Die
Vatikanischen Museen entstanden aus der Skulpturensammlung
von Papst Julius II., die schon zu Lebzeiten des kunstsinnigen
Mannes, im 16. Jahrhundert, Weltruhm erlangte. Dazu gehörten
der Laokoon und der sogenannte Torso vom Belvedere. Fortan sammelten
die Päpste nicht nur antike und mittelalterliche, sondern
auch zeitgenössische Kunstwerke. Außerdem gehörte
die Kirche zu den wichtigsten Auftraggebern von Künstlern,
die sich bis zur Aufklärung fast ausschließlich in
religiösen Werken ausdrückte. Maler wie Raffael oder
Michelangelo schufen ihre Meisterwerke nicht nur im Auftrag
der Kirche, sondern auch für den vatikanischen Palast selbst.
Dazu gehören die weltberühmte Sixtinische Kapelle
und die Stanzen. Heute bestehen die vatikanischen Museen aus
einer ganzen Reihe von Einzelmuseen. Darunter eine Sammlung
moderner Kunst (vor allem religiöse Themen), ein ägyptisches
und ein etruskisches Museum. Besonders interessant ist auch
die Pinakothek, mit Bildern aus vielen Jahrhunderten, hervorzuheben
sind hier die Engel-Fresken von Melozzo da Forlì aus
der Kirche Santi Apostoli, sowie die drei nebeneinanderstehenden
Raffael-Bilder aus verschiedenen Schaffensphasen seines kurzen
Lebens - der Höhepunkt ist die Verklärung Christi
- und Caravaggios fächerartig komponierte Kreuzabnahme.
Raffael malte auch die Stanzen aus, vier Räume mit mythologischen,
klassischen, religiösen und künstlerischen Themen.
Den Höhepunkt der Vatikanischen Museen bildet die Sixtinische
Kapelle, an deren Ausmalung neben Michelangelo auch frühere
Künstler beteiligt waren. Als Architektur entstand die
Kapelle Ende des 15. Jahrhunderts unter Papst Sixtus IV. (deshalb
der Name sixtinisch). Mit der Ausschmückung wurden zunächst
Maler des Quattrocento wie Perugino, Botticelli und Ghirlandaio
beauftragt. Sie stellten in zwei Freskenzyklen an den Längswänden
Szenen aus dem Leben Moses und Szenen aus dem Leben Christi
gegenüber. Im 16. Jahrhundert wurde dann Michelangelo mit
der Deckengestaltung und später auch mit dem Jüngsten
Gericht hinter dem Altar beauftragt. Die Decke unterteilte Michelangelo
mit Hilfe von gemalten Architekturelementen. Eingebettet in
Sybillen und Propheten stellte er Szenen der Schöpfungsgeschichte
und weitere Ereignisse aus dem Buch Genesis dar. Das Jüngste
Gericht hingegen ist ein zusammenhängendes Fresko von bisher
ungekannter Dramatik. In den 80er Jahren wurden die Fresken
gereinigt und erstrahlen seither wieder in ihrer ursprünglichen
barocken Farbenpracht.
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Zu
den Vatikanischen Museen:
Der
Eingang befindet sich in der Viale del Vaticano
Zu
Fuß:
Mit Blick auf die Peterskirche läuft man rechts, entlang
der vatikanischen Mauern, von der Basilika ist der Eingang etwa
einen Kilometer entfernt (10 Minuten).
Mit
der Metro:
Linie A Haltestelle Cipro Musei Vaticani
Mit dem Bus: Nr. 49 bis Viale del Vaticano, oder Nr. 23/81/492/990
bis Piazza Risorgimento, dann zu Fuß rechts entlang der
Vatikanmauern (5 Minuten)
Öffnungszeiten:
Mo - Fr: 8.45 - 13.45, Sa und letzter So im Monat: 8.45 - 16.45,
an Feiertagen geschlossen, letzer So im Monat freier Eintritt
Tipp:
Die lange Schlange, die sich oft vorm Eingang bildet (manchmal
mehrere Hundert Meter) ist weniger schlimm als sie aussieht
- meist geht es doch recht schnell
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