RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 19.9.2014

Tagesmeldungen vom 19.9.2014

- Papst ernennt neuen Bischof für Erfurt -
- Schottland-Votum erleichtert und enttäuscht -
- Franziskus besucht im März 2015 Neapel -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Neuer Bischof in Erfurt: Mit Freude erwartet
Erfurt hat einen neuen Bischof: Papst Franziskus hat Ulrich Neymeyr auf den seit fast zwei Jahren leeren Bischofsstuhl berufen. Die Ernennung wurde an diesem Freitagmittag zeitgleich in Erfurt und in Rom bekannt gegeben. Neymeyr ist 57 Jahre alt und war seit 2003 Weihbischof in Mainz. Der gebürtige Wormser folgt in Erfurt auf Bischof Joachim Wanke, der damals seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen eingereicht hatte. „Wir freuen uns auf den neuen Bischof und wir glauben, er freut sich auch“, sagte gegenüber Radio Vatikan Peter Weidemann, Bistumssprecher in Erfurt. (rv)
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Großbritannien: Enttäuschung und Erleichterung
Schottland bleibt im Vereinten Königreich – das Referendum vom Donnerstag fiel unerwartet klar aus. Die katholischen Bischöfe riefen am Tag nach der Entscheidung alle Bürger des Landes dazu auf, in Zukunft zum Wohl der Nation zusammenarbeiten. Bischof John Keenan von Paisley sagte am Tag nach der „wichtigsten Entscheidung des Landes in den letzten 100 Jahren“ gegenüber Radio Vatikan: „Auch wenn die Debatte so emotional war, gab es keinmal Gewalt. Die Schotten glauben an Demokratie und an den politischen Prozess, sie glauben an Ehrlichkeit und offene Aussprache.“ (rv)
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China: Katholiken haben Hoffnung auf Dialog
Katholische Internetseiten in der Volksrepublik China berichten über einen handschriftlichen Brief von Papst Franziskus an den chinesischen Präsidenten. Darin habe der Papst Xi Jinping in den Vatikan eingeladen, um miteinander über den Frieden in einer multipolaren Welt zu sprechen. Der Vatikan hat die Existenz des Briefes bisher nicht bestätigt, staatliche chinesische Medien übergehen ihn mit Schweigen. Franziskus hatte auf dem Rückflug von Korea gesagt, er selbst hätte durchaus Lust zu einer Reise nach China, „schon morgen“. Wie die katholische Nachrichtenagentur „Asianews“ berichtet, verbinden viele Katholiken in China Hoffnungen mit dem Brief. (asianews)
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Papstpredigt: Christliche Identität erfüllt sich mit Auferstehung
Die Auferstehung der Toten ist auch für gläubige Christen eine herausfordernde Vorstellung. Mit diesen Worten legte Franziskus am Freitag bei der Morgenmesse die Lesung der Tagesliturgie aus. Im ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther heißt es: „Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden.“ Der Widerstand gegen die Verwandlung unseres Körpers sei zugleich ein Widerstand gegen die christliche Identität, führte Papst Franziskus in seiner Predigt aus. Abschluss des christlichen Weges sei gerade diese Verwandlung. (rv)
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AUSBLICK – DER PAPST IN ALBANIEN:

Radio Vatikan überträgt alle Stationen der Papstreise live
Papst Franziskus besucht am kommenden Sonntag Albanien. Er wolle in Albanien an die Leiden der Vergangenheit erinnern und zugleich das religiöse Zusammenleben in dem Land würdigen, sagte Franziskus in dieser Woche bei der Generalaudienz. Radio Vatikan überträgt die Programmpunkte der vierten internationalen Reise des Papstes live und mit deutschem Kommentar. Über den „Vatican Player“ können Sie die Reise in Bild und Ton mitverfolgen. (rv)
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Papstbesuch würdigt kirchliche Hilfs- und Versöhnungsarbeit
Die eintägige Visite des Papstes in Albanien ist auch als Würdigung der kirchlichen Aufbauarbeit in dem ehemals kommunistischen Land zu verstehen, in dem heute über zwölf Prozent der Bevölkerung immer noch unter der Armutsgrenze leben. Ob Unterstützung für arme Familien, Bildungsprojekte für Jugendliche, Behindertenbetreuung oder Versöhnungsarbeit – Kirchen- und Ordensleute sind in Albanien an all jenen Orten präsent, wo die Unterstützung durch staatliche Stellen nicht greift. (rv/renovabis)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus besucht im kommenden März Neapel. Das verkündete an diesem Freitag der Erzbischof der Stadt, Kardinal Crescenzio Sepe, zur Feier anlässlich des sogenannten Blutwunders des heiligen Januarius in Neapel. Der Papst werde am Samstag, den 21. März 2014, nach Neapel kommen, zunächst am Stadtrand Vertreter der Arbeitswelt und des Kulturlebens treffen und anschließend im Dom die Blutreliquie des Stadtpatrons Januarius verehren. Das Mittagessen will Franziskus gemeinsam mit Häftlingen einnehmen. Danach sind Begegnungen mit Kranken und Jugendlichen geplant. Zum Abschluss feiert der Papst gegen 17 Uhr eine Messe. (rv)
Der jüdische Weltkongress hat dem Papst Solidarität mit den verfolgten Christen im Nahen Osten zugesichert. Die Gleichgültigkeit der Welt gegenüber den Vorgängen im Irak erinnere ihn an frühere Judenverfolgungen, sagte WJC-Präsident Ronald S. Lauder am Donnerstag italienischen Medien. Der US-Amerikaner stand an der Spitze einer Delegation, die Papst Franziskus am Mittwoch im Vatikan besuchte. Die Kennzeichnung christlicher Häuser mit dem arabischen Buchstaben „N“ für „Nazarener“ durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) unterscheide sich nicht vom gelben Judenstern der NS-Zeit in Europa, so Lauder. „Warum reagiert die Welt nicht?“ Auch Franziskus habe bei der Begegnung Parallelen zwischen der Juden- und der Christenverfolgung gezogen, berichtete Lauder. Der Papst rief demnach die Angehörigen beider Religionen zum Gebet für den Frieden und gegen den „Dritten Weltkrieg“ auf. (kna)
Papst Franziskus hat mit dem Staatspräsidenten Armeniens über die Konflikte in der Kaukasusregion und im Mittleren Osten gesprochen. Das Kirchenoberhaupt empfing den Staatschef Serzh Sargsyan am Freitag in Audienz. Mit Blick auf die Lage im Nahen Osten drückten beide Männer ihre Hoffnung aus, die betroffenen Nationen und Religionsgemeinschaften würden ihre Anstrengungen bündeln, um zu einem „friedlichen Zusammenleben der Völker der gesamten Region“ zu gelangen. Besonders sprachen der Papst und der armenische Präsident laut einer Vatikanmitteilung über die christlichen Gemeinden und andere Minderheiten der Region sowie über die Not der Flüchtlinge. (rv)
Papst Franziskus war am Donnerstagabend in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore, um für seine bevorstehende Reise nach Albanien zu beten. Vor dem Madonnen-Gnadenbild der „Salus Populi Romani“ verharrte Franziskus rund eine halbe Stunde im Gebet. In der Kirche wurde er von Erzpriester Kardinal Santos Abril y Castelló empfangen. - Franziskus hat sofort nach seiner Wahl zum Papst die Angewohnheit entwickelt, vor und nach Reisen und anderen wichtigen Anlässen Roms bedeutendstes Marienheiligtum aufzusuchen, um dort zu beten. (rv)

Vatikan/Spanien
Materielle Güter und Gesellschaftsordnungen müssen im Dienst des Menschen stehen. Das schreibt Papst Franziskus an die Katholischen Sozialtage für Europa, einen Kongress, der noch bis Sonntag in Madrid tagt. Eine der großen Herausforderungen für die Kirche in Europa liege heute darin, den Weg für die Begegnung zwischen der christlichen Botschaft und den anstehenden Problemen des Kontinents freizumachen, schreibt der Papst in der Grußbotschaft, die von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterschrieben ist. Der Glaube stifte den Christen dazu an, die Liebe der Kirche für die Armen, Verfolgten und Vertriebenen in die Tat umzusetzen, die in Europa Zuflucht suchten. (rv)

Europa

Europäische Union
Kardinal Reinhard Marx fordert ein sozialeres Europa. In Madrid eröffnete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE) die Zweiten Katholischen Sozialtage für Europa. Dabei benannte Kardinal Marx fünf soziale Herausforderungen, mit denen sich Gesellschaft und Kirche in Europa noch stärker auseinandersetzen müssen: die Jugendarbeitslosigkeit, die derzeitige europäische Krise, der demographische Wandel, Migration und Menschenhandel. Wirtschafts- und Sozialpolitik ließen sich in Europa nicht voneinander trennen. Bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen müsse das Soziale aber immer mitbedacht werden, so der Kardinal. Der Markt brauche dabei „klare Regeln, die wiederum politisch gesetzt werden müssen. Deshalb muss Ordnungspolitik die Grundlage eines sozialen Europas sein.“ (pm)

