RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.9.2014

Tagesmeldungen vom 4.9.2014

- Shimon Peres und Prinz Hassan beim Papst -
- Heiliges Land steht „am Scheideweg“ -
- Papstpredigt: „Beichten ist Stärke“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Gäste aus Nahost: Shimon Peres und Prinz Hassan beim Papst
Franziskus hat an diesem Donnerstagvormittag zwei wichtige Gäste aus dem Nahen Osten empfangen: Vor dem jordanischen Prinzen empfing er Israels ehemaliger Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Shimon Peres in einer privaten Audienz. Es war das erste Treffen nach der Friedensgebetsinitiative im vergangenen Juni im Vatikan. Und es war das erste Treffen nach dem blutigen Ausbruch des 50-tägigen Israel-Palästina-Konfliktes mit mehr als 2.100 Toten auf palästinensischer Seite und 70 Toten auf israelischer Seite. Beim Treffen mit Papst Franziskus regte Israels Staatspräsident Shimon Peres eine „UN der Religionen“ zur Lösung internationaler Konflikte an. (rv/kna)
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Bruder Nikodemus: Heiliges Land steht „am Scheideweg“
Dass die Begegnung zwischen Shimon Peres und Papst Franziskus wieder moderate Kräfte im Heiligen Land mobilisieren kann, hofft Bruder Nikodemus Schnabel von der Dormitio-Abtei der Benediktiner in Jerusalem. Der aktuelle Moment sei eine entscheidende Phase im Verhältnis Israels und Palästinas. Jetzt werde sich entscheiden, welcher Weg gewählt werde, so der Geistliche: Der der Moderaten oder der der Radikalen, so Schnabel im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv)
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Papstpredigt: Beichten als Stärke des Christen
Die Stärke des christlichen Lebens finden wir beim Beichten unserer Sünden vor Christus, bei der „Begegnung unserer Sünden mit Christus“. Das sagte Papst Franziskus bei seiner Morgenmesse an diesem Donnerstag in der Casa Santa Marta. Dort, wo es diese Begegnung nicht gibt, sei die Kirche dekadent und der Christ kalt, so der Papst. Die Apostel Petrus und Paulus hätten es vorgemacht: Ein Christ könne sich nicht selbst rühmen – allein seiner Sünden. Und die Kraft von Gottes Wort fange gerade dort an, wo der menschliche Intellekt nicht über alles gestellt werde, so Franziskus. (rv)
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Schweiz: Bischöfe auf Lösungssuche
Betroffenheit über die Situation der Menschen und der Minderheiten im Irak - das sei der Grundtonus der Vollversammlung der Schweizer Bischöfe gewesen, die vom 1. bis 3. September in Givisiez in der französischsprachigen Schweiz zusammenkamen. Das berichtet der Vorsitzende der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof Markus Büchel, im Interview mit Radio Vatikan. Für die Minderheiten im Irak wolle man beten und spenden, so der Bischof, der mit Blick auf die Familiensynode im Oktober im Vatikan auch über die Probleme der Schweizer Familie berichtet. (rv)
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GEDENKEN FÜR KRIEGSOPFER:

Italien: Gorizia bereitet sich auf den Papstbesuch vor
Das nordostitalienische Erzbistum Gorizia bereitet sich intensiv auf die Gedenkfeier von Papst Franziskus für die Opfer des Ersten Weltkriegs vor. Erzbischof Carlo Redaelli, in dessen Diözese der Papst am 13. September eine große Gedenkmesse feiern wird, rief in einem am Donnerstag veröffentlichten Hirtenbrief zu Frieden und Solidarität zwischen den Völkern auf. In der heutigen Zeit zählten dazu auch das Gebet und die Hilfe „für jene Menschen, die aus ihren Ländern fliehen, um Hunger, Verfolgungen und Kriegen zu entkommen“, schreibt Redaelli. Der Erzbischof forderte aber vor dem Hintergrund der Ereignisse im Irak auch das Nachdenken über eine Friedensethik, die im Notfall bewaffnetes Eingreifen erlauben könnte. (kna)
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Österreich: Religionen beten vor dem „Goldenen Dachl“
Auch in Österreich finden in diesen Tagen landesweit Gedenk- und Friedensgebete statt – und zwar anlässlich des 100. Jahrestages der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien am 28. Juli 1914, mit der der Erste Weltkrieg begann. Eine besondere Gebetsinitiative gibt es am kommenden Freitag in Innsbruck in Tirol: Vertreter unterschiedlicher Religionen und Kirchen gedenken gemeinsam der Opfer und beten für ein friedliches Zusammenleben. Der interreligiöse Gebetsmoment wird vor dem wichtigsten Innsbrucker Denkmal stattfinden, erzählt Ursula Teissl Mederer, die geistliche Assistentin von Pax Christi Österreich ist. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit
Ein Angestellter des Londoner Sozialamtes widmet sich hingebungsvoll seiner Aufgabe, Angehörige und Bekannte von Menschen aufzuspüren, die einsam gestorben sind. Er schreibt einfühlsame Reden, organisiert die Beerdigung und kümmert sich um die letzten Dinge. Doch dann wird seine Abteilung aufgelöst und er verliert seinen Job. Ein letzter Fall bleibt ihm noch, in den er sich mit aller Energie stürzt. Doch je mehr er den Spuren des fremden Lebens folgt, desto mehr Distanz bekommt er zu seinem eigenen. Eine liebevolle, hervorragend gespielte Komödie, die dem ernsten Thema gesellschaftlicher Vereinsamung mit britischem Humor, vor allem aber mit großer Einfühlsamkeit begegnet. - Sehenswert ab 14. (pm)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der vatikanische Wirtschaftsrat ist am Mittwoch und Donnerstag zu einer weiteren Sitzung zusammengekommen. Im Zentrum stand dabei das Statut für das neue vom Papst eingerichtete Wirtschaftssekretariat, dem der australische Kardinal George Pell vorsteht. Das berichtet die italienische Nachrichtenagentur ansa unter Verweis auf Angaben von Vatikansprecher Pater Federico Lombardi. Weitere Details gab der Vatikan zur zweitägigen Sitzung nicht bekannt. Zwei Mitglieder des insgesamt 15-köpfigen Beratergremiums, dessen Koordinator der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist, seien bei der Sitzung nicht dabei gewesen, berichtet ansa weiter: Der französische Geschäftsmann Jean-Baptiste De Franssu werde aufgrund seiner neuen Verpflichtung als neuer Präsident der Vatikanbank IOR das Gremium fortan nicht mehr weiter unterstützen können. Für ihn müsse zeitnah ein Nachfolger im vatikanischen Wirtschaftsrat gefunden werden. Ebenso sei an diesem Donnerstag der Kardinal von Lima, Juan Luis Cipriani Thorne, aufgrund anderweitiger Verpflichtungen nicht mit dabei gewesen. (ansa)

