RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 24.9.2014

Tagesmeldungen vom 24.9.2014

- Vatikan und der Klimagipfel: Wandel der Kultur gefordert -
- Medienreform: Die Ressourcen des Vatikan effektiv nutzen -
- Generalaudienz: Gebet für die Ebola-Opfer -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan auf dem UN-Klimagipfel: Der Mensch trägt die Verantwortung
Der Klimawandel ist heutigem Kenntnisstand nach von Menschen gemacht – deswegen braucht es einen Kulturwandel: Gemeinsam muss Verantwortung dafür übernommen werden. Das war die zentrale Botschaft der Ansprache, die Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Dienstag vor dem Sondergipfel der UN zum Thema Klima hielt. Die Reduktion von Abgasen allein reiche nicht aus, es brauche eine Änderung der Lebensstile und der Produktions- und Konsumweisen, so Parolin. Der wissenschaftliche Konsens sei ziemlich eindeutig: Es habe über das vergangene halbe Jahrhundert eine klar erkennbare Erwärmung des Klimasystems gegeben. (rv)
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Medienreform: Die Ressourcen des Vatikan bestmöglich nutzen
Die vatikanische Medienarbeit soll effektiver werden, das schulde die Kirche den Gläubigen. Das betont Chris Patten, Vorsitzender der von Papst Franziskus eingesetzten Kommission zur Reform der vatikanischen Medien, an diesem Mittwoch zum Abschluss der ersten Sitzung des neuen Gremiums. Der britische Politiker sprach im Interview mit uns über die Verantwortung der Kirche, ihre Botschaft zu kommunizieren, so gut sie könne. Papst Franziskus mache vor, was gute Kommunikation sei. Darüber hinaus gehe es auch darum, dass die vatikanischen Medien mit den Entwicklungen der Medienwelt Schritt halten. (rv)
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Generalaudienz: Papst betet für Ebola-Opfer
Papst Franziskus bittet um Gebet und Hilfe für die Länder in Westafrika, die von der Ebola-Epidemie heimgesucht werden. Insgesamt hat Ebola nach Zählung der Weltgesundheitsbehörde bisher in Westafrika 2.803 Menschen das Leben gekostet; die Dunkelziffer dürfte allerdings noch sehr viel höher liegen, weil bei weitem nicht alle Fälle statistisch erfasst werden. Bis November rechnet die Behörde mit fast 21.000 Infizierten.(rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Deutschland: Kardinal Marx kommt „schnell auf den Punkt“
Kirchenaustritte und Sterbehilfe: Nur zwei der Themen, welche die deutschen Bischöfe bei ihrer Herbstvollversammlung in diesen Tagen in Fulda besprechen. Ein weiteres ist die anstehende Bischofssynode in Rom und die Familienpastoral. Ingo Brüggenjürgen ist Chefredakteur unseres Partnersenders, des Kölner Domradios. Er ist als Beobachter in Fulda dabei. Im Interview mit Radio Vatikan erzählt er, wie ein Tag mit den Bischöfen abläuft.  (rv)
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Älteste Domschule der Welt zu Besuch beim Papst
Sie ist die älteste Domschule der Welt, die sich ununterbrochen bis heute in kirchlicher Trägerschaft befindet: Zum 1.200 Schuljubiläum nahm an diesem Mittwoch das komplette „Gymnasium Josephinum“ aus Hildesheim, etwa 1.000 junge Leute, an der Generalaudienz von Papst Franziskus teil. Danach waren Hildesheimer Schülerinnen und Schüler auch bei Radio Vatikan zu Gast. (rv)
Hier können Sie unser Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern des Josephinum hören

Jahr der Orden in Österreich: Sichtbare Lebenshingabe
Dienst und Gebet: Auf diese Beiträge von Ordensgemeinschaften zum kirchlichen Leben wollen die Orden Österreichs im kommenden „Jahr des geweihten Lebens“ aufmerksam machen. Die Ideen dazu wurden an diesem Dienstag von den Orden bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt. Das Themenjahr war von Papst Franziskus ausgerufen worden. Schwester Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, sagte dazu, dass das Ordensleben, das Leben der Hingabe an Gott und die Menschen in einer besonderen Weise zum Vorschein gebracht werden sollte und, dass das stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht werden sollte. (kap)
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UNSER FILMTIPP:

Like Father, Like Son
Ein erfolgreicher Architekt und seine Frau erfahren, dass ihr kleiner Sohn vor sechs Jahren bei der Geburt vertauscht wurde; ihr leibliches Kind wuchs im Haushalt eines chaotischen, gleichwohl liebevollen Elektrohändlers auf. Beide Elternpaare zögern zunächst, die Jungen auszutauschen, sehen sich aber zusehends zu einer Entscheidung gezwungen. Anspruchsvolles, packendes Drama über Elternschaft und Familienbande, das trotz seiner erschütternden Prämisse dramatische Zuspitzungen vermeidet und die Handlung ebenso kraftvoll wie sanft vorantreibt. Die unterschiedlichen Charaktere und konträren Lebensentwürfe der Familien sorgen dabei immer wieder für leisen Humor. - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Ordenskongregation hat an diesem Mittwoch die genauen Termine des vom Papst gewünschten „Jahr des geweihten Lebens“ auf Anfrage von Radio Vatikan bekanntgegeben. Das Themenjahr startet am 30. November 2014 offiziell mit einer Messe in der Petersbasilika. Ob der Papst diese Eröffnungsmesse leiten kann, sei noch unklar, so die Kongregation: Franziskus dürfte sich zu dieser Zeit noch in der Türkei aufhalten. Am Vorabend der offiziellen Eröffnung, dem 29. November 2014, gibt es eine Gebetswache in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore in Rom, die um 19.00 Uhr beginnt. Der eigentliche Abschluss des Jahres fällt nicht in das Jahr 2015, sondern 2016: Für den 30. Januar ist eine Vesperfeier in der Petersbasilika geplant, um für das Themenjahr zu danken. (rv)
Der Vatikan hat den früheren Päpstlichen Nuntius in der Dominikanischen Republik unter Hausarrest gestellt. Das bestätigt eine Pressemeldung des Vatikans vom Dienstagabend. Der aus Polen stammende ehemalige Erzbischof Jozef Wesolowski war nach einem Verfahren der vatikanischen Glaubenskongregation im Juni bereits aus dem Priesterstand entlassen worden. Wesolowski wird beschuldigt, während seiner Amtszeit in der Dominikanischen Republik sieben Kinder in kirchlichen Einrichtungen sexuell missbraucht zu haben. Er ist der bisher ranghöchste Kirchenmann, gegen den der Vatikan wegen sexuellen Missbrauchs vorgegangen ist. Wesolowski steht im Vatikan unter Hausarrest, er darf ihn nur unter Auflagen verlassen. Mit der Maßnahme folgt die vatikanische Staatsanwaltschaft nach Vatikan-Angaben dem ausdrücklichen Willen von Papst Franziskus, einen so schwerwiegenden Fall streng und ohne Verzug zu verfolgen. (rv)

Europa

Deutschland
Der Rat der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat sich für ein UN-Mandat für die Militäreinsätze im Irak ausgesprochen. Die rechtserhaltende Gewalt gewinne so an Legitimität, steht in einer am Mittwoch veröffentlichten friedensethischen Stellungsnahme der EKD. Zwar sei ein solches Mandat völkerrechtlich nicht zwingend notwendig, weil der Irak die internationale Staatengemeinschaft um Hilfe gebeten habe, aber es umfasse ein politisches Konzept mit nicht-militärischen Maßnahmen und klar definierten Zielen. Der Schutz der über eine Million Flüchtlingen im Nordirak müsse aber oberste Priorität haben. Der evangelische Landesbischof von Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, stimmte der EKD in einem Interview mit „Die Zeit“ zu. Er zeigte sich offen für Militäreinsätze und betonte, man mache sich schuldig, wenn man nichts tue. (kna)
Die Kirche in Deutschland sollte sich der verschiedenen „Dienste und Charismen“ im Gottesvolk bewusster werden und sie stärker zum Vorschein kommen lassen. Dazu riet der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, an diesem Mittwoch bei einer Messe in Fulda. „Das Zusammenwirken der vielen Dienste entspringt nicht nur dem Bedürfnis einer sinnvollen Kooperation oder – wie wir heute gerne sagen – einer besseren Kosten-Nutzen-Rechnung im Sinne eines Synergieeffektes“, so Lehmann. Vielmehr werde es „zuletzt vom Geist getragen“. (pm)

