RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 20.9.2014

Tagesmeldungen vom 20.9.2014

- Papst will Reform bei Ehe-Annullierungen -
-Feierliche Einführung für Erzbischof von Köln Kardinal Woelki -
- Polnischer Priester Popieluszko wird heilig  -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Ehe-Annullierungen: Papst will die Reform
Papst Franziskus hat eine Sonderkommission eingesetzt, die sich mit einer Reform des kanonischen Eherechts beschäftigen soll. Leider der Kommission wird der Dekan des Tribunals der Römischen Rota, Pio Vito Pinto. Das wurde an diesem Samstag im Vatikan bekannt gegeben. Ziel der angepeilten Reform ist es, die „Prozedur“ bei Ehenichtigkeits-Verfahren „zu vereinfachen“, dabei aber „das Prinzip der Unauflöslichkeit der Ehe zu wahren“. Unter den Mitgliedern, die der Papst in die Kommission beruft, ist auch der Franziskaner Nikolaus Schöch vom Obersten Gericht der Apostolischen Signatur; von der Glaubenskongregation ist der Sekretär vertreten, der Jesuit Luis Francisco Ladaria Ferrer. Die Entscheidung von Franziskus, ein solches Gremium einzusetzen, datiert vom 27. August 2014; die Herren sollen „so bald wie möglich“ ihre Arbeit aufnehmen. (rv)
Hier mehr in Text

Kardinal Woelki in Köln feierlich eingeführt
Der neue Erzbischof von Köln, Rainer Maria Woelki, ist an diesem Samstag im Dom feierlich in sein Amt eingeführt worden. Sein Vorgänger Kardinal Joachim Meisner überreichte ihm den Bischofsstab. Woelki, ein früherer Weihbischof in Köln, war von 2011 an Erzbischof von Berlin, seit zwei Jahren ist er auch Kardinal. In Köln ist er der 95. Erzbischof. Meisner hatte das Erzbistum ein Vierteljahrhundert lang geleitet. „Danke und Vergelt`s Gott für all dein Mühen und Sorgen“, sagte ihm Woelki in seiner Predigt. An der Amtseinführung nahmen Tausende von Menschen teil, darunter Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, sowie Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Polen: Heiligsprechungsverfahren für Popieluszko
Pater Jerzy Popieluszko ist auf dem Weg zur Heiligsprechung: Die zuständige vatikanische Kongregation hat das Verfahren dazu eröffnet. Das wurde an diesem Samstag im französischen Créteil bekannt. Eine 2012 in Créteil geschehene Heilung auf die Fürsprache Popieluszkos werde als Wunder anerkannt, das mache das neue Verfahren für den polnischen Pfarrer möglich. Popieluszko war ein bekannter Gegner des kommunistischen Regimes; er wurde 1984 von der Geheimpolizei verschleppt, gefoltert und schließlich getötet. Im Jahr 2010 wurde er in Warschau feierlich selig gesprochen. Dabei war kein Nachweis eines Wunders nötig, weil Popieluszko vom Vatikan als Märtyrer eingestuft wurde. Für eine Heiligsprechung hingegen ist der Nachweis eines Wunders nötig. (rv)
Hier mehr in Text

____________________________________

VATIKAN:

Papst hofft auf „missionarische Bekehrung der Kirche“
Papst Franziskus hofft auf eine „missionarische Bekehrung der Kirche“. Ihr Kernpunkt sei „der Dienst an der Menschheit, so wie unser Herr seinen Jüngern die Füße gewaschen hat“. Das sagte der Papst an diesem Samstag zu Bischöfen aus Missionsländern, die er im Vatikan traf. Bischöfe seien Diener, sie sollten sich um Nähe zu den ihnen Anvertrauten bemühen.  Der Papst bedauerte, dass keine Bischöfe aus der Volksrepublik China bei einer solchen Audienz dabei sein können. „Ich hoffe zutiefst, dass dieser Tag aber nicht fern ist“, sagte er wörtlich. Er versichere den Bischöfen in Festland-China „nicht nur meine und unsere Solidarität, sondern die der Bischöfe weltweit“. Wenn sie sich manchmal allein fühlten, sollten sie daran denken, „dass ihre Leiden Frucht – und große Frucht! – tragen werden für das Wohl ihrer Gläubigen, ihrer Mitbürger und der ganzen Kirche“. (rv)

