RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.10.2014

Tagesmeldungen vom 21.10.2014

- Papstreise in die Türkei wird ökumenisch -
- Bischofssynode:
Gespannt auf Akzente für die Praxis -
- Papst: Warten auf Jesus? -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Papstreise in die Türkei: Vor allem ökumenisch
Papst Franziskus reist vom 28.  bis 30. November in die Türkei. Im Zentrum dieser Reise stehen vor allem ökumenische und interreligiöse Begegnungen. Das gab der Vatikan an diesem Dienstag bekannt. Er besucht die Hauptstadt Ankara und Istanbul. Wichtige Programmpunkte sind Begegnungen mit Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan und dem ökumenischen Patriarchen und Ehrenoberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche Bartholomaios I. Erstmals wird Franziskus eine Moschee betreten, die Sultan-Ahmed-Moschee (Blaue Moschee) in Istanbul und geplant ist auch ein Besuch der Hagia Sofia, der einstigen Hauptkirche von Konstantinopel, die inzwischen ein Museum ist. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papstmesse: Warten wir auf Jesus?
Christen sind Menschen, die auf eine einzige Hoffnung setzen, auf Jesus. Christus vereine uns alle zu einem Volk, jenseits aller Feindschaft. Das war die Botschaft Papst Franziskus‘ bei seiner Predigt an diesem Dienstagmorgen. Christus mache in den Worten des Apostels Paulus aus Fremden Bürger des Himmlischen Jerusalem. Aber was ist die Bedingung dafür, fragte der Papst in der Predigt, was müssten wir Menschen, wir Christen, tun? Wir müssen Jesus erwarten können. Wer Jesus nicht erwarte, schließe vor ihm die Tür und lasse ihn dieses Werk des Friedens nicht tun. Ein Christ sei deswegen eine Frau oder ein Mann der Hoffnung, so der Papst. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Braucht Frankreich ein neues Gesetz zur Sterbehilfe?
Was ist das große Projekt der sozialistischen Regierung in Frankreich? In Erinnerung bleibt vorerst die glücklose Regierung von Präsident Francois Hollande durch ihre Zeitgeist-Initiativen, wie zum Beispiel das Umdefinieren von Ehe und Familien: Gegen die „Mariage pour tous“, Ehe für alle demonstrierten Hunderttausende im ganzen Land unter dem Motto „Manif pour tous“, Demo für alle. Neuestes Thema auf der Hollande-Agenda: Euthanasie. Wobei Euthanasie gar nicht Euthanasie heißen darf, weil darin nach den Worten des früheren Ministers Bernard Kouchners das Wörtchen „Nazi“ steckt. Also sprechen Hollande und seine Mannen lieber von „fin de vie“, Lebensende. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Syrien: Waffenlieferungen sind kein Allheilmittel
Kämpfer der kurdischen Peshmerga aus dem Irak dürfen türkisches Gebiet überqueren, um der belagerten syrischen Stadt Kobane zur Hilfe zu kommen. Das erklärte der türkische Außenminister Mevüt Cavusoglu am Montag. Kobane wird vom sogenannten „Islamischen Staat“ belagert, und der einzige Zugang in die von Kurden bewohnte Stadt führt mittlerweile über das Nachbarland. Die Türkei habe kein Interesse daran, eine Stadt an der Grenze in die Hände von Dschihadisten fallen zu lassen, so der türkische Regierungsvertreter. Gleichzeitig hat der Ministerrat der EU neue Sanktionen gegen das Regime des syrischen Machthabers Baschar al-Assad beschlossen. Eine Lösung seien die Waffen aber nicht, die die kurdischen Kämpfer weiterhin bekommen, betont Pater Ghassan Sahoui im Gespräch mit Radio Vatikan, der zur Zeit in Aleppo ist, in einem der Aufnahmezentren für kurdische Flüchtlinge aus den umkämpften Gebieten.(rv)
Hier mehr

____________________________________

SYNODE ZU EHE UND FAMILIE:

Bischofssynode: Gespannt auf Akzente für die Praxis
Die Beratungen der Bischofssynode in Rom werden in den Ortskirchen weiter gehen. Das sagt Ute Eberl, die als Auditorin an der Versammlung teilgenommen hatte. Ute Eberl ist Diplomtheologin und Leiterin der Ehe- und Familienseelsorge im Erzbistum Berlin. Jetzt seien die Bistümer am Zuge. Gegenüber dem Kölner Domradio schätzt Eberl das verabschiedete Schlussdokument als ein „Spiegelbild des Ergebnisses“ ein. Sie zeigte sich äußerst erfreut über die Entscheidung des Papstes, dass das gesamte Dokument mit den Abstimmungsergebnissen an alle Bischofskonferenzen geschickt wird. Er habe deutlich gesagt: So, jetzt macht eure Hausaufgaben, es muss jetzt weitergehen! Das ist keine Zeit zum Ausruhen, sondern jetzt geht es weiter. (domradio)
Hier mehr in Text und Ton

