RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 11.10.2014

Tagesmeldungen vom 11.10.2014

- Vietnams Regierungschef wird Papst besuchen -
- Syrischer Patriarch beklagt „IS und Gleichgültigkeit des Westens“ -
- Synodenthema Nr. 1 sind Wiederverheiratete Geschiedene –
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vietnams Regierungschef kommt zum Papst
Papst Franziskus empfängt am kommenden Samstag, den 18. Oktober, den Regierungschef von Vietnam, Nguyên Tán Dung. Das hat der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag bekannt gegeben. Die Begegnung zwischen dem Kirchenoberhaupt und dem Premierminister der sozialistischen Republik werde auch dazu dienen, die „bilateralen Beziehungen“ zwischen Heiligem Stuhl und Vietnam zu vertiefen, heißt es in der Mitteilung weiter. Im Raum steht die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen. Im vergangenen September hatte – zum fünften Mal - eine beiderseitig besetzte Arbeitsgruppe in Hanoi getagt. Papst Franziskus hatte im Rahmen seiner Korea-Reise den Wunsch geäußert, dass asiatische Staaten ohne Botschafteraustausch diplomatische Beziehungen zum Heiligen Stuhl knüpfen mögen. (rv)
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Syrischer Patriarch beklagt „IS und die Gleichgültigkeit des Westens“
„Niemand darf den Namen Gottes benutzen, um Gewalt zu rechtfertigen“: Das ist die Botschaft der Familien-Bischofssynode an alle Familien in der Welt, die unter blutigen Konflikten leiden, besonders im Irak und Syrien. Der Patriarch von Antiochien in Syrien, Ignace Youssif  III. Younan, zeigt sich im Gespräch mit Radio Vatikan dankbar für diese Botschaft. Der Westen interessiert sich jedoch nicht genug für den Terror im Irak und Syrien durch den Islamischen Staat, sagt der Patriarch. IS werde im Westen wie jedes andere Thema behandelt. Es müsse jedoch das Bewusstsein wachsen, dass es sich um einen Völkermord handle. (rv)
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Synodenthema Nummer 1: Wiederverheiratete Geschiedene
Das Thema der wiederverheirateten Geschiedenen ist dasjenige, das bei der Bischofssynode zur Familie am häufigsten in der Aula zur Sprache kommt. Das sagt unser Synodenbeobachter Pater Bernd Hagenkord in einem Gespräch zur Zwischenbilanz. Neben den wiederverheirateten Geschiedenen beschäftigen sich die Synodenteilnehmer mit Themen wie der Ehe-Annullierungen oder auch der Polygamie. Aber auch allgemeine Fragen werden nicht ausgespart:  Was verstehen wir heute unter Ehe? Was ist Familie? Was ist das Sakrament der Ehe? (rv)
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SYNODE ZU EHE UND FAMILIE:

Kirchenrechtler: Neue Ansätze für wiederverheiratete Geschiedene
Pater Markus Graulich in Rom hat neuere Forschungsergebnisse über das Thema der wiederverheirateten Geschiedenen zusammengetragen und sie jüngst zu einem Buch gebündelt: „Zwischen Jesu Wort und Norm. Kirchliches Handeln angesichts von Scheidung und Wiederheirat“. Graulich ist Professor für Kirchenrecht sowie Untersekretär im Päpstlichen Rat zur Interpretation von Gesetzestexten, in weltlichen Parallelen gesprochen also etwas wie der Staatssekretär im vatikanischen Justizministerium. In seinem Buch bleibt die Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe unangetastet, doch weisen die Aufsätze elf verschiedener Autoren mögliche Auswege aus dem pastoralen Dilemma der in ziviler Zweitehe verheirateten Katholiken. In einem Interview mit Radio Vatikan erläutert er diese neuen Ansätze. (rv)
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Synode: Geschlossene Sprachgruppen erörtern Herausforderungen
Kardinal Christoph Schönborn leitet eine der zehn Arbeitsgruppen der vatikanischen Bischofssynode zur Familienpastoral. Wie der Vatikan am Freitagabend bekanntgab, wurde Schönborn zum Moderator eines der beiden französischsprachigen Zirkel gewählt. Daneben gibt es Arbeitsgruppen in englischer, italienischer und spanischer Sprache. Darin vertiefen die rund 250 Kardinäle, Bischöfe, Priester und Laienvertreter in der kommenden Woche die angesprochenen Themen zu Ehe und Familie, darunter besonders umstrittene Themen wie der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen oder Empfängnisverhütung. (kap)
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Synode: „Kirche ist Verfügbarkeit“
„Ein einzigartiger Reichtum“: So kommt Jocelyne Khoueiry die Familiensynode im Vatikan vor. Die engagierte Lebensschützerin aus dem Libanon nimmt als Expertin an den Beratungen im Vatikan teil. Wie kann denn die Kirche heutzutage ihre Vorstellungen über Ehe, Familie und Lebensschutz glaubwürdig vermitteln, fragten wir sie in der Synodenaula. Frau Khoueiry versucht so etwas wie die Quadratur des Kreises: Sie will von der kirchlichen Lehre ausgehen, nicht von der „bunten bis tristen“ Lebenswirklichkeit. Und gleichzeitig dringt sie auf den Faktor „Barmherzigkeit“. (rv)
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Unser Buchtipp: Paul VI. - ein Papst im Zeichen des Widerspruchs
Autor: Ulrich Nersinger, Paul VI. - ein Papst im Zeichen des Widerspruchs. Eine Besprechung von Gudrun Sailer. Papst Paul VI. wird am Sonntag, den 19. Oktober, zum Abschluss der Außerordentlichen Generalversammlung der Bischöfe zum Thema Familie im Vatikan selig gesprochen. Rechtzeitig legt der Historiker und Vatikankenner Ulrich Nersinger nun ein kompaktes kleines Buch vor, das die Vita und die kirchlichen Anliegen des Konzilspapstes zusammenfasst. Paul VI. saß von 1963 bis 1978 auf dem Stuhl Petri und gilt heute als eher verkannter Papst, wie der Autor im Vorwort schreibt. Doch vieles in diesem Pontifikat wies in die Zukunft. (rv)
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Live bei uns: Papst feiert Dankmesse für kanadische Heilige
Papst Franziskus feiert am Sonntag im Petersdom einen Dankgottesdienst für die Heiligsprechung der beiden Kanada-Missionare Francois de Montmorency-Laval (1623-1708) und Maria Guyart (1599-1672). Der Papst hatte den Bischof und die Ordensfrau am 3. April per Dekret ohne vorherigen Nachweis eines Wunders und ohne Feier in den Heiligenkalender aufgenommen. 1980 hatte sie Papst Johannes Paul II. (1978-2015) seliggesprochen. Wir übertragen die Feier live und mit deutschem Kommentar ab 9.55 Uhr. Sie können die Übertragung auf unserem Vatikan-Player mitverfolgen. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat sich telefonisch bei Kardinal Angelo Bagnasco über die aktuelle Lage in der von starken Überschwemmungen betroffenen norditalienischen Küstenstadt Genua informiert. Das bestätigte der Kardinal selbst in einem Interview mit Radio Vatikan. Donnerstagabend wurde die Stadt in Ligurien von heftigen Unwetter getroffen, ein Mann verlor sein Leben und der Sachschaden gehe in Millionenhöhe. Der Kardinal und Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz musste die Bischofssynode verfrüht verlassen um in der prekären Lage vor Ort zu sein. Papst Franziskus habe ihn Samstagmorgen telefonisch erreicht und ihm zugesichert, dass er allen Opfern der Überschwemmung nahe wäre und dass er für die Betroffenen beten würde. Laut Bagnasco sei die Situation „dramatisch“ und sie erinnere an die vor drei Jahren erlebten Unwetter. (rv)
Die Führer des Islam müssen nach den Worten von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Terrormiliz „Islamischer Staat" (IS) deutlicher verurteilen und die Religionsfreiheit entschiedener verteidigen. Es gehe nicht nur darum, den Anspruch der Terroristen auf Bildung eines „Kalifats" in Syrien und Irak zurückzuweisen, sagte Parolin der Vatikanzeitung „Osservatore Romano" (Samstag). Vielmehr müssten die islamischen Führer „in umfassenderer Weise die menschenunwürdigen Taten, die von den Extremisten verübt werden, verurteilen, etwa die Tötung von Menschen nur wegen ihrer Religionszugehörigkeit". (kna)

