RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.10.2014

Tagesmeldungen vom 5.10.2014

- Familiensynode mit Hl. Messe eröffnet -
- Synodenväter brauchen „demütige Kreativität“ -
- Angelus: In jede Familie gehört eine Bibel! -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max. Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

Synode: „Großherzig, in wahrer Freiheit und in demütiger Kreativität“
Mit einem feierlichen Pontifikalamt im Petersdom ist am Sonntag die Sonderversammlung der Bischofssynode eröffnet worden. In seiner Predigt forderte der Papst die Synodenväter zu „Großherzigkeit“ und „demütiger Kreativität“ auf. Mit Blick auf das Sonntagsevangelium von den Arbeitern im Weinberg sagte er, die Bischöfe dürften nicht den Fehler machen, den Weinberg als ihr Eigentum zu betrachten und ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Gott habe einen eigenen Traum mit seinem Volk, der nicht durch die Habgier und Herrschsucht der Hirten durchkreuzt werden dürfe. Die schlechten Hirten legten den Menschen unerträgliche Lasten auf, die selber noch nicht mal mit einem Finger bewegen könnten.

„Der Traum Gottes kollidiert stets mit der Heuchelei einiger seiner Diener. Wir können den Traum Gottes „vereiteln“, wenn wir uns nicht vom Heiligen Geist leiten lassen. Der Geist schenkt uns die Weisheit, die über die Lehre hinausgeht, um großherzig in wahrer Freiheit und demütiger Kreativität zu arbeiten.“ (rv)
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Hier die Papstpredigt zum Nachlesen

Angelus: „In jede Familie eine Bibel - Betet für die Synode!“
In jede Familie gehört eine Bibel! Das sagte Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelusgebet. Die Familie brauche das Wort Gottes, um „mit Vertrauen und Hoffnung“ ihren Weg gehen zu können. Die Bibel sei allerdings kein Einrichtungsgegenstand, sondern müsse zur Hand genommen und gelesen werden. Außerdem forderte der Papst erneut zum Gebet für die Bischofssynode auf. Er werde mit den Synodenvätern „zwei intensive Wochen des Zuhörens und der Auseinandersetzung erleben, befruchtet vom Gebet.“ Schließlich erinnerte er an die Seligsprechung von Maria Teresa Demjanovich am Samstag in Newark (USA), einer Schwester der Hl. Elisabeth und an den in Italien begangenen „Tag der Beseitigung architektonischer Hürden“. Franziskus ermutigte alle, die sich für Chancengleichheit für körperlich Behinderte einsetzen und drückte die Hoffnung aus, dass staatliche Institutionen diesem „wichtigen sozialen Anliegen Beachtung“ schenken. (rv)
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Samstagabend: 50.000 beten mit Papst Familienvigil
Sie ist „Schule der Menschlichkeit ohnegleichen“ und „unerlässlicher Beitrag für eine gerechte und solidarische Gesellschaft“ – die Familie. Dies war die Botschaft des Papstes bei der Gebetsvigil mit Familien auf dem Petersplatz am Samstagabend. „Und je tiefer ihre Wurzeln sind, umso mehr ist es im Leben möglich, hinauszugehen und weit zu gehen, ohne sich aufzureiben oder irgendwo als Fremder zu fühlen“, hielt der Papst vor Pilgern und Familien auf dem Petersplatz fest. Familie stark zu machen ist laut Papst Franziskus damit Arbeit an der Basis der Gesellschaft: „Und dieser Horizont“, fuhr Franziskus fort, „hilft uns, die Bedeutung der synodalen Versammlung zu verstehen, die am Sonntag startet“. Die Vigil stellte der Papst so auch ins Zeichen des Gebetes für die Familien und die Synodenväter zugleich. Zunächst rief Franziskus zum Gebet für die Familien auf – die gelingenden wie die scheiternden. Die „Kultur des Individualismus“ weiche menschliche Bindungen auf und lockere diese, Vereinsamung und zerstörte Lebensträume seien negative Folgen, führte der Papst weiter aus. (rv)
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China: „So etwas hat es noch nie gegeben“
Der frühere Bischof von Hongkong, Kardinal Zen Ze-kiun, hofft, dass Peking die Proteste in Hongkong nicht mit Gewalt niederschlagen lässt. Er schließe sich regelmäßig den Demonstranten in der Hongkonger Innenstadt an, sagte der einzige Kardinal auf dem chinesischen Festland in einem Interview. „So etwas wie jetzt in Hongkong hat es noch nie zuvor gegeben“, so Zen: „Ich kann nur darum beten, dass das nicht mit einem neuen Tiananmen endet.“ Auf dem Tiananmen-Platz in Peking hatten chinesische Panzer 1989 der bislang letzten größeren Studentenrevolte ein gewaltsames Ende bereitet. (apic)
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„Dialog - und Friedensexperten“ – Papst würdigt Fokolar-Bewegung
In einer Video-Grußbotschaft an die Fokolar-Bewegung lobt Papst Franziskus den brüderlichen Geist und die „Friedenskompetenz“ der geistlichen Gemeinschaft. Anlass der Botschaft ist das 50-Jahr-Jubiläum der südlich von Florenz gelegenen Siedlung Loppiano, die von der Fokolar-Bewegung im Jahr 1964 gegründet worden war. Papst Franziskus ermutigte die Fokolar-Bewegung, „mit Vertrauen, Mut und Fantasie“ in diese Richtung weiterzugehen:

