RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 11.9.2014

Tagesmeldungen vom 11.9.2014

- Papst spricht im November vor EU-Parlament -
- Vatikan/Vietnam: Kontakte leichter möglich -
- Franziskus: „Ihr sollt eure Feinde lieben“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst spricht bald vor dem EU-Parlament
Franziskus besucht am 25. November 2014 das Europäische Parlament in Straßburg. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Donnerstag. Das große multinationale Parlament erwartet eine Rede des Papstes über die christlichen Werte des Kontinents. Die Visite in Straßburg setzt die Reihe der „Europa-Reisen“ des argentinischen Papstes fort: Am kommenden Samstag besucht Franziskus die Weltkriegsgedenkstätte Redipuglia in Norditalien und am 21. September Albanien. (rv)
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Kardinal Marx: „Ermutigendes Signal“

Vatikan/Vietnam: Kontakte sind leichter möglich
Der Vatikan zeigt sich nach dem jüngsten Treffen der bilateralen Arbeitsgruppe für die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Vietnam vorsichtig zufrieden. Das Land fördere eine Verbesserung der Kontakte zwischen beiden Seiten, hieß es am Donnerstag nach dem zweitägigen Treffen in Hanoi. Die Arbeitsbesuche des nicht-residierenden päpstlichen Repräsentanten mit Sitz in Singapur, Erzbischof Leopoldo Girelli, seien von Staats wegen erleichtert worden. Der Heilige Stuhl bekräftigte demnach seinen Wunsch nach vollen diplomatischen Beziehungen mit dem sozialistischen Land, wie ihn Franziskus in Korea vorgebracht hatte. (kna/rv)
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Papstpredigt: „Ihr aber sollt eure Feinde lieben“
Ein Christ schaut nicht nur auf sich selbst, sondern richtet sein Leben auf seine Geschwister aus. Daran hat der Papst an diesem Donnerstag in seiner Frühmesse erinnert. „Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt“, heißt es im Tagesevangelium. Dazu Franziskus: „Was kann ich mir davon hoffen? Nun, folgt dem Weg Jesu, der die Barmherzigkeit ist, seid selber barmherzig wie euer Vater. Denn nur ein barmherziges Herz kann auf die Ratschläge des Herrn hören.“ (rv)
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Ebola in Liberia: Ansteckungsgefahr auch in der Kirche
Die Zahl der Ebola-Todeszahlen steigt in Westafrika beständig an. Am schlimmsten von der Seuche betroffen ist Liberia. Dort steht das gesamte Gesundheitssystem vor dem Zusammenbruch, erklärte Verteidigungsminister Brownie Samukai am Dienstag vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Selbst Kirchen können Orte der Ansteckung sein. Das berichtet Schwester Annarita Brustia, eine italienische Missionarin, die gerade aus Liberia zurückgekommen ist, im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv)
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BRENNPUNKT IRAK UND SYRIEN:

Irak: Patriarch sieht internationalen Eingriff als Lösung
Die USA wollen härter als bisher gegen den „Islamischen Staat“ einschreiten. Künftig werde es US-Luftangriffe nicht nur im Irak, sondern auch in Syrien geben, sagte der US-Präsident in einer Rede an die Nation. Barack Obama kündigte eine internationale Allianz unter US-Führung an, zu der auch Länder wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emiraten zählen sollen. Ein internationaler Eingriff sei vor allem aufgrund der Schwäche der irakischen Regierung notwendig, betont im Interview mit Radio Vatikan Patriarch Louis Raphael Sako I. von Bagdad. (rv)
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DBK: Muslime sollten ihr Islamverständnis prüfen
Angesichts der Vorgänge im Irak und in Syrien sollten Muslime klar Position beziehen und ihr Islamverständnis überprüfen. „Gemäßigte Muslime sollten eine fundierte theologische Stellungnahme abgeben, warum diese religiöse Auslegung einen Missbrauch der Religion darstellt.“ Das sagt Timo Güzelmansur im Interview mit Radio Vatikan. Er ist Direktor der Christlich-islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle der Deutschen Bischofskonferenz. Die Ideologie der Extremisten lediglich als „Überspitzung“ des gängigen Islamverständnisses zu fassen, greife zu kurz. Vor diesem Hintergrund müssten auch die bisher gemachten Abgrenzungen der Islamvertreter vom IS-Terror bewertet werden, findet Güzelmansur. (rv)
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NÄCHSTE LIVE-ÜBERTRAGUNG:

Vatikan/Italien: Papstgebet für Kriegsopfer
Papst Franziskus besucht am kommenden Samstag zwei militärische Gedenkstätten in der norditalienischen Provinz Gorizia an der im Ersten Weltkrieg besonders umkämpften Isonzo-Front. An der Gedenkstätte von Redipuglia, wo rund 100.000 italienische Gefallene der blutigen Schlachten beigesetzt sind, gedenkt der Papst bei einem Gottesdienst der Opfer aller Kriege. Zuvor betet Franziskus am österreichisch-ungarischen Soldatenfriedhof in Fogliano. Schätzungen zufolge werden am Samstag 200.000 Pilger nach Redipuglia kommen. Anlass der Visite ist das Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren. Radio Vatikan überträgt den Besuch live und mit deutschem Kommentar. (rv/kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat an diesem Donnerstag mit Tunesiens Präsident über Frieden, christlich-muslimischen Dialog und Menschenrechte gesprochen. Das gab der Vatikan im Anschluss an die Privataudienz für Präsident Mohamed Moncef Marzouki bekannt. Besonders vertieft hätten die beiden Gesprächspartner die Verteidigung der Gewissens- und der Religionsfreiheit sowie „die Verweigerung jeder Form von Extremismus und Gewalt“. Daneben sprachen der Papst und der tunesische Präsident über die gefährlichen Bootsfluchten zahlloser Menschen von Tunesien Richtung Europa. Tunesien ist eines der wenigen muslimischen Umbruchländer, in denen sich die Lage der Menschenrechte in den vergangenen Jahren tatsächlich zum Besseren gewandt hat. (rv)
Papst Franziskus nutzte einen Empfang von Bischöfen aus der Demokratischen Republik Kongo zum Austausch über die Lage der Kirche in dem afrikanischen Land. Die Oberhirten aus 24 Diözesen berichteten laut Vatikan bei ihrem Ad-Limina-Besuch am Donnerstag ausführlich von der Arbeit in ihren Ortskirchen. Im Kongo kommt es seit vielen Jahren immer wieder zu politischen Krisen und blutigen Konflikten. Rund die Hälfte der Bevölkerung ist katholisch. (kna)
Der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller nimmt am Sonntag offiziell seine römische Titelkirche Sant´Agnese in Agone in Besitz. Das teilte der Vatikan am Mittwoch mit. Die Zeremonie in dem Gotteshaus direkt an der Piazza Navona, einem der berühmtesten Plätze der Stadt, beginnt um 12.15 Uhr. Als Zeichen ihrer Nähe und Verbundenheit mit dem Papst erhalten Kardinäle bei ihrer Erhebung jeweils eine Titelkirche im Bistum Rom, die dann ihr Wappen trägt. Papst Franziskus hatte den früheren Regensburger Bischof beim Konsistorium am 22. Februar ins Kardinalskollegium aufgenommen. (kna)

Europa

Deutschland
Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe hat sich erneut gegen Sterbehilfe ausgesprochen – ob in Form der organisierten Beihilfe zum Suizid oder der Beihilfe zur Selbsttötung schwerstkranker Menschen als Teil des ärztlichen Therapie-Angebots. Bei der Eröffnung einer neuen Palliativ-Station in Berlin forderte Gröhe am Mittwoch stattdessen eine Verbesserung der Versorgungssituation unheilbar kranker Menschen. Je breiter und zuverlässiger die Versorgung auf diesem Gebiet sei, desto weniger Nachfrage nach Beihilfe zur Selbsttötung werde es geben, prognostizierte er. (kna)
Mehrere tausend Christen werden am 20. September zum zehnten „Marsch für das Leben“ durch das Zentrum Berlins erwartet. Sie fordern „den Respekt vor dem Lebensrecht eines jeden Menschen von Anfang bis zum natürlichen Ende“, wie der „Bundesverband Lebensrecht“ (BVL) am Donnerstag in Berlin ankündigte. Darin sind 13 Lebensschutzorganisationen zusammengeschlossen. Sie treten „für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie“ ein. Auftakt der Demonstration ist um 13 Uhr vor dem Bundeskanzleramt, später ist auch ein ökumenischer Gottesdienst geplant. Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich im vergangenen Jahr 4.500 Christen aus ganz Deutschland. Gegendemonstranten versuchten die Kundgebung zu stören und forderten unter anderem ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch. (kna)
Der emeritierte Bischof von Limburg verlässt die Wohnung auf dem Limburger Domberg und bezieht eine neue Privatwohnung in Regensburg. Das teilte Weihbischof Manfred Grothe, der Apostolische Administrator für das Bistum Limburg, an diesem Donnerstag mit. Knapp ein halbes Jahr nach der Annahme seines Amtsverzichts durch den Papst sei das ein entscheidender Schritt für Franz-Peter Tebartz-van Elst und das Bistum, so Grothe weiter. In den vergangenen sechs Monaten hätten viele Menschen in Limburg den Auftrag von Papst Franziskus, zu einem Klima der Barmherzigkeit und Versöhnung zurückzufinden, „konstruktiv aufgenommen“. (pm)

