RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.11.2014

Tagesmeldungen vom 23.11.2014

- Franziskus spricht sechs Ordensleute heilig -
- EU: Schulz verteidigt Papstbesuch -
-28 Christen in Kenia ermordet -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Maximiliano Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Papst spricht sechs Ordensleute heilig
Die katholische Kirche hat sechs neue Heilige. In einer Messe auf dem Petersplatz erhob Papst Franziskus am Sonntag vier Italiener und zwei Inder zur Ehre der Altäre. In seiner Predigt unterstrich der Papst den bedingungslosen Einsatz der Heiligen im Dienst an Notleidenden, Kranken, Alten und Pilgern. Das sei Ansporn für alle Gläubigen. Mit Blick auf das Christkönigsfest lenkte der Papst die Aufmerksamkeit auf das Hirtenamt in der Kirche. Das Königtum Christi zeichne sich durch Nähe und Zärtlichkeit den Menschen gegenüber aus. Das sei der Maßstab für kirchliche Ämter. Wer sich zu sehr von diesem Vorbild entferne, werde zu einem Mietling. In dieser Hinsicht besitze das Volk Gottes ein untrügliches Gespür dafür, die guten Hirten zu erkennen und von den Mietlingen zu unterscheiden, so Franziskus. (rv/kna)
Hier mehr in Text und Ton
Hier die Papstpredigt zum Nachlesen

Joseph-Ratzinger-Preis überreicht
Zwei Bibelwissenschaftler aus Frankreich und Polen haben am Samstag im Vatikan den diesjährigen Ratzinger-Preis für herausragende theologische Leistungen entgegengenommen. Ausgezeichnet wurden die französische Theologieprofessorin Anne-Marie Pelletier und der polnische Priester und Zeitschriftenherausgeber Waldemar Chrostowski. Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, erinnerte in seiner Laudatio an den Namensgeber des Preises Josef Ratzinger/Papst Benedikt XVI., der „nicht zufällig der Mozart der Theologie“ genannt werde. (kna/rv)
Hier erfahren Sie mehr über die Preisträger

Martin Schulz: Papst soll Europa aus der Schläfrigkeit wecken
Der Präsident des EU-Parlaments Martin Schulz hat den für Dienstag geplanten Papstbesuch im Europäischen Parlament verteidigt. In einem Gastbeitrag für die Vatikanzeitung L‘Osservatore Romano vom Sonntag erinnerte er an die Bedeutung der katholischen Kirche für das Zusammenwachsen Europas. Die Einladung des Papstes, vor dem EU-Parlament zu sprechen sei kein „Angriff auf Laizität der europäischen Institutionen“, so Schulz. Laizität bedeute nicht Fehlen des Dialogs und eine Verneinung der Pluralität, auf der Europa gründe. Laizität sei zudem keine „Nabelschau“. Er hoffe, dass der Besuch des Papstes dazu beitrage, Europa aus seiner „Schläfrigkeit“ zu wecken und die Menschen wieder an die Peripherien zu führen. Schulz erinnerte daran, dass der erste Besuch Franziskus nach Lampedusa geführt habe, an den Rand Europas, wo die Solidarität der Europäer mit- und untereinander hart auf die Probe gestellt werde. (or)

EU: „Wir brauchen eine starke Gemeinschaft“
Papst Franziskus wird am Dienstag ein EU-Parlament vorfinden mit vielen Neuheiten. Darauf weist der Sekretär der Kommission der EU-Bischöfe Comece, Patrick Daly, in unserem Wocheninterview. Franziskus komme in einem wichtigen Moment in der Geschichte des europäischen Projekts. 58 Prozent der EU-Parlamentarier sind neue Abgeordnete, die ihre erste Legislativperiode absolvieren. Die Parlamentarier seien jung, mit wenig Erfahrung, aber mit viel Begeisterung für Europa. Entscheidend sei die Sicherung des Friedens, so Daly im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv)
Hier geht’s zum Interview mit Patrick Daly

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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

