RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 22.10.2014

Tagesmeldungen vom 22.10.2014

- Franziskus empfängt FC Bayern -
- Papst: „Spaltungen in der Kirche verhindern“ -
- Erzbischof Chaput: Verwirrende Synode -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst empfängt FC Bayern: Spende für karitative Zwecke
Nach dem 7:1-Sieg über den römischen Verein AS Rom vom Dienstagabend hat der FC Bayern am Mittwoch im Vatikan den Papst getroffen. Die Spieler überreichten ihm ein Trikot und eine Spende von einer Million Euro für karitative Zwecke. „No comment!“ sagte der Papst zum Bayern-Sieg vom Vorabend. Die Mannschaft zeigte sich beeindruckt über das zehnminütige Treffen. (rv)
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Franziskus: Krieg beginnt im Herzen
Papst Franziskus bittet alle Gläubigen, sich vor Spaltungen zu hüten. Alle seien Glieder am Leib Christi, sagte er bei seiner Mittwochsaudienz auf dem Petersplatz. Das bringe die Verpflichtung mit sich, die Liebe Christi mit den anderen Gliedern dieses Leibes zu teilen. Schon in den ersten christlichen Gemeinden seien Spaltung, Neid, Verständnislosigkeit und Ausgrenzung aufgetreten. „Aber diese Dinge sind nicht in Ordnung, weil sie die Kirche zerstückeln, statt sie aufzubauen und wachsen zu lassen“, so der Papst. Spaltung sei „der Anfang von Krieg. Krieg beginnt nicht auf dem Schlachtfeld, sondern im Herzen.“ (rv)
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Südsudan: Verhaltener Optimismus
Die Hoffnung auf Frieden im Südsudan ist verhalten – und dafür gibt es gute Gründe. Immerhin ist der neue, in Tansania geschlossene Friedensvertrag schon der fünfte zwischen den verfeindeten Parteien von Ex-Vizepräsident Riek Machar und dem aktuellen Präsidenten des Südsudan, Salva Kiir. Doch der Comboni-Missionar Efrem Tresoldi betont im Interview mit Radio Vatikan, dass sich Machar und Kiir jetzt zum ersten Mal getroffen hätten. So paradox das sei: Die „Architekten“ der Krise seien jetzt diejenigen, die für die Waffenruhe sorgen sollten. (rv)
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Vatikanvertreter beim Europarat: Große Erwartungen an Papstauftritt
Einen Monat vor dem Papstbesuch in Straßburg stellt der Ständige Beobachter des Vatikans beim Europarat, Monsignor Paolo Rudelli, schon große Erwartungen bei den Abgeordneten fest. Alle seien „gespannt, was Papst Franziskus Europa zu sagen hat“, sagte er zu Radio Vatikan. Franziskus wird am 25. November vor dem Europaparlament und als erster Papst auch vor dem Europarat sprechen. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Am Sonntag bist du tot
Im Beichtstuhl erfährt ein irischer Priester, dass er getötet werden soll, um für die Verfehlungen eines Amtsbruders zu büßen, der den Beichtenden als Kind sexuell missbraucht hat. Dem Pfarrer bleiben sieben Tage, um seine Angelegenheiten und die der Gemeinde zu regeln. Der Film zeichnet ein vielschichtiges Bild des Priesters, der seine Aufgaben wichtiger nimmt als die persönliche Bedrohung. Die zwischen Situationskomik und Tiefgründigkeit changierende Inszenierung bringt durch bildhafte Verdichtungen, dezente symbolische Andeutungen und ein verstörendes Ende eine christliche Auseinandersetzung um Schuld, Sühne und Vergebung ins Spiel, die das Drama zu einer Herausforderung fürs Publikum macht. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

„Ein Friede im Nahen Osten ist nur durch Verhandlungen möglich, nicht durch einseitige Gewaltaktionen.“ Das hat der Vatikanvertreter Bernardito Auza am Dienstag vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York betont. Mit Blick auf die Umtriebe der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ in Syrien und dem Irak forderte Auza, die UNO müsse unbedingt „neue Völkermorde vermeiden“ und das Recht aller Flüchtlinge, darunter der christlichen, auf Rückkehr in ihre Wohngebiete durchsetzen. Wörtlich sagte der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei den UNO-Einrichtungen in New York: „Wir hoffen, dass die UNO angesichts des wachsenden internationalen Terrorismus bald den juridischen Rahmen erneuert, der es multilateralen Bündnissen erlaubt, Völker vor Völkermord, Kriegsverbrechen, ethnischer Säuberung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu beschützen.“ Religionsführer im Nahen Osten müssten auf einen Kurs des Dialogs und der Verdammung von Gewalt eingeschworen werden. Was den Konflikt zwischen Israel und Palästina angeht, bekräftigte Auza, dass der Vatikan für eine Zwei-Staaten-Lösung eintrete; er kommentierte aber nicht die jüngste Forderung des britischen Unterhauses, Palästina schon jetzt als Staat anzuerkennen. Für Syrien hofft der Erzbischof auf Hilfe der internationalen Gemeinschaft, damit die streitenden Parteien eine Verhandlungslösung finden. (rv)

