RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.9.2014

Tagesmeldungen vom 15.9.2014

- Krisensitzung bei Caritas wegen Lage in Nahost -
- Papst: „Ohne Kirche kein Vorwärtskommen“ -
-
Vatikan: Wirtschaften für das Gemeinwohl -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT CARITAS:

Krisensitzung: Caritas Internationalis will Nahost-Hilfe verbessern
Die Caritasverbände im Nahen Osten haben zu viel Hilfsanfragen und zu wenig Material. Deshalb treffen sie sich bis Mittwoch im Vatikan, um über eine bessere Koordinierung untereinander zu sprechen. Das Treffen bei Caritas Internationalis soll auch die Zusammenarbeit mit anderen kirchlichen Einrichtungen behandeln. Es handelt sich wahrlich um eine Krisensitzung: Der Präsident von Caritas Internationalis, Michel Roy, hat alle Caritasverbände des Nahen Ostens sowie jene, die sie unterstützen, zu sich in den Vatikan eingeladen. Der Koordinator der Nothilfe-Gruppe ist John Coughlin. Er geht im Gespräch mit Radio Vatikan auf die derzeit schwierigsten Fälle ein. „Insgesamt haben wir als Caritas über 900.000 Menschen geholfen, die von der Syrien-Krise direkt oder indirekt betroffen sind. In Gaza waren es etwa 16.000 Menschen, und im Irak konnten wir bisher 13.000 Leuten helfen. In Euro umgerechnet heißt das: 70 Millionen für Syrien, zwei Millionen für den Irak und 100.000 für Gaza.“ (rv)
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Kardinal Maradiaga: „Größte Krise seit dem 2. Weltkrieg“
Die Weltgemeinschaft ist derzeit „mit der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg“ konfrontiert. So hat der Präsident von Caritas Internationalis, Kardinal Oscar Andrés Rodriguez Maradiaga, die aktuellen Konfliktherde im Nahen Osten und ihre fatalen Auswirkungen beschrieben. In seiner Eröffnungsrede zur internationalen Koordinierungssitzung der Caritas-Hilfswerke in Rom äußerte sich der Präsident des Hilfsnetzwerkes besorgt über die Militärallianz westlicher Länder, die im Irak und in Syrien unter US-Führung gegen den Islamischen Staat intervenieren wollen: „Weitere Gewalt ist nie die Antwort. Sie wird nur zu mehr ,sinnlosem Schlachten‘ führen“, zitierte der Kardinal Benedikt XVI., der so den Ersten Weltkrieg umschrieben hatte. (rv)

