RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.10.2014

Tagesmeldungen vom 26.10.2014

- Papst: „Evangelium überwindet Legalismus“ -
- Algerien: Behörden behindern Ermittlungen -
- Pakistan: Asia Bibi schreibt an Franziskus -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst beim Angelus: „Liebe ist das Maß des Glaubens“
„Die Art und Weise, wie der Christ seine Liebe zu Gott sichtbar vor der Welt ausdrücken kann, ist die Liebe zum Nächsten.“ Das sagte Papst Franziskus beim sonntäglichen Angelusgebet vor 80.000 Menschen auf dem Petersplatz. Das Gebot der Gottes- und der Nächstenliebe sei „nicht etwa deshalb das erste, weil es ganz oben auf der Liste der Gebote stünde“; es stehe „nicht an der Spitze, sondern im Zentrum“. Jesus überwinde die „Legalismen von gestern und von heute“, so der Papst; Liebe sei „das Maß des Glaubens“. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Twal: „Kauft euch ein Haus in Jerusalem!“
Jedes Bistum weltweit sollte „ein Haus in Bethlehem oder in Jerusalem kaufen“: Das schlägt der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, vor. „Dann würden wir dieses Haus einem jungen christlichen Paar geben, das sich einen Hausbau nicht leisten kann oder das keine Baugenehmigung von Israel bekommt. Dadurch verhindern wir, dass unsere Christen abwandern.“ Er hoffe, dass sein Appell die ganze Christenheit erreiche. „Ich glaube nicht, dass das zuviel verlangt ist; es könnten sich ja auch zwei Bistümer zusammentun und gemeinsam ein Haus kaufen“, so Twal. (rv)
Hier ausführlich, in Text und Ton

Nach der Synode: „Angstfreiheit muss gewahrt bleiben“
Vor einer Woche genau endete im Vatikan die Außerordentliche Versammlung der Bischofssynode – aber die Debatte zum Thema Ehe- und Familienseelsorge geht weiter, oft mit einiger Schärfe. Unser Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord, der die Beratungen der Synode hinter verschlossenen Türen miterlebt hat, hofft, „dass der Freimut jetzt weitergegeben werden kann“. Hagenkord wörtlich: „Die Angstfreiheit muss gewahrt bleiben. Das darf nicht in eine Angriffswelle ‚einer gegen den anderen’ überschwappen.“ (rv)
Hier unser Wocheninterview mit P. Hagenkord in Text und Ton 

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Die 35. Bundesversammlung der „KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche“ in Essen fordert die deutschen Bischöfe auf, den Dialog über die Themen der Familien-Synode so offen und angstfrei wie in Rom jetzt auch in Deutschland zu führen. Rechtzeitig vor der nächsten Familien-Synode vom Oktober 2015 sollten konkrete Ergebnisse vorgelegt werden. Am Freitagabend stellte der Generalvikar des Bistums Essen, Klaus Pfeffer, den Dialogprozess der vergangenen Jahre und das daraus entstandene Zukunftsbild des Bistums vor. Seinen Besuch bei der Bundesversammlung hatte er ausdrücklich als Zeichen der Wertschätzung von „Wir sind Kirche“ angekündigt. (pm)
Die Veranstalter der Kirchen-Messe ‚Gloria’ in Augsburg sind zufrieden. Fast 3.100 Besucher seien gekommen, 105 Aussteller aus 9 Nationen hätten sich diesmal beteiligt. Die Vielzahl der Exponate reichte von Kirchenausstattung und sakralen Textilien über religiöse Produkte bis zu Devotionalien. Zudem konnten sich die Besucher zu Themenbereichen wie Pilgern, Literatur und Fairer Handel informieren. Erstmals wurde während der diesjährigen Messe ein Kongress zur Zukunft der Kirchenimmobilien veranstaltet. ‚Gloria’ ist die einzige Kirchen-Messe im deutschsprachigen Raum; sie fand zum 16. Mal statt. Nächster Messetermin sind der 25. bis 27. Februar 2016. (pm)

Schweiz
Die Waadtländer SP-Nationalrätin Ada Marra schlägt eine staatliche Finanzierung aller Religionsgemeinschaften vor, den Islam und den Hinduismus eingeschlossen. Dies meldete die Sonntagszeitung „Le Matin Dimanche“. „Die Debatte über die staatliche Anerkennung und Finanzierung aller Religionen in der Schweiz muss lanciert werden“, fordert die Politikerin. Die Religionen spielten eine wichtige soziale Rolle und förderten zudem die Integration, so Marra. „Deshalb muss man die Aufgaben, die die Religionsgemeinschaften für die Allgemeinheit erbringen, anerkennen.“ Konkret könnte der Bundesrat eine Liste der Religionen erstellen, auf die die Kantone zurückgreifen könnten. Als Gegenleistung für eine Anerkennung könnte der Staat Transparenz bei den Finanzen einfordern. (kipa)

Afrika

Algerien
Die Hinterbliebenen der Mönche von Tibérihine sind ärgerlich darüber, dass die algerischen Behörden weiterhin die Untersuchungen über den Tod der Mönche erschweren. Zwar durften zwei französische Ermittler jetzt die abgeschlagenen Köpfe der Mönche untersuchen, doch erlaubten die Behörden keine Ausfuhr der entnommenen DNA-Proben. Die Köpfe sind die einzigen sterblichen Überreste, die man von den neun Ordensleuten nach ihrer Entführung durch Islamisten 1996 gefunden hat. (figaro/apic)
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Asien

Pakistan
Die wegen angeblicher Gotteslästerung zum Tode verurteilte Pakistanerin Asia Bibi hat einen Brief an Papst Franziskus geschickt. Darin bittet ihn die Christin, für ihre Freilassung zu beten. In der letzten Woche hatte ein Gericht in Lahore den Berufungsantrag der fünffachen Mutter abgelehnt. Asia Bibi war 2010 nach dem pakistanischen Blasphemiegesetz verurteilt worden. Muslime ihres Dorfes hatten ihr vorgeworfen, sich beleidigend über den Propheten Mohammed geäußert zu haben. Bibi bestreitet dies aber. (kna/adnkronos)
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Indonesien
Der neue Präsident Joko Widodo hat den moderaten islamischen Politiker Lukman Hakim Saifuddin in seinem Amt als Religionsminister bestätigt. Saifuddin sei der einzige Minister, den Widodo aus dem Kabinett seines Vorgängers Susilo Bambang Yudhoyono übernommen habe, melden indonesische Medien über die Vorstellung der neuen Regierung am Sonntag. Die religiösen Minderheiten hatten an Widodo appelliert, Saifuddin im Amt zu belassen. Indonesien ist weltweit das Land mit dem größten muslimischen Bevölkerungsanteil. Die Mehrheit der Indonesier folgt dem sunnitischen Islam. Während der Regierungszeit von Yudhoyono (2004-2014) waren Willkür und Gewalt extremistischer Muslime gegen Christen wie auch gegen die islamischen Minderheiten der Ahmadi und Schiiten sprunghaft angestiegen. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 26. Oktober: Aktenzeichen
In der Reihe „Aktenzeichen“ von Aldo Parmeggiani: Heinz Rühmann, unvergessen

Dienstag Abend, 28. Oktober: Radioakademie
Letzter Teil der Radioakademie von Gudrun Sailer über die Bischofssynode 2014 zu Ehe und Familie

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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