Meldungen
vom 28.6.2005
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Der Papst stellt einen Kurz-Katechismus vor -
- Chilenischer Jesuit Hurtado wird heiliggesprochen -
- USA: religiöse Symbole in staatlichen Stellen erlaubt -
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Verantwortlich:
P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan
von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
THEMEN
DES TAGES:
Vatikan:
Papst stellt Kurz-Katechismus vor
Papst Benedikt XVI. hat einen Kurz-Katechismus in Frage-Antwort-Stil veröffentlicht.
Bei einer Feier im Apostolischen Palast übergab er das 200-Seiten-Werk
heute feierlich der Weltkirche. Das so genannte "Kompendium"
gibt es bisher nur auf Italienisch; es fußt auf dem so genannten "Weltkatechismus"
von 1992 und soll vor allem in der Mission und bei der Katechese eingesetzt
werden. Sechshundert Fragen und Antworten - von "Was ist der Plan Gottes für
den Menschen?" bis "Was bedeutet das Amen?". Ein Stil,
der an klassische Katechismen erinnert - von Petrus Canisius
bis Pius X. Zwei Vorworte: ein "Motu
Proprio" von Papst Benedikt und eine Einführung von Kardinal
Ratzinger - der das Werk einen Monat vor seiner Wahl zum Papst abschloss.
Wenige Bilder. Vier große Kapitel: Glaubensbekenntnis, Sakramente,
christliches Leben, Gebet. Blau unterlegt, den Rhythmus von Frage
und Antwort durchbrechend: kurze Zitate von Kirchenvätern. Im Anhang:
christliche Grundgebete, darunter der neue lichtreiche Rosenkranz,
auch zwei Gebete aus ostkirchlicher Tradition. Und katholische Grundformeln,
darunter die sieben Hauptsünden. Gesamteindruck beim ersten Blättern:
konzise, oft brillante Formulierungen. Klar gegliedert und nüchtern.
Es ist ein Kompendium des Glaubens nicht nur für Katholiken, sondern für alle
Menschen guten Willens. Das hat der Papst heute bei der Vorstellung
des Werks betont. Die wichtigsten Sätze aus seiner Ansprache: "Das
Kompendium zum Katechismus der Katholischen Kirche soll uns wachsen
lassen im Wissen. Es soll alle wesentlichen Elemente des Glaubens
und der Moral enthalten - einfach, verständlich für alle formuliert,
klar und synthetisch. Bisherige Kurzfassungen des Weltkatechismus
waren mehr oder weniger geglückt; manchmal waren sie problematisch,
was die umfassende Darstellung der katholischen Lehre betrifft. Zwei Jahre hat die Arbeit am Kompendium gedauert - intensive
und fruchtbare Arbeit, mithilfe aller Kardinäle und Bischofskonferenzen.
Ich überreiche es mit großer Freude der ganzen Kirche - und allen
Menschen guten Willens, die den Reichtum des Heilsgeheimnisses Jesu
kennen lernen wollen. Das ist kein neuer Katechismus, sondern eine
Zusammenfassung des Weltkatechismus - dieser bleibt die Quelle, auch
um das Kompendium besser zu verstehen. Er bleibt das Modell, der Bezugspunkt,
er verliert nichts von seiner Autorität und Bedeutung.
Das Kompendium stellt den Glauben in Dialog-Form dar. Es
will einen ideellen Dialog zwischen Lehrer und Schüler vorstellen.
Die Dialogform hilft auch beim eventuellen Auswendig-Lernen von Antworten.
