Vatikanischer Obelisk
Der erste römische Präfekt von Ägypten ließ den oberen Teil des Obelisk von Heliopolis nach Alexandrien bringen. Caligula brachte ihn auf einem Schiff nach Rom und stellte ihn in seinem Zirkus auf.Dort blieb er stehen, bis im 15. Jahrhundert wegen der Renovierung von St. Peter überlegt wurde, ob man den Obelisk versetzen könne. Erst Sixtus V. beauftragte 1586 den Architekten Domenico Fontana mit dieser schwierigen Aufgabe. Dieser bettete den Obelisken in eine überdimensionale Holzkonstruktion, nachdem er einige Häuser an der linken Seite von St. Peter hatte niederreißen lassen. Die Kugel auf der Spitze des Obelisken sorgte, als sie abgenommen wurde, für eine Überraschung: Sie enthielt nicht, wie die Legende hatte glauben machen, die Asche Cäsars, sondern war massiv, jedoch beimSacco di Roma 1527 von Landsknechten durchbohrt worden. Die Überlieferung berichtet, dass der Monolith am 30. April 1586 mit 907 Männern, 75 Pferden, 40 Flaschenzügen zu seinemStandort auf dem Petersplatz bewegt, am 10. September aufgerichtet und am 16. auf den vorgesehenen Sockel platziert wurde. Oben auf seiner Spitze brachte man statt der Kugel eine Bronzekreuz auf einem Stern an.
Der Obelisk ist 25,31 m hoch, sein Sockel 8,25. Inschriften auf der Nord- und Südseite erinnern an die Verlegung des Obelisken. Auf der West- und Ostseite sind Reste einer Widmung aus römischer Zeit zu sehen: sie galten dem Kaiser Tiberius, sind jedoch teilweise abgetragen , wahrscheinlich von Caligula, der Tiberius den Tod seiner Mutter zur Last legte.
Im Jahr 1723 ließ Innozenz der XIII. die Löcher unter der Inschrift von Caligula durch vier Bronzeadler ( Teil des Papstwappens) bedecken . 1817 wurde auf dem Petersplatz eine heute nicht mehr vorhandene Sonnenuhr angelegt, zu der der Obelisk als Schattenstab diente.
Der vatikanische Obelisk ist der einzige in Rom, der keine Hieroglyphen trägt.

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