonio Tagle (Manila) und Raymundo Damasceno Assis (Aparecida) im Präsidium der Sitzungen abwechseln, dazu kommt Kardinal Wilfrid Fox Napier (Durban) als viertes Mitglied des Präsidiums. Mit drei Wochen ist die kommende Synode eine Woche länger als die vergangene Versammlung. Relator der Synode ist wieder der Erzbischof von Esztergom-Budapest, Kardinal Péter Erdö. Spezialsekretär der Synode wieder Erzbischof Bruno Forte (Chieti-Vasto). (rv)

Amerika

Vereinigte Staaten
US-Präsident Barack Obama hat weitere Schritte für eine bessere Einwanderungspolitik angekündigt. In einer Fernsehansprache an die Bevölkerung verteidigte er seinen als „notwendig“ bezeichneten Reformplan für einen Abschiebestopp für illegal Eingewanderte gegen Kritik der Republikaner. Das Vorhaben soll das Bleiberecht für mehr als fünf Millionen Einwanderer ermöglichen. Die Nation sei selbst eine Nation von Einwanderern, so der Präsident. Wer seit mehr als fünf Jahren in den USA lebt und Kinder hat, die dort geboren wurden und die US-Staatsbürger sind, soll laut dem Vorschlag nun von einer Ausweisung verschont bleiben. Knapp fünf Millionen einst illegal Eingewanderte können nun auf eine Perspektive in den USA hoffen - unter ihnen auch weitere 300.000 sogenannte „Dreamer“, die als Minderjährige von ihren Eltern illegal ins Land gebracht wurden. (rv/tagesschau)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag, 23.11., 20.20 Uhr: Aktenzeichen - von Aldo Parmeggiani
Konzil von Konstanz
, 600 Jahre
Seit 1378 befand sich die christliche Welt des Mittelalters in einer äußerst prekären Lage: den Stellvertreter Gottes auf Erden gab es seit diesem Jahr zweimal, einen in Rom und den anderen in Avignon. Kirchenrechtlich war die Lage schier unlösbar. Und doch hat man eine Lösung gefunden: im Konstanzer Konzil, vor 600 Jahren. Darüber erzählt Aldo Parmeggiani in der Reihe „Aktenzeichen“

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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