Neuer Erzbischof für Chicago und neuer Ständiger Beobachter im Europarat
Papst Franziskus hat den Rücktritt des Erzbischofs von Chicago, Kardinal Francis George, angenommen. Gleichzeitig ernannte er an diesem Samstag einen Nachfolger für George: Es ist der bisherige Bischof von Spokane, Blase Joseph Cupich. Der aus Nebraska stammende Cupich hat u.a. an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom sowie an der Katholischen Universität von Washington studiert; er ist seit 1975 Priester und seit 1998 Bischof, zunächst von Rapid City in South Dakota und ab 2010 von Spokane im Bundesstaat Washington. Innerhalb der US-Bischofskonferenz ist er derzeit für die Kontakte zu Kirchen in Mittel- und Osteuropa zuständig. (rv)
Hier mehr

Ein Frühstück mit der Präsidentin
An diesem Samstag der Präsident von Lettland, Andris Berzins, zu Gesprächen im Vatikan; er redete mit dem Papst sowie mit der Leitung des Staatssekretariats. Dabei ging es vor allem um die Lage in der Ukraine; beide Seiten hofften auf „eine politische Lösung“, die durch Dialog erreicht werden sollte. Lettland übernimmt im Januar 2015 turnusmäßig die Präsidentschaft der Europäischen Union. Am Morgen hatte Papst Franziskus mit der Präsidentin seiner argentinischen Heimat, Cristina Kirchner, gefrühstückt. Es war die vierte Begegnung der beiden seit der Wahl des früheren Erzbischofs von Buenos Aires zum Papst. Kirchner war auf dem Weg nach New York, wo sie vor der UNO gegen so genannte US-„Geierfonds“ protestieren will. Kirchner schenkte dem Papst u.a. eine Darstellung Unserer Lieben Frau von Luján sowie ein Gemälde, das die frühere Präsidentin Eva Perón darstellt. (rv)

____________________________________

BLICKPUNKT ALBANIENREISE:

Franziskus kommt nicht bis Shkoder
Der Papst reist am Sonntag für elf Stunden nach Albanien: Es ist seine erste Europareise, wenn man Italien einmal ausnimmt. Der Papst aus der Neuen Welt hat den sogenannten Alten Kontinent warten lassen, und – typisch für ihn – er fängt an der „Peripherie“ an. Albanien gehört nicht zur EU, es ist eine der ärmsten Ecken Europas, und abgesehen vom Kosovo ist Albanien Europas einziges Land mit einer muslimischen Mehrheit der Bevölkerung. Bis Shkoder kommt Papst Franziskus nicht – dabei wird seine Reise vor allem von dieser Stadt aus aufmerksam verfolgt. Aus Shkoder kommt ein Großteil der katholischen Märtyrer: Hunderte von Priestern, Ordensleuten und Laien. Verfolgt, gefoltert, umgebracht. Johannes Paul II. ehrte sie bei seinem Besuch im Jahr 1993. Von Franziskus erwarten die Menschen in Shkoder jetzt vor allem eine Ankündigung, wann er vierzig albanische Märtyrer seligsprechen wird.
Hier mehr in Text in Ton

Presse in Albanien: Angst vor Anschlägen
Wenige Stunden vor der Ankunft des Papstes in Tirana berichten die Medien in dem kleinen adriatischen Land vor allem über die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen – Handynetze werden ausgeschalten, Extremisten vorab weggesperrt – und über die Erwartungen an den Besuch. Unser Korrespondent vor Ort, Mario Galgano, hat in den albanischen Zeitungen geblättert.
Hier mehr in Text und Ton

Nuntius in Tirana: „Papst wird sich auch an Muslime in Nahost wenden“
Seine morgige Reise führt Franziskus in ein Land, in der die meisten Bewohner Muslime sind: Der Nuntius in Albanien, Erzbischof Ramiro Moliner Inglés, sagt, dass der Besuch des Papstes die Beziehungen zwischen Muslimen und Katholiken in Albanien sicherlich verbessern werde und dass diese Beziehung und das Miteinander der Religionen auch der Papst zum Thema machen wird. Unser Korrespondent vor Ort, Mario Galgano, hat den Vatikan-Diplomat besucht und gefragt, was sich die Muslime Albaniens von dem Besuch in ihrem Land erhoffen.
Hier mehr in Text und Ton

