RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.9.2014

Tagesmeldungen vom 5.9.2014

- Franziskus überbringt Frohe Botschaft von „Neuerungen“ -
- Papst chattet mit Jugendlichen für den Frieden -
-  Enthusiasmus in Albanien vor Papstbesuch -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Papstpredigt: „Fürchtet euch nicht vor den Neuerungen in der Kirche“
Die Frohe Botschaft „ist Neuheit“, Jesus bittet uns darum, „hinfällige Strukturen“ aufzugeben. Das sagte Papst Franziskus an diesem Freitag bei der Morgenmesse in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta. Der Christ soll kein „Sklave vieler kleiner Gesetze“ sein, sondern sein Herz dem neuen Gebot der Liebe öffnen, so Franziskus. Im Tagesevangelium indignieren sich die Schriftgelehrten vor Jesus, warum seine Jünger essen und trinken, während ihre eigenen Jünger und die des Johannes fasten. (rv)
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Franziskus chattet mit Jugendlichen: Wehrt euch gegen Gewalt und Wegwerfkultur
Bei einem Video-Chat mit Jugendlichen aus fünf Kontinenten hat Papst Franziskus die Jugend zum gemeinsamen Widerstand gegen den Krieg aufgerufen. „Seid auf der Hut! Wenn es Gruppen gibt, die Zerstörung suchen und den Krieg und nicht als Team spielen können, dann verteidigt euch untereinander als Team, als eine Gruppe“, sagte er am Donnerstag bei dem Gespräch im sozialen Netzwerk Google Hangout. Der Papst-Chat war Teil eines Treffens von Franziskus mit den internationalen Leitern der Einrichtung Scholas occurentes, die sich weltweit um Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche. (kna)
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Franziskus: „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“
Vor den Leitern von Scholas occurentes rief der Papst zur Stärkung sozialer, familiärer und gesellschaftlicher Bindungen auf. Dabei ging er auf die Bereiche Ausbildung, Erziehung und soziale Fürsorge ein und rief zu einer globalen „Kultur der Begegnung“ auf und würdigte den weltweiten Einsatz des Bildungsnetzwerkes Scholas Occurentes, das sich auf verschiedenen Kontinenten um die Bildung von Kindern und Jugendlichen bemüht. Und er machte mit einem Beispiel deutlich, wie wesentlich es sei, dass Familie und Ausbilder am selben Strang ziehen, um die Entwicklung junger Menschen zu fördern. (rv)
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Vatikansprecher Lombardi: „Friedensgebet war Türöffner“
Das Friedensgebet, zu dem Papst Franziskus im Juni die Präsidenten Israels und Palästinas eingeladen hat, war ein Türöffner für weitere Friedensinitiativen. Darüber seien sich der Papst und Shimon Peres bei ihrem erneuten Treffen am Donnerstag im Vatikan einig gewesen, sagte uns Vatikansprecher Pater Federico Lombardi nach der Audienz im Interview. Shimon Peres war wenige Tage nach dem Friedensgebet aus seinem Präsidentenamt geschieden.(rv)
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BLICKPUNKT ALBANIEN:

Albanien: „Enthusiasmus und große Freude“ vor Papstbesuch
Dreiundzwanzig Jahre lang hat das kommunistische Regime jegliche Religionsausübung im 1967 zum „ersten atheistischen Staat“ ausgerufenen Albanien unterdrückt und sämtliche kirchliche Strukturen beinahe völlig zerstört: Wenn nun am 21. September Papst Franziskus das Land besucht, so sei dies vor allem eine „Würdigung der albanischen Gläubigen, die trotz Verfolgung in dieser Zeit treu zur Kirche standen“. Das betonte im Gespräch mit „Kathpress“ der gastgebende Erzbischof von Tirana, Rrok Kola Mirdita. Unter den Katholiken des Landes herrsche angesichts des Besuchs „große Freude und Enthusiasmus“, so der Erzbischof. Zugleich werde durch die Visite ein Land, „dessen Image nicht immer das beste war“ als Ganzes gewürdigt. (kap)
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Albanien: Vom religiösen „Ground Zero“ zum Musterschüler
Wenn Papst Franziskus am 21. September seine erste innereuropäische Auslandsreise antritt, so führt sie ihn ausgerechnet in ein Land, das sich selbst 1967 - unter kommunistischem Regime - zum „ersten atheistischen Staat“ erklärt hatte: Albanien. Noch bis 1990 wurde jede Ausübung von Religion mit Gefängnis, Zwangsarbeit oder gar mit dem Tod bestraft. Heute, 14 Jahre nach der Wende, sind die Strukturen der Religionsgemeinschaften größtenteils wieder aufgebaut. Von den rund drei Millionen Einwohnern bekennen sich rund 20 Prozent zur orthodoxen, 15 Prozent zur katholischen, und ein Prozent zu protestantischen oder evangelikalen Kirchen. Der Anteil der Muslime beträgt rund 20 Prozent. (kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat diesem Freitagmorgen den Regierungschef vom Fürstentum Andorra, Antoni Marti i Petit und den Präsidenten Panamas, Juan Carlos Varela Rodriguez in privaten Audienzen im apostolischen Palast empfangen. Bei den rund 20-minütigen Gesprächen wurden aktuelle Problemae angesprochen. Laut Vatikan standen in der herzlichen Unterredung mit dem Präsidenten aus Panama vor allem der Kampf gegen die Armut und die hohe Kriminalitätsrate der Jugendlichen im Mittelpunkt, während Papst Franziskus mit dem Regierungschef der Fürstentums Andorra die guten Beziehungen hervorhob, die sich seit der Unterzeichnung des bilateralen Abkommens aus dem Jahr 2008 stetig verbessern.(rv)
Der Obere der Priesterbruderschaft St. Pius X. kommt demnächst zu Gesprächen in den Vatikan. Das gab Vatikansprecher Federico Lombardi am Donnerstag auf Anfrage gegenüber Radio Vatikan bekannt. Der Präfekt der Glaubenskongregation werde Bischof Bernhard Fellay „in naher Zukunft“ treffen, ein genauer Termin müsse aber noch gefunden werden, sagte Lombardi. Die Begegnung sei Teil des laufendes Gesprächs zwischen der zuständigen Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“ und der „nicht in voller Einheit“ mit Rom stehenden Bruderschaft. (rv)
Erstmals hat Papst Franziskus ein Foto getwittert. Das Foto, welches zwei irakische Mädchen zeigt, die barfüßig unter einer Brücke stehen, unterstützt den Gebetsaufruf von Papst Franziskus für die leidenden Menschen im Irak. Seine wörtliche Tweet-Nachricht lautet: „Ich bete jeden Tag für alle von Leid betroffenen Menschen im Irak. Betet mit mir.“ Im Irak mussten fast alle Christen vor der sich immer mehr ausbreitenden Terror-Gruppe IS fliehen. (rv)

Vatikan/Vietnam
Zum fünften Mal trifft sich kommende Woche die Arbeitsgruppe für die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Vietnam. Es gehe darum, das bilaterale Verhältnis zu vertiefen, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Freitag mit. Die Gespräche finden am nächsten Mittwoch und Donnerstag in Hanoi statt. Zuletzt hatte sich die Arbeitsgruppe im Juni 2013 im Vatikan getroffen. Damals hieß es in einer Erklärung, der Heilige Stuhl hoffe, bald einen residierenden Botschafter entsenden zu können. Der nicht-residierende päpstliche Repräsentant für Vietnam hat seinen Sitz in Singapur. Derzeit unterhält der Heilige Stuhl volle diplomatische Beziehungen mit rund 170 Staaten, nicht aber mit Vietnam, China oder Saudi-Arabien. (rv)

Europa

Deutschland
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Freitag ihre Teilnahme am „Michaelsempfang“ der katholischen Bischofskonferenz durch ihren stellvertretenden Regierungssprecher Georg Streiter angekündigt. Der Termin wird kommenden Dienstag in Berlin stattfinden. Neben der Kanzlerin werden weitere Spitzenvertreter aus Politik, Kirchen und Gesellschaft erwartet. Vor ihnen wird der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zu Papst Franziskus Worten „Die Wirklichkeit ist wichtiger als die Idee – Zur Sendung der Kirche in die Welt“ referieren. (kna)
Deutschlands katholische Laien haben antisemitische Aktionen verurteilt und der jüdischen Gemeinschaft Solidarität bekundet. „Wo wir können, werden wir unseren jüdischen Nachbarn und den jüdischen Gemeinden in der Verbundenheit der gemeinsamen Glaubenswurzel beistehen“, heißt es in einem Schreiben des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Der Brief von ZdK-Präsident Alois Glück an die jüdischen Gemeinden in Deutschland wurde am Freitag in Bonn veröffentlicht. Mit großer Sorge sehe das Katholiken-Komitee „die alarmierende Zunahme antisemitischer Vorkommnisse weltweit“. (pm)

