RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.9.2014

Tagesmeldungen vom 14.9.2014

- Papst traut 20 Paare im Petersdom -
- Hochzeitspredigt: „Die Ehe ist keine Fiktion!“ -
- Angelus: Warum verherrlichen wir das Kreuz?-
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst bei Hochzeitsmesse: „Die Ehe ist keine Fiktion!“
Ein vierzigfaches „Ja“ im Petersdom: Papst Franziskus hat an diesem Sonntag zwanzig Ehepaare aus seiner Diözese Rom getraut. In seiner Predigt schwörte er sie auf Treue zueinander ein und auf das „Heilmittel“ in Schwierigkeiten, die unvermeidlich auftauchen würden: Gottes Liebe. Wer sich dem gekreuzigten Jesu anvertraut, sagte der Papst, „empfängt die Barmherzigkeit Gottes und wird durch sie vom tödlichen Gift der Sünde geheilt“. Unter den Hochzeitspaaren waren auch solche, die schon länger zusammenleben oder Kinder aus früheren Verbindungen haben. (rv)
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Hier die Hochzeitspredigt im Volltext

Angelus: Warum verherrlichen wir das Kreuz?
Christen verherrlichen nicht irgendein Kreuz, sondern das Kreuz von Jesus. Mit diesen Worten hat Papst Franziskus beim Angelusgebet auf dem Petersplatz das Fest Kreuzerhöhung erklärt, das die Kirche am 14. September feiert. Nicht obwohl, sondern weil Jesus Gottes Sohn ist, hing er am Kreuz, sagte Franziskus. Im Kreuz betrachteten Christen „das Zeichen der grenzenlosen Liebe Gottes zu jedem von uns und die Wurzel unseres Heils. Mit dem Kreuz Christus ist das Böse besiegt, ist der Tod besiegt, ist uns das Leben geschenkt und die Hoffnung zurückgegeben.“ (rv)
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Angelus II: „Krieg ist Wahnsinn!“
Wann endlich lernen wir die Lektion, dass Kriege Wahnsinn sind? Diese Frage stellte Papst Franziskus vor Tausenden Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz, die sich zum traditionellen Angelusgebet mit dem Papst versammelt hatten. Franziskus ließ kurz seinen Besuch vom Samstag am österreichisch-ungarischen Soldatenfriedhof im norditalienischen Redipuglia Revue passieren; acht Millionen junger Soldaten seien im Ersten Weltkrieg gefallen und sieben Millionen Zivilisten umgekommen, „erschreckende Zahlen“, sagte Franziskus. Krieg sei „ein Wahnsinn, dessen Lektion die Menschheit noch nicht gelernt hat.“ (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Fluchtweg der Päpste: Der Passetto di Borgo
Eine Merkwürdigkeit der römischen Papstgeschichte stellen wir Ihnen in unserem Abendprogramm vor: den Passetto di Borgo. Das ist ein 800 Meter langer Fluchtgang für Päpste, der den Vatikan mit der Engelsburg verbindet. In zehn Metern Höhe nach Art eines Aquädukts verläuft der Passetto di Borgo, der mindestens zwei Päpsten des 16. bzw. 18. Jahrhunderts das Leben rettete, weil sie sich rennend in die Engelsburg retten konnten. Nina Oezelt hat sich den Fluchtweg der Päpste angesehen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Zum sechsten Mal tagt ab diesem Montag der von Papst Franziskus eingesetzte Kardinalsrat für die Reform der römischen Kurie. Dabei dürften neuerlich Überlegungen zur künftigen Form und Arbeitsweise der vatikanischen Kongregationen und Räte im Mittelpunkt stehen. Bisher liegt noch kein Entwurf einer neuen Kurienverfassung vor, hatte Vatikansprecher Federico Lombardi nach der Konferenz im Juli erklärt. Die neun Kardinäle des wichtigsten Beratergremiums von Franziskus kommen aus allen Kontinenten. Neben Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem Präsidenten des vatikanischen Governatorats, Giuseppe Bertello, sind darunter der Deutsche Reinhard Marx und der australische Kurienkardinal George Pell vertreten. Franziskus nimmt an den dreitägigen Arbeitstreffen des „K9"-Rats jeweils teil. (rv)

Europa

Deutschland
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat sich an der Kundgebung gegen Antisemitismus am Brandenburger Tor in Berlin von diesem Sonntag beteiligt. Kardinal Reinhard Marx verdeutlichte dabei am Sonntag die Solidarität der Katholiken mit den Juden in Deutschland. „Ich bin nach Berlin gekommen, um Ihnen zu sagen, dass Sie nicht allein sind, dass Sie Freunde haben“, sagte Marx. „Die katholische Kirche gehört zu Ihren Freunden. Wir stehen an Ihrer Seite.“ Kardinal Marx zeigte sich selbst überrascht von dem Hass, der in den vergangenen Wochen zutage getreten sei. Er habe gedacht, dass Formen von Antisemitismus wie die Beschädigung von Synagogen, antijüdische Parolen sowie Beleidigungen und tätliche Angriffe auf Juden der Vergangenheit angehörten. Marx forderte entschiedenen Widerspruch gegen den alltäglichen Antisemitismus – „auf dem Schulhof, im Fußballstadion oder auf der Geburtstagsfeier. Denn vergessen wir nicht: Der Hass der Wenigen wird mächtig durch das Schweigen der Vielen.“
(pm)
Die Lieferung deutscher Waffen in den Irak hält Kardinal Rainer Maria Woelki ethisch nur für bedingt vertretbar. Der bisherige Berliner und künftige Kölner Erzbischof befürwortete am Sonntag auf WDR 2 die Militärhilfe nur als „letztes Mittel“. Deutschland trage auch Verantwortung dafür, „in wessen Hände diese Waffen hineingeraten“. Zudem müsse gewährleistet werden, dass die Rüstungsgüter nach einem möglichst schnellen Ende des Konflikts wieder aus dem Land herauskommen. „Mit Waffen kann man eigentlich keinen Frieden schaffen“, sagte Woelki, der am Samstag in sein neues Amt als Kölner Erzbischof eingeführt wird. An erster Stelle müssten immer Gespräch, Dialog und Diplomatie stehen. (kna)

