RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 29.10.2014

Tagesmeldungen vom 29.10.2014

- Franziskus betet für Mexikos verschwundene Studenten -
- Islamistenführer in Bangladesch zum Tode verurteilt -
- Papst unterstützt unterschiedliche Konfessionen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franziskus betet für verschwundene Studenten in Mexiko
Papst Franziskus hat zum Gebet für Mexiko eingeladen. Das Land leide „an dem Verschwinden seiner Studenten und an vielen anderen, ähnlichen Problemen“, sagte der Papst bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch. Im Bundesstaat Guerrero im Südwesten Mexikos sind am vergangenen 26. September 43 Studenten nach einer Demonstration spurlos verschwunden. Mutmaßlich wurden sie Opfer eines Massakers durch eine kriminelle Bande. Auch die Bischofskonferenz hat die Regierung ihres Landes zu mehr Einsatz in der Aufklärung über die verschwundenen Studenten ermahnt. Die Schuldigen müssten bestraft werden und die Gerechtigkeit im Land wiederhergestellt werden, „um allen Mexikanern Sicherheit und ein Leben in Würde zu garantieren", heißt es in einem Schreiben des Generalsekretärs der Bischofskonferenz, Kardinal Jose Francisco Robles Ortega. Die Kritik richtet sich an die Behörden, die der Mittäterschaft an den Morden und Entführungen nahe der Stadt Iguala im Bundesstaat Guerrero beschuldigt werden. Tausende Sicherheitsbeamte, darunter auch Gerichtsmediziner, hatten sich in den vergangenen Tagen an der Suche nach den Studenten beteiligt. Untersucht wurde ein Gelände bei der Ortschaft Cocula, wohin die jungen Leute laut Zeugenaussagen verschleppt worden sein sollen. Alle 10.000 Polizeibeamte Guerreros sollen hinsichtlich ihrer Kontakte zu Gruppen des organisierten Verbrechens überprüft werden. Als zentrale Drahtzieher gelten der Bürgermeister von Iguala Jose Luis Abarca und seine Frau, beide sind untergetaucht. (rv/kna)

Islamistenführer in Bangladesch zum Tode verurteilt
Ein Sondergericht in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka hat den Anführer der fundamentalistischen Partei Jamaat-e-Islami zum Tod verurteilt. Motiur Rahman Nizami wurde in acht Anklagepunkten schuldig gesprochen, darunter Völkermord, Folter und Vergewaltigung. Den Erkenntnissen des Gerichts zufolge hat der 71-jährige diese Verbrechen während des Unabhängigkeitskrieges von Bangladesch 1971 begangen haben. Das Gericht erklärte, der Politiker, der auch als religiöse Autorität gilt, habe den Koran falsch interpretiert, um seine Anhänger zur Durchführung eines Völkermordes anzustiften. Im Unabhängigkeitskrieg von Bangladesch starben Schätzungen zufolge 1,5 Millionen Zivilisten, und mindestens 200.000 Frauen wurden vergewaltigt. Nach der Urteilsverkündung hat die Regierung die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt verschärft, weil Zusammenstöße befürchtet werden. Nizamis Verteidigung will nun vor den Obersten Gerichtshof ziehen. (asianews)

Papst unterstützt Voranschreiten unterschiedlicher Konfessionen
Christen unterschiedlicher Konfessionen sollten nicht abwarten, bis Theologen eine Einigung erreichen, sondern jetzt schon zusammen vorangehen, beten und arbeiten. Das sagte Papst Franziskus bei einem privaten Treffen mit einem ökumenischen Verband, der von einem evangelikalen Prediger gegründet worden ist. Die „Ark Community“ stellte einen Handy-Mitschnitt des Gesprächs auf Youtube. Darin sagt Franziskus, dass wir gegen den Willen Christi sündigen würden! Wir sähen nur auf die Unterschiede, hätten aber dieselbe Taufe, und die sei viel wichtiger als unsere Unterschiede, denn wir alle glauben an Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist, und wir alle haben den Heiligen Geist, der in uns bete. Er ermutigte die Teilnehmer gemeinsam voranzuschreiten und sich nicht von dem Anti-Vater, dem Teufel, trennen zu lassen. Der Papst sprach seine Gäste in der „Casa Santa Marta“ des Vatikans auch auf die spirituelle Ökumene an; in vielen Teilen der Welt würden Christen heute verfolgt, ganz gleich zu welcher Konfession genau sie gehörten. (rv)
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BOKO-HARAM-OPFER ERZÄHLEN:

Nigeria: Geflüchtete Christinnen erzählen
„Wir versuchten zu fliehen, doch wir rannten ihnen geradezu in die Arme und sie sagten: Da wir euch jetzt gefangen haben, werden wir euch zum Islam bekehren“ – Mit diesen Worten erzählen freigekommene christliche Frauen von den Schrecken der Entführungen von Boko Haram. In einer nun vorliegenden Video-Zusammenstellung von Human Rights Watch tragen die freigekommenen Frauen aus Scham falsche Namen und verbergen ihre Gesichter. Sie beweisen, dass die Entführung christlicher Frauen und Mädchen durch die Kämpfer der Islamistengruppe „Boko Haram“ in Nigeria seit längerem eine gängige Praxis der Demütigung und Eroberung ist. Die Christinnen werden zum Übertritt zum Islam gezwungen und im Anschluss daran zwangsverheiratet beziehungsweise vergewaltigt.(human rights watch/rv)
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Franziskus: „Wir alle sind die Kirche!“
Zur sichtbaren Wirklichkeit der Kirche gehören nicht bloß der Papst, die Bischöfe, Priester und Ordensschwestern, sondern alle Getauften. Daran hat Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz erinnert; vor Zehntausenden Pilgern und Gästen auf dem Petersplatz setzte der Papst seine Katechesenreihe über die Kirche fort. Die Kirche habe eine geistliche und eine sichtbare Wirklichkeit, die untrennbar zusammengehörten, so Franziskus. Der Schlüssel, um die Beziehung zwischen der sichtbaren und der geistlichen Wirklichkeit der Kirche zu verstehen, sei Christus: Christus, dessen Leib die Kirche sei und der die Kirche „in einem Akt grenzenloser Liebe“ gegründet habe. So wie Christus sei „auch die Kirche ein Geheimnis, in dem das, was man nicht sieht, wichtiger ist als das, was man sieht“, erklärte Franziskus. Das Unsichtbare könne „nur mit den Augen des Glaubens erkannt werden“. (rv)
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Franziskus in der Türkei: Patriarch Bartholomaios zuversichtlich
Als „wichtiges Zeichen der Verbundenheit von orthodoxer und katholischer Kirche" wertet der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., den Besuch von Papst Franziskus Ende November zum Andreasfest in Istanbul. Zugleich warnte der Patriarch im Gespräch mit österreichischen Journalisten im Phanar in Istanbul vor überhöhten Erwartungen. Es werde beim Papstbesuch keine spektakulären Gesten geben. Die Erklärung, die beim Besuch im Phanar von Papst Franziskus und Patriarch Bartholomaios unterzeichnet wird, werde aber ein wichtiger Markstein in den Beziehungen zwischen beiden Kirchen sein, so Bartholomaios. Die bald 1.000-jährige Trennung der beiden Kirchen sei nicht von heute auf morgen zu überwinden, sagte das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirchen. Es sei noch nicht einmal sechzig Jahre her, dass man sich gegenseitig eher als Feinde denn als Brüder verstanden habe. (kap)
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UNSER FILMTIPP:

Das Salz der Erde
Dokumentarische Biografie des brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado, in der sich Wim Wenders mit Salgado über dessen Arbeit unterhält und Salgados Sohn Juliano Ribeiro Filmaufnahmen von gemeinsamen Expeditionen mit seinem Vater beisteuert. Das bildgewaltige Porträt zeichnet Salgados Karriere nach, die in sozialdokumentarischen Reportagen ihr Zentrum fand, bis sich Salgado nach einer seelischen Krise dem „Genesis“-Projekt zuwendete. Eine mit großer Sensibilität entfaltete Hommage, die in der hoffnungsvollen Zuwendung zur Biosphäre des Planeten die Schwermut angesichts der Bestialität des Menschengeschlechts überwindet. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus sorgt sich um die Menschen, die an Ebola erkrankt sind oder noch zu erkranken drohen. Nach der Generalaudienz an diesem Mittwoch erneuerte Franziskus seinen Appell an die Staatengemeinschaft, „jede nötige Anstrengung“ zu unternehmen, um die Verbreitung des Virus zu stoppen. Ebola sei eine „gnadenlose Krankheit“, die besonders die arme Bevölkerung Afrikas heimsuche. „Ich bin mit Zuneigung und Gebet den Erkrankten nahe sowie den Ärzten, dem Pflegepersonal, den Freiwilligen, den Orden und Vereinen, die sich heldenhaft dafür einsetzen, unseren erkrankten Brüder und Schwestern zu helfen“, sagte Franziskus. (rv)

Vatikan/Mexiko
Papst Franziskus hat zum Gebet für Mexiko eingeladen. Das Land leide „an dem Verschwinden seiner Studenten und an vielen anderen, ähnlichen Problemen“, sagte der Papst bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch. Im Bundesstaat Guerrero im Südwesten Mexikos sind am vergangenen 26. September 43 Studenten nach einer Demonstration spurlos verschwunden. Mutmaßlich wurden sie Opfer eines Massakers durch eine kriminelle Bande. (rv)

Vatikan/Bolivien
Papst Franziskus hat am Dienstagabend den bolivianischen Präsidenten Evo Morales getroffen. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi, der die Begegnung als „privates und informelles“ Treffen bezeichnete. Sie sei nicht wie üblich über die diplomatischen Kanäle organisiert worden, so Lombardi. Der Papst drücke damit seine Liebe und Nähe zum bolivianischen Volk und der Kirche des Landes aus. Zudem wolle er zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen Staat und katholischer Kirche beitragen. Bolivien ist das ärmste Land des südamerikanischen Kontinents. Im Zuge seiner sozialen Reformen ist Morales mehrfach mit der Kirche in Konflikt geraten. (rv)

Europa

Deutschland
Kardinal Reinhard Marx hat seinen Vorgänger im Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewürdigt. Der Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann habe in der Theologie und in der Gestaltung des kirchlichen Lebens viel getan, sagte Marx anlässlich der Verleihung des Romano Guardini Preises an Kardinal Lehmann an diesem Dienstag in München. Dass „Kirche und Theologie miteinander verbunden sind“, sei immer ein großes Anliegen des Geehrten gewesen. Marx forderte, „dass die Theologie ihren Stellenwert im kirchlichen Leben behält und erneuert“. Eine Religion könne nur zukunftsfähig sein, wenn sie theologisch fundiert sei. (pm)

Österreich
Die Ergebnisse der außerordentlichen Sitzung der Bischofssynode von Rom und politische Spitzengespräche stehen im Zentrum der nächsten Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz. Die Bischöfe treten dazu unter dem Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn am Montag zu ihren viertägigen Beratungen im Bildungshaus der Fokolar-Bewegung "Am Spiegeln" in Wien zusammen. Auf der Agenda steht außerdem die aktuelle Sterbehilfedebatte in der Alpenrepublik. Höhepunkte der Vollversammlung sind Begegnungen des Episkopats mit Bundespräsident Heinz Fischer Dienstagmittag in der Hofburg sowie abends mit Außenminister Sebastian Kurz im Wiener Erzbischöflichen Palais. (kap)

Italien
In Triest hat sich ein katholischer Priester in seiner Sakristei das Leben genommen, offenbar weil er ein Kind missbraucht hat. Wie die Diözese erklärte, habe der Priester vor wenigen Tagen seinem Bischof sexuelle Übergriffe auf ein 13jähriges Mädchen gestanden; die Vorfälle hätten sich vor einigen Jahren zugetragen, hieß es. Der Priester habe nach dem Geständnis seine Bitte um Suspendierung und eine Bitte um Entschuldigung an sein Opfer aufsetzen wollen. Als der Bischof ihm am Samstag die Eröffnung eines Kirchenprozesses ankündigen wollte, habe man den Priester erhängt vorgefunden. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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