RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 17.9.2014

Tagesmeldungen vom 17.9.2014

- K-9 berät über Verschlankung der Kurie  -
- Papst: „Betet für meine Albanien-Reise“ -
- Patriarchen: „IS bedroht den ganzen Nahen Osten“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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VATIKAN HEUTE:

Kardinäle beraten über Zusammenlegungen von Räten
Langsam, aber beharrlich kommt die Neuorganisation der Arbeit des Heiligen Stuhls voran. Die neun Kardinäle, die Papst Franziskus bei der Kurienreform beraten, arbeiten bereits an einem Vorschlag für die Neufassung von „Pastor Bonus“, Grundlagentext der Vatikanbehörden. Nach Angaben von Vatikansprecher Pater Federico Lombardi sprach die K-9 genannte Beratergruppe, die noch bis Mittwochabend tagt, auch über eine mögliche Neuaufteilung der vatikanischen Räte und ihrer Zuständigkeiten. Dabei geht es um eine Verschlankung des Kurienapparats. (rv)
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Franziskus blickt auf Albanienbesuch voraus
Papst Franziskus hat an diesem Mittwoch auf seine Reise nach Albanien am kommenden Sonntag vorausgeblickt. Mit der Visite in dem ehemals kommunistisch-atheistischen Land wolle an die Leiden der Vergangenheit erinnern und zugleich die heutige religiöse Vielfalt Albaniens würdigen, so Franziskus bei der Generalaudienz.
Er bat um Gebet für die erste Reise, die ihn ins nichtitalienische Europa führt. (rv)
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Generalaudienz: Das Universale und Missionarische unserer Kirche
Unsere Kirche ist „katholisch“ und „apostolisch“ - was das bedeutet, hat Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch erläutert. Katholisch bedeute „universal“, und „apostolisch“ stehe für das missionarische Element. Franziskus wiederholte eine seiner Lieblingsformulierungen, dass die Kirche „im Aufbruch geboren“ worden sei.  (rv)
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AUS DER WELTKIRCHE:

Großbritannien: Schottland-Referendum als Demokratie-Lackmustest
Mehr als vier Millionen schottische Bürger dürfen am Donnerstag über die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien abstimmen. Laut Schätzungen vom späten Dienstagabend liegen die Gegner der Unabhängigkeit derzeit knapp vor den Befürwortern. Katholiken sind in beiden Lagern zu finden. Bischof John Keenan von Paisley spricht im RV-Intervdiew von einer „hochnervösen Spannung“ in Schottland: „Was immer auch passieren wird, so eine Lage hat Schottland noch nie erlebt.“ (rv)
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Syrischer Bischof: „Wir leben noch“
Jeder Syrer ist mittlerweile, auf die eine oder andere Weise, ein Opfer des Kriegs. Das sagte der Bischof von Aleppo, Antoine Audo, jetzt im RV-Interview. Nicht nur die Kämpfe und die hohe Zahl von Flüchtlingen seien für Syrien eine Belastung, sondern auch der Zusammenbruch der Infrastruktur und die hohe Zahl der Arbeitslosen. „Jeder in Syrien ist zu einem armen Menschen geworden.“ Dass das Leben „irgendwie weiter“ gehe, sei „schon ein Wunder“: „Es ist nicht einfach, aber wir leben noch.“ (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Heli
Ein blutjunger mexikanischer Familienvater aus armen Verhältnissen gerät durch eine Kette unglücklicher Zufälle, Ungeschick und Dummheit mit einem Drogenkartell aneinander, als sich der Freund seiner Schwester als Hehler versucht. Ein in präzise konturierten Momentaufnahmen entfaltetes Drama, das die allgegenwärtige Gewalt und brutale Folterungen nicht ausspart, dabei aber stets die Folgen der mörderischen Auseinandersetzung im Auge behält. Der filmästhetisch sperrig-gewagte Film verbindet Originalität mit Engagement, Stil- und Formbewusstsein, wobei er als Sinnbild der mexikanischen Gesellschaft ebenso überzeugt wie als Auseinandersetzung mit männlichen Selbstbildern. - Sehenswert. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Kinderschutzkommission des Vatikan tritt am 4. und 5. Oktober zu ihrer dritten Tagung in Rom zusammen. Dabei werde es um die Statuten und die Arbeitsweise der Kommission sowie um die Berufung weiterer Mitglieder gehen, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Mittwoch vor Journalisten. Papst Franziskus hatte die Kinderschutzkommission im März berufen, um ein wirksameres Vorgehen gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche zu entwickeln. Geleitet wird das Gremium vom Bostoner Kardinal Sean O'Malley; zum Sekretär wurde vor wenigen Tagen der US-Amerikaner Robert W. Oliver ernannt. Aus Deutschland gehört der Kommission der Jesuit und Psychologieprofessor Hans Zollner an, der an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom lehrt. (kna)
Der vatikanische Außenminister, Erzbischof Dominique Mamberti, hat Georgien einen vier tägigen Besuch abgestattet. Das gab der Vatikan am Dienstag bekannt. Bei einem Treffen mit Georgiens Außenminister wurde die Situation der russisch besetzten Gebiete von Südossetien besprochen. Die Kaukasusregion trennte sich 1990 in einem Bürgerkrieg faktisch von Georgien. Russland sieht sich als Schutzmacht Südossetiens und führte 2008 Krieg mit Georgien zur Absicherung der neuen Grenze. Laut der Nachrichtenagentur „Apic“ bekräftigte Erzbischof Mamberti, dass der Heilige Stuhl Georgien im Einsatz für seine Souveränität und territoriale Integrität unterstütze. (apic)
Wenige Monate vor seiner Reise nach Sri Lanka hat Papst Franziskus einen der Hauptmissionare des Inselstaates der Heiligsprechung einen Schritt näher gebracht. Der Papst wird „demnächst“ ein Konsistorium einberufen, auf dem über die Heiligsprechung des seligen Joseph Vaz entschieden werde, so der Vatikan an diesem Mittwoch. Der 1651 geborene indische Priester hatte sich zur Zeit der portugiesischen Kolonie in Indien zum Katholizismus bekehrt und gelangte 1687 nach Sri Lanka, wo er bis zu seinem Lebensende wirkte. Franziskus machte auch den Weg frei für eine Heiligsprechung der italienischen Ordensfrau Maria Cristina,  Gründerin der Sakramentinerinnen (SVEGS). Weitere Entscheidungen des Papstes am Mittwoch betrafen Seligsprechungsverfahren. (rv)

Europa

Deutschland
Angesichts von ertrinkenden Flüchtlingen im Mittelmeer setzt sich die evangelische Kirche für ein umfassendes Seenotrettungssystem ein. „Dass Europa bis heute kein gemeinsames und umfassendes Seenotrettungssystem im Mittelmeer organisiert hat, ist eine Schande“, sagte der Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirchenpräsident Volker Jung, am Mittwoch in Hannover. Jung wies darauf hin, dass Italien mit der Operation „Mare Nostrum“ der italienischen Marine seit Oktober 2013 mehr als 110.000 Flüchtlinge aus Seenot gerettet habe. „Diese Operation darf jetzt nicht zurückgefahren werden. Sie muss vielmehr in europäische Verantwortung überführt werden“, so Jung. „Die Rettung von Menschen muss unbedingt Vorrang vor dem Schutz von Grenzen haben“. (kna)

