RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 18.10.2014

Tagesmeldungen vom 18.10.2014

- Botschaft zum Abschluss der Synode veröffentlicht -
- „Die Kirche als Haus mit offenen Türen“ -
-
Kasper: „Mir Rassismus vorzuwerfen, ist abwegig“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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SYNODE ZU EHE UND FAMILIE:

Botschaft der Synode: Kirche als Haus mit offenen Türen
Katholische Bischöfe aus allen Erdteilen haben zum Abschluss einer zweiwöchigen Sonderversammlung im Vatikan ihre Unterstützung für die christlichen Familien zum Ausdruck gebracht. In einer von rund 190 Oberhirten aus mehr als 120 Ländern mit breiter Mehrheit beschlossenen „Botschaft“ wird die Bedrohung der Familie durch einige Tendenzen der modernen Gesellschaft beklagt. Dazu gehören nach Meinung der Bischöfe „die Schwächung des Glaubens und der Werte, der Individualismus, die Verarmung der Beziehungen und ein frenetischer Stress, der das Nachdenken ausschließt“. (rv)
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Hier eine Arbeitsübersetzung der Synodenbotschaft

Kardinal Kasper: „Mir Rassismus vorzuwerfen, ist abwegig“
„Es ist selbstverständlich, dass südliche Kirchen sich zu Wort melden und Einfluss nehmen.“  Mit diesen Worten reagiert Kardinal Walter Kasper auf den Vorwurf, er habe sich am Rand der Synode zu Ehe und Familie in rassistischer Weise über afrikanische Ortskirchen geäußert. Eine solche Haltung liege ihm „völlig fern“ und entspreche in keiner Weise seinem Denken, so der emeritierte deutsche Kurienkardinal. Ein Halbsatz oder zwei Sätze aus „einem längeren Geplauder“ seien heimlich aufgezeichnet und „dann hochgespielt“ worden, sagte Kardinal Kasper gegenüber Radio Vatikan. Der emeritierte deutsche Kurienkardinal hatte am Dienstagabend mit drei Journalisten gesprochen, die vor der Synodenaula auf ihn warteten. (rv)
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Seliger Paul VI.: Der dialogische Stil eines großen Papstes
Papst Paul VI. wird am Sonntag auf dem Petersplatz selig gesprochen. „Der vergessene Papst“, so nennt ihn der deutsche Kirchenhistoriker Jörg Ernesti in seiner 2012 erschienenen Montini-Biografie, mit der Ernesti freilich auch antrat, das Bild Paul VI. zu entzerren. Bis zuletzt habe dieser Papst, der 1978 starb, der Kirche wichtige, fortschrittliche Impulse gegeben. So sei er ein prophetischer Mahner gegen den Terrorismus gewesen und habe der Weltkirche mit der Einrichtung der Synode einen großen Dienst erwiesen.
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Unsere Live-Übertragung
Die Heilige Messe zur Seligsprechung Papst Paul VI. markiert zugleich den Abschluss der Außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode. Radio Vatikan überträgt den Gottesdienst live und mit deutschem Kommentar ab 10.20 Uhr auf unserem Vatican Player. Der entsprechende Link befindet sich in der rechten Spalte auf unserer Homepage.

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Irak: Anhaltende Angst
Eine weitere Gewaltwelle in Bagdad sorgt für Beunruhigung und Panik. Rund 60 Menschen sind in den letzten beiden Tagen bei mehreren Autobombenanschlägen in der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet worden, viele verletzt.  Die größte Opferzahl verursachte eine Autobombe, die nach Einbruch der Dunkelheit nahe einem Café explodierte. Zu früheren Anschlägen bekannten sich wiederholt sunnitische Extremistengruppen, die die von Schiiten geführte Regierung bekämpfen. Die Angst im Irak hält an, wie der Bagdader Weihbischof Shlemon Warduni im Gespräch mit uns erklärt. (rv)
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Naher Osten: Patriarch Fouad Twal hat Hoffnung
Die Probleme im Nahen Osten kommen Montag nächster Woche im Vatikan geballt zur Sprache. Papst Franziskus hat die Bedrohung der christlichen Gemeinschaften zum Hauptthema der Kardinalsversammlung am 20. Oktober gemacht, auch wenn es bei einem Konsistorium vorrangig um Heiligsprechungen geht. Franziskus wünscht sich ein gutdurchdachtes gemeinsames Vorgehen gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“, die inzwischen weite Teile Syriens und des Irak erobert hat. Fouad Twal, der lateinische Patriarch von Jerusalem, hält sich derzeit zur Synode im Vatikan auf und wird ebenso an der Kardinalsversammlung teilnehmen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Zum ersten Mal gehören der Päpstlichen Bibelkommission Frauen an. An diesem Samstag gab der vatikanische Pressesaal eine Liste von 20 Ernennungen und Bestätigungen für das Gremium bekannt; drei der von Papst Franziskus neu Berufenen sind Theologinnen. Schwester Nuria Calduch Benages aus Spanien und die beiden Professorinnen Bruna Costacurta aus Italien und Mary E. Healy aus den USA gehören demnach für die nächsten fünf Jahre der Päpstlichen Bibelkommission an. Unter den neu ernannten ist überdies der in München lehrende Neutestamentler Knut Backhaus. Präsident der Päpstlichen Bibelkommission ist Kardinal Gerhard Ludwig Müller als Präfekt der Glaubenskongregation. Müller hatte jüngst bereits für die Ernennung weiterer Theologinnen an die Internationale Theologische Kommission gesorgt, die ebenfalls der Glaubenskongregation angegliedert ist. (rv)

