RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.9.2014

Tagesmeldungen vom 10.9.2014

- Vatikan lobt Mufti von Saudi-Arabien und Ägypten -
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Papst Franziskus: „Ein Christ muss barmherzig sein“
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Jesuit wird Kirchenanwalt der Glaubenskongregation -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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IN EIGENER SACHE:

Unser YouTube-Kanal!
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THEMEN DES TAGES:

USA: Vatikan dankt Islamvertretern und ruft zur Stärkung der UNO auf
Der Vatikan hat Islamvertretern gedankt, die sich klar vom Terror des „Islamischen Staates“ (IS) abgegrenzt haben. „Wir möchten ihnen danken und hoffen, dass viele ihrem Beispiel folgen werden, damit kein Schweigen missverstanden werden kann.“ Das sagte der Präfekt der Ostkirchenkongregation am Dienstag (Ortszeit) in Washington. Kardinal Leonardo Sandri lobte in diesem Kontext den Großmufti von Saudi-Arabien und den Großmufti der ägyptischen Al-Azhar-Universität in Kairo, die den IS-Terror beide deutlich verurteilt hatten. (rv)
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Papst: Mutter Kirche lehrt mit dem Beispiel der guten Tat
Mit welchen Mitteln lehrt „Mutter Kirche“ Barmherzigkeit? Sie geht mit guten Taten voran. Das war Franziskus‘ Botschaft an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. In seiner Katechese ging es um die Natur der Kirche, ein Thema, das der Papst bereits in der vergangenen Woche vertieft hatte. „Der Christ muss notwendigerweise barmherzig sein, denn das ist das Zentrum des Evangeliums“, so der Papst wörtlich. Die Mutter Kirche lehre mit dem Beispiel, so wie Jesus, „und Worte dienen dazu, die Bedeutung ihrer Gesten zu erleuchten“. (rv/kna)
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Franziskus an Brasiliens Kirche: Habt keine Angst vor Entfernung
Papst Franziskus freut sich über den Einsatz der brasilianischen Kirche in der Amazonas-Region. Das geht aus einem Brief des Papstes an Mitglieder des kirchlichen Netzwerkes „Pán-Amazónica“ hervor, die sich in diesen Tagen in Brasilia versammeln. Die Organisation schreibt sich den Schutz der Schöpfung und der indigenen Völker in der Amazonas-Region auf die Fahnen. Mit der Einrichtung des Netzwerkes hatte die brasilianische Bischofskonferenz eine Anregung von Franziskus aufgegriffen. In seiner Nachricht ermuntert der Papst Brasiliens Kirche dazu, sich nicht von den weiten Distanzen in der Amazonasregion abschrecken zu lassen, um den pastoralen Dienst zu verrichten. (rv)
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Synode zur Familie: Ehepaare als Handelnde, nicht bloß als Studienobjekte
Dass sie bei einer Synode über die Familie nicht fehlen dürfen, hat der Vatikan erkannt: die Eheleute. 14 von ihnen, und zwar aus mehrheitlich nicht-europäischen Ländern, nehmen an der außerordentlichen Bischofssynode teil, die im Oktober im Vatikan stattfindet. Erzbischof Bruno Forte, Sekretär der Bischofsversammlung, sagte dazu im Interview mit Radio Vatikan: „Wenn man über Familie spricht, sind die ersten Protagonisten Paare im Sinn von Eheleuten oder Eltern.“ Die Familie sei hier Subjekt, so der Kurienerzbischof. „Die Familie ist Handelnde bei der Suche nach Perspektiven und angemessenen Lösungen.“ (rv)
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Belgien: Nächstes Sant´Egidio-Treffen 2015 in Tirana
Das internationale Friedenstreffen der Gemeinschaft Sant´Egidio soll 2015 in der albanischen Hauptstadt Tirana stattfinden. Das kündigte die Gemeinschaft am Dienstagabend bei der Abschlussveranstaltung des diesjährigen Treffens in Antwerpen an. Albanien sei ein positives Beispiel für das Zusammenleben von Christen und Muslimen und auf einem guten Weg Richtung Europäischer Union, hieß es in der Begründung. Mit einem Aufruf zum Dialog als Mittel gegen den religiös motivierten Terrorismus endete das internationale Friedenstreffen in Antwerpen. Auch Sant´Egidio-Gründer Andrea Riccardi weist im Interview mit Radio Vatikan darauf hin, dass nur der interreligiöse Dialog den „Weg des Friedens“ aufzeigen könne. (rv/kna)
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UNSER FILMTIPP:

Song From the Forest
Ein US-amerikanischer Musik-Ethnologe, der fast drei Jahrzehnte bei den Bayaka-Pygmäen in Zentralafrika verbracht hat, reist mit seinem 13-jährigen indigenen Sohn in die USA, um ihm die Welt der Weißen zu zeigen. Ein kontemplativer Dokumentarfilm über eine außergewöhnliche Begegnung zwischen Dschungel und westlichem Leben, der die eigene Hemisphäre im Spiegel des Fremden betrachten lässt. Auch akustisch gewinnt der Film durch die Verschränkung der polyphonen Busch-Gesänge mit einem vierstimmigen Renaissance-Requiem eine spirituelle Offenheit, die an die Grenzen von Raum und Zeit führen. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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UNSER BUCHTIPP:

Hurenleben
Monika Rudolph: Hurenleben. Eine Besprechung von P. Bernd Hagenkord.
Einer der Lieblingsworte des Papstes sind die Peripherien. Es gibt diese Ränder in unserer Gesellschaft. Dort sind es meistens Orte, wo wir gar nicht genau hinschauen wollen, zum Beispiel zur Prostitution. Die politische Debatte in Deutschland beschäftigt sich schon länger mit der Frage einer Überarbeitung der gesetzlichen Regelungen. Aber kennen wir die Menschen an diesem Rand? Man spricht über sie – kennen tut man sie nicht. Das ändert Monika Rudolph in ihrem Buch. Sie hat mit acht Prostituierten, weiblich wie männlich, gesprochen und berichtet aus deren Leben, von ihren Wünschen und Erfahrungen. Es sind Reportagen geworden über Gespräche und Begegnungen mit Menschen, ohne moralisch zu urteilen. Hier geht es nicht um die Frage, wie wir mit Prostitution umgehen oder ob das gut oder schlecht, richtig oder falsch ist. Hier geht es um Kommunikation, um Erzählen lassen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Wechsel auf zwei vatikanischen Schlüsselposten, die Missbrauchsfälle durch Kleriker aufarbeiten: Papst Franziskus hat an diesem Mittwoch den US-amerikanischen Jesuiten Robert J. Geisinger zum neuen Kirchenanwalt in der Kongregation für die Glaubenslehre ernannt. Er ersetzt den bisherigen „Promotor Iustitiae“, den Kirchenrechtler Robert W. Oliver. Dieser wird Sekretär der kürzlich eingerichteten Päpstlichen Kommission für Kinderschutz, die direkt dem Papst untersteht. Die Ernennungen gab der Vatikan an diesem Mittwoch bekannt. Beide Priester kommen aus den USA. Der 1958 geborene Geisinger stammt aus dem Erzbistum Chicago und ist Generalprokurator der Jesuiten in Rom, wo er zudem an der Päpstlichen Universität Gregoriana Kirchenrecht lehrt. (rv)Vatikan/Dschibuti
Neuer Apostolischer Nuntius
in der ostafrikanischen Republik Dschibuti ist ab diesem Mittwoch Erzbischof Luigi Bianco. Zugleich ernannte der Papst den italienischen Vatikandiplomaten zum Apostolischen Delegaten für das krisengeplagte Somalia. Bianco ist bereits apostolischer Nuntius in Äthiopien. Als Diplomat war Bianco u.a. in Ägypten, Argentinien, Kroatien, Spanien und Andorra tätig. Zur Zeit des Militärputsches im Juni 2009 vermittelte er im Auftrag des Heiligen Stuhles in Honduras zwischen den Konfliktparteien, um eine friedliche Lösung für das Volk zu erwirken. (rv)

Europa

Europäische Union
Der Generalsekretär der EU-Bischofskommission (COMECE) fordert mehr Gelder für Bildung zugunsten einer Sensibilisierung für den Umweltschutz. Außerdem sei eine generationenübergreifende Solidarität wichtig, sagte Patrick Daly am Dienstagabend während einer Debatte zum Thema Nachhaltigkeit und ökologische Gerechtigkeit auf Einladung der COMECE in Brüssel. „Jeder kann sich für den Umweltschutz engagieren, wenn er will“, so Daly. Der Klima-Experte der EU-Kommission, Yrjö Mäkelä, betonte, dass auch Entwicklungsländer sich in diesem Gebiet stärker engagieren müssten. „Die EU alleine ist nicht fähig, das Klimaproblem zu lösen, die ganze Welt muss sich für Nachhaltigkeit einsetzen“, sagte Mäkelä. (kna)