Afrika

Algerien
Über 3.000 Teilnehmerinnen beteiligen sich am ersten internationalen Frauenkongress für den Frieden. Die Tagungen finden vom 27. Oktober bis 2. November in Oran und Mostaganem (Algerien) statt, wie die Nachrichtenagentur apic an diesem Samstag berichtet. Die Konferenz wird von der muslimischen Sufi-Gemeinschaft Alawiyya organisiert. Ziel des Treffens sei es die Rolle der Frauen bei der Friedensbildung und –förderung zu unterstreichen. Die Teilnehmerinnen stammen aus über 25 Länder. Unter dem Motto „Das Wort den Frauen:  die Weiblichkeit als Beitrag zur Errichtung  einer Friedenskultur“ werden Teilnehmer zu unterschiedlichen Themenbereichen referieren und diskutieren. (apic)

Naher Osten

Syrien
Der in Syrien verschleppte und am Donnerstag wieder freigelassene Franziskanerpater Hanna Jallouf muss sich möglicherweise einem islamischen Gericht stellen. Das Tribunal wolle “den Vorwurf der Kollaboration mit dem Assad-Regime” prüfen, sagte der für die katholischen Stätten im Heiligen Land verantwortliche Franziskanerkustos Pierbattista Pizzaballa dem italienischen Sender TV2000. Pizzaballa sprach von einer “teilweisen Freilassung”. Jallouf befinde sich in seinem Kloster im nordwestsyrischen Ort Knayeh (Qunaya) in einer Art Hausarrest. Die Machthaber in der Region, die “als Terroristen bezeichnet und betrachtet” würden, hätten eigene staatliche Strukturen errichtet. Zu den Umständen der Befreiung machte der Franziskanerkustos keine näheren Angaben. Jallouf sei wohlauf und in der Geiselhaft gut behandelt worden. Von den mit ihm verschleppten 20  Pfarreiangehörigen seien “fast alle bis auf vier oder fünf” freigelassen worden. (rv)

Asien

Philippinen
Die katholische Kirche hat diese Woche ein „Jahr der Armen“ gestartet. Das berichtet „Asianews“ an diesem Samstag. Die Initiative von Caritas Philippinen versteht sich als „Vorbereitung und Begleitung zum Papstbesuch vom Januar 2015“, wie Caritas-Direktor P. Edwin Gariguez mitteilte. Offiziell soll dieses „karikative Jahr“ am 23. November eröffnet werden, doch bereits jetzt wurde in der Kathedrale von Butuanstadt die ersten Projekte eröffnet. Unter anderem will die Bischofskonferenz in den kommenden 40 Wochen 40 Millionen philippinische Pesos sammeln – das entspricht in etwa 900.000 Euro. (asianews)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 12. Oktober: Menschen in der Zeit - von Aldo Parmeggiani
Beate Rudolf -
Menschenrechtlerin

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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