RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.9.2014

Tagesmeldungen vom 3.9.2014

- Franziskus macht verfolgten Christen im Irak Mut -
- Erzbischof Schick: „Waffenlieferungen ja, aber“ -
- Papst: „Maria ist zärtlichstes Gesicht der Kirche“-
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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UNSERE KURZVIDEOS MIT PAPT FRANZISKUS:

Der deutschsprachige Dienst von Radio Vatikan bietet regelmäßig Kurzvideos via Youtube an. Unsere Video-Nachrichtenbeiträge widmen sich je einer Begegnung des Papstes: mit Pilgern, Priestern oder Laien, bei Messen, Audienzen oder Angelusgebeten. Jeder Beitrag hat die Länge von ein bis zwei Minuten. Sie finden unsere Video-Nachrichtenbeiträge auf dem Kanal – oder jeweils bereits verlinkt auf der Webseite unter dem entsprechenden Wort- und Tonbeitrag. (rv)
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THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus macht verfolgten Christen im Irak Mut
Papst Franziskus hat den verfolgten Minderheiten im Irak Mut gemacht und sie der Solidarität der gesamten Kirche versichert. In seinen Grußworten an die arabischsprachigen Pilger wandte sich Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch an Christen aus dem Irak. Er sagte auf dem Petersplatz:

„Ich möchte heute vor allem den Verfolgten gegenüber Nähe ausdrücken: Ihr seid im Herzen der Kirche; die Kirche leidet mit euch und ist stolz auf euch, sie ist stolz, Kinder wie euch zu haben.“ (rv)
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Deutschland/Irak: Erzbischof Schick, „Waffenlieferungen ja, aber…“
Deutschland liefert ab diesem Donnerstag Rüstungsgüter in den Irak an die kurdischen Peschmerga-Kämpfer. Diese verteidigen Hunderttausende Menschen, die vor dem „Islamischen Staat“ ins nordirakische Kurdengebiet flüchten konnten. Die katholische Kirche sieht Waffenlieferungen kritisch. Sie dürften nur unter bestimmten Bedingungen erfolgen, erklärt im Interview mit Radio Vatikan der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen der Weltkirche zuständig ist. Zudem mahnte Schick dazu, in Deutschland mehr Flüchtlinge aufzunehmen. (rv)
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Weihbischof Geerlings: „Nicht länger warten, um den Terror zu stoppen“

Islamfachmann Samir: Muslimische Mehrheit will keinen Islamischen Staat
Die Mehrheit der Muslime in der Welt will keinen Islamischen Staat, wie ihn die Terroristen im Irak propagieren  - das unterstreicht der Islamwissenschaftler Pater Samir Khalil Samir im Interview mit Radio Vatikan. Mit Blick auf einen Einsatzgegen den Terror im Irak empfiehlt der ägyptische Jesuit, der im  Libanon lebt und viel im Nahen Osten herumkommt, eine Beteiligung der Weltgemeinschaft - ein Einsatz der USA allein könne kein breites Bündnis im Land gegen den Terror schaffen. Islamisch geprägte wie westliche Staaten müssten den bedrängten Menschen gemeinsam mit der irakischen Regierung zur Hilfe eilen, so Samir. Im Gespräch mit uns zeichnet der Islamwissenschaftler eine Krise des Islam in den vergangenen 50 Jahren nach - sie sei der Grund für den Zulauf zu Terrororganisationen wie dem Islamischen Staat (IS). (rv)
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DIE GENERALAUDIENZ:

