RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 8.9.2014

Tagesmeldungen vom 8.9.2014

- Schavan und Franziskus sprachen über Jugend -
- Papst: Religionen gemeinsam gegen den Krieg -
- D:
Bischöfe für territoriale Integrität der Ukraine -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

IN EIGENER SACHE:

Unser YouTube-Kanal!
Die wichtigsten und aktuellsten Ereignisse im Vatikan können Sie auch auf unserem YouTube-Kanal nachschauen! Die entsprechende Internet-Adresse lautet: www.youtube.com/vaticande (rv)

____________________________________

BLICKPUNKT VATIKAN:

Annette Schavan: „Heiliger Stuhl wird immer wichtiger als Partner in Friedensprozessen“
Deutschlands neue Botschafterin beim Heiligen Stuhl Annette Schavan hat an diesem Montagvormittag Papst Franziskus im Vatikan ihr Beglaubigungsschreiben überreicht. Die Begegnung verlief in einem Klima großer Herzlichkeit und dauerte länger als die vorgesehenen 15 Minuten, sagte Schavan, die nach der Privataudienz beim Papst zum Interview bei Radio Vatikan vorbeikam. Es sei „eine großartige Begegnung“ gewesen, die sie niemals vergessen werde, so die frühere Bundesbildungsministerin im Gespräch mit uns. „Wir haben über die Zukunftschancen der jungen Generation gesprochen, ganz besonders in Europa, aber auch in vielen Teilen der Welt, in denen die junge Generation nicht genügend starke Signale bekommt, dass sie gebraucht wird, dass ihr Kreativität gefragt ist“, so Schavan. In dem Zusammenhang habe sie mit dem Papst über die Rolle des Sportes in modernen Gesellschaften gesprochen; „und natürlich über das, was die Diplomatie und Politik in den vergangenen Wochen so stark beschäftigt: die neuen Krisenherde, Gewalt und Konflikt, vor allem da, wo Religion instrumentalisiert wird, und die wichtige Rolle, die der Vatikan hat“. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papst: Zusammenarbeit der Religionen gegen Terror
In einer Botschaft von Papst Franziskus an das dreitägige internationale Gebetstreffen von Sant’Egidio in Antwerpen fordert Papst Franziskus die religiösen Führer zu „gegenseitigen Respekt, Dialog und Zusammenarbeit auf“, denn lediglich mit diesen drei Eigenschaften könne man „das finstere Gespenst des Krieges“ verbannen. Religionsübergreifende Allianzen schmieden für Frieden und gegen Terrorismus – das ist das Thema interreligiösen Treffens, organisiert von der römischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio, welches von 7. bis 9. September im belgischen Antwerpen stattfindet. Papst Franziskus erinnerte in seiner Botschaft an die Teilnehmer, dass das hundertjährige Jubiläum des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs alle aufwecken sollte und dass vor allem in diesen Tagen ein Bewusstsein gestärkt werden sollte, dass Krieg nie „ein zufriedenstellendes Mittel für Wiedergutmachung sein kann, für die Wiederherstellung von sozialer Gerechtigkeit und Ordnung“. (rv)
Hier erfahren Sie mehr

Papstpredigt: Maria und der Weg Gottes mit uns
Gott ist kein Zauberer, sondern ein Schöpfer. Das hat Papst Franziskus zum Fest Maria Geburt, das die katholische Kirche am 8. September begeht, betont. Bei der Morgenmesse in seiner Residenz Santa Marta meditierte Franziskus über die Schöpfung und Gottes Weg mit seinen Geschöpfen. Der Herr habe die Dinge „nicht mit dem Zauberstab“ erschaffen, vielmehr habe er Dingen des Universums „Autonomie“ gegeben, aber nicht „Unabhängigkeit“. „Denn Gott ist nicht Zauberer, er ist Schöpfer!“, so der Papst. Gott mache den Menschen zum Verantwortlichen der Schöpfung, auch damit er die Schöpfung beherrscht, voranbringt und so zur Fülle der Zeiten gelangt. Und das bedeute, was Er im Herzen hatte: die Ankunft seines Sohnes. „Denn Gott hat uns dazu ausersehen, uns alle, wie das Bild seines Sohnes zu sein.“ (rv)
Hier mehr in Text, Ton und Video (NEU!)

