RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 27.9.2014

Tagesmeldungen vom 27.9.2014

- Eucharistie: Fülle der Begegnung mit dem Herrn -
- Naher Osten: Patriarch spricht von „Völkermord“ -
- UNO: Einladung an Papst Franziskus -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Papst über Eucharistie: Fülle der Begegnung mit dem Herrn
„Die Eucharistie hat den zentralen Platz in der Kirche, weil sie Kirche ‚macht’.“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Freitag bei einer Audienz für die Verantwortlichen internationaler Eucharistischer Kongresse. Er zog eine driekte Linie zwischen Eucharistie und Auftrag. Christen sollten glaubwürdig von der „Fülle des Lebens“ erzählen, die sie in der Begegnung mit dem eucharistischen Herrn erhalten. Sie sollten sich selbst „umformen lassen“ und dann auch daran gehen, „die Welt umzuformen“. „Tragt Hoffnung, Vergebung, Heilung und Liebe zu allen, die das brauchen, vor allem zu den Armen, den Enterbten und Unterdrückten!” so der Papst. „Teilt ihr Leben und ihre Wünsche, und geht mit ihnen auf der Suche nach einem echten menschlichen Leben in Jesus Christus.“ (rv)
Mehr in Text und Ton

Naher Osten: „Völkermord an Christen und Minderheiten“
Jahrhunderte lang war der Nahe Osten ein Ort des Zusammenlebens verschiedener Religionen – war. Denn jetzt leert sich die Region von Christen und anderen, nicht-muslimischen Minderheiten. Was da im Gang ist, ist der Untergang des Prinzips „Toleranz“ selbst, sagt der syrisch-katholische Patriarch Ignace Joseph III. Younan, der in den Bergen oberhalb der libanesischen Hauptstadt Beirut residiert. „Wir können das einen Exodus nennen, oder einen Völkermord – das ist ein Desaster, das im 21. Jahrhundert eigentlich nicht akzeptabel ist. Wie kann man es nur zulassen, dass friedliche Menschen einfach nur deshalb, weil sie eine andere Religion bekennen als den Islam, verfolgt werden?“ (rv)
Mehr in Text und Ton

Vorhof der Völker: Zeit und Ewigkeit
Zeit und Ewigkeit – darüber sprechen in der italienischen Stadt Bologna seit Freitagabend Glaubende und Nichtglaubende. Der „Vorhof der Völker“, geleitet von Kurienkardinal Gianfranco Ravasi, sucht auf hohem Niveau das Gespräch mit Atheisten, Agnostikern, Nichtglaubenden. „Die Kirche balanciert während ihres historischen Abenteuers immer auf einem schmalen Grat: Auf der einen Seite liegen die ewigen Prinzipien, die natürlich bleiben und bleiben müssen. Es sind übrigens sehr viel weniger, als viele behaupten! Auf der anderen Seite dürfen wir nicht vergessen, dass die Prinzipien um der Menschen willen da sind, und als solche werden sie sozusagen Fleisch und tragen die Last des Täglichen und der Geschichte.” (rv)
Hier lesen Sie mehr

____________________________________

LIVE BEI RADIO VATIKAN:

Papst Franziskus wird an diesem Samstag in der Kirche „Il Gesù“ einen Gottesdienst zu 200 Jahre Wiederzulassung des Jesuitenordens feiern. Wir übertragen die Vesper live und mit deutschem Kommentar ab 17.00 Uhr. Am Sonntag zelebriert der Papst eine Heilige Messe auf dem Petersplatz. Zuerst findet ab 9.20 bis etwa 10.15 Uhr eine Begegnung von Papst Franziskus mit den Senioren und Großeltern auf dem Petersplatz statt und danach eine Papstmesse mit Senioren ebenfalls auf dem Petersplatz. Auch diese Feiern übertragen wir live und mit deutschem Kommentar. (rv)

____________________________________

UNSER BUCHTIPP:

Jim Holt: Gibt es alles oder nichts? Eine Besprechung von Stefan von Kempis
„Gibt es alles oder nichts“ – der Titel der deutschen Ausgabe dieses Buches ist irreführend, denn die Recherche des US-Autors Jim Holt gilt in Wirklichkeit der berühmten Warum-Frage von Leibnitz: „Warum gibt es etwas und nicht einfach nur nichts?“ Dass es nämlich „etwas“ gibt und nicht nur „nichts“, weist der Autor ja schon auf der ersten Seite elegant nach. Ein falscher Titel also. Der Leser lernt viel – auf vergnügliche Weise: Denken als Abenteuer, als Reise. Natürlich sind es vor allem Koryphäen der angelsächsischen Welt, die durch dieses Buch paradieren; schade eigentlich, dass der hartnäckige New Yorker Frager nicht auch mal beim emeritierten Papst in den Vatikanischen Gärten vorbeigekommen ist. (rv)
Mehr in Text und Ton

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Venezuela
Papst Franziskus hat den Menschen in Venezuela eine Botschaft zukommen lassen. Darin schreibt er: „Habt keine Angst vor dem Frieden, vor dem Zusammenleben, vor dem Dialog!“ Der Päpstliche Nuntius in Venezuela, Erzbischof Aldo Giordano, verlas den Text am Freitag bei einem interreligiösen Treffen im Beisein des Innenministers Miguel Rodríguez. „Eine Versöhnung und eine Einigung sind keine Niederlage, sondern ein Sieg“, so Franziskus weiter. – Die Gesellschaft Venezuelas ist tief gespalten; bei Straßenprotesten gegen die Regierung von Präsident Nicolás Maduro sind seit Februar mehr als vierzig Menschen ums Leben gekommen, Hunderte wurden verletzt. (efe)

Vatikan/UNO
UNO-Generalsekretär Ban Ki moon hat Papst Franziskus zu einem Besuch bei den Vereinten Nationen nach New York eingeladen. Das erklärte ein UNO-Sprecher am Freitag. Ban habe sich am Rand der UNO-Vollversammlung mit dem vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin getroffen. Dabei habe er Franziskus eingeladen, im September 2015 vor der UNO zu sprechen. (rv/reuters)

Im Vatikan sind im Jahr 2013 insgesamt 600 Anzeigen wegen mutmaßlichem sexuellen Missbrauch von Priestern eingegangen. Diese Zahl nannte der vatikanische Innenminister, Erzbischof Angelo Becciú, in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „Il Messaggero“. Es handele sich zum größten Teil um Fälle, die schon Jahrzehnte zurücklägen, erklärte Becciú. Zur Zahl der verurteilten Priester machte er keine Angaben. Der Erzbischof bekräftigte zugleich, das der Vatikan im Kampf gegen sexuellen Missbrauch einer „Null-Toleranz“-Strategie folge. „Ich kann sagen, dass unsere Gerichte sehr viel strenger sind als andere“, so Becciù. (kna)

Europa

Deutschland
Die russische Regierung führt einen „unerklärten Krieg“ gegen die Ukraine. Das sagte der Päpstliche Nuntius in Kiew, Erzbischof Thomas Gullickson. Wie die Katholische Nachrichten-Agentur am Freitag erfuhr, sprach der Vatikanbotschafter im hessischen Königstein bei einer nichtöffentlichen Konferenz des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“: „Der nichterklärte Krieg, den die Russische Föderation gegen die Ukraine führt, hat das ohnehin durch eigene und ausländische Plünderer, nicht nur Russland, schwer geprüfte Land destabilisiert.“ Die mit Rom verbundene griechisch-katholische und die römisch-katholische Kirche würden im Osten der Ukraine und auf der Halbinsel Krim massiv bedroht. (kna)
Ernst von Freyberg, früherer Direktor des vatikanischen Geldinstituts IOR, rät der katholischen Kirche in Deutschland zu mehr Transparenz in Finanzsachen. Er habe bei der Reform des IOR im Vatikan gelernt, dass eine „Wolke von falschen Gerüchten“ die Anliegen der Bank in Misskredit gebracht habe. „Man muss besser erklären und erzählen, was man tut“, sagte der Banker und Jurist. Er widersprach auch dem Eindruck, eine feindlich gesinnte Presse sei Schuld am schlechten Ruf der Vatikanbank. „Die Presse war neutral und wollte Fakten“, sagte er. Wer aber in heutigen Zeiten Kommunikation und Transparenz verweigere, wecke Misstrauen. Von Freyberg äußerte sich bei der Bundestagung des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) in Bonn. (kna)
Die Deutschen sehen die größte Gefahr für den sozialen Frieden im Konflikt zwischen Christen und Muslimen. 46 Prozent sind dieser Ansicht, 2002 waren es nur 30 Prozent. Diese Zahlen nannte der Gesellschaftsforscher Horst Opaschowski bei der Vorstellung einer Studie  in Hamburg. Auch die Kluft zwischen Arm und Reich werde immer mehr als Konflikt wahrgenommen. 39 Prozent der Deutschen sähen darin ein Problem, 2002 waren es 27 Prozent. (idea)
Papst Franziskus will nach Einschätzung von Kurienkardinal Kurt Koch die Lehre der Kirche nicht ändern. Dafür gebe es in seiner bisherigen Amtszeit „überhaupt keine Anzeichen“, sagte Koch der katholischen Zeitung „Die Tagespost“ vom Samstag. Franziskus habe „einen anderen Zugang zu dieser Lehre und stellt sich die Frage, wie die Lehre der katholischen Kirche im Alltag gelebt werden kann“. Von der ausserordentlichen Bischofssynode zu Fragen von Ehe und Familie im Oktober in Rom erwartet sich der Kardinal eine „faire Diskussion“. (kna)