Im Anhang werden fast alle Gebete auch auf Latein abgedruckt. Latein
garantiert die Kontinuität mit unseren Wurzeln und bleibt wichtig,
um die Einheit im Glauben der Kirche zu bewahren. Mit diesem Kompendium macht Gott der Kirche im dritten Jahrtausend
ein Geschenk. Es möge der Evangelisierung und der Katechese neuen
Schwung geben. Davon hängt nicht nur die numerische Ausbreitung der
Kirche ab, sondern vor allem ihr inneres Wachsen, ihre Übereinstimmung
mit dem göttlichen Plan." Die deutsche Übersetzung des Kurzkatechismus liegt bereits vor und wird in
wenigen Wochen erhältlich sein. "Der Papst wünscht, dass das
Buch mit Sicherheit zum Weltjugendtag in Köln da ist und den Jugendlichen
schon gegeben werden kann", sagte P. Hermann Geissler von der
Glaubenskongregation gegenüber Radio Vatikan. Die deutsche Bischofskonferenz
sei in diesen Tagen dabei, sich um einen Verlag zu kümmern. Bei der
Übersetzung des Kurzkatechismus in die Weltsprachen arbeitet die Glaubenskongregation
jeweils mit den örtlichen Bischofskonferenzen zusammen. Papst Benedikt XVI. verfasste zum Kurz-Katechismus ein "Motu proprio" und - noch in
seiner Funktion als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre
- die Einleitung. Diese beiden Texte werden in der deutschsprachigen
Ausgabe der Vatikan-Zeitung "Osservatore
Romano" am kommenden Freitag abgedruckt. (rv)
Kurz-Katechismus:
Einige Fragen und Antworten
1. Was ist der Plan Gottes für den Menschen? Gott, der in sich selbst unendlich vollkommen und selig ist, hat durch einen
Plan reiner Güte frei den Menschen erschaffen, um ihn an seinem seligen
Leben teilnehmen zu lassen. In der Fülle der Zeit hat Gott der Vater
seinen Sohn gesandt als Retter und Erlöser der Menschen, die in die
Sünde gefallen waren, indem er sie in seiner Kirche zusammenrief und
sie zu Söhnen machte durch den Heiligen Geist und zu Erben seiner
ewigen Seligkeit.
3. Wie kann man Gott allein mit dem Licht der Vernunft erkennen?
Indem er von der Schöpfung ausgeht, das heißt von der Welt und der menschlichen
Person, kann der Mensch mit der Vernunft allein mit Sicherheit Gott
erkennen als Ursprung und Ziel des Universums und als höchstes Gut,
Wahrheit und unendliche Schönheit.
10. Welchen Wert haben Privatoffenbarungen?
Obwohl sie nicht zum Glaubensgut gehören, können sie helfen, den Glauben zu
leben, wenn sie ihre strikte Orientierung auf Christus hin behalten.
Das Lehramt der Kirche, dem die Entscheidung über solche Privatoffenbarungen
zusteht, kann dennoch jene nicht akzeptieren, die vorgeben, die abgeschlossene
Offenbarung, die Christus ist, zu übertreffen oder zu korrigieren.
18. Warum lehrt die Heilige Schrift die Wahrheit?
Weil Gott selbst der Autor der Heiligen Schrift ist: Sie wird deshalb "inspiriert"
genannt und lehrt ohne Fehler jene Wahrheiten, die zu unserem Heil
nötig sind. Der Heilige Geist hat die menschlichen Autoren inspiriert,
die das geschrieben haben, was er uns lehren wollte. Der christliche
Glaube ist trotzdem keine "Buchreligion", sondern eine des
Wortes Gottes, das kein "geschriebenes und stummes Wort ist,
sondern das fleischgewordene und lebendige Wort".
58. Warum lässt Gott das Böse zu?
Der Glaube gibt uns die Sicherheit, dass Gott nicht das Böse zulassen würde,
wenn er aus dem Bösen selbst nicht das Gute ziehen könnte. Gott hat
das schon auf wundersame Weise im Tod und der Auferstehung Christi
verwirklicht: aus dem größten moralischen Übel, der Tötung seines
Sohnes, hat er die größten Güter gezogen, die Verherrlichung Christi
und unsere Erlösung.
59. Was hat Gott geschaffen?
Die Heilige Schrift sagt: "Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde".
Die Kirche sagt in ihrem Glaubensbekenntnis, dass Gott der Schöpfer
aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge ist: Aller geistlichen und
materiellen Wesen, das heißt der Engel und der sichtbare Welt, und
in besonderer Weise des Menschen.
469. Welche Strafe kann man auferlegen?
Die auferlegte Strafe muss zur Schwere des Delikts in Proportion stehen. Heute
sind in Folge der Möglichkeiten, die der Staat hat, um ein Delikt
zu unterdrücken und den Verantwortlichen unschädlich zu machen, die
Fälle einer absoluten Notwendigkeit der Todesstrafe mittlerweile sehr
selten, wenn nicht sogar praktisch nicht existent...
492. Was sind die Hauptsünden gegen die Keuschheit?
Die schweren Sünden gegen die Keuschheit sind - jedes nach der Natur des jeweiligen
Objekts: Ehebruch, Selbstbefriedigung, unkeusches Verhalten, Pornographie,
Prostitution, Vergewaltigung, homosexuelle Akte. Diese Sünden sind
Ausdruck des Lasters der Unzucht. An Minderjährigen begangen sind
solche Akte ein noch größerer Angriff gegen ihre körperliche und moralische
Integrität.