Deutschland
Die katholische Kirche will verstärkt einen Beitrag für Flüchtlinge leisten, das kündigte Kardinal Reinhard Marx am Dienstagabend auf dem St-Michael-Jahresempfang in Berlin an. „Die Situation der Menschen im Irak und in Syrien treibt auch die Kirche an. Das gilt auch für die Frage des Waffeneinsatzes“, sagte er vor den 700 geladenen Gästen aus der Politik, unter denen sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundestagspräsident Norbert Lammert befanden. Die Kirche orientiere ihr Handeln immer an der Situation der Armen, so Marx. (pm)
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ist neuer Vorstandsvorsitzender der deutschen Sektion des Päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“. Wie die Organisation am Mittwoch in München mitteilte, löste Hanke bereits zum 1. August Antonia Willemsen ab, die das Ehrenamt seit 2006 innehatte. „Kirche in Not“ nahm in Deutschland 2013 nach eigenen Angaben etwas mehr als neun Millionen Euro Spenden ein. Das internationale katholische Hilfswerk unterstützt nach eigenen Angaben kirchliche Projekte und Seelsorger in mehr als 140 Ländern. Der Vorstand von „Kirche in Not“ Deutschland dankte Willemsen für ihren Einsatz. (kna)

Afrika

Nigeria
Die Terrorgruppe Boko Haram finanziert sich längst nicht mehr nur durch nigerianische Geldgeber, sondern ist Teil der gesamten dschihadistischen Bewegung. So schätzt der Sprecher der Erzdiözese Abuja die Lage in Nigeria ein. Boko Haram könne „zu einem Problem für ganz Westafrika werden“, sagte der Priester Patrick Tor Alumuku dem vatikanischen Fidesdienst. Vor drei Jahren sei bekannt geworden, dass der amtierende Präsident Nigerias Goodluck Jonathan und seine Regierung in Verbindung mit Boko Haram stünden, doch Ermittlungen wurden nicht eingeleitet. Nun nutzten Jonathans Gegner, Muslime aus dem Norden, dieses Wissen, damit er nicht noch einmal Präsident werden könne. Jonathan steht als Christ bei den Muslimen Nigerias in schlechtem Ansehen. (fides)

Naher Osten

Libanon/Syrien
Der fehlende Mut des Westens, eine Trennung zwischen Staat und Religion einzufordern, hat erheblichen Anteil an einem wachsenden Fundamentalismus und an Konfessionsstreitigkeiten im Nahen Osten. Das ist die Einschätzung des syrisch-katholischen Patriarchen Ignatius Joseph III. Younan. Im Interview der KNA an seinem Amtssitz im libanesischen Charfeh am Mittwoch zeigte sich Younan enttäuscht von der Politik des Westens. Die Christen fühlten sich nicht nur alleingelassen, sondern auch verraten. Entschieden wandte sich der Patriarch auch gegen westliche Waffenlieferungen für die syrische Opposition. Fakt sei, dass „Waffen, die an sogenannte moderate Gruppen geliefert werden, am nächsten Tag in den Händen der Radikalen“ seien. (kna)

Asien

Pakistan
Die Caritas des Landes reagiert auf die jüngste Flutkatastrophe mit einem Nothilfeprogramm. „Tausende von Familien warten auf Lebensmittel, provisorische Unterkünfte, sanitäre Anlagen, und Trinkwasser“, heißt es in einem Spendenaufruf der Caritas. Angesichts der kritischen Lage entsandte Caritas Pakistan laut Fidesdienst freiwillige Helfer in die betroffenen Gebiete, die die Lage vor Ort beurteilen und Programme auf den Weg bringen sollen. Heftige Monsunregenfälle führten in der ersten Septemberwoche zu schweren Überschwemmungen in den Provinzen Punjab, Sindh und Jammu und Kaschmir. Die Überschwemmungsgebiete sind dicht besiedelt, nach Angaben der Behörden sind insgesamt über 30.000 Menschen betroffen. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 14. September: Fluchtweg der Päpste: Der Passetto di Borgo, ein Spaziergang über die Mauer zwischen Vatikan und Engelsburg

Dienstag Abend, 16. September: Radioakademie
Dritter Teil der Radioakademie September: Spurensuche – Jesus in Jerusalem. Eine Sendereihe von Pater Bernd Hagenkord SJ

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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