RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.10.2014

Tagesmeldungen vom 2.10.2014

- Vatikan: Erstmals Nahost-Spezialisten Treffen -
- Papst Franziskus traf Überlebende von Lampedusa -
- Papst: Bildung als Schlüssel der Demokratie -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan: Erstmals Nahost-Spezialisten Treffen
Der Heilige Stuhl blickt konzentriert auf die Krisenländer im Nahen Osten: Im Vatikan hat an diesem Donnerstag ein dreitägiges Treffen aller Päpstlichen Nuntien aus der Region begonnen. Papst Franziskus hatte die Begegnung nach einem Vorschlag aus seinem Dialograt eingeleitet. Er ist bei den Gesprächen ebenso anwesend wie die Chefs der wichtigsten Kurienbehörden. Es ist das erste Mal, dass ein solches Krisentreffen stattfindet. Nuntius Erzbischof Mario Zenari aus Damaskus sagte Radio Vatikan, dass grenzüberschreitende Probleme von Syrien, Irak, Libanon und Jordanien im Mittelpunkt dieses Gipfeltreffens stünden. Die Kirche sei in der aktuellen Situation dazu aufgerufen, eine Lösung der Konflikte zu finden und die Geißel der Gewalt und des Terrorismus zu besiegen. (rv)
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Papst traf Überlebende von Lampedusa
Papst Franziskus ist mit Überlebenden einer der größten Flüchtlingstragödien vor der italienischen Insel Lampedusa zusammengetroffen. Er empfing am Mittwochnachmittag im Vatikan etwa zwanzig Flüchtlinge aus Eritrea. Sie hatten sich auf dem am 3. Oktober 2013 gekenterten Boot befunden. Etwa 390 Menschen von den 545 Menschen an Bord kamen bei dieser Katastrophe ums Leben. Die Küstenwache und Fischer bargen damals 155 Überlebende. Auch Hinterbliebene von Opfern waren bei der Begegnung in einem Saal neben der vatikanischen Audienzhalle mit dabei. Die Flüchtlinge reisten nach vatikanischen Angaben unter anderem aus Deutschland und der Schweiz an. In seiner emotionalen Ansprache ermahnte der Papst Europa zu größerer Solidarität mit Flüchtlingen. (rv)
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Papst: „Bildung und Arbeit sind Schlüsselelemente der Demokratie“
Die wachsende Armut in der Welt und die Ungleichheit zwischen Arm und Reich gefährden die Demokratie, weil diese immer einen gerechten Markt voraussetzt. Das hat Papst Franziskus vor den Angehörigen des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden gesagt, die sich zur Vollversammlung in Rom aufhalten. Das Gebot der Stunde sei also, so der Papst, die strukturbedingten Ursachen der Ungleichheit und der Armut zu beseitigen. Bildung, Zugang zu Gesundheitsversorgung und Arbeit für alle seien die richtigen Instrumente dazu, sagte Franziskus unter Verweis auf sein Apostolisches Schreiben „Evangelii Gaudium“.  (rv)
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Morgenmesse: Wie ist meine Beziehung zu meinem Schutzengel?
Der Schutzengel existiert, er ist kein Fabelwesen, sondern ein Gefährte, den Gott uns auf dem Weg durchs Leben an die Seite gegeben hat. Das hat Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei der Morgenmesse in Santa Marta gesagt. Am 2. Oktober gedenkt die Kirche der Heiligen Schutzengel. Er ermahnte in seiner Predigt, die Stimme unseres Schutzengels, unseres Reisegefährten ernst zu nehmen und nicht zu rebellieren oder hochmütig zu sein, sondern auf seinen Rat hören. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Am nächsten Sonntag werden am Petersplatz während des traditionellen Angelus- Gebets von Papst Franziskus 15.000 Bibeln verteilt. Anlässe der Initiative sind zum einen der Start der Familiensynode und zum anderen das hundertjährige Jubiläum des Ordens der Paulusfamilie, der vom italienischen Seligen Giacomo Alberione gegründet wurde. Die Sonderausgabe der Bibel mit insgesamt 1392 Seiten hat ein kompaktes Format (12,5x19,5) und verfügt über eine zusätzliche Beilage von 36 Seiten in Farbe. Die neue Edition der Bibel soll, wie der Vatikan ankündigt, nicht nur in Kirchen und Büchereien verfügbar sein, sondern auch auf Flughäfen, in Supermärkten und als Beilage der meistgelesenen italienischen Zeitschrift „Famiglia Cristiana“. (rv)
„Kein religiöser, politischer oder wirtschaftlicher Grund können rechtfertigen“, was „Hunderttausenden schuldlosen Männern, Frauen und Kindern“ im Nahen Osten angetan wird. Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag zu Katholikos-Patriarch Mar Dinkha IV. von der Assyrischen Kirche des Ostens. Franziskus beklagte in seiner Ansprache an den orthodoxen Würdenträger namentlich die Gewalt gegen Christen und Angehörige anderer Minderheiten, besonders im Irak und in Syrien. Der Gedanke an ihr Leid in der „alltäglichen Verfolgung“ relativiere die Unterschiede zwischen den christlichen Riten oder Konfessionen, fuhr der Papst fort. (rv)

Vatikan/Tschad
Papst Franziskus hat die katholische Kirche im Tschad zum Dialog mit dem Islam aufgerufen. Dadurch könne die Gewalt eingedämmt werden, der Christen in den Nachbarländern ausgesetzt seien, sagte der Papst am Donnerstag vor Bischöfen des Landes im Vatikan. Gut die Hälfte der zwölf Millionen Einwohner des Tschad sind Muslime, die übrige Bevölkerung teilt sich auf christliche Konfessionen und Naturreligionen auf. Nach vatikanischen Angaben leben eine Million Katholiken in dem zentralafrikanischen Binnenstaat, der unter anderem an Nigeria grenzt. (kna)