501. Was können Eheleute machen, wenn sie keine Kinder haben?
Wenn ihnen das Geschenk eines Kindes versagt ist, können die Eheleute, nachdem
sie alle zulässigen Mittel der Medizin ausgeschöpft haben, ihre Freigiebigkeit
zeigen, indem sie Kinder in Pflege nehmen oder adoptieren oder indem
sie bedeutsame Dienste am Nächsten übernehmen. So verwirklichen sie
eine wertvolle geistliche Fruchtbarkeit.
534. Was ist das Gebet?
Das Gebet ist die Erhebung der Seele zu Gott oder die Bitte an Gott um Güter,
die seinem Willen entsprechen. Es ist immer ein Geschenk Gottes, das
kommt, um den Menschen zu treffen. Das christliche Gebet ist eine
persönliche und lebendige Beziehung der Kinder Gottes mit ihrem unendlich
guten Vater, mit seinem Sohn Jesus Christus und mit dem Heiligen Geist,
der in ihrem Herzen wohnt.
Es handelt sich um unsere eigene Übersetzung! (rv)
Vatikan:
Befragung zur Seligsprechung von Johannes Paul im Internet
Das Bistum Rom öffnet eine Internet-Seite zum Seligsprechungs-Prozess von
Papst Johannes Paul II. Das Verfahren selbst wird heute Abend in der
Lateranbasilika vom römischen Kardinalvikar Camillo Ruini feierlich eröffnet. Die Website soll den Prozess begleiten
und über den jeweils neuesten Stand informieren. Das Bistum gibt an,
dass in nur einer Woche etwa 22.000 Internet-Nutzer eine Vorankündigung
der neuen Seite im Netz angeklickt hätten; der Postulator
der Seligsprechung, Slawomir Oder, habe in einer Woche 1.000 Emails
erhalten, in denen Gläubige aus aller Welt um eine Seligsprechung
des Wojtyla-Papstes bäten. Hier die Adressen der neuen Website:
www.VicariatusUrbis.org/Beatificazione
www.IohannesPaulusII.org
www.BeatificazioneGiovanniPaoloII.org
www.JohnPaulIIBeatification.org
www.BeatyfikacjaJanaPawlaII.org
Derweil hat der frühere Sekretär des verstorbenen Papstes Johannes Paul sich
dessen Seligsprechung schon im August dieses Jahres gewünscht. Er
wisse zwar, dass das nicht realistisch sei, so Erzbischof Stanislaw
Dziwisz; aber eine Seligsprechung Johannes Pauls schon auf
dem Weltjugendtag von Köln wäre "ein starkes Signal der deutsch-polnischen
Aussöhnung". Dziwisz ist neuer Erzbischof
von Krakau; als solcher bekommt er morgen, zusammen mit knapp drei
Dutzend neuen Erzbischöfen, vom Papst in St. Peter feierlich das Pallium
überreicht. (rv)
DIE
NACHRICHTEN:
Vatikan
Papst Benedikt XVI. will sich vom 11. bis zum 28. Juli im
italienischen Aosta-Tal erholen. Das gab der Vatikan
heute bekannt. Der Papst wird dabei die gleiche Ferienwohnung in Les
Combes nutzen wie sein Vorgänger Johannes Paul. Die Mittwochs-Generalaudienzen
fallen in diesem Zeitraum aus; Benedikt wird aber am Sonntag jeweils
mittags den Angelus beten, das von Radio
Vatikan und anderen Sendern übertragen wird. Am 28. Juli reist der
Papst dann in seine Sommerresidenz Castel Gandolfo weiter. Dort wird
er am 3. August dann die Generalaudienzen wiederaufnehmen. Privat-
oder Sonderaudienzen will der Papst aber in der Sommerpause nicht
halten. (rv)
Papst Benedikt XVI. hat in einem Brief an die chilenische Bischofskonferenz
bestätigt, dass die Heiligsprechung des Jesuiten Alberto Hurtado
Cruchaga Ende Oktober in Rom stattfinden
wird. Organisatoren der Heiligsprechung nennen den 23. Oktober
als genauen Termin. Es handelt sich damit wahrscheinlich um die erste
Heiligsprechung, die der Nachfolger von Papst Johannes Paul II. vornehmen
wird. Alberto Hurtado Cruchaga gilt als eine der bedeutendsten kirchlichen Persönlichkeiten
in Chile. Er wurde vor allem durch sein Engagement für die Armen bekannt.
