RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 28.10.2014

Tagesmeldungen vom 28.10.2014

- Papst: Mehr Stimme für Volksbewegungen -
- Benedikt XVI.: „Freude muss sich mitteilen“ -
- Weltkirchenrat hat noch Hoffnung für Asia Bibi -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Papst an Volksbewegungen: „Kämpft gegen Ungleichheit!“
Der Begriff Solidarität wird oft missverstanden; er bedeutet mehr als nur großzügig sein. Das sagte der Papst an diesem Dienstag im Vatikan. Er empfing die Teilnehmer des internationalen Treffens von Volksbewegungen, das vom Päpstlichen Friedensrat organisiert worden war. Franziskus definierte Solidarität als „denken und aktiv werden für die Gemeinschaft und einstehen für die Prioritäten des Lebens, anstatt all das tun, was nur die Inbesitznahme von Gütern ist.“ (rv)
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Papstpredigt: Gott will keine Zaungäste, sondern „Mitbürger der Kirche“
Gott will uns nicht als Zaungäste der Kirche oder „Fremde ohne Bürgerrecht“ in der Kirche. Er will uns als aktive Gestalter von Kirche, als „Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“, wie es im Brief des Apostels Paulus an die Epheser heißt. In der Kirche „sind wir nicht auf Durchreise, sondern verwurzelt“, erinnerte Papst Franziskus an diesem Dienstag bei seiner Morgenmesse in der Casa Santa Marta im Vatikan. Als Jesus die zwölf Jünger auswählte, wählte er zwölf Sünder. Judas sei nicht einmal „der größte Sünder“ gewesen, schließlich seien im schweren Augenblick der Passion Christi alle geflohen: „Alle sind Sünder. Aber Jesus wählte sie aus.“ (rv)
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Papst schreibt an Exorzisten
Exorzisten sollten „Boten der Nächstenliebe“ sein: Das schreibt der Papst in einem Brief an die Internationale Exorzistenvereinigung. Sie leisteten einen wichtigen Dienst der Kirche, so Franziskus weiter. Der Verband hat am vergangenen Wochenende seine erste Konferenz in Rom abgehalten. Über 300 Exorzisten aus der ganzen Welt nahmen daran teil, wie der Psychiater Valter Cascioli gegenüber Radio Vatikan ausführte. Cascioli ist der Sprecher der Exorzistenvereinigung, zu der nicht nur Priester gehören. Er sagte uns, die Zahl derjenigen, die einen Exorzisten brauchen, sei in den letzten Jahren gestiegen. (rv)
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Benedikt XVI.: „Freude muss sich mitteilen“
Die Aufgabe des Glaubenden ist es, „immer wieder die Türen aufzustoßen über das bloß Technische und Pragmatische hinaus zur ganzen Größe unserer Existenz“. Und dies sei die Begegnung mit dem lebendigen Gott. Das betont der emeritierte Papst Benedikt XVI. in einer Botschaft zur Einweihung der neuen Aula Magna der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom. Der „Verzicht auf die Wahrheit“ sei „tödlich für den Glauben“, schrieb Benedikt. Dies sei insbesondere dann ein Problem, wenn die „allgemeine Vorstellung…(vorherrsche), dass die Religionen sozusagen nebeneinander stehen“. (tagespost)
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UNSERE RADIOAKADEMIE:

Die Bischofssynode 2014 zu Ehe und Familie
Teil vier unserer Radioakademie: Was ist das eigentlich, die Bischofssynode? Was kennzeichnete die eben zu Ende gegangene Synode im Vergleich zu den anderen? Was dachte Papst Paul VI. mit der Einrichtung der Synode zu verwirklichen, 1965, im Nachgang des Konzils? Darüber sprechen wir mit dem Historiker Ulrich Nersinger, Biograf von Papst Paul VI. Zuerst werfen wir aber mit dem Architekturhistoriker Conny Cossa einen Blick in die Synodenaula selbst. In diesem Raum finden die Bischofssynoden im Vatikan seit 1971 statt, und er ist in seiner Gestaltung sprechend: die Synodenaula steht baulich für das, was die Bischofssynode sein will. - Die gesamte Radioakademie in vier Folgen können Sie gegen eine Spende bei Radio Vatikan beziehen. Bestellungen richten Sie bitte an: cd@radiovatikan.de

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Wenn Dschihadisten sich auf den Koran berufen
Der deutsche Islamwissenschaftler Christian Troll lobt die Erklärungen, mit denen sich muslimische Verbände und Einzelpersonen vom Terror des „Islamischen Staats“ distanziert haben. „Eine derartige geballte Reaktion vonseiten der Muslime aus allen Teilen der Welt ist neu“, schreibt der Jesuit in der Zeitschrift „Christ in der Gegenwart“. Allerdings bleibe bei den Erklärungen in der Regel zweideutig, „welchen Islam die Unterzeichner im Sinn haben“. Tatsächlich nämlich gebe es „in den heiligen Schriften des Islam nicht wenige Texte, die den Gebrauch von Gewalt rechtfertigen oder sogar vorschreiben“; darauf könnten sich Dschihadisten berufen. Das „Prinzip des militanten Dschihad, des Kampfes und Tötens auf dem Weg Gottes“, gehe auf Muhammad zurück, so Troll. (cig)
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Deutschland: Wolfgang Thierse und die Wende-Zeit vor 25 Jahren
Wolfgang Thierse, ehemaliger Bundestagspräsident und Mitglied des Zentralrats der deutschen Katholiken (ZdK), hat die Wende-Zeit 1989 als DDR-Bürger hautnah miterlebt. Im Interview mit dem Kölner Domradio erzählt er, wie er diesen Höhepunkt deutscher Geschichte damals sah. In den Stunden, als die Berliner Mauer fiel, habe er „nichts Besonderes“ gemacht, so Thierse. Auf einmal sei die Meldung über die Pressekonferenz mit dem SED-Bezirksparteichef Schabowski gekommen - samt den „etwas undeutlichen Äußerungen“, dass man ab sofort auch in den Westen reisen könne… (domradio)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Europäische Union
Die Europäische Union muss mehr in Infrastruktur und Beschäftigungspolitik investieren. Dazu ruft der Sekretär des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Erzbischof Mario Toso, in einem Interview mit der Turiner Tageszeitung „La Stampa“ vom Dienstag auf. Der Papst werde bei seinem Besuch im EU-Parlament in Straßburg „für soziale Gerechtigkeit“ eintreten, fügt Toso an. Es sei falsch, „eine Politik der Austerität “ zu betreiben, die nur Sparmaßnahmen vorsehe. Der Papst habe „eine besondere Sensibilität“, wenn es um soziale Themen ginge. Dies liege an seiner südamerikanischen Erfahrung. Papst Franziskus wird am 25. November im EU-Parlament in Straßburg eine Rede halten. (vaticaninsider)