Europa

Deutschland/Österreich/Schweiz
Reformorientierte Pfarrerinitiativen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben in einem Offenen Brief ihre Erwartungen an die bevorstehende Bischofssynode im Vatikan formuliert. „Wir erwarten uns die offizielle Öffnung von Wegen zum Kommunionempfang für (noch) nicht kirchlich verheiratete Partner, für geschiedene Wiederverheiratete und homosexuelle Paare“, heißt es in dem Schreiben. Ausgangspunkt der synodalen Beratungen über die Familie im Vatikan müsse die Anerkennung und Wertschätzung des Lebens und der Erfahrungen aller Ehepaare, Familien und Menschen in Beziehungen sein. (kna)

Österreich
Das Benediktinerstift Göttweig hat nach dem Bekanntwerden verfänglicher Twitter-Nachrichten den betroffenen Priester von der Pfarreiseelsorge entpflichtet. Seine Kurznachrichten stellten ein „moralisch untragbares Fehlverhalten" dar, erklärte die Stiftsleitung. Der Ordensmann hatte über einen mittlerweile gelöschten Twitter-Account unter falschem Namen über „Stricherdienste" und „Trinkgelage" gepostet. Er bereue sein Verhalten und habe um Entschuldigung gebeten, teilte das niederösterreichische Benediktinerkloster mit. Der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng sowie die Ordensleitung hatten klärende Gespräche mit dem Pater geführt. (kap)

Afrika

Zentralafrika
„Christen und die Krise: Gefahren des Synkretismus“: Unter diesem Motto steht ein Pastoraljahr, das an diesem Mittwoch vom Vorsitzenden der zentralafrikanischen Bischofskonferenz feierlich eröffnet wurde. Erzbischof Dieudonné Nzapalainga von Bangui warnte die Christen davor, angesichts der schwierigen politischen Lage im Land zu zweifelhaften religiösen Praktiken Zuflucht zu nehmen. Es sei mit dem Glauben an Jesus Christus nicht vereinbar, okkulte Opfer zu bringen, Amulette zu tragen und sich an Medizinmänner zu wenden. Voller Besorgnis sehe er, wie sich diese Tendenz zunehmend ausbreite. (fides)

Südsudan
Dem Radiosender „Voice of Hope“ im Bstium Wau im Westen des Südsudan droht die Schließung: Er wäre schon der zweite katholische Sender, der auf Druck der Behörden aufgibt. Erst vor einem Monat musste „Bakhita FM“ seinen Sendebetrieb einstellen. Wie der vatikanische Fidesdienst am Mittwoch berichtete, hat die Regierung den Sender als „schädlich“ eingestuft. Die Redaktion sei aufgefordert worden, sie solle sich auf Ereignisse in der Region beschränken und nicht über Dinge berichten, die sich in anderen Teilen des Südsudan zutrügen, insbesondere was Initiativen der Opposition anbelange. Fortan dürfe der Sender ausschließlich Predigten und Gospelmusik ausstrahlen. (fides)

Naher Osten

Libanon
Im Libanon nimmt die Ablehnung syrischer Flüchtlinge angesichts des unkontrollierten Zustroms immer mehr zu. Viele Einheimische seien verängstigt, insbesondere seit es in Flüchtlingscamps zu Ausschreitungen kam und Waffen gefunden wurden, schreibt der vatikanische Fidesdienst am Mittwoch. Er gibt eine aktuelle Einschätzung der Lage vom Präsidenten von Caritas Libanon, Paul Karam, wieder. Die größte Befürchtung sei, dass das empfindliche politische Gleichgewicht im Libanon destabilisiert werden könnte. Bei Ausschreitungen in einem Flüchtlingscamp in Arsal skandierten nach Berichten humanitärer Organisationen einige Flüchtlinge Slogans der Terrorgruppe Islamischer Staat. (fides)

Asien

Philippinen
Das Netzwerk von Islamisten mit seinen internationalen Verbindungen müsste strenger kontrolliert werden. Das fordert der Jesuitenpater und Leiter des Instituts für Dialog an der Universität Davao, Albert Alejo, im Gespräch mit dem vatikanischen Fidesdienst. Die vor allem im Süden der Philippinen auf Mindanao tätige Terrorbewegung Abu Sayyaf sei zwar eine kleine Gruppe, aber ihre Verbindung zu internationalen Dschihadisten sei gefährlich und müsse beobachtet werden. Eine direkte Beziehung zu anderen internationalen Terrorgruppen sei zwar unwahrscheinlich, aber über Medien und neue Technologien könnten leicht Verbindungen hergestellt werden, warnt Alejo. (fides)

Vereinte Nationen

UNO
Ein neuer UNO-Bericht wirft der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Nordirak eine „erschütternde Zahl“ von schweren Menschenrechtsverletzungen vor. Immer häufiger seien die vom IS und verwandten Organisationen verübten Gewalttaten religiös geprägt, heißt es in dem Bericht, der am Donnerstag vom Büro des UNO-Menschenrechtshochkommissars in Genf und der UNO-Unterstützungsmission für den Irak (UNAMI) in Bagdad veröffentlicht wurde. Auch irakische Sicherheitskräfte und Einheiten im Kampf gegen den IS begehen demnach völkerrechtswidrige Handlungen. Das 40-seitige Dokument verzeichnet im Zeitraum vom 6. Juli bis 10. September systematische und zielgerichtete Angriffe auf Zivilisten, Hinrichtungen, Entführungen, Vergewaltigungen und andere Formen sexueller und physischer Gewalt gegen Frauen und Kinder sowie die Zwangsrekrutierung von Minderjährigen als Kämpfer. (kna)

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