RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 22.11.2014

Tagesmeldungen vom 22.11.2014

- Papst Franziskus: „Kirche ist Kirche im Aufbruch“ -
- Papst in Straßburg: Umweltschutz und Solidarität -
- Neuer Bischof von Erfurt in sein Amt eingeführt -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus: „Jesus war ein Mann der Peripherie“
„Steh auf und geh nach Ninive!“ Das sagt der Herr in der Jona-Novelle, einem kleinen Prophetenbuch des Alten Testaments. In Rom hat jetzt auf Initiative der Italienischen Bischofskonferenz ein Missionskongress stattgefunden, der dieses „Steh auf und geh nach Ninive“ zum Titel hatte. Papst Franziskus empfing die Teilnehmer an diesem Samstag und sprach mit ihnen über seine Vorstellungen vom Hinausgehen. Die Kirche müsse missionarisch sein: eine „Kirche im Aufbruch“. Sie müsse das Evangelium „zu allen bringen, ohne Unterschied“. „Herausgehen bedeutet: die Versuchung überwinden, dass wir Selbstgespräche führen und die vielen Menschen vergessen, die von uns ein Wort der Barmherzigkeit, des Trostes, der Hoffnung erwarten.“ (rv)
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Treffen mit geistlichen Bewegungen: „Jesus hat sei Blut nicht für meine Ideen vergossen“
Papst Franziskus hat am Samstag eine Rede vor geistlichen Bewegungen gehalten. Dabei würdigte er, dass viele neuen Gemeinschaften „mittlerweile eine kirchliche Reife erlangt“ hätten. Sie sollten darauf achten, die „Frische“ ihres jeweiligen Charismas zu bewahren und trotz aller notwendigen Strukturen doch geschmeidig zu bleiben, „damit der Heilige Geist nicht in einen Käfig gesperrt“ werde. „Formen und Methoden“ seien kein „Selbstzweck“, sonst würden sie zu „Ideologie, weit entfernt von der Realität, die sich ständig ändert“. Franziskus rief die Bewegungen und Gruppierungen auch zur Einheit auf: Sie sei „das wertvollste Gut, das Siegel des Heiligen Geistes“. Der Papst wörtlich: „Der Bruder ist viel mehr wert als unsere persönlichen Ansichten. Für ihn hat Christus sein Blut vergossen, nicht für meine Ideen!“ (rv)
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Papstbesuch in Straßburg: Es wird um Umweltschutz und Solidarität gehen
Bei der Papstreise zu Europaparlament und Europarat am kommenden Dienstag wird es vor allem um den Schutz der Umwelt und um die Solidarität mit Migranten gehen. Das kündigt Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einem Interview an. Solidarität sei nicht nur ein Wert Europas, sondern „das eigentliche Ziel der Existenz Europas“, so Parolin. Ein weiteres starkes Anliegen des Papstes sei die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen, die zu immer mehr Ausschließung führe. Dem „europäischen Projekt“ müsse mehr Kraft gegeben werden. (rv)
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Deutschland: Katholikentag 2018 in Münster
Der Deutsche Katholikentag 2018 findet vom 9. bis zum 13. Mai in Münster statt. Das hat die Vollversammlung des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK) am Freitag in Bonn beschlossen. Damit kommt das Katholikentreffen schon zum vierten Mal in die westfälische Stadt, nach 1852, 1885 und 1930. 2018 wird es der insgesamt 101. Deutsche Katholikentag sein. Der Bischof von Münster, Felix Genn, freute sich in einer ersten Reaktion, dass das Zentralkomitee der deutschen Katholiken die Einladung des Bistums angenommen habe. Der Katholikentag sei eine Chance, sich der Frage zu widmen, wie sich Christen und Christinnen in den Dialog in einer offenen Gesellschaft einbringen können. (rv/pm)
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UNSER BUCHTIPP:

Matthias Kopp: Franziskus im Heiligen Land – Päpste als Botschafter des Friedens.
Dieses Buch hält viel mehr, als der Titel verspricht: Matthias Kopp, Sprecher der Dt. Bischofskonferenz (und in den 90ern unser Redaktionskollege) ist ein profunder Kenner sowohl des Nahen Ostens wie des Vatikans. Er legt, erstmals im deutschen Sprachraum, eine eingehende Analyse dessen vor, was eine Papstreise ins Heilige Land – von denen es in den letzten sechzig Jahren vier gegeben hat – leisten kann und wie sie sich ins Puzzle vatikanischer Nahost-Diplomatie einfügt. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano hat am Freitagabend Papst Franziskus im Gästehaus Santa Marta besucht. Die fast anderthalbstündige Begegnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta sei „strikt privat“ gewesen und in großer Herzlichkeit verlaufen, so Papstsprecher Federico Lombardi. Napolitano ist 89 Jahre alt und wolle demnächst seinen Rücktritt bekannt geben, berichten italienische Medien. Im April 2013 hatte sich Napolitano während der damaligen Regierungskrise zu einer zweiten Amtszeit bereiterklärt, jedoch mit dem Zusatz, vor Ablauf der siebenjährigen Präsidentschaftsphase zurücktreten zu wollen. (rv)
Kardinal Fiorenzo Angelini ist tot. Der frühere Präsident des Päpstlichen Gesundheitsrates starb letzte Nacht in seiner Geburtsstadt Rom; er war 98 Jahre alt geworden. Angelini war von 1947 bis 1954 Zeremonienmeister von Papst Pius XII. 1956 wurde er Bischof und Verantwortlicher für die Krankenhausseelsorge in Rom. 1985 erhob ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof und Leiter einer Päpstlichen Gesundheitskommission, die ein paar Jahre später zum Päpstlichen Rat wurde. Als oberster Krankenseelsorger des Vatikans organisierte Angelini, der 1991 auch Kardinal wurde, viele wichtige Konferenzen, so 1989 zum ersten Mal eine internationale Konferenz im Vatikan zum Thema Aids. (rv)
Papst Franziskus schickt den Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, in die ukrainische Hauptstadt Kiew. Dort soll Schönborn den Papst am 10. Dezember bei Feiern der griechisch-katholischen Kirche vertreten. Die Kirche feiert ihre Wiederzulassung vor 25 Jahren, kurz nach dem Fall der Berliner Mauer und nach der historischen Begegnung von Papst Johannes Paul II. mit dem damaligen Sowjetführer Michail Gorbatschow im Vatikan. In Österreich ist Schönborn auch Ordinarius für die katholischen Gläubigen des byzantinischen Ritus. (rv)

Europa

Deutschland
Der neue Bischof von Erfurt, Ulrich Neymeyr, ist an diesem Samstag in sein neues Amt eingeführt worden. Nach Joachim Wanke ist Neymeyr erst der zweite Bischof des 1994 neu gegründeten Bistums. Der neue Bischof predigte im Erfurter Dom über die Aufforderung Jesu, seine Jünger sollten „Salz der Erde“ sein. „Die mit Salz gewürzten Worte sind die Sätze, die mit: „Ich...“ anfangen“, so Neymeyr, „also die Sätze, in denen wir nicht diskutieren und argumentieren, sondern persönliches Zeugnis von unserem Glauben geben.“ Das sei „nicht immer einfach, aber wir müssen uns als gläubige Christen zu erkennen geben“. (pm)
Als „Revolution für viele innerhalb und auch außerhalb der katholischen Kirche und als große Erweiterung unseres Denkens“ hat Kardinal Reinhard Marx das Ökumenismus-Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzils gewürdigt. Der Text mit dem Titel „Unitatis Redintegratio“, der am 21. November 1964 verabschiedet wurde, habe das Verhältnis der katholischen Kirche zu den anderen christlichen Konfession völlig neu formuliert. „Für die katholische Kirche war dieses Dokument ein großer Schritt“, so Marx am Freitagabend in München. „Sie hat sich damit endgültig und unwiderruflich auf den Weg der Ökumene begeben.“ Der Kardinal feierte zum 50-Jahr-Jubiläum des Dekrets einen ökumenischen Gottesdienst. (pm)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Papst Franziskus wird am Sonntag sechs Selige heiligsprechen. Wir übertragen die Feier auf dem Petersplatz live und mit deutschem Kommentar ab 10.20 Uhr. Sie können den Gottesdienst und die Heiligsprechung auf unserem Vatikan-Player mitverfolgen.

Papst Franziskus spricht am Dienstag, dem 25.11., vor dem Europaparlament und vor dem Europarat in Straßburg. Wir übertragen den Besuch in Straßburg live und mit deutschem Kommentar und zwar ab 10.35 Uhr. Bei uns hören Sie: Besuch im Parlament, die anschließende Rede vor den EU-Abgeordneten und kurz nach 12.00 Uhr seine Ankunft im Europarat, wo er ebenfalls sprechen wird.

Papst Franziskus besucht vom 28. bis 30. November die Türkei. Unsere Live-Übertragungen zu dem Besuch in Ankara und Istanbul sind folgende:

- Am Freitag, 28. November, ab 13.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit: Begrüßungszeremonie im Präsidentenpalast in Ankara und Höflichkeitsbesuch bei Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sowie Treffen mit offiziellen Repräsentanten; anschließend ab 14 Uhr Besuch beim Präsidenten des Amtes für religiöse Angelegenheiten, Mehmet Görmez, im Diyanet.

-Am Samstag, 29. November, ab 14.45 Uhr mitteleuropäischer Zeit: Heilige Messe in der katholischen Heilig-Geist-Kathedrale in Istanbul und ab 17 Uhr Ökumenisches Gebet in der orthodoxen Patriarchalkirche des Heiligen Georg; es folgt eine private Begegnung mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., im Patriarchatspalast.

- Am Sonntag, 30. November, ab 8.15 Uhr mitteleuropäischer Zeit: Göttliche Liturgie in der Patriarchalkirche des heiligen Georg in Istanbul und ab 11 Uhr Ökumenischer Segen und Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung. (rv)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
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· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

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