Österreich
Caritas-Präsident Michael Landau hat in der Tageszeitung „Kurier“ eine einheitliche Strategie der EU hinsichtlich ihres Umgangs mit Asylwerbern gefordert. Es sei die „große Chance“ der neuen EU-Kommission, aus alten Denkmustern auszubrechen und eine neue Strategie zu entwickeln, bei der es „um eine gerechte Aufteilung, qualitätsvolle verfahren und klare Zuständigkeiten“ gehe. Nötig sei die EU-Strategie, da die Zahl der aus Kriegs- und Krisenregionen Richtung Europa aufbrechenden Menschen steige. Dennoch sei Österreich von einer „Flüchtlingsflut“ weit entfernt und würde infolge einer Neuausrichtung der EU nicht „überrannt“, betonte Landau zum wiederholten Male. Österreich sei kein Hauptzielland und könnte durch die europäische Solidarität ebenso einen Rückgang der Flüchtlingszahlen erleben. Als falsch verurteilte Landau die Streichung der Mittel der Entwicklungshilfe durch die Regierung. „Mit einer Million Euro kann man 12.000 Menschen vom Hunger befreien. Das sind 12.000 Flüchtlinge weniger, die ein klappriges Boot besteigen, um nach Europa zu gelangen“, so der Caritas-Präsident. (kap)

Großbritannien
Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hat die Tötung des Briten David Haines durch Terroristen verurteilt. Die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) habe einen vollkommen schuldlosen Menschen ermordet, der nach Syrien gegangen war, um zu lieben und zu helfen, sagte der Anglikanerprimas am Sonntag der BBC. In den Taten der Terroristen zeige sich nicht die Spur eines Lichts, sondern nur das Böse. David Haines war als humanitärer Helfer nach Syrien gereist und wurde 2013 nahe der türkischen Grenze entführt. Am Samstag veröffentlichten die IS-Terroristen ein Video im Internet, das offenbar die Enthauptung des 44-Jährigen durch ein maskiertes IS-Mitglied zeigt. Es ist bereits der dritte Mord einer Geisel, den IS gefilmt und später im Netz veröffentlicht hat. Zuvor waren zwei US-amerikanische Journalisten auf diese Weise getötet worden. Auch diesmal wurde in dem Video der Name des Mannes genannt, den die Terroristen als nächstes enthaupten wollen. (kna/rv)

Ukraine
Die ökumenische Gemeinschaft von Taizé ist künftig mit einer kleinen Niederlassung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew vertreten. Es handelt sich zunächst um eine vorläufige Kommunität, teilte die Gemeinschaft per Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Niederlassung befindet sich in einer Wohnung in der Nähe des Stadtzentrums auf dem Westufer des Dnjepr. Kleine Taizé-Gemeinschaften, in der meist zwei oder drei Brüder leben, finden sich auf allen Kontinenten, häufig in der Nähe von Brennpunkten sozialer Not. Die Gemeinschaft von Taizé wurde 1944 von dem gebürtigen Schweizer Roger Schutz (1915-2005) gegründet. Ihr gehören rund 100 Männer aus mehr als 25 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. (kna)

Afrika

Südsudan
Der Radiosender des Hauptstadt-Erzbistums Juba darf möglicherweise bald wieder senden. Er war vor einem Monat zwangsweise geschlossen worden, weil die Regierung dem Radio eine einseitige politische Berichterstattung zugunsten der Opposition vorwarf. Die Behörden haben nun den Schlüssel des Senders zurückgegeben. Wann Radio Bakhita wieder auf Sendung gehen kann, ist unklar: Aus Verwaltungsgründen müsse das Medien vorerst geschlossen bleiben, hieß es. In Afrika haben Radiostationen eine zentrale Bedeutung, weil oft die Mittel für Fernsehen oder Printmedien fehlen. Südsudans Präsident Salva Kiir hat vor wenigen Tagen ein neues Mediengesetz unterzeichnet. In der jüngeren Vergangenheit hatten mehrere Medien im Zug der Auseinandersetzungen im Südsudan Sendeverbot erhalten. (apic)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 14. September: Fluchtweg der Päpste: Der Passetto di Borgo, ein Spaziergang über die Mauer zwischen Vatikan und Engelsburg

Dienstag Abend, 16. September: Radioakademie
Dritter Teil der Radioakademie September: Spurensuche – Jesus in Jerusalem. Eine Sendereihe von Pater Bernd Hagenkord SJ

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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