Ukraine
Vor einem Erfolg populistischer Politiker bei den Parlamentswahlen Ende Oktober warnt die griechisch-katholische Kirche. „Glauben Sie nicht denjenigen, die eine blitzschnelle Lösung aller Probleme versprechen“, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der Bischofssynode zu dem Urnengang. Konstruktive Kritik fördere das Gemeinwohl, Populisten gingen aber mit „angstmachenden Slogans und leerer Kritik“ auf Stimmenfang. Die Ukraine brauche tiefgreifende Reformen, die schmerzhaft seien. Diese könnten Politiker nur mit Klugheit und Mut umsetzen, so die Bischöfe. Als die größten Probleme des Landes führen sie Korruption, Habgier, Doppelmoral und Straflosigkeit für Machtmissbrauch an. In der Ukraine wird am 26. Oktober 2014 ein neues Parlament gewählt. Der ukrainische Staatspräsident Petro Poroschenko hatte das Parlament Ende August vorzeitig aufgelöst. In der mehrheitlich orthodoxen Ukraine ist etwa jeder zehnte Einwohner griechisch-katholisch. (kna)

Naher Osten

Irak
Die sunnitische Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) hat im Irak alle sunnitischen Geschäftsleute mit christlichen oder schiitischen Geschäftspartnern dazu aufgefordert, den Gewinnanteil des nicht-sunnitischen Partners an IS abzuführen. Dies berichtet der christliche Pressedienst „Aina“. Nach seinen Angaben verfügt IS über eine Liste aller Geschäfte mit christlichen oder schiitischen Partnern. Die Terrorgruppe habe den sunnitischen Geschäftsleuten eine Frist von zwei Tagen gesetzt, um der Aufforderung nachzukommen. Andernfalls werde der gesamte Gewinn beschlagnahmt. (kna)
Oberhäupter mehrerer orientalischer Kirchen haben die Weltgemeinschaft erneut zur Hilfe gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ aufgerufen. Die Niederschlagung der Islamisten im Irak und in Syrien bleibe die „oberste Priorität“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Patriarchen und Erzbischöfe, die am Dienstagabend vom Büro des vatikanischen Beobachters bei den UNO-Organisationen in Genf verbreitet wurde. Ein Eingreifen zum Schutz der Bedrängten sei eine „Pflicht“ der Vereinten Nationen. Auf die Frage ausländischer Militärunterstützung gehen die Kirchenvertreter indes nicht ein. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bedrohe nicht nur Christen und andere religiöse sowie ethnische Gruppen, sondern sei auch eine Gefahr für den ganzen Nahen Osten und die internationale Gemeinschaft. „Wenn diese Ideologie nicht entschieden verurteilt und wirksam vernichtet wird, zerstört sie das ganze System der Menschenrechte und schafft einen gefährlichen Präzedenzfall der Gleichgültigkeit“, so die Erklärung. Unterzeichnet wurde der Appell unter anderem vom Patriarchen der chaldäisch-katholischen Kirche in Bagdad, Louis Raphael I. Sako, vom Patriarchen der syrisch-katholischen Kirche Ignatius Joseph III. Younan in Beirut und dem syrisch-orthodoxen Erzbischof von Mossul, Nicodemus Daoud Sharaf. (kna)

Vereinte Nationen

UNO
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) benötigt in West-Afrika 200 Millionen US-Dollar, um auf den Ausbruch von Ebola reagieren zu können. Der Direktor der Unicef-Nothilfeprogramme, Afshan Khan, spricht in einer Pressemeldung vom Dienstag von einer Katastrophe mit „enormen Ausmaß“. Schulen müssten geschlossen werden, das Gesundheitssystem sei zerstört und das Gemeinschaftsgefüge bedroht. Die Hilfe soll Programmen in Liberia, Sierra Leone, Guinea und den Nachbarländern zu Gute kommen. Um die tödliche Spirale zu stoppen, müsse die Öffentlichkeit mehr auf die Krankheit aufmerksam gemacht werden und müssten auch die Hygienemaßnahmen verbessert werden. Laut Unicef leben 8,5 Millionen Kinder und Jugendliche unter zwanzig Jahren in von Ebola betroffen Ländern, allein 2,5 Millionen sind unter fünf Jahren. (pm) 

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 21. September: Der Papst in Albanien
Ausführliche Berichte, u.a. von unserem Korrespondenten in Tirana

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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