Europa

Deutschland
Im Hinblick auf den nahenden 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017 hat die Berliner Humboldt-Universität den vatikanischen Ökumeneverantwortlichen Kardinal Kurt Koch zu einem Vortrag geladen. Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates wird am 3. November mit seinem Referat den Auftakt zur Ringvorlesung „Luthers katholische Kontrahenten“ machen. Das geht aus einer Mitteilung der Guardini-Stiftung vom Montag hervor. Koch wird über „Wege zur Einheit nach der Kirchenspaltung“ sprechen. (kap)

Deutschland/Österreich
Ein Nein zur Beihilfe zur Selbsttötung sagen die großen Katholikenorganisationen in Deutschland und Österreich in einer am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme. Der Schutz der Würde und des Lebensrechtes schwerstkranker und sterbender Menschen erfordere ein „klares Nein zu assistiertem Suizid als einer Form der Sterbehilfe“, so die Organisationen. Im Anschluss an eine Tagung in Salzburg fordern die Katholische Aktion Österreich (KAÖ), die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zugleich „den Ausbau und die strukturelle Absicherung einer flächendeckenden, für alle zugänglichen Hospiz- und Palliativbetreuung“. (kap)

Schweiz
Das Südschweizer Bistum Sitten braucht eine Million Franken (ca. 830.000 Euro). Während die meisten Kantonalkirchen mit Einkünften aus einer obligatorischen Kirchensteuer rechnen können, sind andere Kirchen vor allem in der Westschweiz in einer deutlich weniger komfortablen Lage. Im Bistum Sitten ist die bischöfliche Verwaltung weitgehend auf die Kirchenkollekte angewiesen, die jeweils am 1. November, dem Fest Allerheiligen, durchgeführt wird. Das Bistum Sitten beschäftigt derzeit 27 Personen in 15 Vollzeitstellen für die Pastoral und für die überpfarreilichen Dienste. (kipa)
Der Weltkirchenrat (ÖRK) in Genf hat nach der zweitinstanzlichen Bestätigung des Todesurteils für die pakistanische Christin Asia Bibi, die der „Blasphemie“ angeklagt war, große Sorge geäußert. In Fällen wie in jenem der fünffachen Mutter, die 2010 erstmals wegen angeblicher Gotteslästerung verurteilt worden war, müsse Gerechtigkeit sichergestellt werden, forderte ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit am Dienstag in einer Stellungnahme. Nur so könnten Toleranz, religiöser Friede und Minderheitenrechte gefördert werden. Die Blasphemie-Anklage sei im Fall Bibis „höchst fragwürdig“ und die Todesstrafe „völlig unangebracht“, betonte Tveit. Sowohl Papst Benedikt XVI. als auch Franziskus forderten in der Vergangenheit die Freilassung der Christin. (pm/kap)

Afrika

Ägypten
Kirchenvertreter haben einen eigenen Gesetzesentwurf für den Bau von Kirchen vorgestellt. Das Projekt wurde dem Justizminister in Kairo überreicht. Das vorgeschlagene Gesetz sieht ein festgelegtes Prozedere vor, um rasche und klare Abläufe zu begünstigen und willkürliche Entscheidungen zu verhindern. Dies erklärte der koptisch-katholische Bischof Antonios Aziz Mina von Gizeh gegenüber dem vatikanischen Nachrichtendienst „Fides“. Über die Neuregelung wird wohl erst nach den kommenden Parlamentswahlen im Jahr 2015 entschieden. (fides/kap)

Nigeria
Bisher hat es keine Verhandlungen der nigerianischen Regierung mit Vertretern von Boko Haram gegeben. Das sagte der Sprecher der Erzdiözese Abuja, der Priestser Patrick Tor Alumuku, gegenüber dem vatikanischen Fidesdienst. Die Terrorgruppe sei in verschiedene Gruppen gespalten; diejenigen, die derzeit im Namen der Gruppe Verhandlungen führten, seien nicht die wichtigste Komponente, so der Sprecher. Der französische Außenminister Laurent Fabius hatte sich am Montag nach Gesprächen in Abuja erfreut über die Verhandlungen der nigerianischen Regierung mit Boko Haram gezeigt. Fabius zeigte sich zuversichtlich, dass die von der Terrorgruppe entführten Schülerinnen bald freigelassen würden. (fides/rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 28. Oktober: Radioakademie
Letzter Teil der Radioakademie von Gudrun Sailer über die Bischofssynode 2014 zu Ehe und Familie

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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