Vatikanischer Bahnhof
Italien verpflichtete sich in den Lateranverträgen vom 11.2.1929 dazu, eine Eisenbahnstation zu bauen, die den Vatikan mit der italienischen Stazione S. Pietro verbinden sollte. Der neue Bahnhof steht mit der Bahnlinie Rom-Viterbo in Verbindung und erreicht sie über ein gemauertes Viadukt, der das Tal des Gelsomino überbrückt.
Das Bahnhofsgebäude wurde nach den Plänen von Giuseppe Momo gebaut. Gedacht war es für Repräsentationsaufgaben, z. B. bei Papstreisen, bei offiziellen Besuchen hoher Persönlichkeiten. Entsprechend fiel die relativ vornehmeAusstattung der Innenräume aus (z.B. acht monolithische Säulen aus Cipollin). Die Außenfassade zeigt neben dem Wappen von Pius XI. zwei Basreliefs zumThema Reisen: Christus und die Apostel im Schifflein Petri, die Auffahrt des Propheten Elias im feurigen Wagen gen Himmel. Bildhauer ist Edoardo Rubino.
Ein päpstlicher Personenwagen wurde nie gebaut. Auch hat der Vatikan keine Eisenbahner. Ankommende oder abfahrende Reisende wurden bislang auf dem Bahnhof nicht gesehen, ausgenommen die Päpste selbst, z. B. Johannes XXIII. und Johannes Paul II.
Auch der Warenverkehr ist gering. Das meiste wird per Lastwagen zum Vatikan transportiert.
Angesichts dieser Situation versteht man, dass Funktion und Nutzen des Vatikanbahnhofs umstritten sind.
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