Österreich
Die päpstliche Stiftung „Kirche in Not“ ist für den vom EU-Parlament vergebenen „Sacharow-Preis für geistige Freiheit“ nominiert. Der Preis wird jedes Jahr vom Europäischen Parlament vergeben, um Einzelpersonen oder Organisationen für ihren Einsatz für Menschenrechte wie Religions- und Meinungsfreiheit zu ehren. Wie das Österreich-Büro des Hilfswerkes am Mittwoch, 24. September mitteilte, erfolgte die Nominierung durch mehrere EU-Parlamentarier um den Franzosen Philippe Juvin. Unter den insgesamt sieben Nominierten für den Sacharow-Preis sind auch der Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche, Louis Raphael Sako, zusammen mit einer posthumen Nominierung von Professor Mahmoud Al-Asali, der am 20. Juli bei der Verteidigung der Rechte von Christen in Mossul ermordet worden war. (kap)

Italien
In Italien sind derzeit landesweit insgesamt 4.000 Flüchtlinge in leerstehenden Immobilien von katholischen Orden und Pfarreien untergebracht. Das teilte der Direktor von „Migrantes“, einer Stiftung der Italienischen Bischofskonferenz, am Dienstag im Vatikan mit. Papst Franziskus hatte vor einem Jahr, im September 2013, an katholische Ordensgemeinschaften appelliert, nicht mehr genutzte Räumlichkeiten nicht in Herbergen umzuwandeln, sondern zur Aufnahme von Flüchtlingen bereitzustellen. Giancarlo Perego verwies zudem darauf, dass derzeit mit Hilfe der italienischen Bistümer zusätzliche ordenseigene Gebäude für die Aufnahme von Flüchtlingen hergerichtet würden. Der Präsident des päpstlichen Migrantenrates, Kardinal Antonio Maria Vegliò, warnte unterdessen vor übertriebenen Hoffnungen. Die Öffnung der Ordensniederlassungen sei „mehr ein Ideal“, das in der Realität jedoch oft schwer zu verwirklichen sei. (kap)

Italien/Irak
Der Italienischen Bischofskonferenz (CEI) hat eine Million Euro aus dem Fonds der italienischen Kirchen- und Kultursteuer für die humanitäre Hilfe im Irak genehmigt. Das geht aus einer Pressemeldung der Bischofskonferenz von diesem Mittwoch hervor. Das Geld, das den Opfern des IS-Terrors zugutekommen soll, sei der Nuntiatur in Bagdad anvertraut worden. Es soll in Not- und Hilfsprojekte fließen, die zusammen mit den irakischen Bischöfen durchgeführt werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Eine ähnliche Summe war bereits im Juli der Nothilfe in Syrien zugutegekommen. In beiden Ländern konnte die italienische Caritas durch die Zuwendungen die Grundversorgung hunderttausender Flüchtlinge gewährleisten, zu denen überwiegend Christen gehörten. Die italienische „Kirchen- und Kultursteuer“ ist anders als in Deutschland organisiert. (rv)

Polen
Die erst am Montag vereidigte neue Regierung Polens verschiebt die Reform der Kirchenfinanzierung. Frühestens 2016 soll die von der Vorgängerregierung geplante Einführung einer freiwilligen Kirchenabgabe stattfinden. In polnischen Medien begründete Verwaltungsminister Andrzej Halicki am Dienstagabend die Entscheidung damit, dass die notwendigen Verhandlungen mit den Religionsgemeinschaften Zeit bräuchten. Die Einzelheiten der Reform sind in Polen heftig umstritten. Die bisherigen Pläne sähen vor, dass die Bürger Polens künftig 0,5 Prozent ihrer Einkommenssteuer einer Religionsgemeinschaft widmen können. Das solle den bestehenden Kirchenfonds ersetzen, in den jährlich etwa 0,04 Prozent des Staatshaushaltes fließen. (kna)

Afrika

Nigeria
Die nigerianische Bischofskonferenz hat Boko Harams Gewalt erneut scharf verurteilt. Die Teilnehmer der zweiten Vollversammlung, die vom 11.-19. September stattfand, ziehen in einem am Mittwoch veröffentlichten Statement ein kritisches Fazit zur Lage des Landes. Hauptthema waren dabei die Unsicherheit und die Not, in der viele Menschen aufgrund der wachsenden Bedrohung durch die Terrorgruppe leben. In dem Statement verurteilen die Bischöfe die Rechtfertigung jeglicher Gewalt unter dem Vorwand der Religion. (pm)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 28. September: Aktenzeichen
Sigmund Freud
- Deuter innerer Konflikte. Eine Sendung von Aldo Parmeggiani

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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