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Papstpredigt: „Ohne die Kirche geht es nicht voran“
Ohne Maria kein Jesus, und „ohne Kirche kein Vorwärtskommen für uns“: Diese Gleichung machte Papst Franziskus an diesem Montag auf. Bei seiner Frühmesse in der Vatikan-Kapelle Santa Marta beschäftigte er sich zunächst mit dem Hebräerbrief, in dem er „drei starke Worte” identifizierte – Jesus „lernte, gehorchte und ging in sein Leiden”. Das sei das Gegenteil von dem gewesen, was Gott Adam getan habe, der weder lernen wollte, was der Herr empfahl, noch gehorchen oder gar leiden wollte. Jesus aber habe sich, obwohl er Gottes Sohn war, selbst der Vernichtung preisgegeben und gedemütigt, indem er sich zum Sklaven machte. Das sei die Herrlichkeit des Kreuzes Jesu, so der Papst. (rv)
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Kardinal Parolin: „Albanien ist ein Modell“
Der Papst wird bei seinem Besuch in Albanien am kommenden Sonntag betonen, dass das Land am Rand Europas in mancherlei Hinsicht „ein Modell“ ist. Das sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin jetzt in einem Gespräch mit Radio Vatikan. Die „Gründungsväter Albaniens“ hätten „auf die Möglichkeit gesetzt, dass sich eine multireligiöse Gesellschaft aufbauen lässt“, so der Regierungschef des Vatikans: „Und die Geschichte hat ihnen recht gegeben.“ Das religiöse Mosaik Albaniens ist bunt: Orthodoxe, Katholiken, Muslime verschiedener Couleur. Die Katholiken machen nur 15 Prozent der Bevölkerung aus. (rv)
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Neuer Gardekaplan hat die Schweiz „nicht verlassen“
Der neue Kaplan der Schweizergarde, Pascal Burri, stammt aus der Westschweizer Diözese Lausanne-Genf-Fribourg und ist offiziell seit dem 1. September im Amt. Sein Vorgänger Alain de Raemy ist Weihbischof der Westschweizer Diözese geworden. Der Wechsel ist keine große Umstellung für die Gardisten, da beide Priester aus derselben Schweizer Region stammen. So richtig verlassen hat Burri die Schweiz zudem laut eigenen Angaben nicht: Im Vatikan sei er schließlich von 110 jungen Schweizern umgeben, für die er pastoral zuständig sei, so der Kaplan der Schweizergarde. „Ich wurde sehr gut aufgenommen, und ich habe gespürt, wie die Gardisten sich darum bemüht haben, dass ich mich hier wohlfühlen kann“, so Burri gegenüber Radio Vatikan. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Für eine Wirtschaft mit positiven sozialen und ökologischen Wirkungen hat sich Vatikanvertreter Kardinal Peter Turkson ausgesprochen. Die Wirtschaftswelt müsse effektive Wege finden, um Armut zu vermindern und soziale Teilhabe zu ermöglichen, bekräftigte der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden in einer Erklärung von diesem Montag. Anlass der Erklärung des Vatikanvertreters ist der neue Bericht der „Social Impact Investing Taskforce“, der an diesem Montag in Rom vorgestellt wird. Diese Expertengruppe der G7-Staaten wurde im Juni 2013 auf Initiative von Großbritannien eingerichtet, um auf dem internationalen Markt Investitionen vorzuschlagen und zu fördern, die positive soziale bzw. ökologische Wirkungen haben. (rv)

Europa

Deutschland
Die Bundesrepublik sollte nach Auffassung des Deutschen Ethikrats auf ein internationales Verbot des Klonens zum Zweck der menschlichen Fortpflanzung hinwirken. Technisch rücke diese Möglichkeit offenbar näher, heißt es in einer am Montag in Berlin veröffentlichten Stellungnahme. Darin bekräftigt das Expertengremium zugleich die Bedeutung des Verbots dieses sogenannten reproduktiven Klonens von Menschen. Für Deutschland sieht der Rat keinen unmittelbaren gesetzgeberischen Handlungsbedarf zum Klonverbot. Allerdings empfiehlt er im Zusammenhang mit möglichen Anwendungsbereichen neuer Stammzelltechniken, ethische und rechtliche Fragen zu klären. (kna)

Schweiz
Trotz der schwierigen Lage im Nahen Osten wollen sich die jüdischen und muslimischen Dachverbände der Schweiz „für gute Beziehungen zwischen unseren Gemeinschaften in der Schweiz einsetzen“. „Wir dürfen Konflikte im Ausland nicht zu uns hinein lassen, sondern wollen stattdessen Friedensbotschaften in die Welt hinaustragen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der jüdischen und muslimischen Dachverbände der Schweiz, die sie an diesem Montag veröffentlicht haben. Hintergrund der Erklärung sind die kriegerischen Auseinandersetzungen in Gaza und Israel. Zwar hätten Muslime und Juden unterschiedliche Ansichten über den israelisch-palästinensischen Konflikt, heißt es in der Erklärung. Dennoch herrsche in vielen Punkten auch Übereinstimmung wie den Respekt des Menschenlebens. (kipa)

Großbritannien
Im Vorfeld der Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands haben die Kirchen zum Beten und Fasten aufgerufen. Die römisch-katholische Kirche und 16 protestantische Kirchen starteten gemeinsam die Kampagne „Betet für Schottland!“, berichtet die Nachrichtenagentur idea. Im Rahmen der Initiative wurde am vergangenen Sonntag für die Wahl gebetet. Ein weiterer nationaler Gebetstag findet am kommenden Mittwoch, einen Tag vor der Abstimmung, statt. Eingeladen dazu seien ausdrücklich auch die Hauptkonkurrenten bei der Abstimmung: der schottische Regierungschef Alex Salmond als Anführer der Unabhängigkeitsbewegung, und Alistair Darling von der Kampagne „Better Together“, die für einen Verbleib im Vereinigten Königreich ist. (idea)

