RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 9.10.2014

Tagesmeldungen vom 9.10.2014

- Synodenväter betonen Unauflöslichkeit der Ehe -
- Kardinal Koch: „Es herrscht Redefreiheit“ -
- Syrien: Verschleppter Franziskaner kam frei -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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SYNODE ZU EHE UND FAMILIE:

Synodenväter betonen die Unauflöslichkeit der Ehe
Wiederverheiratete Geschiedene und ihr Zugang zu den Sakramenten – diese Frage war, nach einer ausgedehnten Diskussion über „pastoral schwierige Situationen“, am Donnerstag ein Thema in der Synodenaula. Bereits bei der Kardinalsversammlung im Februar hatte auf Bitten des Papstes Kardinal Walter Kasper einen Vortrag darüber gehalten. Die Synodenväter wiesen in ihren Beiträgen auf die Unauflöslichkeit der Ehe hin. Dabei kamen an diesem Donnerstag immer wieder auch andere kulturelle und religiöse Kontexte zur Sprache, erzählt unser Synodenberichterstatter P. Bernd Hagenkord. Auch über Polygamie, eine Pastoral für die Väter und Armut sei gesprochen worden. (rv)
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Hier: „Kirche muss Wiederverheiratete begleiten“

Kardinal Koch: „Es herrscht Redefreiheit“
Es herrscht Offenheit und Redefreiheit in der Synodenaula. Das sagen sowohl die Beobachter als auch die Synodenväter, die an den Gesprächen der Bischofsversammlungen in diesen Tagen teilnehmen. Unter ihnen ist auch der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch, der den Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen leitet: „Ich bin auch beeindruckt zu sehen, wie viele Probleme der ganzen Welt dieselben sind. Die Behauptung, wir würden nur typisch für Europa wiederkehrende Probleme besprechen, bestätigt sich also nicht!“ (rv)
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Nigerianischer Erzbischof: „Wir wenden uns gegen eine aufgezwungene Sexkultur“
Afrikas Familien sind „manchmal perplex“, wie sich die westliche Sexualkultur auf ihrem Kontinent verbreitet. Das sagte der nigerianische Erzbischof von Jos, Ignatius Ayau Kaigama, der als Synodenvater an der Generalversammlung der Bischofssynode teilnimmt. Die Tatsache, dass die afrikanischen Länder seit Jahrzehnten das koloniale Joch abgeschüttelt hätten, müsse auch akzeptabel machen, dass „Afrikaner selber denken können, was für sie gut ist“, so Kaigama vor der Presse im Vatikan. (rv)
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Kardinal Vingt-Trois: Kritik an „Mentalität der Verhütung“
Kardinal Andre Vingt-Trois von Paris kritisiert eine „Mentalität der Verhütung“ und hat die kirchliche Ablehnung künstlicher Verhütungsmittel bekräftigt. Viele katholische Paare seien sich heute nicht mehr darüber im Klaren, dass die Anwendung künstlicher Verhütungsmittel anstelle der von der Kirche empfohlenen natürlichen Methoden eine Sünde sei, sagte der Kardinal, einer der drei Präsidenten der vatikanischen Synode zu Ehe und Familie, zu Beginn des vierten Sitzungstages am Donnerstag. (kna)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Syrien: Verschleppter Franziskaner kam frei
Der in Syrien verschleppte Ordenspriester Hanna Jallouf ist wieder frei, steht aber unter „Hausarrest“ im Kloster von Knayeh. Das habe ein „Islamische Gericht“ beschlossen, sagte der Kustos im Heiligen Land, Pater Pierbattista Pizzaballa. Der Franziskaner Jallouf sei am Donnerstagmorgen von den Entführern entlassen worden, teilte die für die christlichen Stätten im Heiligen Land zuständige Franziskaner-Kustodie in Jerusalem mit. Einzelheiten zu den Umständen und dem Schicksal der gemeinsam mit Jallouf entführten anderen Christen wurden zunächst nicht bekannt. Jallouf, Mitarbeiter der Franziskaner-Kustodie, war am Sonntag mit mehreren anderen Männern im nordwestsyrischen Dorf Knayeh unweit der türkischen Grenze gekidnappt worden. (rv/kna)
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Sierra Leone: Kirchen helfen beim Kampf gegen Ebola
Laut dem Hilfswerk „Action Medeor“ hat Deutschland bislang zu wenig für die Ebola-Opfer in Westafrika getan. Es gebe zwar Aufrufe an freiwillige Helfer, doch diese Teams würden nicht vor Mitte November vor Ort zum Einsatz kommen, sagte Sprecher Bernd Pastors am Donnerstag im Deutschlandfunk. Die nicht-staatlichen Organisationen bauten derzeit erste Strukturen in den Krisengebieten auf. In Sierra Leone erkranken immer mehr Menschen an Ebola. Religiöse Gemeinschaften haben dabei die wichtige Rolle, die Menschen über die Krankheit zu informieren.
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Papstpredigt: „Den Spray-Gott gibt es nicht“
Das Größte und Wichtigste, was Gott uns schenken kann, ist der Heilige Geist. Das sagte an diesem Donnerstag Franziskus in der Frühmesse. In seiner Predigt in der Casa Santa Marta ging der Papst vom Tagesevangelium nach Lukas aus. Darin geht es um einen Mann, der von einem Freund etwas erbittet und dies auch erhält. Gott sei wie dieser Freund, so der Papst. Es sei nicht nur erlaubt, Gott um etwas zu bitten: Die Jünger würden vielmehr von Jesus dazu eindringlich aufgefordert. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus wird das katholische Lehramt so weiterführen wie seine Vorgänger. Das sagt im Interview mit der italienischen Zeitschrift „Chi“ der Präfekt des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein. Er hoffe, dass die Bischofssynode die kirchliche Einstellung gegenüber der Familie stärke. „Die Kirche muss den Mut haben, ihre Sicht zum Thema Ehe und Familie klar darzulegen“, so Gänswein. Zur Frage, ob wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zugelassen werden dürften, antwortete Erzbischof Gänswein, dass damit die Unauflöslichkeit der Ehe auf dem Spiel stehe. (apic)