600 Jahre Konzil von Konstanz
Seit 1378 befand sich die christliche Welt des Mittelalters in einer äußerst prekären Lage: den Stellvertreter Gottes auf Erden gab es seit diesem Jahr zweimal, einen in Rom und den anderen in Avignon. Kirchenrechtlich war die Lage schier unlösbar. Und doch hat man eine Lösung gefunden: im Konstanzer Konzil, vor 600 Jahren. Darüber erzählt Aldo Parmeggiani in der Reihe „Aktenzeichen“. (rv)
Hier die Sendung Aktenzeichen – von Aldo Parmeggiani

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Kardinal Reinhard Marx hat das 50-jähriges Bestehen des Karmelklosters auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte in Dachau gewürdigt. Bei einem Gottesdienst rief der Erzbischof von München und Freising dazu auf, angesichts der Schrecken des Zweiten Weltkrieges zu einem tieferen Gottesverständnis zu kommen. Mit Blick auf die Verbrechen der Nationalsozialisten sagte er, der Sühnegedanken könne helfen, die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes zu verstehen. „Ohne den Gedanken der Sühne, der Heilung, die in Christus erfolgt, ist auch die Versöhnung zwischen den Völkern, zwischen den Tätern und Opfern, nicht möglich – soweit das überhaupt möglich ist“, so der Kardinal wörtlich. (pm)

Österreich
Die Spitzen der Österreichischen Bischofskonferenz äußern massive Kritik am geplanten Fortpflanzungsmedizingesetz und der kurzen, nur zweiwöchigen Begutachtungsfrist für die Novelle. Kardinal Christoph Schönborn forderte in einem Interview für die „Kronen Zeitung“ vom Gesetzgeber einen stärkeren Blick auf das Wohl von Familien und Kindern. Der Grazer Bischof Egon Kapellari warnt davor, den Mensch nur als Material zu sehen und sieht die Gesellschaft in der Frage an einer „Wegkreuzung“. Der Mensch sei „nicht bloß Mittel zum Zweck“, betonte er in einem Gespräch mit der „Kleinen Zeitung“. Kein Kind bekommen zu können, sei „sicher etwas vom Schmerzlichsten“; der verständliche Kinderwunsch könne jedoch Schritt für Schritt zu einem „Recht auf ein Kind für jeden“ werden, bei dem nicht mehr vom Recht des Kindes gesprochen werde, erneuerte Kardinal Schönborn im „Krone“-Gespräch seine bereits am Freitag geäußerte Kritik an der geplanten Regelung. (kap)

Frankreich
Die Bischöfe des Landes protestieren gegen ein Gesetzesvorhaben, das am kommendem 26. November im Parlament diskutiert werden soll. Abtreibung soll darin als ein „universelles Grundrecht“ festgeschrieben werden, sowie das „Recht der Frauen, frei über ihren Körper verfügen zu können, als Voraussetzung für eine echte Gleichheit von Frauen und Männern in einer fortschrittlichen Gesellschaft.“ In einer Erklärung einer Arbeitsgruppe der Bischofskonferenz fragen die Oberhirten, wie ein vermeintliches Grundrecht gründen könne auf der „Verneinung von menschlichem Leben am Beginn seiner Existenz und seines Heranwachsens.“ Zwar sei es ein gerechtfertigtes Anliegen, sich für die Freiheit und die Gleichberechtigung der Frauen einzusetzen. „Doch von welcher Freiheit ist da die Rede“, geben die Bischöfe zu bedenken. Eigens wird auf die Traumata hingewiesen, die viele Frauen nach einer Abtreibung erlebten. Freiheit sei fundamental für die Beziehung von Mann und Frau; aber diese Freiheit müsse verantwortlich sein und verwirkliche sich im Dialog. Eine Schwangerschaft sei keine „Aggression“, der man sich durch die Vernichtung des vermeintlichen Angreifers, sprich der Leibesfrucht, entledigen könne. Das werdende Leben sei schließlich unschuldig. (rv)