Europa

Deutschland
Die Koran-Verteilkampagne „Lies!“ ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Radikalisierung von jungen Muslimen in Deutschland. Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ belegt eine Studie des Verfassungsschutzes und des Bundeskriminalamtes, dass sich unter den Koran-Verteilern viele gewaltbereite Salafisten befinden. Einige von ihnen sollen zuletzt in Richtung Syrien gereist sein, heißt es. Der Studie zufolge sollen Salafisten bundesweit bisher 1,4 Millionen Koran-Exemplare verteilt haben. Jeder fünfte Dschihadist stand demnach vor seiner Ausreise mit der Koran-Verteilaktion in Verbindung. Von den acht deutschen Selbstmordattentätern, die sich jüngst im Irak und Syrien in die Luft gesprengt haben, sollen mindestens drei in Deutschland Korane verteilt haben
. (kna)

Österreich
Als einen „prophetischen Papst“ würdigte der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn Paul VI., der am Sonntag selig gesprochen wird. Er sei der „Papst des Konzils“, der von Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil übernommen und zu Ende geführt habe, erinnerte Schönborn in einem Statement. Er lobte die oft angefeindete Enzyklika „Humanae Vitae“, in der Papst Paul VI. „zu Recht davor gewarnt“ habe,  Liebe und Leben voneinander zu trennen, weil sonst beides zu kurz kommen würde. Der St. Pöltner Bischof Klaus Küng ehrte Papst Paul VI. in einer Aussendung für seinen Mut. Die umstrittene Enzyklika, mit der Paul VI. zu verantwortungsvoller Elternschaft mahnte und künstliche Verhütung ablehnte, habe Entscheidendes für das Verständnis von Ehe und Familie, für die Erneuerung der Kirche und die Entwicklung der Gesellschaft getan, so Küng. (kap)

Ukraine
Der griechisch-katholische Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat die russisch-orthodoxe Kirche zur Unterstützung des Friedensprozesses in der Ukraine aufgerufen. Das Moskauer Patriarchat könne „viel mehr tun für die Deeskalation der Gewalt in der Ukraine und die Versöhnung“, sagte Schewtschuk nach Angaben der mit Rom verbundenen Kirche vom Freitag. Zugleich wies er die Anschuldigung des russisch-orthodoxen Metropoliten Hilarion zurück, die griechisch-katholische Kirche sei ein „Stolperstein“ in den katholisch-orthodoxen Beziehungen. Schwetschuk, der ebenfalls an der Bischofssynode teilnimmt, betonte, seine Kirche mische sich nicht in die inneren Angelegenheiten der orthodoxen Kirche ein. Diese solle alleine ihre Spaltung heilen. (kap)
Ein entführter Geistlicher der Adventisten ist nach 20 Tagen Gefangenschaft bei den prorussischen Aufständischen in der Ostukraine wieder frei. Pastor Sergej Litowtschenko sei am Donnerstag aus der Geiselhaft von „Terroristen der selbsternannten Volksrepublik Donezk“ entlassen worden, berichtet die adventistische Freikirche in Kiew. Bewaffnete Männer hatten ihn am 27. September während eines Gottesdienstes in der von den Separatisten kontrollierten Großstadt Gorliwka in ihre Gewalt gebracht. In den vergangenen Monaten hatten Separatisten mehrfach Geistliche von Minderheitenkirchen entführt, darunter auch katholische Priester. Die meisten Geistlichen dieser Kirchen flohen deshalb bereits aus der Region. (kap)

Afrika

Nigeria
Die rund 300 Schülerinnen, die vor einem halben Jahr von der terroristischen Gruppe Boko Haram in Nigeria entführt wurden, sollen möglicherweise bald freikommen. Medienberichten zufolge haben die nigerianische Armee und die Terrorgruppe Boko Haram einen Waffenstillstand vereinbart. Eine Einigung der Verhandlungen soll durch die Unterstützung des Nachbarstaates Tschad  erzielt worden sein. In weiteren Verhandlungen werde die Freilassung der Mädchen und jungen Frauen angestrebt, sagte Regierungssprecher Mike Omeri dem Sender BBC. Welche Zugeständnisse Nigeria der radikalislamischen Terrorgruppe machte ist noch unklar. Im Zuge der Twitter-Kampagne unter dem Hahstag #bringbackourgirls rief auch Papst Franziskus zum Gebet und zur Freilassung der jungen Mädchen auf. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag, 19. Oktober: Treffpunkt Weltkirche
Abendsendung zum Abschluss der Synode von Mario Galgano

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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