Österreich
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich setzt verstärkt auf Aufklärungsarbeit und Prävention von Extremismus. Der Präsident der Gemeinschaft, Fuat Sanac, erklärte am Dienstag in einer Pressemitteilung, man werde durch Dialog und interne Initiativen daran arbeiten, das friedliche Miteinander und den Zusammenhalt zu stärken. „Mit großer Sorge beobachten wir, dass sich die entsetzlichen Verbrechen extremistischer Gruppen im Nahen Osten und in Afrika auf das Klima des Zusammenlebens auswirken“, heißt es in der Presseerklärung. Das Bild des Islams sei derzeit beherrscht von extremistischen Muslimen. Daher wolle man „radikales Gedankengut und Gewaltbereitschaft“ gemeinsam bekämpfen. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich will unter anderem islamische Religionslehrer speziell schulen, um Schüler durch eine Kombination aus Wissen und sozialer Kompetenz gegen extremistische Einflüsse zu „immunisieren“. (pm)

Frankreich
Wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger ist in Nordfrankreich ein 40-jähriger katholischer Priester zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht in Amiens kam zu dem Schluss, Stéphane Gotoghian habe über Jahre hinweg bis 2012 vier Jungen sexuell missbraucht. Der Priester war teilweise geständig. Als Zeuge in dem Prozess wurde auch der damalige Bischof von Amiens geladen, der heutige Erzbischof von Besançon Jean-Luc Bouilleret. Er sagte aus, er habe Hinweise auf den Priester 2006 zur bistumsinternen Ermittlung weitergegeben. Stéphane Gotoghian wirkte unter anderem als Kaplan bei der katholischen Pfadfinderschaft Europas. (afp)

Amerika

Argentinien
Bei der Suche nach verschwundenen Kindern aus der Zeit der argentinischen Militärdiktatur hat der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz erneut Unterstützung der Kirche zugesichert. Erzbischof Jose Maria Arancedo äußerte sich laut Angaben des katholischen Nachrichtenportals „Aica“ am Mittwoch bei einem Treffen mit der Präsidentin der Menschenrechtsorganisation „Großmütter der Plaza de Mayo“, Estela de Carlotto. Arancedo rief all jene Argentinier auf, die Informationen über verschwundene Kinder besitzen, diese an die zuständigen Stellen zu übergeben. Auf Bitten der „Großmütter des Plaza de Mayo“ zeichnete Arancedo auch einen Videoclip zur Unterstützung des Vorhabens auf. Vor wenigen Wochen hatte die Menschenrechtsorganisation Dokumente aus den Archiven der katholischen Kirche erhalten, die bei der Suche helfen könnten. (kna)

Vereinigte Staaten
Der Terror muss aufhören - das hat der Erzbischof von Denver, Samuel J. Aquila, in einer Kolumne im „Denver Catholic Register“ gefordert. Darin erinnert er anlässlich des Jahrestages der Anschläge des 11. Septembers 2001 an die Opfer der Gewalt. Mit Blick auf die religiös motivierten Krisen in der Welt betonte Aquila: „Die Frucht des Hasses auf die Mitmenschen ist der Hass gegen Gott.“ Man könne nicht gleichzeitig Gott lieben und Menschen anfeinden, die nach seinem Abbild geschaffen seien. Das erlaube keine wahre Religion, so der Kirchenmann. Hass verfälsche die Religion und wandle sie in Gewalt; dies könne man an den Attentaten des 11. Septembers sehen. (cna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 14. September: Fluchtweg der Päpste: Der Passetto di Borgo, ein Spaziergang über die Mauer zwischen Vatikan und Engelsburg

Dienstag Abend, 16. September: Radioakademie
Dritter Teil der Radioakademie September: Spurensuche – Jesus in Jerusalem. Eine Sendereihe von Pater Bernd Hagenkord SJ

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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