RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.9.2014

Tagesmeldungen vom 7.9.2014

- Ukraine/Russland: „Dialog, keine Waffen!“ -
- Franziskus betet um Frieden in Lesotho -
- Angelus: „Beschimpfen ist nicht christlich“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Ukraine/Russland: Papst drängt auf Fortführung des Dialoges
Der Papst betet für Frieden in der Ukraine. Der Bruch der Waffenruhe in der Nacht zum Sonntag sei „wenig tröstlich“, so Franziskus beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Er hoffe auf eine Fortführung des begonnenen Dialoges und Anstrengungen für einen „dauerhaften Frieden“, so Franziskus. (rv)
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Franziskus betet um Frieden im Königreich Lesotho
Mit Blick auf den Machtkampf im afrikanischen Königreich Lesotho rief der Papst zu Frieden und Verständigung auf: „Ich vereine meine Stimme mit denen der Bischöfe von Lesotho, die einen Friedensappell für ihr Land vorgebracht haben. Ich verurteile jeden Akt der Gewalt und bitte den Herrn, dass im Königreich Lesotho wieder Frieden, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit einkehren.“ Ende August hatten in Lesotho Teile der Armee Premierminister Thomas Thabane aus seinem Amtssitz vertrieben. Die von Thabane als „Putsch“ bezeichnete Aktion hat das Land laut Kirchenvertretern in einen „Zustand der Anarchie und Gesetzlosigkeit“ gestürzt. (rv/pm)
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Papst würdigt Irakhelfer: „Möge der Herr euch segnen“
Papst Franziskus hat die Hilfe für Flüchtlinge im Irak gewürdigt. Ein Hilfskonvoi des Italienischen Roten Kreuzes brach an diesem Sonntag zu einer Hilfsmission in das Kurdengebiet Erbil auf, wo sich zehntausende Flüchtlinge aufhalten. Beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz begrüßte der Papst die Initiative: „Ich möchte meine Wertschätzung für diese großzügige und konkrete Hilfe zum Ausdruck bringen“, so Papst Franziskus. Er erteile „allen Personen, die unseren verfolgten und unterdrückten Geschwistern zu helfen versuchen“ seinen Segen. (rv)
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Angelus-Gebet: „Beschimpfen ist nicht christlich“
Beschimpfen und Beleidigen sind keine christlichen Verhaltensweisen, betonte der Papst beim Angelus-Gebet. Ausgehend vom Matthäusevangelium gab Franziskus eine Lektion über Konfliktlösung: Wenn ein Christ sich gegenüber einem anderen schuldig macht, gelte es dem Beispiel Jesu zu folgen und Barmherzigkeit ihm gegenüber walten zu lassen. Der Herr verlange von der Gemeinschaft ein aufrichtiges Bemühen um „schwarze Schafe“. Dabei sei Tratsch zu vermeiden, schärfte der Papst seinen Zuhörern ein. Und er führte aus, dass die ganze Gemeinschaft beim Fehlverhalten Einzelner lernen könne. (rv)
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HINTERGRUND UND ANALYSE:

Nigeria/Somalia: Terrorismus ändert seine Strategie
In Somalia ist ein Schlag gegen den Islamistenterror gelungen – in Nigeria steht er noch aus. Der Anführer der Al-Shabaab-Miliz in Somalia wurde am Montag durch einen US-Angriff getötet; Ahmed Abdi Godane war einer der meistgesuchten Terroristen der Welt. Derweil verlassen in Nigeria in diesen Tagen tausende Menschen auf der Flucht vor Boko Haram Maiduguri, die Hauptstadt des Bundesstaates. Der Anführer der Terrorgruppe, Abubakar Shekau, hatte das Gebiet im August zum „muslimischen Territorium“ erklärt. Fachleute erkennen klare Parallelen zwischen den beiden afrikanischen Terrormilizen in Nigeria und Somalia. Enrico Casale, Afrikanist bei der Missionszeitschrift „Popoli“ der Jesuiten, spricht im Interview mit Radio Vatikan zudem von einem „Strategiewechsel“ des islamischen Fundamentalismus. (rv)
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Syrien/Irak: Fordern IS-Kämpfer Schlag des Westens heraus?
Die Extremisten des „Islamischen Staates“ (IS) wollen gewaltsam einen sunnitischen Gottesstaat aufbauen, der Syrien, den Irak, aber auch den Libanon, Israel und Jordanien umfasst. Wenn man sich das Vorgehen bei dieser Invasion ansieht, das die Terroristen durch Videos plakativ zur Schau stellen, könnte man den Eindruck bekommen, sie legen es auf einen Gegenschlag des Westens an. Genau das wollen die Terroristen, sagt der italienische Religionssoziologe Massimo Introvigne, Gründer und Direktor des internationalen Studienzentrums für Neue Religionen in Rom: „Diese Videos sollen den Westen dazu bringen, Angriffe auf den IS zu starten.“ (rv)
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Pakistan/Indien/Ägypten: IS findet Anhänger
Der Islamische Staat (IS) findet Unterstützer in radikalen Kreisen Pakistans und Indiens: Die Splittergruppe der pakistanischen Taliban „Jamat-ul Ahrar“ habe ihren „Respekt“ gegenüber den im Irak und Syrien operierenden Terroristen zum Ausdruck gebracht und eine mögliche Unterstützung der Islamisten angekündigt, berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“, die den Führer der Splittergruppe, Ehsanullah Ehsan, anrief. In der Region Kaschmir und in Mittelindien versuchten Islamisten, junge Gläubige für den Kampf des IS zu gewinnen. Auch in Ägypten sind laut Militärangaben in der Grenzregion zu Israel „Zellen des Islamischen Staates“ am Werk. (reuters/ansa)
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Hier: Pakistanische Muslime leiden unter IS-Terror