„Verfolgt diesen Weg mit erneuertem Schwung! Ich wünsche euch, dass ihr dem prophetischen Wesen dieser Gemeinschaft, die in Loppiano vor 50 Jahren im Zeichen der Einheit erblühte, immer treu sein und es immer mehr verinnerlichen könnt.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Vereinigte Staaten
Die Ordensfrau Miriam Teresa Demjanovic ist am Samstag in Newark, New Jersey, seliggesprochen worden. Papst Franziskus bezeichnete sie einen Tag später beim Angelusgebet als treue Jüngerin Jesu, die ein tiefes geistliches Leben auszeichne. Geboren 1901 stammte die Ordensfrau aus einer ruthenisch Familie und war ostkirchlich erzogen worden. Sie trat in den lateinischen Orden der Schwestern der Liebe der Hl. Elisabeth ein und verstarb, schon im Alter von 26 Jahren, an einer schweren Krankheit. Der Feier in der Herz-Jesu-Kathedrale von Newark stand, im Auftrag des Papstes, der Präfekt der Heiligsprechungskongregation vor, Kardinal Angelo Amato. (rv)

Europa

Deutschland
Mit einem festlichen Gottesdienst im Fuldaer Dom ist am Sonntag bundesweit der diesjährige „Monat der Weltmission“ eröffnet worden. Er wird alljährlich zeitgleich in rund 100 Ländern begangen und gilt als größte Solidaritätsaktion der katholischen Kirche. Im Zentrum der Kampagne steht in diesem Jahr das Wirken der katholischen Kirche in Pakistan und die Lage der Christen und anderer religiöser Minderheiten dort. In Pakistan zeigten der etablierte Islam und seine Vertreter deutlich ihren Machtanspruch, sagte Fuldas Bischof Heinz Josef Algermissen im Eröffnungsgottesdienst. Sie versuchten Politik und Gesellschaft zu bestimmen und die Christen an den Rand zu drängen, bis hin zur Verfolgung. Es koste viel Mut und Standhaftigkeit, unter derartigen Bedingungen den eigenen Glauben zu bewahren, so der Bischof weiter. (pm)
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Die beiden großen Kirchen in Deutschland werden laut Medienberichten 2014 erneut mehr Steuern einnehmen als im Vorjahr. Wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (F.A.S.) berichtet, wird das Kirchensteueraufkommen 2014 im Vorjahresvergleich um vier bis fünf Prozent steigen. Demnach kann die katholische Kirche mit zusätzlichen 250 Millionen Euro rechnen, die evangelische mit gut 200 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr. Beide Kirchen erhalten laut dem Bericht geschätzte elf Milliarden Euro. Die Deutsche Bischofskonferenz konnte die Angaben auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) nicht bestätigen. Es lägen ihr noch keine Zahlen dazu vor, sagte Sprecher Matthias Kopp. Grund für den Anstieg ist laut der Zeitung die positive Konjunkturentwicklung, die sich über die Lohn- und Einkommensteuer automatisch auch bei der Kirchensteuer bemerkbar mache (kna)
