RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 28.9.2014

Tagesmeldungen vom 28.9.2014

- Franziskus ruft zum Dialog der Generationen auf -
- Papst beklagt „heimliche Euthanasie“ der Alten -
- Benedikt XVI. nimmt an Seniorentreffen teil -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Max. Immanuel Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr

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THEMEN DES TAGES:

„Heimliche Euthanasie“ bei Alten beklagt
Papst Franziskus hat die Vernachlässigung alter Menschen als „heimliche Euthanasie“ kritisiert. Oft vegetierten Betagte von den Mitmenschen vergessen vor sich hin, beklagte er am Sonntag vor rund 40.000 Senioren auf dem Petersplatz. „Eine Nation, die ihre Großeltern nicht gut behandelt, hat keine Zukunft“, sagte Franziskus bei der Veranstaltung unter dem Thema „Der Segen des langen Lebens“. Altenheime seien an sich eine gute Einrichtung, vor allem wenn keine Familie mehr da sei, die sich um die Alten kümmern könne: „Wenn die Altenheime denn wirklich ein Zuhause sind, und nicht ein Gefängnis. Und wenn sie wirklich den Interessen der Alten dienen und nicht von irgendjemand sonst! Heime, in denen die Alten vergessen und gleichsam versteckt und vernachlässigt werden, darf es nicht geben!“(rv/kna)
Hier mehr in Text und Ton

Papst ruft zum Dialog der Generationen auf
Franziskus hat zu einem Dialog der Generationen aufgerufen. Bei dem Gottesdienst im Anschluss an die Seniorenbegegnung auf dem Petersplatz erinnerte er an das vierte der zehn Gebote „Ehre Deinen Vater und Deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.“ (Ex 20.12): „Ein Volk hat keine Zukunft, wenn es diese Begegnung zwischen den Generationen nicht gibt, wenn die Kinder nicht mit Dankbarkeit den Staffelstab des Lebens aus der Hand ihrer Eltern ergreifen.“ (kna/rv)
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Hier die Predigt zum Nachlesen

Emeritierter Papst nimmt an Seniorentreffen teil
Benedikt XVI. ist erstmals seit fünf Monaten wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten: Am Sonntag nahm der emeritierte Papst an der Begegnung von Franziskus mit rund 40.000 Senioren aus mehr als 20 Ländern auf dem Petersplatz teil. Der 87-jährige kam zu Fuß auf einen Stock gestützt in Begleitung seines Privatsekretärs Erzbischof Georg Gänswein. Franziskus begrüßte und umarmte seinen Vorgänger zu Beginn der Veranstaltung herzlich. Er freue sich darüber, dass Benedikt XVI. im Vatikan wohne, sagte der Papst in seiner Ansprache. Er sei für ihn wie „ein weiser Großvater zu Hause“. Von einem Eckplatz in der ersten Reihe aus verfolgte Benedikt XVI. eine Stunde lang die Stellungnahmen von Betagten und die Ansprache des Papstes. Vor Beginn der anschließenden Messe verließ er den Petersplatz wieder, wie zuvor angekündigt. (kna)

Angelus: Gebet für die Familiensynode
Papst Franziskus hat die Gläubigen zum Gebet für die bevorstehende Familiensynode aufgerufen. Beim Angelusgebet nach der Heiligen Messe auf dem Petersplatz erinnerte er daran, dass die Bischofsversammlung am kommenden Sonntag beginne. Er vertraue die Synode Maria „Salus Populi Romani“ an, die in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore verehrt wird. Außerdem erinnerte er an die Seligsprechung des Opus Dei-Bischofs Álvaro del Portillo am Samstag in Madrid. Er hoffe, dass das „vorbildliche christliche und priesterliche Lebenszeugnis des Nachfolgers des Hl. Escriva viele dazu antreibe, immer mehr Jesus und dem Evangelium anzuhängen“. (rv)

Ein bewegender Tag für Päpste und Zuschauer
Insgesamt waren 40.000 Menschen an diesem Sonntag am Petersplatz, um mit Papst Franziskus und auch dem emeritierten Papst Benedikt XVI. den „Tag der Senioren“ zu begehen. Von 8 bis 12 Uhr war das Programm für die Gläubigen aus allen 5 Kontinenten gut gefüllt: mit italienischen Sängern – von Andrea Bocelli bis Claudio Baglioni, Bibelmeditationen und Erzählungen aus dem Leben von Menschen im fortgeschrittenen Alter, bis hin zur heiligen Messe mit Papst Franziskus. Unter den Teilnehmern war auch die Vorsitzende der Seniorenpastoral der Diözese St. Pölten: Edith Habsburg-Lothringen, die für uns ihre persönlichen Höhepunkte der Veranstaltung zusammenfasste… (rv)
Hier zum Interview von Nina Oezelt