____________________________________

BLICKPUNKT UKRAINE:

Deutschland/Ukraine: Bischöfe fordern territoriale Integrität
Die deutschen Bischöfe fordern die Einheit und Integrität der Ukraine. Das versicherte der Trier Bischof Stephan Ackermann im ukrainischen Lemberg (Lviv) an diesem Montag. Ackermann sprach im Namen der Deutschen Bischofskonferenz bei der Eröffnung der Bischofssynode der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche. In seinem Grußwort ging er auf die aktuelle politische Situation und den militärischen Konflikt in der Ukraine ein und erklärte: „Es erfüllt mich und die katholische Kirche in Deutschland mit Scham und Trauer, dieses Leid zu sehen und doch an Ursachen nichts ändern zu können.“ Die katholischen Bischöfe in Deutschland hätten die Annexion der Krim bereits als völkerrechtswidrig verurteilt, nun gelte es, an die Politiker zu appellieren, „die Garantiestaaten des Abkommens von 1994 an ihre Verantwortung zu erinnern“. Im „Budapester Memorandum“ hatten die USA, Großbritannien und Russland eine Garantie für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine ausgesprochen. (pm)
Hier erfahren Sie mehr

Ukraine: Caritas-Bischof für schärfere Sanktionen
Besonders die Katholiken in der Ostukraine haben es schwer: sie gelten bei den Separatisten als „Ungläubige“ und werden gezielt angegriffen. Ihre Lage könnte sich nach dem Bruch der Waffenruhe am Wochenende noch schlimmer werden. Doch bereits davor sei die Situation der Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten im Donbass kritisch gewesen. Das sagte am Wochenende im Interview mit Kathpress der römisch-katholische Bischof Stanislaw Szyrokoradiuk. Er ist für die Katholiken des lateinischen Ritus in der gesamten Ostukraine zuständig und gleichzeitig auch Präsident der Caritas-Spes, die römisch-katholische Variante der Caritas in der Ukraine. Allein in Charkiw leben rund 20.000 Flüchtlinge. Deshalb spreche er sich für schärfere Sanktionen gegen Russland aus. (kap)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Irak/Deutschland: Start für die Winterhilfe der Flüchtlinge
In den kommenden Wochen sollen rund eine Million Flüchtlinge und Binnenvertriebene auf die Nothilfen im Nordirak angewiesen sein. Im Interview mit dem Kölner Domradio sagt Caritas International-Mitarbeiter Thomas Hoerz, dass die finanzielle Unterstützung am wichtigsten sei. Sachspenden machen weniger Sinn, so Hoerz, der vor Ort im Irak ist. „Wir müssen darauf achten, dass die Hilfsmaßnahmen ein Stück weit standarisiert und gleichartig sind. Dazu arbeiten wir mit lokalen Händlern zusammen“, so Hoerz. Deshalb sei nun die Winterhilfe für die Flüchtlinge gestartet. (domradio)
Hier mehr in Text und Ton

Schottland: Erzbischof über die mögliche Abspaltung Schottlands
Der Countdown läuft: Noch zehn Tage, dann könnte nach 307 gemeinsamen Jahre Schottland für die Unabhängigkeit von Großbritannien abstimmen. Es ist bereits die vierte Abstimmung, aber diesmal stehen die Zeichen laut der letzten Umfragen auf Abspaltung. Der Erzbischof von Saint Andrews und Edinburgh Leo Williams Cushley erklärt Radio Vatikan, dass die Katholiken an beiden Seiten des Zaunes stehen und auch wenn die allgegenwärtige Debatte in gemäßigten Tönen verläuft, so sei man sich den Konsequenzen dieser Abstimmung noch nicht bewusst. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Irland
Der Papst hat den Rücktritt des irischen Kardinals Seán Brady als Erzbischof von Armagh angenommen. Das wurde an diesem Montag im Vatikan bekannt. Die Nachfolge tritt Erzbischof Eamon Martin an, der seit Januar 2013 als Koadjutor der Erzdiözese wirkte. Kardinal Brady sah sich seit Jahren Vorwürfen ausgesetzt, er habe Missbrauchsfälle durch Kleriker seines Bistums vertuscht. Sein Rücktritt erfolgte aus Altersgründen, Brady hatte am 16. August das 75. Lebensjahr vollendet. Der Kardinal war Vorsitzender der irischen Bischofskonferenz. Mit dem Bischofssitz von Armagh ist zudem die Würde des Primas von Irland verbunden. (rv)

Vatikan/Burundi
Der Papst ist „zutiefst betroffen“ von dem tragischen Tod zweier Xaverianer-Missionarinnen im Burundi. Das schreibt der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einem Beileidstelegramm an dem Bischof von Bujumbura, Evariste Ngoyagoye, sowie der Generaloberinnen der Xaverianerinnen, Schwester Ines Frizza. Papst Franziskus betonte in seiner Botschaft, wie stark sich der Orden der beiden Verstorbenen um den Dialog der Völker einsetze. Die Leichname der Schwestern sollen nach Italien überführt und in ihrer Heimat beigesetzt werden. Zwei italienische Ordensschwestern sind am Sonntagnachmittag in ihrem Kloster erstochen worden. Eine weitere italienische Nonne wurde trotz Wachschutz in der Nacht von Sonntag auf Montag ermordet aufgefunden. Dies teilte Schwester Giordana, Generaloberin der Missionarinnen, dem Fidesdienst am Montag mit. „Die Morde geschahen unabhängig voneinander“, so Schwester Giordana. Bislang werde hinter den Taten einen offenbar verwirrter Mann vermutet. (rv/fides)