Im militärisch-gewaltsamen Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) sieht der emeritierte deutsche Kurienkardinal Walter Kasper „fast ein Gebot der Nächstenliebe“. Das Vorgehen des IS müsse gestoppt werden, auch mit Waffenlieferungen an die Kurden, betonte der Kardinal am Samstag in Vallendar in einer Diskussion mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Es würde unterlassener Hilfeleistung gleichkommen, den vom IS bedrohten Menschen nicht zu helfen, so Kasper. Der Kardinal wie auch Steinmeier appellierten an alle islamischen Staaten, sich deutlich vom IS zu distanzieren. Es brauche die feste Versicherung dieser Staaten, dass sich das Vorgehen des IS nicht aus dem Koran rechtfertigen lasse, sagte Steinmeier. Kasper, der den IS eine „Mörderbande“ nannte, äußerte die Hoffnung, eine gemeinsame Front der Religionen gegen den IS könne auf längere Sicht zu einem Zusammenrücken der Religionen führen. Mit Blick auf den Ukraine-Konflikt äußerten sowohl Kasper als auch Steinmeier die Einschätzung, dass von den zerstrittenen Kirchen dort nichts zur Beilegung des Konflikts zu erwarten sei. Kasper sprach von einer „ganz komplizierten kirchlichen Situation“. Er verwies zur Begründung unter anderem darauf, dass die Kirchen in der Ukraine an „völkischen Kulturen“ orientiert seien. (kna)

Österreich
In Wien hat sich ein Verein namens „Plattform Christen und Muslime“ gebildet. Er will gegen pauschale Vorurteile und Hetze gegenüber Bevölkerungsgruppen auftreten und den Dialog sowie ein besseres Miteinander von Christen und Muslimen in Österreich unterstützen. Den im Statut vorgesehenen christlich-muslimischen Doppelvorsitz haben die evangelische Theologin Susanne Heine und der Gründer der „Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen“, Tarafa Baghajati, übernommen. Vorgängerin des Vereins ist eine Initiative, die sich 2006 in Österreich gebildet hatte. Unmittelbarer Anlass war damals der Streit um die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen. (kap)Asien

Malaysia
Christen im Bundesstaat Sabah fordern mehr Religionsfreiheit. In einer „30-Punkte-Erklärung“ werfen sie der Regierung vor, „einseitig die Vorherrschaft des Islam“ in Malaysia zu unterstützen. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Eglises d`Asie“. Mehrere christliche Verbände in Sabah haben sich zu einer Bewegung zusammengeschlossen. Sie wirft unter anderem dem Justizsystem vor, „auf immer eklatantere Weise der (malaiischen) Rasse und der (muslimischen) Religion Vorrang vor der Verfassung zu geben“. Zwar sei der Islam die offizielle Religion in Malaysia, doch garantiere die Verfassung eigentlich den Anhängern anderer Glaubensrichtungen völlige Kult- und Gewissensfreiheit. Die neue Bewegung berichtet auch über häufige Versuche, Christen zum Übertritt zum Islam zu bewegen. Sabah liegt im Osten Malaysias auf der Insel Borneo. Sabah und Sarawak sind die einzigen Bundesstaaten mit christlicher Bevölkerungsmehrheit. (apic)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 05. Oktober: Eröffnungsmesse zur Generalversammlung der Bischofssynode

Dienstag Abend, 07. Oktober: Erster Teil der Radioakademie Oktober zum Thema Familie von Gudrun Sailer

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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