Bischofssynode: Österreichs Bischöfe vorsichtig zufrieden
Zufrieden haben Österreichs Bischöfe auf Verlauf und Ergebnis der am Sonntag zu Ende gegangenen Sondersynode im Vatikan zu Ehe und Familie reagiert. Von einem „äußerst hoffnungsvollen Signal“ sprach der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer. Die Synode sei ein „Wahrnehmen der Realität ohne Scheuklappen“ gewesen, mit „großer Sympathie für die Familien, aber auch für jene, die darin verletzt worden sind, gescheitert sind und neu begonnen haben“, so der Bischof am Dienstag in einer Stellungnahme. Der Grazer Bischof Egon Kapellari erklärte, dass die soeben beendete außerordentliche Synodensitzung gemeinsam mit dem ordentlichen Treffen im kommenden Jahr die Weltkirche „als große Einladung im Namen Jesu Christi gewiss verstehbarer machen“ werde. Vorsichtig zufrieden äußerte sich der Vorarlberger Bischof Benno Elbs: Die „Richtung der Diskussionen“ stimme, wenngleich die von ihm erhoffte „Wende“ durch die diesjährige Synode noch nicht geschafft sei. (kap)

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Die Deutsche Bischofskonferenz hat Forderungen der Jungen Liberalen nach aktiver Sterbehilfe für schwerstkranke Kinder zurückgewiesen. Die Forderung der Jugendorganisation der FDP sei „ein alarmierendes Signal“, erklärte Pressesprecher Matthias Kopp am Dienstag in Bonn. „Die Ermöglichung der Tötung von Kindern wäre eine Bankrotterklärung einer Gesellschaft, die darin versagt, den Schwächsten und Schutzbedürftigsten die Unterstützung und solidarische Fürsorge zu geben, die sie brauchen.“ Bei ihrem Bundeskongress in Braunschweig hatten die Jungen Liberalen gefordert, auch unheilbar kranken Kindern ein Recht auf aktive Sterbehilfe einzuräumen. (kna)
Facebook und Apple ziehen mit ihrem Angebot, ihren Mitarbeiterinnen die Kosten für das Einfrieren ihrer Eizellen bezahlen wollen, die Kritik katholischer Unternehmer auf sich. In einer Pressemeldung nennt der der Bund Katholischer Unternehmer das Vorhaben „unmoralisch und familienfeindlich“. Mitarbeiter seien nicht nur Arbeitskräfte, sondern hätten auch ein Recht auf die Vereinbarkeit von Kinderwunsch, Familienleben und Beruf. Die Pläne der IT-Unternehmen seien ein fatales Zeichen, so die BKU-Vorsitzende Marie-Louise Dött, „Kinderwünsche der Mitarbeiterinnen dürfen nicht ökonomischen Optimierungsgedanken untergeordnet werden“. Sie warnte, dass ein solches Angebot Mitarbeiterinnen zugleich unter Druck setzen könne, es wahrzunehmen. (pm)
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) kritisiert das Bürgerbegehren gegen die Finanzierung des 100. Katholikentags 2016 in Leipzig. „Das Bürgerbegehren arbeitet ganz eindeutig mit Unwahrheiten“, sagte ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper am Montagabend in Leipzig. Der Katholikentag sei keineswegs eine geschlossene Veranstaltung, sondern für alle offen. Er fördere den basisdemokratischen Dialog und bringe der Messestadt auch einen ökonomischen Gewinn. Das ZdK richtet den Katholikentag in der Messestadt gemeinsam mit dem Bistum Dresden-Meißen aus. Ein Bürgerbegehren sammelt derzeit Unterschriften gegen den Stadtratsbeschluss, das christliche Großevent mit einer Million Euro zu unterstützen. Bis zum 16. Dezember müssten zunächst 25.000 Leipziger für das sogenannte Einleitungsquorum unterschreiben. (kna)