Deutschland/Vatikan
Der deutsche Vatikan-Kardinal Paul Josef Cordes vollendet an diesem Freitag sein 80. Lebensjahr. Er scheidet damit aus dem Kreis der Papstwähler aus. Der langjährige Präsident des päpstlichen Hilfswerks „Cor Unum“ veröffentlichte in diesen Tagen unter dem Titel „Drei Päpste - Mein Leben“ seine Autobiografie. Kardinal Cordes war seit 1980 und bis zu seiner Emeritierung 2010 in verschiedenen Positionen im Vatikan tätig, zunächst als Vizepräsident des Laienrates, ab 1995 als Präsident von „Cor Unum“. Papst Benedikt erhob den gebürtigen Sauerländer 2007 in den Kardinalstand. Cordes machte sich früh als Mitbegründer der Weltjugendtage einen Namen. 1984 organisierte er ein internationales Jugendtreffen in Rom, zu dem 300.000 Jugendliche aus aller Welt kamen. Papst Johannes Paul II. machte die Treffen danach zur festen Institution, dem Weltjugendtag. (kap)

Ukraine
Mit der Ukraine beschäftigt sich in diesen Tagen der Kongress des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Unser Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord ist in München dabei und sprach mit dem Präsidenten der Caritas Ukraine, Andreij Waskowicz, über die medialen Hintergründe des ausufernden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine, der inzwischen Hunderttausende in die Flucht schlug. (rv)

Afrika

Nigeria
In der nordnigerianischen Stadt Maiduguri haben tausende Jugendliche und junge Erwachsene einen schärferen Umgang des Militärs mit der Terrorgruppe Boko Haram gefordert. Nach Berichten nigerianischer Medien vom Freitag hatten am Donnerstag 10.000 junge Menschen im Zentrum von Maiduguri demonstriert und erklärt: Sie seien bereit, den Sambisa-Wald zu erobern. Das große Waldgebiet gilt als ein Rückzugsort der Terroristen. Die Demonstranten gehören überwiegend der sogenannten „Civilian Joint Task Force“ an. Experten kritisieren, dass eine rechtliche Grundlage fehle und die Anhänger immer wieder Selbstjustiz übten. (kna)

Naher Osten

Israel
Nach Ansicht von Fouad Twal, dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, trägt der Westen eine erhebliche Mitschuld am Vordringen der islamistischen Extremisten im Nahen Osten. In der Freitagsausgabe der italienschen Tageszeitung „Avvenire“ erklärte er seine provokante Aussage. Im Windschatten der westlichen Linie gegen das syrische Assad-Regime habe der Dschihadismus wachsen können. Vor allem den USA warf er eine blinde und interessengeleitete Politik vor. Der Westen interveniere nur, wenn er seine Machtposition bedroht sehe. Er müsse aber nach Kriterien handeln, die sich an der Notlage der Menschen im Nahen Osten orientiere. (kna)

Asien

Pakistan
Angesichts der politischen Krise fordert Pakistans katholische Kirche Regierung und Opposition zum Kompromiss auf. Das berichtet der vatikanische Fides-Dienst. Regierungsgegner fordern mit bislang friedlichen Demonstrationen seit Mitte August im Zentrum der Hauptstadt Islamabad einen Rücktritt des Premierministers Nawaz Sharif. Man könne nicht den Rücktritt einer Regierung erwarten, die „von Millionen Pakistanern gewählt wurde“, gab Cecil Shane Chaudhry von der Justitia-et-Pax-Kommission der pakistanischen Bischöfe zu bedenken. Die Kirche fordere „Lösungen mit legalen Mitteln“ und ebenso den „Schutz von Menschenleben“, so die Kommission mit Blick auf mögliche Ausschreitungen. (fides)

Vereinte Nationen

UNO/Irak
Die Zahl der Vertriebenen im Irak erhöht sich nach Angaben des Welternährungsprogramm (WFP) „in alarmierendem Tempo“. Zugleich sei der humanitäre Zugang zu einzelnen Regionen sehr schwierig, erklärte WFP-Regionaldirektor Mohamed Diab am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Aufgrund der anhaltenden Kämpfe verschlechtere sich die humanitäre Situation zusehends. Landesweit seien mehr als 1,5 Millionen Menschen auf der Flucht und lebten unter gefährlichsten Bedingungen, viele von ihnen ohne Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser und anderen Lebensnotwendigkeiten. Erstmals seit Beginn des jüngsten Gewaltausbruches im Irak habe die UN-Hilfsorganisation auch Nothilfe für vertriebene Familien im nordirakischen Kriegsgebiet der Region al-Anbar leisten können, so Diab. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 7. September: Menschen in der Zeit
Maike Röttger
vom Kinderhilfswerk im Gespräch – Eine Sendung von Aldo Parmeggiani

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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