Europa

In den Räumlichkeiten des EU-Parlaments in Brüssel ist an diesem Donnerstagmorgen das erste Kreuz aufgestellt worden. Der österreichische Europapolitiker und Ex-Vizepräsidenten des EU-Parlaments, Othmar Karas, erklärte dabei, dass „das Kreuz ein Symbol des Friedens, der Versöhnung und der Toleranz“ sei, und das über „Religions- und Völkergrenzen“ hinweg. Das Kreuz, welches dauerhaft im EU- Parlament aufgestellt bleiben soll, ist eine verkleinerte Replik des fünf Meter hohen Kreuzes, das seit 2006 am Feuerkogel in Oberösterreich steht. Es besteht aus gleichgroßen Metallwürfeln, die Steine aus allen EU-Ländern enthalten. (rv)

Deutschland
Der koptisch-orthodoxe Bischof in Deutschland ist dankbar für die Solidarität aus Politik und Bevölkerung nach dem Brandanschlag auf eine Berliner koptische Kirche am Samstag. Anba Damian vermutet religiöse Gründe hinter dem Anschlag. Er sei schockiert, dass es jetzt auch in Deutschland zu solchen Taten gekommen sei, so der Bischof. In Ägypten seien solche Angriffe „sehr häufig“. Als Reaktion auf den Brandanschlag besuchte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, den Ort des Geschehens und verurteilte die Tat. Auch Berlins scheidender Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit zeigte sich bestürzt. Am Tag nach dem Anschlag versammelten sich rund 80 Personen zum Gottesdienst in der Kirche und zündeten an der rußgeschwärzten Eingangstür Kerzen an. (kathweb)
Die deutsche Regierung sollte sich energisch für ein Ende der Blockade des Gazastreifens und für einen dauerhaften Waffenstillstand zwischen Palästinensern und Israelis einsetzen. Das fordert die internationale Friedensbewegung „Pax Christi“. Bei einer Fortsetzung der Blockadepolitik werde „die Lebensgrundlage für die rasch wachsende Bevölkerung von 1,8 Millionen Menschen bis zum Jahr 2020 völlig zerstört“, warnt Pax Christi. Deshalb sei es dringend nötig, den Status Quo zu ändern, die Abriegelung des Gazastreifens aufzuheben und an Friedenslösungen für Israel und Palästina zu arbeiten. Gleichzeitig müssten Nothilfe und Wiederaufbaumaßnahmen in Gaza bereitgestellt werden. (pm)
Der Passauer Bischof Stefan Oster glaubt nicht an eine Revolution bei der Familiensynode in Rom. Für eine Zulassung wiederverheiratet geschiedener Katholiken zur Kommunion etwa sieht Oster aus theologischen Gründen keine Möglichkeit, ohne in Widerspruch zur Lehre der Kirche über das Ehesakrament zu geraten, sagte er in einem Interview für die neue Ausgabe des „Passauer Bistumsblatts“. Vielleicht aber „findet die Kirche Lösungen, die ich jetzt noch nicht kenne“, fügte er hinzu. Beim „notwendigen“ innerkirchlichen Streit um solche Fragen dürfe Andersdenkenden nicht gleich unterstellt werden, dass sie „nicht katholisch“ seien. (kna)

Asien

Philippinen
Bei einem Anschlag auf eine protestantische Kirche sind zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. Nach Polizeiangaben feuerten Unbekannte eine Granate durch die Eingangstür der Kirche, in der sich Gläubige zu einem Abendgebet versammelt hatten, wie die Zeitung „Philippine Star“ in ihrer Onlineausgabe vom Donnerstag berichtet. Der Anschlag ereignete sich am Mittwochabend in der Stadt Pikit im Westen der Insel Mindanao. Bei den Toten handelt es sich dem Bericht zufolge um eine Krankenschwester und eine Lehrerin. Ein islamistischer Hintergrund der Täter wird nicht ausgeschlossen. (kna)

Indien
Die Jesuiten des Subkontinents sind besorgt über die immer häufigeren Übergriffe auf religiöse Minderheiten. Nach Medienzählungen habe es in diesem Jahr schon über 600 Übergriffe dieser Art in Indien gegeben. Das indische Netzwerk „Jesuits in Social Action“ fordert deshalb die Regierung zu dringenden Maßnahmen gegen Hass- und Gewaltkampagnen gegen religiöse Minderheiten auf. Dabei erinnern die Jesuiten daran, dass „die offensichtliche Unterstützung durch Politiker für radikale Gruppen in vielen Teilen des Landes die Zunahme der Gewalt fördert“. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 12. Oktober: Menschen in der Zeit - von Aldo Parmeggiani
Beate Rudolf -
Menschenrechtlerin

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