RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.9.2014

Tagesmeldungen vom 23.9.2014

- Papst zum Weltflüchtlingstag: Kirche ohne Grenzen -
- Vatikan: Fünf Frauen für die Theologenkommission -
- UNO-Klimagipfel: Religionsvertreter fordern Taten -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstbotschaft zum Weltflüchtlingstag: Kirche ohne Grenzen
Papst Franziskus hat zum Kampf gegen Vorurteile gegenüber Migranten aufgerufen und eine „Kultur der Begegnung“ angemahnt. Zuwanderung löse oft Feindseligkeiten aus, „noch bevor man die Geschichten des Lebens, der Verfolgung oder des Elends der betroffenen Menschen kennt“, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Botschaft zum Weltflüchtlingstag 2015. Im vergangenen Jahr befanden sich nach UN-Angaben weltweit so viele Menschen auf der Flucht wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. (rv)
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Hier die Papstbotschaft im Volltext

Einen menschenwürdigeren Umgang mit Asylsuchenden ohne gültige Ausweispapiere forderte der Sekretär des päpstlichen Migrantenrates: Personen, die internationalen Schutz benötigten, hätten „ein Recht“ darauf, nicht die erforderlichen Dokumente zu besitzen, sagte Bischof Joseph Kalathiparambil am Dienstag im Vatikan. (kna)
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Vatikan: Theologenkommission bekommt weibliche Verstärkung
Die Internationale Theologenkommission bekommt weibliche Verstärkung: Papst Franziskus bestätigte an diesem Dienstag Mitglieder seines wichtigsten theologischen Beraterkreises für weitere fünf Jahre bis 2019 und ernannte zugleich 26 neue Mitglieder, darunter fünf Frauen. Unter ihnen ist die aus Bayern stammende Theologin Marianne Schlosser aus Donauwörth, die seit 2004 das Institut für Theologie der Spiritualität an der Universität Wien leitet. Es ist die erste derartige Forschungseinrichtung im deutschsprachigen Raum. Zweites neues deutsches Mitglied ist der 64-jährige Dogmatiker Karl-Heinz Menke, der seit 1990 in Bonn Dogmatik und Theologische Propädeutik lehrt. (rv)
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Vatikan und Piusbruderschaft: Ziel ist „die volle Aussöhnung“
Zum ersten Mal im Pontifikat von Franziskus sind Vertreter der Priesterbruderschaft St. Pius X. wieder zu offiziellen Gesprächen im Vatikan empfangen worden. Der Obere der traditionalistischen Bruderschaft, Bischof Bernard Fellay, war an diesem Dienstag mit zwei Assistenten an der Glaubenskongregation. Bei dem Gespräch mit Kardinal Gerhard Ludwig Müller, dem Präfekten der Kongregation, ging es „um einige Probleme lehrmäßiger und kirchenrechtlicher Natur“, heißt es in einer Mitteilung des vatikanischen Pressesaales. Ziel sei „die Überwindung der Schwierigkeiten“ und „das Erreichen der vollen Aussöhnung“. (rv)
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Papstmesse: „Leben, nicht nur lesen“
Das christliche Leben ist „einfach“: Gottes Wort nicht nur „lesen“, sondern auch „leben“. Das sagte Papst Franziskus an diesem Dienstag bei seiner Frühmesse in Santa Marta, der Kapelle des Vatikan-Gästehauses, in dem er auch wohnt. Um das Wort Gottes zu hören, reiche es, die Bibel aufzuschlagen, so der Papst weiter. Aber die Bibel sollte man eigentlich nicht lesen, sondern hören. Genauer gesagt: „Man sollte sich immer gleich fragen, was sagt das mir, was sagt das meinem Herzen? Was sagt Gott mit diesem Wort zu mir?“ (rv)
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BLICKPUNKT KLIMAWANDEL:

Religionsvertreter fordern von UNO-Klimagipfel Taten
Hochrangige Religionsvertreter haben an den UNO-Klimagipfel appelliert, sich energisch und konstruktiv für den Abschluss eines weitreichenden Klimavertrags einzusetzen. Konkrete Schritte seien bei den Verhandlungen nötig, um ein derartiges Abkommen beim nächsten Klimagipfel 2015 in Paris zu schaffen. Das forderte der ebenfalls in New York tagende „Interreligiöse Gipfel zum Klimawandel“, der sich aus 30 Spitzenvertretern der christlichen Kirchen sowie aus Muslimen, Juden, Hindus, Buddhisten und Angehörigen anderer Religionen zusammensetzte. Jesuitenpater Michael Czerny vom Päpstlichen Friedensrat erklärte gegenüber Radio Vatikan, was die Religionen mit ihrem Appell bezwecken. (rv)
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„Der Klima-Wandel trifft diejenigen, die nicht daran schuld sind“
Dem UNO-Klimagipfel in New York ging am Montag die größte globale Demonstration der bisherigen Geschichte voraus; insgesamt 2.500 Demonstrationen formierten sich weltweit in Großstädten, um für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren. Angesichts des unvermindert steigenden CO2-Ausstoßes ist das vereinbarte Ziel, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten, laut Klimaforschern schwer erreichbar – die absehbaren Folgen sind katastrophal, vor allem für die Ärmsten der Welt, sagte uns Bernd Bornhorst vom päpstlichen Hilfswerk Misereor. Der Klimawandel führe auch dazu, dass uraltes Wissen verloren gehe. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus betet für ein Ende der Ebola-Epidemie. „Möge Gott alle Ärzte und Pfleger stärken und dieser Tragödie ein Ende bereiten“, sagte er am Dienstag vor Bischöfen aus dem westafrikanischen Ghana. Er bete auch für alle Opfer der Infektionskrankheit, unter denen auch Priester, Ordensleute und Mitarbeiter im Gesundheitswesen seien. Die medizinische Versorgung, besonders für die Armen, sei eine wichtige Aufgabe für die katholische Kirche in Westafrika. Ghana ist bislang weitgehend unberührt von der Ebola-Epidemie in der Region geblieben, die derzeit vor allem Sierra Leone, Liberia und Guinea heimsucht. Die Bischöfe aus Ghana halten sich derzeit zu ihrem sogenannten Ad-Limina-Besuch in Rom auf, um dem Papst über die Lage in ihren Ortskirchen zu berichten. (kna)

Vatikan/Philippinen
„Barmherzigkeit und Mitleid“: Das wird das Thema der Reise von Papst Franziskus auf die Philippinen vom 15. bis 19. Januar 2015. Die philippinische Bischofskonferenz hat jetzt eine Internetseite zu der bevorstehenden Papstreise freigeschaltet (papalvisit.ph). Gleichzeitig rufen die Bischöfe die Gläubigen in Asiens einzigem Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit dazu auf, die Reise auch in den sozialen Medien zu einem Ereignis zu machen. (rv)

Europa

Deutschland
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat die Kirche zu einem mutigen Blick nach vorne aufgerufen. Marx hielt am Montagabend zum ersten Mal das Eröffnungs-Referat zur Herbst-Vollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda. Dabei warb er um ein geeintes Bild der Bischöfe nach außen: „Wir brauchen eine Ausrichtung auf Communio und Einigkeit hin. Es geht nicht um das Durchsetzen eigener Interessen, sondern um eine vom Geist Gottes angeleitete Einmütigkeit.“ Ausdrücklich hob Kardinal Marx eine Stärkung und Vergewisserung des synodalen Elementes hervor, das seinen Ursprung in der frühen Kirche habe: „Wo das synodale Element vergessen worden ist, hat sich nichts zum Besseren verändert, sondern da ist etwas vom Evangelium vergessen worden.“ (pm)
Für unausweichlich halten die Bischöfe eine militärische Bekämpfung der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Ein begrenzter Einsatz von Gewalt sei vertretbar, solange eine andere plausible Strategie nicht erkennbar sei, betonten die Oberhirten am Dienstag in Fulda. Der Vorsitzende der Weltkirche-Kommission, Bambergs Erzbischof Ludwig Schick, hob zugleich hervor, für die Kirche ändere dies nichts an der grundlegenden Überzeugung, dass Frieden im Allgemeinen und auch Frieden im Mittleren Osten nicht das Ergebnis eines Waffengangs sein könne. Nur wenn es im Irak und in Syrien gelinge, erträgliche Lebensverhältnisse für alle Menschen zu schaffen, wenn die Systeme der allgemeinen Unterdrückung und der Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen überwunden würden, könnten Fanatismus und eine wachsende Neigung zur Gewalt besiegt und friedliche Gemeinwesen aufgebaut werden. (kna)