Deutschland
Mit einem Aktionstag demonstrierten muslimische Verbände in Deutschland an diesem Freitag gegen Gewalt und Extremismus. Nach dem Freitagsgebet sollte es bundesweit Mahnwachen und Friedensgebete unter dem Motto „Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht“ geben. Nach mehreren Anschlägen auf Moscheen wollen Muslime um Solidarität werben und vor Hintergrund des islamistischen Terrors religiösen Extremisten eine Absage erteilen. In Hannover wurden Bundesinnenminister Thomas de Maizière, in Berlin der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, und in Frankfurt a. M. der Präsident des Zentralrates der Juden, Dieter Graumann, erwartet. (dw)

Spanien
Rund 150.000 Pilger werden am Samstag kommender Woche in Madrid zur Seligsprechung des spanischen Bischofs Alvaro del Portillo erwartet. Der Opus-Dei-Prälat war erster Nachfolger des heiligen Josefmaria Escrivá de Balaguer, der das Opus Dei gründete. Die Zeremonie am 27. September in Madrid nimmt im Auftrag von Papst Franziskus Kardinal Angelo Amato vor, der Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen. Alvaro del Portillo wurde 1914 in Madrid geboren, war als junger Katholik zwei Monate während des Spanischen Bürgerkriegs inhaftiert und übersiedelte 1946 nach seiner Priesterweihe gemeinsam mit Escrivá nach Rom. 1975 wurde er zu dessen Nachfolger an der Spitze des Opus Dei gewählt, das heute als Personalprälatur der katholischen Kirche in rund 65 Ländern tätig ist. (pm)

Italien
Die nächste Dialogrunde des Vatikans mit den Nichtglaubenden widmet sich Ende September in Bologna dem Thema „Zeit“. Das teilte der Präsident des Päpstlichen Kulturrats, Kardinal Gianfranco Ravasi, am Donnerstag im Vatikan mit. Anders als kosmisch orientierte Religionen, hätten Christentum und Judentum einen historischen Bezugsrahmen und seien somit in die Zeit eingebunden. Die Entstehung der Bibel und die Auferstehung Jesu seien auch konkreter Teil der Menschheitsgeschichte, so der Kardinal. In der Heiligen Schrift erscheine die Zeit auch als das „Haus Gottes“. Die Veranstaltungen zum sogenannten „Vorhof der Völker“ finden vom 26. bis 28. September in der Universität Bologna sowie in der dortigen Basilika San Petronio statt. (kna)

Asien

Pakistan
In Karachi ist am Donnerstag ein prominenter Islam-Theologe ermordet worden. Der 54-jährige Universitätsprofessor Muhammed Shakil Auj war für seine gemäßigten Positionen und seine ablehnende Haltung gegenüber dem islamischen Fundamentalismus bekannt. Nach einem Vortrag in den USA 2012 hatte er dem vatikanischen Fidesdienst zufolge immer wieder Todesdrohungen erhalten. Ein Imam von Karachi schrieb eine Fatwa, ein religiöses Rechtsgutachten, das dem Professor „Blasphemie“ vorwarf und seinen Tod forderte. Unbekannte Täter erschossen den Gelehrten nun von einem fahrenden Motorrad aus. Fides zufolge ist es der zweite ähnliche Mord binnen einer Woche. (fides)

Amerika

Brasilien
Mehr kirchliche Hilfe für bedrohte Amazonas-Völker: Der Lateinamerikanische Bischofsrat CELAM hat ein Pan-Amazonas-Netzwerk gegründet. Elf Länder engagieren sich in diesem Forum, teilte nun die Kolumbianische Bischofskonferenz mit. Die Kirche wolle den Amazonas-Völkern helfen, die an den Folgen von Klimawandel und Rohstoffabbau litten, hieß es. Ziel sei ein Entwicklungsmodell vor allem für arme Bevölkerungsschichten. Das Amazonasgebiet umfasst mit einer Fläche von über sieben Millionen Quadratkilometern den größten Regenwald weltweit. Es erstreckt sich über neun südamerikanische Staaten, wobei die größte Fläche zu Brasilien gehört. (pm)
Hier: Papst schrieb an das Netzwerk

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 21. September: Der Papst in Albanien
Ausführliche Berichte, u.a. von unserem Korrespondenten in Tirana

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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