Franziskus: Maria ist „schönstes und zärtlichstes Gesicht der Kirche“
Die Gottesmutter Maria als Vorbild der Kirche – darum ging es in der Katechese des Papstes an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz. Die Mutterschaft der Maria sei eine „einzigartige“ Mutterschaft, ein Vorbild für die Kirche und alle Gläubigen, so Franziskus. „Die Mutterschaft der Kirche verlängert die Mutterschaft Mariens in die Geschichte hinein“, sagte der Papst. „Wenn wir Maria ansehen, entdecken wir das schönste und zärtlichste Gesicht der Kirche; wir sehen die erhabenen Züge der Maria, wenn wir die Kirche betrachten.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der September wird auch für Papst Franziskus kein Monat der Erholung: Nach mehr als einen Monat Pause nahm er bereits am 1. September die Morgenmessen in Santa Marta wieder auf und neben den feststehenden Terminen der Generalaudienz am Mittwoch und des Angelus-Gebets am Sonntag erwarten ihn vier Großevents, darunter zwei Papstreisen, eine Hochzeitsmesse im Petersdom und ein Treffen mit den „Senioren und den Großeltern der Welt“. Radio Vatikan überträgt alle Anlässe live mit deutschem Kommentar. (rv)
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Vatikan/Nahost
Die Krisenherde im Nahen Osten bringen auch das Hilfsnetzwerk von Caritas Internationalis an seine Grenzen. „Der Nahe Osten ist in Aufruhr, die Caritasorganisationen werden mit steigenden Bedürfnissen überschwemmt, während die Ressourcen schwinden“, erklärt der Generalsekretär der Dachorganisation die Lage in einer Presseerklärung von diesem Mittwoch. „Wir müssen einen Schritt weiter gehen, denn wir können nicht akzeptieren, dass Millionen Menschen, ganze Gesellschaften, die friedlich zusammenlebten, zerstört werden“, so Michel Roy weiter. Caritas Internationalis hat eine Krisensitzung anberaumt: Vom 15.-17. September kommen internationale Partner und Kirchenvertreter in Rom zusammen, um insbesondere über die Lage in Syrien, Irak und Palästina zu sprechen. (pm)

Vatikan/Italien
Mit einem Grußtelegramm hat Papst Franziskus ein Ökumenisches Treffen gewürdigt, das die norditalienische Klostergemeinschaft Bose ab diesem Mittwoch zusammen mit orthodoxen Kirchen ausrichtet. Drei Tage lang kommen in dem Kloster Vertreter verschiedener Konfessionen unter dem Motto „Selig die Friedliebenden“ zusammen; es ist die 22. Ausgabe der internationalen ökumenischen Konferenz. Er hoffe, dass die Tage des Studiums und Austausches das Bewusstsein erhöhten, dass gelebter Friede und Brüderlichkeit möglich seien, heißt es in dem Papstschreiben, das die Unterschrift des vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin trägt. Franziskus schätze die Initiative sehr, hält das Telegramm weiter fest. Die monastische Gemeinschaft Bose besteht seit 1956 und hat sich nicht zuletzt durch ihre Initiativen für die Ökumene einen Namen gemacht. (rv)

Vatikan/Schweiz
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat in ihren ideologischen Grundlagen nichts mit der islamischen Religion zu tun. Das hat der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, im Schweizer Fernsehen (SRF) unterstrichen. Der Kardinal nahm am Dienstag an der TV-Diskussionssendung „Club“ teil; er wurde aus Rom zugeschaltet. Koch nannte den IS eine grausame Pervertierung von Religion. Eine Gefährdung des interreligiösen Dialogs durch den IS-Terror sieht Koch nicht: „Der Terror in Syrien und Irak kann den interreligiösen Dialog nicht in Frage stellen, sondern fordert ihn erst recht heraus“, so der Kurienkardinal. (kipa)

Europa

Deutschland
Bei der weiteren Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche müssen die Leidtragenden mehr einbezogen werden. Dafür hat sich der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, ausgesprochen. „Die Opfer sind in einem besonderen Maße Experten, die es ernst zu nehmen gilt“, sagte Ackermann der in Freiburg erscheinenden Fachzeitschrift „Herder Korrespondenz“. So sei es „sicher gut“, die Opfer stärker bei dem nun begonnenen Forschungsprojekt zur Aufarbeitung sowie beim weiteren Ausbau der Präventionsbemühungen der Kirche zu beteiligen. Seine Kirche sieht Ackermann auf einem guten Weg bei der Bewältigung der vor allem seit 2010 bekanntgewordenen Missbrauchsfälle. (kna)

Deutschland/Argentinien
Adveniat fordert gleiche Rechte für die Ureinwohner Argentiniens. Die unterdrückten, indigenen Völker sollten Zugang zu fruchtbarem Land, sauberem Wasser, medizinischer Versorgung und einer zweisprachigen Bildung bekommen, forderte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Prälat Bernd Klaschka am Mittwoch in Essen. Die gewalttätigen Übergriffe der Polizei, infolge derer gerade erst ein Mitglied der Qom-Gemeinde „La Primavera“ an seinen schweren Verletzungen gestorben sei, verurteilte er vehement: „Kein Mensch darf verletzt oder seiner Freiheit beraubt werden, weil er friedlich seine Rechte einfordert.“ (pm)