200 Jahre Wiederherstellung des Jesuitenordens: Zeugnis von Hoffnung und Kreativität
Zeiten der Not und Sorge voller Zuversicht und Hoffnung durchleben: Mit dieser Botschaft gedachte Papst Franziskus an diesem Samstag in einer Vesper, gemeinsam mit seinen Mitbrüdern aus dem Jesuitenorden, der Wiedererrichtung des Ordens vor genau 200 Jahren. Jesuiten sollten niemals nach leichten Kompromissen suchen. Nur die Unterscheidung des Willens Gottes rette vor Egoismus und „Weltlichkeit“, so der Papst in seiner Predigt. Der Orden habe bei seiner Wiedergründung durch Papst Pius VII. aus mutigen und demütigen Männern bestanden, die Zeugnis gaben „von der Hoffnung, der Liebe und von apostolischer Kreativität, der Kreativität des Geistes“. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Sigmund Freud – Deuter innerer Konflikte
Vor 75 Jahren starb Sigmund Freud. Er gilt als Urheber einer der wichtigsten geistigen Revolutionen der jüngeren Neuzeit: der Erfindung der „Psychoanalyse“. Damit rüttelte er an den Fundamenten der damaligen Wissenschaft. Traumatische Kindheitserlebnisse – oft sexueller Natur – sollten Ursache für psychische Störungen und allein durch Reden heilbar sein? Eine skandalöse Vorstellung.
Hören Sie „Aktenzeichen“ – eine Sendung von Aldo Parmeggiani

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Mit einem Festgottesdienst hat das Erzbistum Köln am Sonntag der Ankunft der Dreikönigsreliquien in der Domstadt vor 850 Jahren gedacht. Die Feier im Kölner Dom leitete der Mailänder Kardinal Angelo Scola, den Papst Franziskus als persönlichen Legaten entsandt hatte. Von Mailand aus hatte am 23. Juli 1164 Erzbischof Rainald von Dassel die Reliquien als Kriegsbeute nach Köln gebracht. Nach den Worten Scolas waren die Heiligen Drei Könige „keine Weltenbummler, die die ersten Schritte ziellos treten, und auch keine Touristen“. Vielmehr hätten die Weisen aus dem Morgenland den Stern Christ aufgehen sehen, der der Welt Frieden und Gemeinschaft schenke. Angesichts der von der Wirtschafts- und Finanzkrise verschärften Sorgen müssten sich die Menschen heute fragen, welches Ziel sie verfolgen. (kipa)
Der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff plädiert für einen eigenen Vorschlag der katholischen Kirche zur Ablösung sogenannter Staatleistungen. Seit fast 100 Jahren sei dieser  Verfassungsauftrag nicht erfüllt, schreibt Feldhoff in der Oktober-Ausgabe der Jesuiten-Zeitschrift „Stimmen der Zeit“. Auch wenn auf politischer Seite derzeit keine erfolgversprechende Initiative erkennbar sei, müsse bedacht werden, dass die Akzeptanz der Staatsleistungen in Gesellschaft und Kirche schwinde. Es sei daher an der Zeit, „mit neuen, kreativen Vorschlägen auf die Länder zuzugehen, um zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen“. (kna)
Hier mehr in Text und Ton

Großbritannien
Der Bischof von Arundel und Brighton, Kieron Conry, hat seinen sofortigen Amtsverzicht erklärt. Als Grund nannte der 63-Jährige, er sei seinen priesterlichen Gelübden „untreu“ geworden. Zugleich versicherte er, seine schon einige Jahre zurückliegenden Handlungen seien „nicht illegal“ und beträfen keine Minderjährigen. Die Mitteilung des Bischofs wurde am Wochenende in allen Gottesdiensten seines Bistums verlesen. „Ich möchte mich zuerst bei allen entschuldigen, die durch mein Handeln verletzt worden sind, und auch bei allen innerhalb und außerhalb der Diözese, die schockiert, verletzt und betrübt sind, dies zu erfahren“, schrieb Conry. „Es tut mir leid für die Schande, die ich über die Diözese und die Kirche gebracht habe und bitte um Ihre Gebete und um Vergebung“, so der Bischof weiter. Er wolle sich einige Zeit nehmen, um über seine Zukunft nachzudenken. (kna)

Naher Osten

Nahost
Die Krise im Irak und Syrien hat auch Auswirkungen auf die diesjährige Wallfahrt der Muslime nach Mekka. Die Zahl muslimischer Pilger aus Osteuropa sei zurückgegangen, berichtete die Zeitung „Arab News“ (Onlineausgabe Sonntag) unter Berufung auf saudische Behörden. Grund sei, dass Gläubige aus dieser Region üblicherweise über Syrien oder den Irak nach Saudi-Arabien reisten. Insgesamt werden zur am Donnerstag, 2. Oktober, beginnenden großen Wallfahrt mehr als zwei Millionen Muslime in Mekka erwartet. (kipa)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 28. September: Aktenzeichen
Sigmund Freud
- Deuter innerer Konflikte. Eine Sendung von Aldo Parmeggiani

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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