Europa

Eine Vorliebe für Nusskipferl hat der emeritierte Papst Benedikt XVI. Das berichtet die KNA und zitiert die deutsche Ordensschwester Annette Stuff in der vom „Kirchlichen Dienst im Gastgewerbe“ (Berlin) herausgegebenen Zeitschrift „Der Bote“ (September). Der Papst habe ihr in einem Brief für die Kipferl gedankt, die sie ihm jedes Jahr zu Weihnachten backt. Demnach hat er das Gebäck sogar „als Betthupferl auf dem Nachttisch stehen“, zitiert Stuff den Papstbrief. Als „Schwester der Christlichen Liebe“ leitet sie mehrere Jahre die Küche des Kollegs auf dem Campo Santo Teutonico in Rom. Den Papst habe sie bekocht, wenn er bei seinem früheren Privatsekretär, dem deutschen Kurienerzbischof Josef Clemens, zu Gast war, und es dort etwas „typisch Deutsches“ geben sollte. (kna)

Schweiz
In einem ökumenischen Fürbittegottesdienst hat der Vizepräsident der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof Charles Morerod, am Sonntag für verfolgte Minderheiten im Irak und in Syrien gebetet. Bei dem Gottesdienst in Bern erinnerte Morerod an die menschliche Pflicht, die Aggression zu stoppen. Isa Gürbüz, Erzbischof der syrisch-orthodoxen Kirche in der Schweiz, rief während der Veranstaltung dazu auf, Augen und Herzen zu öffnen, um den „Genozid" wahrzunehmen, der derzeit im Irak und in Syrien stattfinde. Insgesamt nahmen rund 6.000 Personen, darunter auch Jesiden und Aleviten, an dem ersten ökumenischen Gottesdienst für die religiösen Minderheiten in Syrien und im Irak teil. Der Fürbittegottesdienst war von der AGCK, einem Zusammenschluss der evangelischen, katholischen, orthodoxen Kirchen und Gemeinschaften, sowie der Schweizerischen Evangelischen Allianz organisiert worden. (kipa)

Amerika

Vereinigte Staaten
Familien von Opfern des 11. September 2001 in den USA kämpfen gegen Islamfeindlichkeit. Ein von ihnen gegründeter Zusammenschluss hat nun kurz vor dem 13. Jahrestag der Attacken in den USA eine Plakat-Kampagne gestartet. „Bauen wir Brücken, keine Mauern. Hass tötet, Hoffnung heilt“, lautet einer der Slogans, die zur Zeit auf Bussen in New York zu lesen sind. „Wir wollen nicht, dass in unserem Namen Angst und Hass geschürt werden“, sagte Terry Greene, der Leiter der Kampagne; sein Bruder saß in dem Flugzeug, das die Al-Kaida-Terroristen in einen der Zwillingstürme des World Trade Centers steuerten. Einer Umfrage zufolge haben 45 Prozent der US-Amerikaner eine schlechte Meinung über Muslime. Die Islamfeindlichkeit ist damit im Steigen begriffen. (apic)

Vereinigte Staaten/Irak
Zehn Staaten haben jetzt ein militärisches Bündnis gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) geschlossen. Allerdings mit Einschränkungen: US-Außenminister John Kerry betonte, keine Bodentruppen im Irak einzusetzen und keine Kooperationen mit Syrien und Iran zu schließen. Die gemeinsame Allianz vertrete andere Ziele. So sollen die Verbündeten im Irak militärische Unterstützung erhalten, die humanitäre Krise gelindert und die Ideologie des IS „bekämpft“ werden. Das Bündnis soll der UNO-Vollversammlung in der letzten Septemberwoche präsentiert werden. (asianews)

Argentinien
Emanuel Horacio Bergoglio, der bei einem schweren Autounfall verletzte Neffe des Papstes, ist aus dem Krankenhaus in Buenos Aires entlassen worden. Das berichtete die argentinische Tageszeitung „Clarin“ am Wochenende. Der Papstneffe wurde drei Mal operiert und konnte nun nach einem zweiwöchigen Aufenthalt die Klinik verlassen. Die Ehefrau und die beiden Kinder Bergoglios sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihr Wagen fuhr in der Provinz Cordoba rund 580 Kilometer westlich der Hauptstadt Buenos Aires aus noch nicht geklärter Ursache auf einen Lastwagen auf. Die beiden Kinder Jose waren zwei Jahre bzw. Antonio acht Monate jung. Emanuel Horacio Bergoglio ist ein Sohn des verstorbenen Papstbruders Alberto Bergoglio. In einer Generalaudienz nach dem Unfall dankte Papst Franziskus all den Menschen für die Gebete für die Verstorbenen und Hinterbliebenen. (kna)

____________________________________

Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

____________________________________

PROGRAMMVORSCHAU:

Dienstag, 9. September 2014: Radioakademie
Spurensuche - Jerusalem, Jesus und der Glaube – Eine Sendereihe von P. Bernd Hagenkord SJ

__________________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind hier online live und auf Abruf zu hörenWeitere Informationen hierUnseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, Email: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va