Europa

Europäische Union
Der Gynäkologe Denis Mukwege erhält den Sacharow-Menschenrechtspreis 2014 des EU-Parlaments. Der 59-Jährige aus der Demokratischen Republik Kongo habe sich mit seinem Einsatz für Opfer von sexueller Gewalt verdient gemacht, teilte der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, am Dienstagabend in Straßburg mit. Mukwege leitet ein Krankenhaus für Frauen und Mädchen in Bukavu im Osten des Kongo. Dort wird in vielen bewaffneten Konflikten Vergewaltigung als Waffe eingesetzt. Die Übergabe der Preise findet am 26. November in Straßburg statt. (kna)

Deutschland
Die leerstehende Bischofswohnung in Regensburg könnte nach Angaben des Bistumssprechers in Zukunft als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden. Die Kommunen seien auf der Suche nach Wohnungen für Flüchtlinge, die aus den Erstaufnahmestellen ausziehen; da sei auch die Bischofswohnung in die Überlegungen miteinbezogen worden, bestätigte Bischofssprechers Clemens Neck auf Anfrage der KNA. Noch sei die Wohnung allerdings nicht geeignet für die Unterbringung von Flüchtlingen, da sie noch nicht bezugsfertig sei. Bischof Rudolf Voderholzer wohnt in einer Wohnung, die eigentlich für Haushaltsschwestern vorgesehen war, und führt seinen Haushalt selbst. (kna)

Italien
Unter dem Titel „Die Söhne Abrahams“ findet vom 25.-27. Oktober im italienischen Städtchen Assisi wieder das Weltgebetstreffen für den Frieden statt. Die Initiative spannt laut Veranstaltern einen Bogen vom ersten Weltgebetstreffen, das auf Einladung von Papst Johannes Paul II. vor 28 Jahren in Assisi stattfand, bis hin zum Besuch von Papst Franziskus in der Stadt des Heiligen Franz von Assisi am 4. Oktober 2013. Jüdische, christliche und muslimische Religionsvertreter kommen in diesem Jahr zum interreligiösen Gebetstreffen an der Basilika des Heiligen zusammen, um an die Friedensinitiative von Papst Franziskus zu erinnern. Er hatte Israels Präsident Shimon Peres und Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas zu einem Gebetstreffen in die Vatikanischen Gärten eingeladen. (rv)
Der Audimax-Saal der päpstlichen Universität Urbaniana in Rom ist zu Ehren des emeritierten Papstes Benedikt XVI. umbenannt worden. Als Zeichen der Dankbarkeit für die Entwicklung der kirchlichen Lehre durch den deutschen Papst trage ein Saal der Lehreinrichtung nun den Namen Benedikt XVI., berichtet die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“. Der Saal sei unter diesem Namen am Dienstagmorgen zur Eröffnung des akademischen Jahres eingeweiht worden. Erzbischof Georg Gänswein, Präfekt des päpstlichen Hauses, habe bei diesem Anlass eine Botschaft des emeritierten Papstes verlesen: Die akademische Gemeinde der Kirche betreffe niemals nur eine einzige Kultur oder ein einziges Volk, sondern die „gesamte Menschheit“, formulierte der emeritierte Papst in seiner Botschaft. (rv)

Naher Osten

Iran
Die Organisation „Christian Solidarity Worldwide“ (CSW) ist besorgt über die Verurteilung von drei evangelischen Pastoren durch ein iranisches Gericht. Behnam Irani, Matthias Haghnejad und dessen Mitarbeiter Silas Rabani seien aufgrund ihres Glaubens zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, berichtet der vatikanische Nachrichtendienst „Fides“. Die drei Christen seien wegen „Verbreitung von Korruption“ schuldig gesprochen worden. Ursprünglich waren die drei Männer sogar zum Tode verurteilt worden; das Gericht hatte das Urteil jedoch in sechs Jahre Haft umgewandelt. Irani war bereits 2011 wegen „staatsfeindlicher Aktionen“ und „Verstoß gegen die öffentliche Ordnung“ verurteilt worden. (fides/apic)

Amerika

Vereinigte Staaten
Der Erzbischof von Philadelphia, Charles Chaput, hat scharfe
Kritik an den Debatten der vatikanischen Bischofssynode geübt. Er sei sehr beunruhigt über die vatikanischen Diskussionen zum kirchlichen Umgang mit Homosexualität und wiederverheirateten Geschiedenen. Aus dem Gesamt der Berichte über die Synode trete „eine konfuse Botschaft" hervor. „Und ich denke, Verwirrung ist etwas, was vom Teufel kommt", sagte Chaput, der nicht an der Synode in Rom teilgenommen hat. „Verstört“ war Chaput eigenen Angaben zufolge vom Zwischenbericht der Synode. Der Abschlussbericht sei besser gewesen, allerdings immer noch nicht präzise genug. Der Erzbischof bemängelte an dem Abschlussbericht, er habe zum einen die „Konfusion“ nicht entwirrt und zum anderen keine klare, neue Diktion zur Erinnerung an die formulierten Lehren der Kirche über Ehe und Homosexualität gefunden. (kna)

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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