Schweiz
Die Benediktinerabtei Einsiedeln wird vierzig Asylbewerber aus Eriträa aufnehmen. Das meldet die „Neue Luzerner Zeitung“. Die Flüchtlinge würden in dem Teil des Klosters („Holzhof“) untergebracht, der für Pilgergruppen bestimmt sei. Pater Lorenz Moser kündigte an, die Asylbewerber würden am 6. Oktober eintreffen. Sie könnten zwölf Wochen bleiben. Der Kanton Schwyz hatte die Abtei gebeten, Flüchtlinge zu beherbergen. (apic)

Italien
Es ist ein „Glück“, dass der Fall Wesolowski international soviel Aufmerksamkeit findet: „So wird die Botschaft von Papst Franziskus und seinen Vorgängern klar, dass Pädophilie ein Verbrechen ist.“ Das sagte Bischof Nunzio Galantino am Freitag zum Abschluss einer Vollversammlung der Italienischen Bischofskonferenz, deren Generalsekretär er ist. Der frühere Päpstliche Nuntius in der Dominikanischen Republik, Erzbischof Jozef Wesolowski, soll mindestens sieben Kinder einer kirchlichen Einrichtung sexuell missbraucht haben; er steht im Vatikan unter Hausarrest, ein Prozess läuft an. (ansa)

Spanien
Tausende von Menschen haben am Samstag in Madrid an der Seligsprechung von Alvaro del Portillo (19914-94) teilgenommen. Der spanische Geistliche war der Nachfolger von Josemaria Escriva de Balaguer an der Spitze der von Escriva gegründeten Gemeinschaft Opus Dei. Die Seligsprechung im Auftrag von Papst Franziskus nahm Kurienkardinal Angelo Amato vor. Amato leitet die vatikanische Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen. (efe)

Afrika

Südsudan
Die Bischöfe des Südsudan fordern ein sofortiges und bedingungsloses Ende der Kämpfe. Es gebe „überhaupt keine Entschuldigung“ dafür, dass im Konflikt zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Herausforderer Riek Machar weiterhin die Waffen sprächen. Die Botschaft dder Bischöfe erinnern warnend an die früheren Bürgerkriege auf dem Gebiet des heute unabhängigen Südsudan; offenbar hätten sie „eine Kultur der Gewalt hervorgebracht“, die auch deen jetzigen Waffengang seit Dezember 2013 nähre. (apic)

____________________________________

Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

____________________________________

Programmvorschau:

Sonntag Abend, 28. September: Aktenzeichen
Sigmund Freud
- Deuter innerer Konflikte. Eine Sendung von Aldo Parmeggiani

__________________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“20.20 Uhr „Magazin“6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz
· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind hier online live und auf Abruf zu hörenWeitere Informationen hierUnseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, Email: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va