Europa

Deutschland
Papst Franziskus ist seit Mittwoch Ehrenmitglied des TSV 1860 München. Wie der Verein auf seiner Internetseite mitteilte, wurde dem bekennenden Fußballfan am Rande der Generalaudienz am Mittwoch eine entsprechende Urkunde überreicht. Der Papst habe sich auf Deutsch bedankt und dem Club für die Zukunft alles Gute gewünscht. (kna)

Großbritannien
Anglikaner-Primas Justin Welby lädt junge Leute zwischen 20 und 35 Jahren zum Mitleben in seinen Londoner Dienstsitz Lambeth Palace ein. Zunächst 16 Wohnplätze stehen nach Kirchenangaben in dem Anwesen zur Verfügung, bis zu 40 weitere Interessenten sollen sich als Externe anschließen können. Derzeit laufe die Auswahl eines Priors als Leiter der klosterähnlichen Gemeinschaft. Welby selbst will der „Community of St Anselm“ als Abt vorstehen. Die Bekanntgabe seines Mitwohnangebots verband Welby mit dem Hinweis, dies sei „eine offene Einladung, sich verändern zu lassen und selbst zu verändern“. Bereits im Februar hatte der Erzbischof in seinem Palast eine ökumenische Wohngemeinschaft mit einem lutherischen Pfarramtsanwärter, einer katholischen Ordensfrau und einem anglikanischen Ehepaar begründet. Dies sei ein Ansatz, um die „gottgegebene Einheit“ der Kirche zu verwirklichen, sagte Welby damals. (kna)

Afrika

Südsudan
Der Vorsitzende des südsudanesischen Kirchenrates hat Häuptlinge und Stammesälteste aufgefordert, sich für Frieden und Versöhnung in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land einzusetzen. Die Häuptlinge der verschiedenen Stämme im Südsudan hätten bereits eine schlichtende Funktion, gibt der vatikanische Nachrichtendienst Fides Bischof Michael Taban wieder. Dies könne angesichts des ethnischen Hintergrundes der aktuellen Auseinandersetzungen positiv genutzt werden. Seit Dezember 2013 herrscht im Südsudan Bürgerkrieg. Die im Juni unterzeichneten Friedenvereinbarungen wurden bisher nicht umgesetzt. (fides)

Naher Osten

Libanon
In Libanons zweitgrößter Stadt Tripoli haben Anhänger der Dschihad-Gruppe „Islamischer Staat“ erneut eine Kirche beschmiert. Wie der Radiosender „Voice of Lebanon“ mit Verweis auf die Zeitung „L´Orient-Le Jour“ am Donnerstag berichtete, wurde die Wand der Kirche Mar Elias mit Drohungen gegen Christen beschrieben. Schon in den vergangen Tagen kam es zu ähnlichen Vorfällen. Die Armee entfernte die Schmierereien umgehend. (apic)

Jordanien
Die Katholisch-Orthodoxe Dialogkommission tagt vom 15. bis 23. September zu ihrer nächsten Vollversammlung in der jordanischen Hauptstadt Amman. Wie am Donnerstag in Rom bekannt wurde, folge man damit einer Einladung des Griechisch-Orthodoxen Patriarchats von Jerusalem. Zunächst solle die Begegnung von je 30 hochrangigen Vertretern Roms und von 14 orthodoxen Patriarchaten und Kirchen in Serbien stattfinden. Im Mittelpunkt der Gespräche werde der Primat des Papstes stehen. Mit diesem Thema hatten sich bereits frühere Treffen 2007 im mittelitalienischen Ravenna, 2009 in Zypern und 2010 in Wien befasst. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 7. September: Menschen in der Zeit
Maike Röttger
vom Kinderhilfswerk im Gespräch – Eine Sendung von Aldo Parmeggiani

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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