Unsere Live-Übertragungen zur Papstreise nach Albanien
Die eintägige Reise von Papst Franziskus  nach Albanien an diesem Sonntag können sie über unseren Vatikan-Player live mitverfolgen. Wir übertragen die wichtigsten Treffen und Gebetsmomente in Albanien mit deutschem Kommentar von Stefan von Kempis.
Hier finden sie die Live-Übertragungen im Einzelnen

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
In Westafrika richten Frankreich und Deutschland eine Luftbrücke ein. Sie soll mit Transall-Flugzeugen Hilfen aus der Luft in Ebola-Gebiete bringen. Ausgangspunkt der Luftbrücke, die in etwa zwei Wochen startet, ist Dakar, die Hauptstadt des Senegal. Sierra Leone – eines der am meisten betroffenen Länder – hat wegen der Ebola-Epidemie für seine Bevölkerung ab eine dreitägige Ausgangssperre verhängt. In diesen drei Tagen wollen 30.000 Freiwillige alle Haushalte im Land über Vorsorgemaßnahmen informieren und Seife verteilen. (fides)
An einem „Marsch für das Leben“ am Samstag durch Berlins Zentrum haben sich nach Schätzungen der Veranstalter rund 6.000 Christen aus ganz Deutschland beteiligt. Zum Auftakt demonstrierten
sie vor dem Bundeskanzleramt für den Schutz menschlichen Lebens „vom Anfang bis zum Ende“ sowie ein Europa „ohne Abtreibung und ohne Euthanasie“. Bei dem Marsch führten sie mehrere hundert weiße Kreuze als Symbol für Abtreibungen mit sich. (kna)

Österreich
Mit einem großen Diözesanfest in der Innsbrucker Innenstadt feiert die Diözese Innsbruck am Samstag ihr 50-jähriges Bestehen. Zum Auftakt versammelten sich Tausende Gläubige am Vormittag mit Diözesanbischof Manfred Scheuer zu einem Freiluft-Gottesdienst auf dem Platz vor dem Landestheater. Unter dem Festmotto „Halleluja!“ standen Interessierten im Anschluss an mehreren Orten mehr als 85 Programmpunkte kostenlos offen.(kap)

Afrika

Die Terrorgruppe Boko Haram hat im Nordosten Nigerias 25 Städte in ihre Gewalt gebracht und marschiert jetzt auf Maiduguri. Das sagt der Bischof der Millionenstadt, Oliver Dashe Doeme. Der Bischof hat sich, zusammen mit mehreren tausend Christen, in eine Pfarrei im Bundesstaat Adamawa in Sicherheit gebracht. Er wirft der nigerianischen Regierung Untätigkeit vor und rechnet damit, dass Maiduguri in die Hände der Islamisten fallen wird. (kna)

Naher Osten

Erneut ist es in Saudi Arabien zu einem Übergriff der „Religionspolizei“ gegen Christen gekommen. Wie die Nachrichtenagentur „Mideast Christian News“ berichtet, wurde in der Ölstadt Khafji an der Grenze zu Kuwait ein Haus umstellt; der Eigentümer - ein Inder - und 26 weitere Personen mit „Migrationshintergrund“ wurden verhaftet, weil sie zu einem christlichen Gebetsgottesdienst zusammengekommen waren. Unter den Festgenommenen waren auch Frauen und Kinder. Bibeln und Musikinstrumente wurden konfisziert. (kap)

Asien

Landesweit denken Christen in Pakistan an den Anschlag auf die Allerheiligenkirche in Peshawar vor einem Jahr, am 22. September 2013. Er war der schlimmste Anschlag auf eine Kirche in der Geschichte Pakistans; dabei wurden 85 der rund 600 Gottesdienstbesucher getötet und fünfzig verletzt. Viele Christen erinnern jetzt daran, dass die Regierung ihre Versprechungen zu Schadenersatz für die Opfer des Attentats nicht eingehalten hat. (fides)

____________________________________

Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
____________________________________

Programmvorschau:

Sonntag Abend, 21. September: Der Papst in Albanien
Ausführliche Berichte, u.a. von unserem Korrespondenten in Tirana

__________________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind hier online live und auf Abruf zu hörenWeitere Informationen hierUnseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, Email: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va