Hurtado starb 1952. (zenit)
Europa
Schweiz
In Zürich ist am gestern ein neues Institut für interkulturelle Zusammenarbeit
und Dialog eröffnet worden. Ziel des schon im letzten
Herbst gegründeten Instituts ist eine Stärkung des interreligiösen
Dialogs und damit eine Relativierung des angeblichen Zusammenpralls
der Kulturen. Das Institut möchte mit seinen Aktivitäten breite Bevölkerungskreise
in der Schweiz ansprechen. Gegründet wurde es von einer Gruppe von
in der Schweiz aufgewachsenen Muslimen. Der Präsident ist 29 Jahre
alt. (kipa)
Großbritannien
Zehn Tage vor dem G8-Gipfel in Schottland appellieren britische
Religionsvertreter an Premierminister Tony Blair: Er solle seine Macht
nutzen, um die Armut in der Welt zu bekämpfen. Die Führer der
reichen Industrienationen und Russlands sollten die "Spaltung
der Welt" kitten, die die Armut hervorrufe. Entsprechende Verpflichtungen
müssten ernst genommen werden - sie seien keine "Windfähnchen".
Unterschrieben ist der Appell vom anglikanischen Primas, vom katholischen
Erzbischof von Westminster, vom Londoner Oberrabbiner, dem Führer
der Freikirchen und einem Moslem-Vertreter. (adn-kronos)
Spanien
Die Familienverbände haben für Donnerstag eine neue Groß-Demonstrationen in
Madrid angekündigt. An dem Tag wird der Kongress noch einmal über das Gesetz
zur so genannten "Homo-Ehe" abstimmen. Beobachter rechnen
mit einer Zustimmung zum Gesetz, da das vorausgegangene Senats-Veto
keinen Einfluss auf die Abstimmung haben dürfte. Die spanischen Familienverbände
hatten die Regierung zuvor vergebens um eine Aussprache über ihre
Kritikpunkte gebeten. "Es hat sich gezeigt, dass wir Familien
unsere Rechte nur auf der Straße verteidigen können", beklagt
eine Stellungnahme. (fides)
Afrika
Demokratische
Republik Kongo
Angesichts der wachsenden Unruhen hat die katholische Kirche die
Kongolesen aufgerufen, sich für den Frieden im Land und den Erhalt
der Demokratie einzusetzen. Die Gläubigen sollten sich für das
Wohl des Landes beten, heißt es in einer Stellungnahme der kongolesischen
Bischöfe. In den letzten Tagen waren vier Menschen bei gewalttätigen
Zusammenstößen getötet worden. Die Präsidentschaftswahlen, die eigentlich
am Donnerstag stattfinden sollten, wurden wegen der Unruhen auf unbestimmte
Zeit verschoben. (Fides)
Südafrika
Die Bischöfe haben den Schuldenerlass für mehrere afrikanische
Staaten begrüßt. Damit hätten die reichen Länder endlich auf die
jahrelange Lobbyarbeit von Nicht-Regierungsorganisationen reagiert,
sagte ein Sprecher der südafrikanischen Bischofskonferenz. Jetzt müssten
sich die Regierungen der davon profitierenden Länder verpflichten,
Korruption und mangelnde Transparenz wirksam zu bekämpfen. Die G8-Staaten
hatten Anfang Juni einen hundertprozentigen Schuldenerlass für einige
der ärmsten Länder der Welt beschlossen. (Fides)
Nahost
Qatar
Die dritte Konferenz von Doha über den
Dialog der Religionen startet morgen erstmals im Beisein jüdischer
Rabbiner. Mehrere islamische und christliche Gesprächspartner
hätten deswegen angekündigt, das Treffen zu boykottieren. Organisiert
wird die Konferenz vom Außenminister von Qatar und der Universität des Golf-Emirats. (afp)
Israel
Der verstorbene Weihbischof von Jerusalem Jean-Baptiste Gourion
ist heute in der Benediktiner-Abtei von Abou
Gosh beigesetzt worden. Der für die Seelsorge an
hebräischsprachigen Katholiken zuständige
Weihbischof hatte die Abtei lange Jahre geleitet. Er war vergangene
Woche mit 71 Jahren in Jerusalem gestorben. Im Jahr 2003 hatte ihn
der Papst zum Weihbischof der Heiligen Stadt ernannt. Der Franzose
jüdischer Herkunft wurde auch erster eigener Seelsorger für Katholiken,
die hebräisch sprechen. Dabei handelt es sich in der Regel um Einwanderer
nach Israel, die sich sprachlich angepasst haben, aber Christen geblieben
sind. (asia-news)
Libanon
Erstmals nach den Wahlen hat der neue Präsident Emile Lahoud
dem maronitischen Patriarch, Nasrallah Sfeir, einen offiziellen Besuch abgestattet. Mit der Visite
in der Sommerresidenz des Patriarchen in Bkerke
wolle Lahoud um die Unterstützung des Patriarchen
werben, sagten Beobachter. Als Grund nannten sie die immer lauter
werdenden Rufe der Opposition nach einem Rücktritt Lahouds.