Russland/Ukraine
Der russische Patriarch Kyrill I. „ruft unermüdlich zu Frieden und zum Kompromiss auf“. Das hat der Außenamtschef des Moskauer Patriarchates mit Blick auf die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland unterstrichen, wie die italienische Nachrichtenagentur „Ansa“ berichtet. Metropolit Hilarion von Volokolamsk äußerte sich an diesem Mittwoch bei einer ökumenischen Konferenz der Klostergemeinschaft Bose in Norditalien. Angesichts der bewaffneten Konflikte auch im Nahen Osten, im Irak, in Afghanistan und in anderen Ländern seien besondere Anstrengungen notwendig, so Hilarion weiter. Krieg bringe „Feindschaft, Tod und Zerstörung“, so der hochrangige Vertreter der Russischen Orthodoxen Kirche: „Man muss christliche Wege suchen, um den Krieg zu beenden. In einem Bürgerkrieg kann es keine Sieger geben, es kann keine politischen Siege geben, die mehr Wert sind als das Leben der Menschen.“ (ansa)

Afrika

Sierra Leone
Zur Bewältigung der Ebola-Krise wurde unter Leitung der Caritas ein kirchlicher Krisenstab eingerichtet. Zu den Aufgaben dieser Task Force gehört, auf die Gefahren von Ebola aufmerksam zu machen. Dazu werden laut Pfarrer Joe Turray, stellvertretender Rektor der katholischen Universität in Sierra Leone, schriftliche Empfehlungen und Prospekte in Pfarreien verteilt. Ihm zufolge sollten die Kanzeln benutzt werden, um den Menschen zu erklären, wie man sich vor einer Ansteckung schützen könne. In Zusammenarbeit mit dem Interreligiösen Rat der Hirten und der Imam wurden Veröffentlichungen erarbeitet, die ein Bewusstsein für die reelle Gefahr von Ebola hervorrufen sollen. (fides)

Nigeria
Immer mehr Menschen fliehen vor der islamistischen nigerianischen Terrormiliz „Boko Haram“. Derzeit befinden sich mehr als 30.000 Flüchtlinge an der Grenze zwischen Nigeria und Kamerun in einer humanitären Notlage. Vor ihrer Massenflucht aus Kerawa im nigerianischen Staat Borno seien die Menschen Zeugen schrecklicher Ereignisse geworden: Mitglieder der Boko Haram hätten dort mindestens 60 Menschen die Köpfe abgeschnitten, größtenteils Christen und Regierungssoldaten. Auf der anderen Seite der Grenze wurde unterdessen auch der kamerunische Teil der Stadt Kerawa (Kerawa Kamerun) von Mitgliedern der Sekte angegriffen, so dass auch dort die meisten Einwohner fliehen mussten und vor allem in der Stadt Kolofata Zuflucht suchten. Boko Haram will im Norden Nigerias ein Islamisches Kalifat nach dem Modell der Terroristen im Nordirak errichten. (fides)

Naher Osten

Syrien/Irak
Christen im syrischen Qamishli haben in nur 72 Stunden Spenden für jesidische Flüchtlinge aus dem Irak gesammelt. Der vatikanische Fidesdienst berichtete über die bemerkenswerte Hilfsaktion, bei der binnen kürzester Zeit Lebensmittel, Medikamente und Kleidung zusammenkamen. In der Stadtmitte von Qamishli wurde dazu ein Zelt errichtet, in dem die Spenden und Hilfsmittel zusammengetragen wurden, so der Fidesdienst unter Berufung auf Beobachter vor Ort. Freiwillige Helfer brachten die Hilfsgüter anschließend in das Flüchtlingslager Newroz, wo laut der Vereinten Nationen seit Anfang August über 8.000 Flüchtlinge Zuflucht fanden. (fides)

Syrien
„Kirche in Not“ stellt weitere 360.000 Euro Soforthilfe für Syrien zur Verfügung. Ein Teil der Summe soll Hilfsprojekten in Aleppo zu Gute kommen, teilte das internationale katholische Hilfswerk mit. Die Bevölkerung der schwer getroffenen alten Kulturmetropole im Norden Syriens ist auf eine halbe Million Menschen geschrumpft. Mit den jetzigen Hilfsgeldern möchte „Kirche in Not“ die humanitäre Grundversorgung der Bewohner Aleppos sicherstellen. Die Summe, die das Hilfswerk zur Unterstützung der Menschen in Syrien und seiner Nachbarländer aufgebracht hat, erhöht sich damit auf 3,5 Millionen Euro, teilt „Kirche in Not“ mit. (pm)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 7. September: Menschen in der Zeit
Maike Röttger
vom Kinderhilfswerk im Gespräch – Eine Sendung von Aldo Parmeggiani

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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Im Internet:

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