Afrika

Sierra Leone
Die Ebola-Epidemie in dem Land macht immer mehr Mädchen und Jungen zu Waisen. „Die Regierung spricht aktuell von mehr als 1.000 Kindern, die durch die Krankheit ihre Eltern verloren haben und die Zahl steigt täglich“, berichtet der Direktor der SOS-Kinderdörfer in dem westafrikanischen Land, Emmanuel Woode, der Hilfsorganisation in München. Das Sozialsystem sei derzeit völlig überfordert. Die Kinder seien nach dem Tod ihrer Eltern oft sich selbst überlassen oder würden von ihren Verwandten verstoßen. Denn die Angehörigen hätten Angst, sich zu infizieren. Doch auch die Kinderhilfsorganisation selbst habe den Ausnahmezustand aufgrund der hohen Infektionsgefahr ausgerufen. Schulen, Kindergärten und Familienhilfeprogramme hätten vorübergehend geschlossen werden müssen. (kna)

Naher Osten

Irak
Autonome Peschmerga-Streitkräfte haben Christen im irakischen Teil Kurdistans als Kämpfer rekrutiert, um dem Vormarsch der Dschihadisten des „Islamischen Staates“ (IS) im Nordirak zu entgegenzutreten. Diese Ankündigung machte der Vorsitzende des christlichen Viertels Ankawa in Erbil, Jalal Habib Aziz, gegenüber der Internetseite „Rudaw“. Er sagte, Vertreter der Peschmerga sind nach Ankawa gekommen, um Christen zu rekrutieren. Sie sollten zu ihren Waffen greifen, um neben den Peschmerga-Kämpfern in Erbil, um sich selbst und ihre Stadt zu schützen. Das geht aus einer Meldung von „Aki“ vom Montag hervor. Erbil und Umgebung sind Zufluchtsort für mehrere hunderttausend christliche Flüchtlinge, die aus Mosul und der Ninive-Ebene im Juni und August vor dem Terror der IS geflohen sind. (aki)

Asien

Sri Lanka
Eine offizielle, englischsprachige Website mit Informationen zum Papstbesuch in Sri Lanka Mitte Januar 2015 ist online abrufbar. Eine Pressemitteilung vom Sonntag informiert darüber, dass die Seite regelmäßig mit den neuesten Nachrichten über die Vorbereitungen für den Besuch aktualisiert werde. Die Website enthalte eine Biografie und Fotos des Papstes, Informationen über die Kirche in Sri Lanka sowie Willkommensworte von Kardinal Albert Malcolm Ranjith, dem Präsidenten der katholischen Bischofskonferenz des Landes, und dem vatikanischen Vertreter P. Pierre Nguyên Van Tot. Im Kopf der Website ist das Logo mit dem Motto des Besuchs „Abide in Love – Bleibe in Liebe“ zu sehen. Papst Franziskus wird Sri Lanka vom 13.-15. Januar besuchen. Die offizielle Website zum Besuch lautet: http://popefrancissrilanka.com/english/ (pm)

Amerika

Paraguay
Die neusten Auseinandersetzungen zwischen Militär und Mitgliedern der „Volksarmee von Paraguay“ gleicht einer „Hinrichtung“ von Bauern, die nichts mit einer bewaffneten Gruppe zu tun haben. Das beklagte Bischof Pablo Caceres, Generalvikar der der Diözese Concepción laut einer Meldung des Fidesdienst vom Montag in den lokalen Medien. Dabei bezieht sich Caceres auf ein Ereignis vom vergangen September, als die Truppen von Militär und Polizei das Feuer auf ein Haus eröffneten, weil sie darin Guerilla-Kämpfer vermuteten. Dabei kam ein Mann ums Leben, zwei weitere wurden schwer verletzt. Caceres und die Familie des angeblichen Guerillas verneinen, dass die drei Verbindungen zur „Volksarmee von Paraguay“ hätten. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Dienstag Abend, 16. September: Radioakademie
Dritter Teil der Radioakademie September: Spurensuche – Jesus in Jerusalem. Eine Sendereihe von Pater Bernd Hagenkord SJ

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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