Der Präsident will aber bis zum Ende seines Mandats 2007 im Amt bleiben.
Patriarch Sfeir hatte letzte Woche betont, dass alle Polemik nichts
nütze und ein Präsident nur auf rechtlichem Weg abgesetzt werden könne.
(asia-news)
Asien
Südkorea
Weihbischof Lucas Kim Woon-hoe hat die Bürger aufgerufen,
die Konfrontation mit Nordkorea endlich zu beenden. 60 Jahre nach
dem Waffenstilltand zwischen Nord und Süd sei der Kalte Krieg noch
immer nicht beendet, sagte der Weihbischof, der auch Vorsitzender
der Bischofskommission zur Versöhnung mit Nordkorea ist. "Es
ist an der Zeit, die Kultur der Konfrontation in eine Kultur der friedlichen
Koexistenz zu verwandeln", so der Weihbischof wörtlich. (asia-news)
Philippinen
Tausende Gläubige haben in der Kathedrale von Manila dem Trauergottesdienst
für Kardinal Jaime Sin beigewohnt. Auch die philippinische
Staatschefin Gloria Macapagal Arroyo und viele hohe Regierungsmitglieder nahmen an der Trauerfeier
teil. Die Bischöfe aus den Philippinen und Südost-Asiens sowie Vertreter
anderer Religionen waren ebenfalls unter den Anwesenden. Mit 21 Salut-Schüssen,
die sonst nur bei Staatsbegräbnissen üblich sind, wurde dem Kardinal
die letzte Ehre erwiesen. Schon in den letzten Tagen war der Strom
von Gläubigen, die den aufgebahrten Leichnam noch einmal sehen wollten,
nicht abgerissen. "Wir
haben mit ihm einen Bruder und Freund verloren", sagte Erzbischof
Fernando Capalla von Davao im Namen der philippinischen
Bischöfe. "Er war ein großer Mann, ein großer Bürger der Philippinen,
ein großer Kirchenfürst", so der Erzbischof weiter. Der Leichnam
des Kardinals wurde auf seinen eigenen Wunsch hin in der Krypta der
Kathedrale von Manila neben seinen Vorgängern beigesetzt. Kardinal Sin war am 21. Juni im Alter von 76 Jahren
gestorben. Er war beim philippinischen Volk sehr beliebt. Als Anführer
der sogenannten "Rosenkranz-Revolution"
trug er zum Sturz des Marcos-Regimes bei. (misna/fides)
Amerika
Vereinigte
Staaten
Das Oberste Gericht in Washington hat Darstellungen der Zehn Gebote nicht
grundsätzlich aus offiziellen Gebäuden verbannt. In zwei mit Spannung erwarteten
Urteilen entschieden die Richter aber, der Staat dürfe nicht den Eindruck
erwecken, als ob er eine bestimmte Religion bevorzuge. Tenor der zwei
Urteile: Man muss von Fall zu Fall entscheiden. Die öffentliche Darstellung
der Zehn Gebote etwa in Gerichtssälen ist in den USA heftig umstritten;
sie gilt mittlerweile als Prüfstein dafür, wie weit die Trennung von
Staat und Kirche gehen soll. Die Richter von Washington erlaubten
jetzt Tafeln mit dem Dekalog in einem Park in Texas, verwarfen aber
eine ähnliche Darstellung in zwei Gerichtsgebäuden in Kentucky. Beide
Entscheidungen fielen äußerst knapp aus. Klar ist damit: Die Tafeln
des Moses k ö n n
e n gegen das so genannte
"First Amendment" der US-Verfassung verstoßen - es verbietet
eine Staatsreligion -, sie m
ü s s e n es aber nicht.
Auf den Kontext kommt es an. Übrigens: Die Obersten Richter fällten
gestern ihre Urteile unter einem Deckenfries mit der Darstellung des
Mose. Allerdings ist der jüdische
Religionsführer von anderen großen Männern des Rechts umgeben, etwa
Hamurabbi und Napoleon. Engagierte Christen in den USA dürften erleichtert
sein, dass das Gericht den Dekalog nicht völlig zertrümmert hat. Immerhin
hatten die Richter ja in den letzten Jahrzehnten schon den Religionsunterricht
in öffentlichen Schulen und das Schulgebet für verfassungswidrig erklärt.
(agenturen)
Die
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sind u.a. die Agenturen kna, Kathpress,
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