Afrika

Südsudan
Nach zehn Monaten blutigem Bürgerkrieg haben die beiden verfeindeten Seiten einen Friedenspakt geschlossen. Laut einem Bericht der Tageszeitung „Sudan-Tribune“ unterzeichneten der südsudanesische Präsident Salva Kiir und der Rebellenanführer Riek Machar am Montag im Nordosten des Staates Tansania einen entsprechenden Vertrag. Der Pakt kam unter Vermittlung von Tansanias Präsident Jakaya Kikwete zustande. Laut dem Bericht übernahmen beide Seiten Verantwortung für den seit Monaten andauernden Bürgerkrieg. „Die Parteien erkennen ihre kollektive Verantwortung für die Krise im Südsudan an, die einen hohen Tribut an Menschenleben sowie Schäden an Eigentum gefordert hatte“, heißt es in dem Friedenspakt. Das Treffen der beiden Streitparteien war das erste nach den gescheiterten Verhandlungen in Addis Abeba, die am 5. Oktober 2014 ausgesetzt worden waren. (misna/reuters)

Asien

Pakistan
Der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Coutts, beobachtet einen Trend zu Islamisierung seines Landes. Der Druck, den einige wenige Extremisten auf die Regierung ausübten, sei eine Gefahr für die Demokratie und damit auch für die Christen des Landes, erklärte Coutts am Dienstag in München. Bereits jetzt lebten die Christen in Pakistan in „einem Zustand der ständigen Anspannung, wenn nicht sogar Angst“ vor Angriffen. Eine Atmosphäre der Intoleranz habe zur Folge, dass die religiösen Minderheiten nicht so sehr von der Regierung als von „wütenden Mobs“ verfolgt würden. Dazu trage auch das sogenannte Blasphemie-Gesetz bei, das von vielen dazu missbraucht werde, Christen anzugreifen. Asia Bibi, eine pakistanische Christin, die angeblich den Propheten Mohammed beleidigt haben soll und nach diesem Gesetz zum Tode verurteilt wurde, sei dafür ein Beispiel. (kna)

Sri Lanka
Die auf Jänner vorgezogenen Präsidentschaftswahlen sehen die Bischöfe mit Blick auf den anstehenden Papstbesuch mit Unmut. Sri Lankas Bischöfe hatten laut Medienberichten mehrfach gefordert, die Wahlen nicht mit dem Papstbesuch zu verquicken. Eine offizielle Visite des Papstes wäre „unangemessen während einer Wahlkampagne“, zitierten Medien aus einer Erklärung der Bischofskonferenz. Die ursprünglich für November 2016 geplanten Präsidentschaftswahlen sollen laut offizieller Angaben vorgezogen werden. Das genaue Datum werde aber erst später bekanntgegeben, sagte Kabinettssprecher Keheliya Rambukwella laut der Online-Zeitung „Sri Lanka Mirror" vom Dienstag. Der vom 12. bis 15. Jänner geplante Besuch von Papst Franziskus finde unbeschadet dessen statt, erklärte Rambukwella. Hintergrund des vorgezogenen Termins ist srilankischen Medien zufolge ein Popularitätsverlust der regierenden „United People's Freedom Alliance“. Die Partei des amtierenden Präsidenten Mahinda Rajapaksa büßte bei Regionalwahlen in der Provinz Uva mehr als 20 Prozentpunkte ein, während die oppositionelle „United National Party“ ihren Anteil mehr als verdoppelte. (kap)

Vereinte Nationen

UNO/Vatikan
Indigene Bevölkerungsgruppen haben ein Recht darauf, ihre Entwicklung selbst zu bestimmen. Das betonte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernadito Auza, in einem Statement gegenüber einer Untergruppe der Generalversammlung. Der Heilige Stuhl begrüße bisherige Anstrengungen auf dem Gebiet, es sei aber noch viel zu tun, wenn es um die grundlegenden Menschenrechte der indigenen Völker gehe. Der Heilige Stuhl unterstütze deswegen alle Staaten, die sich gegen die Diskriminierung ihrer indigenen Bevölkerung aussprächen. Die Förderungen von auchtochtonen indigenen Kulturen führe nicht in die Vergangenheit, sondern fördere die Menschen auf ihrem eigenen Weg in die Zukunft. (rv) 

____________________________________

Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
____________________________________

Programmvorschau:

Heute Abend, 21. Oktober: Dritter Teil der Radioakademie von Gudrun Sailer zum Thema „Ehe und Familie“ mit exklusiven Originaltönen von Papst Franziskus aus der außergewöhnlichen Bischofssynode und den Ansprachen von Papst Franziskus vor dem Plenum.
Unsere Radioakademien können Sie jederzeit als CD hier bestellen

__________________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind hier online live und auf Abruf zu hören

Weitere Informationen hier

Unseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, Email: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va