Spanien
Christen haben die Kompetenz, ein brüderlicheres und solidarischeres Europa zu gestalten. Die „gegenwärtige Krise“ sei auch eine Gelegenheit, sich „innovativ“ für „ein Europa des Friedens und der Solidarität“ einzusetzen. Das schreiben der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) in einer gemeinsamen Presseerklärung, die anlässlich des Abschlusses der Zweiten Katholischen Sozialtage für Europa veröffentlicht wurde. Etwa 200 Teilnehmer als Delegierte ihrer Bischofskonferenzen in Europa oder von kontinentalen Organisationen und kirchlichen Einrichtungen vertraten auf dem Treffen in Madrid 31 Länder. Sie versammelten sich zum Thema „Der christliche Glaube und die Zukunft Europas“. (pm)

Griechenland
Die Orthodoxe Kirche des Landes spürt die Folgen der Wirtschafts- und Sozialkrise in Griechenland. Laut der KNA hat sie eine 70-prozentige Verringerung der Einnahmen zu verzeichnen. Nur noch 7,4 Millionen Euro habe sie im Jahr 2013 eingenommen. Im Vergleich: Vor der Krise war es ein Drittel mehr. Gleichzeitig steige aber mit der wachsenden Zahl der Bedürftigen der Anspruch an kirchliche und karitative Einrichtungen. Die Kirche nannte drei Gründe für den Rückgang der finanziellen Mittel: Erstens könnten die Gläubigen wegen ihrer persönlichen, finanziellen Lage nicht mehr im gleichen Umfang spenden. Zweitens gingen die Einahmen aus kirchlichen Zeremonien wie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen extrem zurück. Und drittens würfen kirchliche Immobilien kaum noch bis gar keine Renditen mehr ab. (kna)

Afrika

Sierra Leone
Kritik an den Maßnahmen in Sierra Leone gegen Ebola hat der Direktor des Kinderschutzzentrums Don Bosco Fambul in Freetown, Lothar Wagner, geäußert: Zwar sei die Ausgangssperre samt Aufklärungskampagne erfolgreich verlaufen, jedoch drei Monate zu spät gekommen, so der deutsche Salesianerbruder in einer Aussendung des Hilfswerks „Jugend Eine Welt“. Nur eine „massive, noch nie dagewesene Hilfsaktion“ könne derzeit einen weiteren rasanten Anstieg an Ebola-Toten verhindern: „Es muss endlich Schluss sein mit den halbherzigen Willenserklärungen westlicher Regierungen!“ Dringend nötig seien 5.000 Betten für Ebola-Infizierte, Labore für Ebola-Tests und Fachpersonal. Jedes Zögern würde die Ebola-Bekämpfung nur noch teurer machen, so Wagner. Dringendes Einschreiten sei auch bei der Sorge für ordnungsgemäße Bestattung der Toten nötig. (kap)

Asien

Pakistan
Christen des Landes haben die Regierung aufgefordert, gegen Anhänger des Islamischen Staates im Land vorzugehen. Die IS-Terroristen werben laut Bericht neue Mitglieder in den Provinzen an der Grenze zu Afghanistan an. Diese Infiltrationen außerhalb Syriens und des Irak verursachten unter Kirchenvertretern und Menschenrechtsorganisationen erhebliche Bedenken, so apic. Die Regierung solle ein Vordringen der IS „um jeden Preis“ stoppen, gibt die Agentur den Aufruf der Christen an die Regierung wieder. (apic)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Programmvorschau:

Dienstag Abend, 23. September: Radioakademie
Vierter Teil der Radioakademie September: Spurensuche – Jesus in Jerusalem. Eine Sendereihe von Pater Bernd Hagenkord

Sonntag Abend, 28. September: Aktenzeichen
Sigmund Freud
- Deuter innerer Konflikte. Eine Sendung von Aldo Parmeggiani

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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