Afrika

Kenia
Im ostafrikanischen Kenia sind am Samstag bei einem Überfall auf einen Bus 28 Menschen getötet worden. Bewaffnete stoppten den Bus im Nordosten des Landes nahe der Grenze zu Somalia. Die Angreifer hätten alle Nicht-Muslime aus dem Fahrzeug geholt und jeden von ihnen erschossen, der nicht aus dem Koran Verse vortragen konnte. Die Opfer, darunter sieben Frauen, seien mit Kopfschüssen hingerichtet worden. Bei den Angreifern handelte es sich nach Angaben der Polizei um Mitglieder der mit dem islamistischen Terrornetzwerk „Al Kaida“ verbündeten Miliz Al Shabaab. Die schätzungsweise 7.000 Kämpfer zählende Gruppe verlangt den Abzug ausländischer Truppen. Sie will das Land am Horn von Afrika von Christen „säubern“. Von den etwa 40 Millionen Einwohnern Kenias sind 83 Prozent Christen, acht Prozent Muslime und sieben Prozent Anhänger von Naturreligionen. (idea)

Naher Osten

Nahost
Erzbischof Robert Zollitsch hat den Terror von islamistischen Fundamentalisten gegen Christen in Syrien und dem Irak scharf verurteilt. Er sei erschüttert und besorgt über die Meldungen, die ihn aus diesen Ländern erreichten, sagte der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Sonntag in Konstanz. „Es ist eine Tragödie, dass wir im 21. Jahrhundert solches erleben müssen und das Ausmaß der Christenverfolgung erschreckend zunimmt.“ Der emeritierte Freiburger Erzbischof verwies darauf, dass seine Diözese eine Million Euro zur Verfügung gestellt habe, um über das Hilfswerk Caritas Internationalis notleidende Menschen im Irak und in Syrien zu erreichen. Generell könnten die Christen im Nahen Osten auf Solidarität bauen, sowohl was die Hilfe vor Ort betreffe als auch die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland. (kna)

Asien

Sri Lanka
Die Präsidentschaftswahlen in Sri Lanka sind für den 8. Januar 2015 festgesetzt. Der Leiter der Wahlkommission gab den Termin am Wochenende bekannt. Damit erfolgt die Wahl des Staatsoberhaupts nur fünf Tage vor dem Besuch von Papst Franziskus am 13. Januar. Der seit 2005 amtierende Präsident Mahinda Rajapaksa hatte am Donnerstag vorgezogene Neuwahlen angesetzt und seine Kandidatur angekündigt. Der Schritt erfolgte zum frühestmöglichem Zeitpunkt unmittelbar nach dem vierten Jahrestag des Amtsantritts Rajapaksas am 19. November 2010. Die katholische Kirche des Landes hatte mehrfach gefordert, die beiden Ereignisse nicht zu verquicken. Eine offizielle Visite des Papstes wäre „unangemessen während einer Wahlkampagne“, zitierten Medien aus einer Erklärung der Bischöfe. (kna)
Mehr dazu hier

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Papst Franziskus spricht am Dienstag, dem 25.11., vor dem Europaparlament und vor dem Europarat in Straßburg. Wir übertragen den Besuch in Straßburg live und mit deutschem Kommentar und zwar ab 10.35 Uhr. Bei uns hören Sie: Besuch im Parlament, die anschließende Rede vor den EU-Abgeordneten und kurz nach 12.00 Uhr seine Ankunft im Europarat, wo er ebenfalls sprechen wird.

Papst Franziskus besucht vom 28. bis 30. November die Türkei. Unsere Live-Übertragungen zu dem Besuch in Ankara und Istanbul sind folgende:

- Am Freitag, 28. November, ab 13.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit: Begrüßungszeremonie im Präsidentenpalast in Ankara und Höflichkeitsbesuch bei Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sowie Treffen mit offiziellen Repräsentanten; anschließend ab 14 Uhr Besuch beim Präsidenten des Amtes für religiöse Angelegenheiten, Mehmet Görmez, im Diyanet.

-Am Samstag, 29. November, ab 14.45 Uhr mitteleuropäischer Zeit: Heilige Messe in der katholischen Heilig-Geist-Kathedrale in Istanbul und ab 17 Uhr Ökumenisches Gebet in der orthodoxen Patriarchalkirche des Heiligen Georg; es folgt eine private Begegnung mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., im Patriarchatspalast.

- Am Sonntag, 30. November, ab 8.15 Uhr mitteleuropäischer Zeit: Göttliche Liturgie in der Patriarchalkirche des heiligen Georg in Istanbul und ab 11 Uhr Ökumenischer Segen und Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
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Im Internet:

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