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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Menschen in der Zeit: Maike Röttger vom Kinderhilfswerk PLAN
PLAN International Deutschland feiert in diesem Jahr sein 25. Bestehen und blickt auf ein bewegtes Vierteljahrhundert zurück. Mit einer Handvoll Mitarbeitern fing 1989 alles an. Heute arbeiten 130 Mitarbeiter für das Kinderhilfswerk, das weltweit in 50 armen Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika tätig ist. Im Mittelpunkt der Hilfsarbeit steht das Wohl der Kinder, unabhängig von Religion, Politik und Volkszugehörigkeit. Aldo Parmeggiani hat für die Sendereihe „Menschen in der Zeit“ darüber mit der Vorsitzenden von PLAN Deutschland, Maike Röttger, gesprochen.
Hier können Sie die ganze Sendung hören

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan will zum Jahresende rund 50 römischen Vertragshändlern die Konzession für die Erstellung und Verbreitung von päpstlichen Segensformularen entziehen. Die Bildblätter mit dem Konterfei des Papstes, deren Erlös der Armenhilfe des Papstes zugutekommen soll, werden dann nur noch direkt beim vatikanischen Almosenamt erhältlich sein. Der Erlös soll laut dem vatikanischen Almosenmeister Bischof Konrad Krajewski künftig unmittelbarer der Armenfürsorge zufließen. Gegen die Entscheidung des Vatikans, die den Händlern bereits am 12. April schriftlich mitgeteilt wurde, haben diese sich in einem Brief an den Papst gewandt. Das Schreiben veröffentlichten italienische Medien an diesem Wochenende: Die betroffenen Geschäfte äußern darin ihre Sorge um Einnahmen und Arbeitsplätze. (kipa)

Europa

Deutschland
Mit einem Festgottesdienst in der überfüllten
Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale hat sich Kardinal Rainer Maria Woelki am Sonntag vom Erzbistum Berlin verabschiedet. Berlin sei ihm in den vergangenen drei Jahren „zu einer zweiten Heimat geworden“, betonte der künftige Kölner Erzbischof. Er dankte auch für die Unterstützung aus Politik und Gesellschaft sowie „für das gute ökumenische und geschwisterliche Miteinander“. Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, dankte Woelki im Namen von Papst Franziskus für seine „großartige Arbeit“ im Erzbistum. Besonders lobte er das Engagement für Arme und Flüchtlinge. Der Papst-Botschafter äußerte die Erwartung, Woelki werde seine in Berlin angestoßenen Projekte „nicht vergessen“ und weiter auch „materiell“ unterstützen. Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nannte Woelkis Weggang einen Verlust für Berlin. Mit seiner menschlichen Wärme sei er ein „Bischof zum Anfassen“. Er habe Menschen unterschiedlicher Herkunft und Lebensweise geachtet. Wowereit würdigte auch das „nicht unumstrittene Generationenprojekt“ der Kathedralsanierung: „Vielleicht gibt es von Köln aus die Möglichkeit zu helfen“, sagte er und wünschte Woelki „Gottes Segen“. Am 11. Juli ernannte Papst Franziskus Woelki zum Kölner Erzbischof. Er tritt dieses Amt am 20. September an. (kna)

Belgien
Religionsübergreifende Allianzen schmieden für Frieden und gegen Terrorismus – das ist das Anliegen eines dreitägigen internationalen Gebetstreffens, das an diesem Sonntag mit einem ökumenischen Gottesdienst im belgischen Antwerpen startete. Die römische Basisgemeinschaft Sant'Egidio hat dazu Religionsvertreter und Politiker aus verschiedenen Ländern und Kulturen eingeladen, u.a. den sunnitischen Großmufti von Ägypten, Shawki Ibrahim Abdel-Karim Allam; er hatte zuletzt den Terror des Islamischen Staates (IS) im Irak und in Syrien verurteilt. Ebenso ist der Erzbischof von Abuja, Kardinal John Olorunfemi Onaiyekan, anwesend, der über den Terror der islamistischen Sekte Boko Haram in Nigeria berichtet. Die irakische Parlamentarierin Vian Dakheel erzählt als Vertreterin der Jesiden im Irak von den jüngsten Verfolgungen. Der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem II. erinnerte beim Eröffnungsgottesdienst an das Leid der Menschen im Irak. „Wir fühlen uns mit allen Opfern von Krieg und Gewalt in unseren Tagen verbunden, quer durch viele Frontlinien überall auf der Welt“, sagte der katholische Bischof von Antwerpen, Johan Bonny. Aufhänger des diesjährigen Gebetstreffens ist das Gedenken an den Ersten Weltkrieg. (pm/kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 7. September: Menschen in der Zeit
Maike Röttger
vom Kinderhilfswerk im Gespräch – Eine Sendung von Aldo Parmeggiani

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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